Berlin - Der Tod von Nadja "Naddel" Abd el Farrag im Alter von nur 60 Jahren sorgte am Montag (12. Mai) für allgemeine Bestürzung. Doch nicht jede öffentlich vergossene Promi-Träne sei auch echt, meint Deutschlands spitzeste Zunge, Désirée Nick (68).
"Die Heuchelei der Branche ist hundert Prozent entlarvt. Ich finde es abstoßend, wie Nadja im Nachhinein noch für den eigenen Content missbraucht wird", zog Nick in der "Abendzeitung München" vom Leder.
Dabei schrecke so mancher Promi-Kollege auch nicht davor zurück, alte gemeinsame Fotos mit Naddel hervorzukramen, um den Anschein zu erwecken, man sei gut befreundet gewesen, so die 68-Jährige.
Nick fuhr fort: "Genau diese verlogene, verheuchelte Ausbeutung, dieser Opportunismus untalentierter Schmarotzer und Selbstdarsteller, die nichts zu bieten haben, hat Naddel zerbrechen lassen."
Naddel sei eigentlich nicht geschaffen gewesen für die Welt des Showbusiness und die Machtspielchen um Ruhm und Anerkennung, analysierte Désirée Nick. "Naddel stand nackt da. Sie war ein Party-Girl und mit dem PR-Zirkus völlig überfordert."
Da sie auch keine Künstlerin gewesen sei und kein Talent gehabt habe, das ihr als "Schutzschild" hätte dienen können, hätte sie den negativen Seiten der Branche nichts entgegensetzen können, so die Analyse der Unterhaltungskünstlerin.
Am Ende kämpfte Naddel gegen den Alkohol und die Schulden
Naddel wurde in den 1980ern als Partnerin von Dieter Bohlen (71) bekannt. Nach zwölf Jahren Beziehung trennte sich das Promi-Paar im Jahr 2001 - und die frühere Moderatorin des RTLZWEI-Erotikmagazins "Peep" musste sich auch von der gewohnten Rolle im Rampenlicht Stück für Stück verabschieden.
Am Ende blieb Nadja Abd el Farrag vom Glamour-Leben nicht viel. Sie kämpfte gegen ihre Alkoholsucht und die Schulden. Am Montag starb sie nach einem schwierigen Leben an den Folgen von Organversagen.
In der letzten Zeit sei niemand da gewesen, um Naddel aus ihrer Misere herauszuhelfen, klagte Désirée Nick an.
"Es widert mich an, wie nun auf Naddels Grab getanzt wird, von Kollegen, die sich zu Lebzeiten nicht um sie geschert haben", sagte sie der "Abendzeitung".