Kurz nach der Hochzeit: Film-Ikone Rosa von Praunheim ist tot!
Berlin - Der Regisseur und Schwulenaktivist Rosa von Praunheim ist gestorben.
Er war eines der prominentesten Gesichter der LGBTQ-Bewegung in Deutschland.
Er prägte mit mehr als 150 Kurz- und Langfilmen die Filmgeschichte. Vor allem sein Film "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt" sorgte Anfang der 70er für öffentliche Diskussion.
Nun ist er im Alter von 83 Jahren verstorben - nur wenige Tage nach seiner Hochzeit, wie die BILD berichtet.
"Am Freitag, 12.12. habe ich meinen langjährigen Lebensgefährten Oliver geheiratet", schrieb der Aktivist noch am Montag auf Instagram.
Die Zeremonie wurde im Rathaus Schmargendorf in Berlin abgehalten. Die beiden waren seit 2008 ein Paar.
Rosa von Praunheim outete Prominente im TV
Um ein Zeichen gegen die öffentliche Diskriminierung von Homosexualität zu setzen, outete der Regisseur im Dezember 1991 in der RTL-Talkshow "Explosiv" mehrere Prominente. Darunter auch Hape Kerkeling (61) und Alfred Biolek (†87).
Er forderte sie gegen ihren Willen auf, sich öffentlich dazu zu bekennen.
Die umstrittene Aktion bezeichnete er später als einen "Verzweiflungsschrei auf dem Höhepunkt der Aids-Krise".
Der Künstler setzte sich jahrelang mit der Aidskrise ("Ein Virus kennt keine Moral"), Sexarbeit und seiner eigenen Vergangenheit auseinander.
Zudem machte ihn sein provokativer Stil mit auffälligen Farben, Mustern und Accessoires zu einer unverwechselbaren, schillernden Persönlichkeit in der deutschen Filmwelt.
Erstmeldung am 17. Dezember um 14.35 Uhr, aktualisiert um 14.55 Uhr
Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa

