Berlin - Nach fünf Jahren ist es entschieden: Anne Wünsche (34) hat den Prozess gegen Oliver Pocher (47) gewonnen. Jetzt fordert die Influencerin eine Entschuldigung von dem Comedian.
Das Landgericht Hamburg entschied in der Verhandlung am 28. November zugunsten von Wünsche und erklärte die von Pocher im Jahr 2020 über sie verbreiteten Aussagen für unwahr.
Der Anwalt der 34-Jährigen erklärte: "Oliver Pocher muss sämtliche streitgegenständlichen Behauptungen unterlassen. Bei Zuwiderhandlung drohen Ordnungsgeld bis 250.000 Euro oder Ordnungshaft bis zu zwei Jahren."
Nach dem Prozess erklärte Anne Wünsche, es sei ihr vor allem "um Gerechtigkeit gegangen".
Das Urteil empfindet sie als Befreiungsschlag nach Jahren psychischer Belastungen: "Ich bin der Meinung, dass Oliver Pocher zu weit gegangen ist – weit über das hinaus, was man noch als Comedy bezeichnen könnte. [...] Mir ging es nicht um Geld, sondern um meine Integrität, meinen Ruf und den Schutz meiner Familie."
Oliver Pocher hat sich bislang noch nicht zu dem Urteil geäußert. Eine öffentliche Entschuldigung steht bisher ebenfalls aus. Anne Wünsche stellte daher klar: "Wer öffentlich falsche Behauptungen verbreitet, sollte sie auch öffentlich richtigstellen – und sich entschuldigen können."
Anne Wünsche: Schwere Zeit nach Pocher-Anschuldigen
In dem Prozess ging es um mehrere Instagram-Videos, in denen Pocher Wünsche öffentlich vorgeworfen hatte, Likes, Follower und rund 96.500 Herzchen-Kommentare gekauft zu haben. Außerdem zeigte der Komiker vermeintliche "Beweise" und behauptete, sie ließen sich bis zu ihrer IP-Adresse zurückverfolgen.
Die vergangenen Jahre brachten die Ex-"Berlin – Tag & Nacht"-Darstellerin an ihre Grenzen. "Die Belastung war enorm – und das ist keine Übertreibung. [...] Es gab Phasen, in denen ich kaum noch das Haus verlassen habe", berichtete Anne Wünsche.
Besonders schwer sei für sie gewesen, dass auch ihre Kinder Opfer der Hetze wurden. "Als Mutter trifft dich das alles doppelt hart, denn Kinder spüren, wenn du kämpfst."
Über den Moment, in dem sie von dem Urteil erfuhr, sagte sie: "Ich lag im Bett meines Hotelzimmers im Atlantis in Dubai [...]. Als die Nachricht meines Anwalts kam, konnte ich es zuerst kaum glauben." Dabei sei sie vor allem erleichtert gewesen, dass die Unwahrheiten über ihre Person endlich auch als solche anerkannt würden.
Das Fazit der Dreifach-Mama: "Ich habe mir bewiesen, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss, selbst wenn jemand lauter, einflussreicher oder stärker wirkt." Doch der Preis sei mit Morddrohungen, abgesprungenen Kooperationen und schlaflosen Nächten hoch gewesen.