Deep Purple rocken den Stadtpark: Weniger agil aber dafür mit um so mehr Kraft

Hamburg - Seit mehr als 50 Jahren stehen "Deep Purple" - in wechselnder Besetzung und inklusive zwischenzeitlicher Auflösung - auf der Bühne. Touren durch die Weltgeschichte und veröffentlichen auch heute noch ihre Platten. Bühnen-Rente scheint für die Hard-Rocker ein Fremdwort zu sein, wie sie am Mittwochabend beim Stadtpark Open Air in Hamburg unter Beweis stellten.

Sänger Ian Gillan (77) konnte zwar nicht durch seine Sportlichkeit, dafür aber um so mehr mit seiner Stimme begeistern.
Sänger Ian Gillan (77) konnte zwar nicht durch seine Sportlichkeit, dafür aber um so mehr mit seiner Stimme begeistern.  © Fabian Lippke

Vor gefühlt ausverkauftem "Haus" schafften es Sänger Ian Gillan (77), Roger Glover (77, Bass), Ian Paice (75, Schlagzeug), Simon McBride (44, Gitarre) und Don Airey, (75, Keyboard) Fans der ersten, zweiten, dritten ... Generation zu begeistern.

Lichtgewitter, Drums, Keys, Gitarre und dann betrat der 77-jährige Ian Gillan die Bühne und hatte zu den harten Riffs von "Highway Star" von Minute eins das Publikum fest im Griff.

Vielleicht ist über die Jahre ein wenig an Agilität verloren gegangen, an Kraft, Elan, Lust und Rock fehlte es hingegen weder ihnen noch dem Publikum.

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Statt über die Bühne zu wetzen, winkte Gillan seinen Fans freundlich zu. Viel mehr brauchte es aber auch nicht, um die Stimmung immer wieder zum Kochen zu bringen. Jede Geste des 77-Jährigen wurde mit Jubel und dem typischen Rocker-Zeig, der Mano cornuta, beantwortet.

Für besondere Freude sorgte nicht nur das jüngste Bandmitglied Simon McBride (44) mit seinen Gitarrensoli, dank derer er Gillan und Co. eine kurze Verschnaufpause verschaffte.

Deep Purple v.l.n.r.: Roger Glover (77, Bass), Simon McBride (44, Gitarre), Ian Gillan (77, Gesang), Ian Paice (75, Schlagzeug) und Don Airey (75, Keyboard).
Deep Purple v.l.n.r.: Roger Glover (77, Bass), Simon McBride (44, Gitarre), Ian Gillan (77, Gesang), Ian Paice (75, Schlagzeug) und Don Airey (75, Keyboard).  © PR

"Auf der Reeperbahn nachts um halb eins"

Roger Glover (77) in Aktion.
Roger Glover (77) in Aktion.  © Fabian Lippke

In Erinnerung dürfte vor allem das Medley von Keyboarder Don Airey bleiben. Der Stimmte nicht nur den Flohwalzer und die Hamburger Hymne "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" von Hans Albers (†68) an, sondern hatte gleich auch noch die Deutsche Nationalhymne im Petto.

Zum großen Finale zeigten die Herren dann noch einmal, was sie ihren Fans zu bieten haben. "Smoke On The Water" inklusive textsicherem Publikum und einem über die Bühne fegenden Bassisten.

Nach rund 90 Minuten war dann doch recht plötzlich alles schon wieder vorbei. Wären da nicht die Zugaben, die das feiernde Publikum nur ganz kurz einfordern musste.

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Mit unter anderem ihrem Hit "Hush" verabschiedeten sich die fünf dann noch vor dem angeordneten Aus um 22 Uhr - Ruhestörung - endgültig von ihren Fans.

Ob die Herren überhaupt mitbekommen haben, dass selbst vor den Toren des Festivals Fans auf Decken, Stühlen und dem ein oder anderen Kaltgetränk das Konzert genossen?

Titelfoto: Fabian Lippke

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