480.000 Euro Strafe wegen Glücksspiel: Prozess gegen YouTuber Ron Bielecki geplatzt

Berlin - Der Prozess gegen den bekannten YouTuber Ron Bielecki (25) wegen illegalen Glücksspiels ist im ersten Anlauf gescheitert.

Der YouTuber Ron Bielecki (25, r) soll Werbung für verbotene Online-Casino-Glücksspiele gemacht haben.
Der YouTuber Ron Bielecki (25, r) soll Werbung für verbotene Online-Casino-Glücksspiele gemacht haben.  © Carsten Koall/dpa

Das Amtsgericht Tiergarten setzte die Hauptverhandlung am heutigen Donnerstag aus. Es seien weitere Ermittlungen und Zeugen erforderlich, begründete der Vorsitzende Richter.

Dem 25-Jährigen wird vorgeworfen, an verbotenen Online-Casino-Glücksspielen teilgenommen und in einigen Fällen auf seinen YouTube-Kanälen auch Werbung dafür gemacht zu haben.

Zum Prozess vor dem Amtsgericht Tiergarten kommt es, weil der Mann Einspruch gegen einen zunächst erlassenen Strafbefehl mit einer Geldstrafe von 480.000 Euro eingelegt hatte.

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Dem Youtuber, der nach eigenen Angaben eine "Millionen-Reichweite" hat, werden 51 mutmaßliche Taten in der Zeit von Oktober 2021 bis Mai 2022 zur Last gelegt. In 37 Fällen habe er Videos mit Werbung für einen in Deutschland nicht zugelassenen Glücksspielanbieter veröffentlicht, heißt es in der Anklage.

Obwohl ihn das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt auf strafbare Handlungen aufmerksam gemacht habe, soll der Youtuber weiter an illegalen Online-Glücksspielen teilgenommen haben.

Der Verteidiger sagte, sein Mandant sei nicht Betreiber der in der Anklage genannten zwei Youtube-Kanäle gewesen. Es seien Raubkopien erstellt worden, so der Anwalt.

Ron Bielecki vor Gericht: YouTuber weist Vorwürfe zurück

Der YouTube-Star im Verhandlungssaal vor Beginn der Verhandlung im Amtsgericht Tiergarten.
Der YouTube-Star im Verhandlungssaal vor Beginn der Verhandlung im Amtsgericht Tiergarten.  © Carsten Koall/dpa

Unbekannte Täter hätten Videos, die Bielecki zeigen, ohne dessen Kenntnis heruntergeladen, dann bearbeitet und mit Werbung hochgeladen, sagte der Anwalt. Sein Mandant bestreite die Vorwürfe.

Bielecki verdient sein Geld unter anderem durch Werbung, die er auf seinen Social-Media-Kanälen veröffentlicht. Der 25-Jährige warb 2022 für eine Erotikmesse und verschiedene Produkte.

Die Strafe hatte das Gericht nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf 120 Tagessätze zu je 4000 Euro festgelegt. Grundlage für die Höhe eines Tagessatzes seien eigene Äußerungen des Youtubers über sein Einkommen gewesen, hieß es weiter.

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Wann es zu einem neuen Gerichtstermin kommen könnte, blieb zunächst offen.

Erstmeldung am 28.September, 5.52 Uhr. Letztes Update um 15.53 Uhr.

Titelfoto: Carsten Koall/dpa

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