Einfach irre: "Squid Game" wird jetzt in echt nachgespielt!

Abu Dhabi - Erneut schlägt eine Netflix-Produktion weltweit hohe Wellen: "Squid Game" wurde 111 Millionen Mal abgerufen - in weniger als einem Monat! Damit legt die koreanische Serie den erfolgreichsten Start aller Zeiten auf der Streamingplattform hin. Doch jetzt findet das Format den Weg ins echte Leben und wird in der Realität nachgespielt. Geht der Hype damit zu weit?

Die Netflix-Serie "Squid Game" wurde in wenigen Wochen zum weltweiten Hit.
Die Netflix-Serie "Squid Game" wurde in wenigen Wochen zum weltweiten Hit.  © Netflix/Youngkyu Park

In Abu Dhabi wurde in dieser Woche das "Squid Game" Realität. Rund 300 Männer und Frauen bewarben sich dafür. Letztlich durften in zwei Runden jeweils 15 Personen an dem Wettstreit teilnehmen.

Die Organisatoren waren dabei in roten Overalls angezogen, trugen vor dem Gesicht dieselben Plastik-Schirme wie in der Serie. Die Teilnehmer traten in weiß-grünen Outfits gegeneinander an.

Von Spiel zu Spiel (es gab unter anderem "Grünes Licht, Rotes Licht", Tauziehen und die Zuckerfiguren) schieden Teilnehmer aus, während andere dem Sieg näher kamen.

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Doch ganz so bestialisch wie im Netflix-Original ging es in der arabischen Version nicht zu: Die Verlierer wurden nicht mit dem Tod bestraft. Auch gab es bei den Wettkämpfen keine Verletzungen zu befürchten.

Dafür winkte allerdings auch kein Millionengewinn, sondern nur ein grüner Trainingsanzug. Er soll dem Original aus der Serie näher kommen als die Kleidungsstücke der an den Fake-"Squid Games" Teilnehmenden. Gewonnen hat am Ende nur einer, wie in der Serie.

Fotos und Videos der falschen "Squid Games"-Spiele in Abu Dhabi

Idee der Serie wurde gnadenlos ignoriert

Das Foto zeigt, wie in den VAE "Squid Game" nachgespielt wurde. Hier versuchen drei Teilnehmer, ihre Figuren aus einem Zuckerkeks zu lösen, ohne, dass diese zerbricht.
Das Foto zeigt, wie in den VAE "Squid Game" nachgespielt wurde. Hier versuchen drei Teilnehmer, ihre Figuren aus einem Zuckerkeks zu lösen, ohne, dass diese zerbricht.  © Twitter/Korean Cultural Center in the UAE

Verantwortlich für die milden Spiele aus "Squid Game" war das koreanische Kulturzentrum in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE).

Auch wenn sich die Organisatoren mit der koreanischen Kultur auskennen sollten, entging es ihnen offenbar, dass der Netflix-Hit eine Gesellschaftskritik darstellt, so wie viele andere Serien aus dem südostasiatischen Land. Denn es geht in der Serie eigentlich um die Konsumflut der aktuellen Zeit.

Doch die Koreaner in den VAE machten das Gegenteil daraus: Sie kauften rote Anzüge, grün-weiße T-Shirts und anderen Merchandise der Serie.

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Aus dem Thriller wurde so in Windeseile eine Spaß-Veranstaltung, die vermutlich nicht im Sinne der Serien-Erschaffer gewesen sein dürfte.

Darum geht's bei "Squid Game"

Die Serie spoilerfrei im Schnelldurchlauf: 456 Koreaner treten gegeneinander in sechs Kinderspielen an. Alle sind hoch verschuldet und auf den Gewinn von 45,6 Milliarden Won (umgerechnet etwa 33,2 Millionen Euro) aus.

Doch nur einer kann gewinnen. Alle anderen müssen in den Spielen sterben. Je mehr sich die Spiele zuspitzen, desto brutaler geht es auch außerhalb der Wettkämpfe zu.

Die neun Folgen haben eine Spielzeit von insgesamt etwa 8,5 Stunden. Zu sehen gibt es den koreanischen Überraschungserfolg nur auf Netflix.

Titelfoto: Netflix/Youngkyu Park

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