Anne Wünsche nahm wegen Pocher Kinder von der Schule: "Schlimmste Zeit"

Berlin - Hass im Internet ist für Anne Wünsche (33) eine alltägliche Realität. Heute hat sich die Influencerin ein dickes Fell zugelegt und kann mit Anfeindungen aus dem Netz umgehen. Doch es gab eine Zeit, in der ihr die Hetze sehr zu schaffen machte.

Heute zeigt sich Anne Wünsche (33) im Internet gern als erfolgreiche Businessfrau.  © Screenshot/Instagram/anne_wuensche (Bildmontage)

Angestoßen hatte die Welle an Diffamierungen im Corona-Jahr 2020 ausgerechnet ein Kollege aus dem Showbusiness, wie Anne Wünsche in einem neuen Interview berichtete.

"Die Zeit, in der Oliver Pocher mit seiner sogenannten 'Bildschirmkontrolle' losgelegt hat, war die schlimmste meines Lebens. Als er begann, während der Pandemie öffentlich auf Menschen zu zeigen, sind ganze Wellen von Hass über mich hereingebrochen."

Sie glaube nicht, dass dem Komiker bewusst gewesen sei, "welche realen Konsequenzen seine 'Show' hatte", so Anne. Doch für sie sei es der "emotionale Super-GAU" gewesen.

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Der Hass war für Wünsche plötzlich nichts Abstraktes mehr, sondern fühlte sich sehr konkret an. Schließlich fürchtete die ehemalige "Berlin Tag und Nacht"-Darstellerin um das Wohl ihrer Kinder: "Ich habe meine Kinder aus Angst vor Übergriffen vorübergehend aus der Schule genommen, ich selbst traute mich kaum noch vor die Tür."

Bis heute hat die 33-Jährige die Todeswünsche vor Augen, die ihr in dieser Zeit zuhauf entgegenschlugen - ausgesprochen von ihr völlig Fremden. "Ich dachte wirklich, ich sei die meistgehasste Person Deutschlands", erinnerte sie sich.

Anne Wünsche beschloss, sich öffentlich zur Wehr zu setzen. Bis heute läuft ein Prozess gegen Oliver Pocher, der ihr seinerzeit vorwarf, sich Likes und Follower auf Instagram zu kaufen und ihre eigenen Kinder zu vermarkten.

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Anne Wünsche berichtet vom Tiefpunkt in ihrem Leben

Im Jahr 2020 schoss Komiker Oliver Pocher (47) mehrfach gegen Anne Wünsche - und brachte eine Lawine ins Rollen.  © Rolf Vennenbernd/dpa

"Es geht längst nicht mehr nur um die Hetze, sondern auch um manipulierte Daten und öffentlich verbreitete Lügen. Ich war machtlos. Wenn ich geweint habe, hieß es, ich würde schauspielern. Und ja – in dieser Zeit habe ich angefangen zu trinken", gestand die dreifache Mama.

Am Ende habe dieser Tiefpunkt sie aber wachsen lassen. So realisierte Anne Wünsche, wie sie berichtete, dass Beleidigungen oft gar nichts mit ihrer eigenen Personen zu tun habe.

"Diese Menschen hassen nicht mich, sondern sich selbst. Sie brauchen ein Ventil für ihren Frust und projizieren ihn auf andere. Keiner von ihnen kennt mich persönlich, hat jemals mit mir gesprochen – sie können also nicht mich hassen, sondern nur das Bild, das sie sich von mir gemacht haben."

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Inzwischen empfinde sie für viele Hater eher Mitleid, betonte Anne Wünsche. Deshalb könne sie besonders giftige Nachrichten immer besser einfach ignorieren.

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