Henley-on-Thames (Großbritannien) - Lilly Becker (45) stellt sich in einem Interview der aktuellen Situation um ihren Noch-Ehemann Boris (54). Das lief offenbar nicht ganz glatt.

Am letzten April-Freitag wurde der ehemalige Tennis-Star Boris Becker von einem Gericht zu einer zweieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt. Direkt vom Gericht ging es für ihn in den Knast. Tags zuvor sah er noch seinen Sohn Amadeus (12).

Doch der wusste gar nichts vom Prozess und der drohenden Haft!

"Es sind immer Frauen, die sein [Boris Beckers, Anm. d. Red.] Chaos aufräumen müssen", sagte Lilly Becker nun im Interview mit der britischen Zeitung Daily Mail. "Unserem Sohn zu sagen, dass sein Vater im Gefängnis war, ist das Schlimmste, was ich je tun musste."

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Ihre Hände flogen durch die Luft, als die Reporterin wissen wollte, wie Lilly Amadeus über Boris' Abwesenheit aufgeklärt hat. Ihr seien zunächst nur Kraftausdrücke eingefallen.

"Mein Instinkt war, es so zu sagen, wie es ist: 'Dein Vater ist im Gefängnis. Er hat es vermasselt'", so die Becker-Lady. "Aber das kannst du einem 12-jährigen Kind nicht sagen, oder?"

Sie suchte sich also Hilfe, fragte eine befreundete Lehrerin um Rat. "Sie kannte Amadeus. Sie weiß auch, wie man es auf eine Weise erklärt, die für ihn nicht zu brutal war."

Letztlich erfuhr der Becker-Spross im Kinderzimmer davon. "Ich werde nie vergessen, in seine blauen Augen zu schauen - so blau wie Boris' - und zuzusehen, wie sie einfach von links nach rechts und wieder zurück gingen. Er war verblüfft. Er konnte es einfach nicht begreifen", erinnert sich Lilly Becker. Amadeus sagte demnach "aber ich habe ihn doch gerade noch gesehen".

Die 45-Jährige fuhr fort: "Ich fragte 'Willst Du weinen?' Und er sagte sehr schnell 'Nein'. Dann fragte ich 'Willst Du in Ruhe gelassen werden?' und er sagte 'Ja', und wir gingen nach unten." Nach etwa 20 Minuten folgte Amadeus. In der Zwischenzeit habe er gegoogelt.

"Verdammt Google! Aber ich kann ihn nicht aufhalten, oder? Er braucht Antworten. Er verdient Antworten."

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Becker versuchte das Vorgekommene daraufhin herunterzuspielen. "Ich sagte Amadeus, dass sein Vater 'ungezogen' gewesen sei, aber er ist ein bisschen alt für diese Art von Sprache. Dann sagte ich ihm, Boris ist kein Verbrecher. Er hat niemanden ermordet. Er hat keine Bank ausgeraubt."

Sie habe versucht, es leicht zu halten, erklärte "er hat seine Rechnungen nicht bezahlt, Amadeus. Lass Dir das eine Lehre sein, Du musst Deine Rechnungen bezahlen."

Jetzt gehe es dem Zwölfjährigen wieder besser. Er stelle Fragen wie "Was wird Papa essen? Wird er Filme sehen können?", berichtete die Becker-Ex.

"Also muss ich einfach so gut ich kann antworten, aber nein, es ist nicht fair, dass ich in dieser Position bin. Es ist nicht fair, dass Amadeus in dieser Position ist."

Auf die Nachfrage der Daily-Mail-Reporterin, die das Interview geführt hat, was Boris Becker im Gefängnis zu essen bekomme, antwortet die Alleinerziehende knallhart: "Mir ist scheißegal, was er isst. Es wird kein gedämpfter Wolfsbarsch von Scott's sein, oder?"

Damit spielte Lilly auf ein Edel-Restaurant in London an. "Aber das kann ich meinem Sohn nicht sagen, oder?", versicherte sie sich.

"Und das ist, was ich meine. Boris hat das getan, und ich bin diejenige, die das Chaos aufräumen muss."