Prominente trauern um Rosa von Praunheim: "Unvergleichlich" und "verlässlich unübersehbar"
Von Julia Kilian, Antonia Hofmann
Berlin - Nach dem Tod von Regisseur Rosa von Praunheim (†83) erinnern Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (69), Schauspielerin Maren Kroymann (76) und weitere Prominente an sein Lebenswerk.
Als einen der "bekanntesten, wirkungsvollsten und engagiertesten Künstler" Deutschlands würdigte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den verstorbenen Regisseur.
Ohne dessen Werk wäre die Geschichte homosexueller Emanzipation hierzulande "anders verlaufen", schrieb Steinmeier und kondolierte dem Ehemann von Praunheim, den der Filmemacher erst wenige Tage vor seinem Tod geheiratet hatte.
Auch aus Kultur und Politik kamen zahlreiche Reaktionen. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (53) bezeichnete von Praunheim als "Pionier der queeren Filmgeschichte" und als wichtigen Wegbereiter der Schwulen- und Lesbenbewegung.
Sein umfangreiches Werk wirke über den Tod hinaus und erinnere daran, wie zentral eine offene und vielfältige Gesellschaft sei.
Maren Kroymann würdigt Rosa von Praunheim
Besonders persönlich fiel die Würdigung von Schauspielerin Maren Kroymann aus. "Unsere Gesellschaft verdankt dir einen Teil der Liberalität, die sie heute hat. Noch. Du hast Großes bewirkt", schrieb sie und mahnte, ein Zurück dürfe es nicht geben.
Rosa von Praunheim sei über Jahrzehnte "verlässlich unübersehbar" gewesen – durch seine Filme, seinen Aktivismus und seine klare Haltung für Sichtbarkeit.
Der Vorsitzende des Kulturausschusses im Bundestag, Sven Lehmann (46), erinnerte an von Praunheims Film von 1971, der die deutsche Homosexuellen-Bürgerrechtsbewegung mit ausgelöst habe. In einem sind sich wohl alle sicher: Rosa von Praunheims Einfluss wirkt weit über seinen Tod hinaus.
Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa
