"Der schönste Junge der Welt": Björn Andrésen ist tot
Stockholm - Durch den Film "Tod in Venedig" von Luchino Viscontis wurde Björn Andrésen 1971 weltweit bekannt. Nun ist der 70-Jährige verstorben.
Wie Regisseur Kristian Petri (69) bestätigte, verstarb der Schauspieler am Samstag. Zur Todesursache ist nichts bekannt.
Er spielte die Hauptrolle im Film "Tod in Venedig" - dabei betitelte Viscontis den damals 15-Jährigen als "den schönsten Jungen der Welt", so die schwedische Zeitung Dagens Nyheter.
In dem gleichnamigen Dokumentarfilm zeigten Petri und Kristina Lindström das Leben des Schauspielers.
Dieser kam 2021 in die Kinos und wurde ein Jahr später beim Prix Europa Festival zum "besten europäischen Fernsehdokumentarfilm des Jahres" gekürt.
Die Schattenseiten der Schönheit
"Viele junge Menschen sehnen sich nach einem Leben, in dem sie für ihr Aussehen berühmt sind", sagte Andrésen damals. Doch für den damals 15-Jährigen war es schwierig, dass das Augenmerk immer auf seinem Aussehen lag.
"Visconti benahm sich wie ein Raubtierkapitalist, der nicht davor zurückschreckte, einen Teenager zu benutzen, um seinen Film zu verkaufen. Hätte ich heute gesehen, dass jemand so behandelt wird wie ich damals – ich hätte eingegriffen", schilderte er in der Doku.
"Wir haben ein ganzes Jahr lang mit ihm gesprochen, bevor wir mit den Dreharbeiten begannen", so Petri. "Dann haben wir mehrere Jahre lang gedreht – und es war ein sowohl unterhaltsamer als auch manchmal schmerzhafter Dreh", hieß es weiter.
Der 69-Jährige erinnerte sich an Andrésens starke Präsenz und Ausstrahlung vor der Kamera.
Titelfoto: IMAGO / Allstar
