Aufregung vor Giga-Event: Hochzeit von Jeff Bezos mit Pracht, Promis und Protest
Von Sabina Crisan
Venedig (Italien) - Vor der für kommende Woche erwarteten Hochzeit von Amazon-Chef Jeff Bezos (61) und Lauren Sánchez (55) in Venedig überschlagen sich in Italien die Spekulationen um Details des Großereignisses.

So berichtet die renommierte italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" aus namentlich nicht genannten Quellen, dass ehemalige US-Marines für die Sicherheit von rund 200 erwarteten Promis sorgen sollen. Bis zu 90 Privatjets sollen demnach anreisen, dazu mehrere Superjachten, neben der knapp 130 Meter langen "Koru"-Jacht des Paares. Bestätigt haben weder Bezos noch die Ex-Journalistin bisher Details zur Hochzeit.
Der italienischen Zeitung zufolge sollen drei Termine als sicher gelten: ein Gala-Abend auf dem Lido, dem Strand-Viertel der Stadt; die Trauung auf der kleinen Klosterinsel San Giorgio Maggiore; und die Abschlussparty im Renaissance-Gebäude Scuola Grande della Misericordia im historischen Zentrum.
Die Gesamtorganisation für die Woche hat einer der bekanntesten internationalen Hochzeitsveranstalter übernommen, Lanza & Baucina aus London, der schon für Promis wie George Clooney (64) und Salma Hayek (58) Hochzeiten in Venedig organisiert hat und bekannt ist für die strenge Geheimhaltung.
Für den Bürgermeister wäre die Hochzeit eine "Ehre für die Stadt". Hingegen protestiert die Gruppe "No Space for Bezos" (Kein Platz für Bezos). Der Milliardär sei ein Symbol für Ausbeutung und Kapitalismus in der Stadt.
Lukrative Hochzeit?

Arrigo Cippriani von der berühmten Harry's Bar, die auch schon Persönlichkeiten wie den Autor Ernest Hemingway begrüßt hat, hält die Proteste für überzogen, wie er der Tageszeitung "La Repubblica" sagte. Venedig sei eine Stadt der Freiheit, die alle willkommen heiße. "Selbst der reichste und unsympathischste Mensch der Welt hat das Recht auf Freiheit, sogar das Recht, zu heiraten, wo und wie er will", so Cippriani.
Für die Lagune könnte die Hochzeit sehr lukrativ sein. Wie die Modedesignerin Diane von Fürstenberg (78) in einem Interview mit "Corriere della Sera" sagte, rät sie dem Paar, der Stadt eine großzügige Spende zu machen. Auch die Gäste sollen statt Geschenken für die Stadt spenden.
In Venedig wächst jedoch die Sorge vor einem Ausnahmezustand. Die Gäste sollen per Wassertaxi durch die Stadt gefahren werden – mitten in der Hochsaison mit bis zu 150.000 Besuchern täglich.
Laut einer Mitteilung der Agentur Lanza & Baucina, über die das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) berichtet hatte, der diese demnach vorliegt, seien Gerüchte über eine "Übernahme" der Stadt jedoch "völlig falsch". Man habe sich dafür eingesetzt, dass es nur minimale Störungen für Einwohner gebe, hieß es darin.
Titelfoto: Fotomontage: Evan Agostini/Invision/dpa//Luca Bruno/AP/dpa