Die Prinzessin und der Schamane: Königliche Skandal-Hochzeit in Norwegen

Oslo - Kontroversen um die norwegische Königstochter Märtha Louise (52) und ihren Verlobten Durek Verrett (49) gibt es genug. An Drama mangelt es auch kurz vor der Hochzeit nicht.

Eine realistische Aussicht auf den Thron hat Märtha Louise (52) nicht. Stattdessen konzentriert sie sich auf ihre Selbstverwirklichung: Sie war unter anderem lange Zeit eine erfolgreiche Springreiterin und ließ sich zur Physiotherapeutin ausbilden.
Eine realistische Aussicht auf den Thron hat Märtha Louise (52) nicht. Stattdessen konzentriert sie sich auf ihre Selbstverwirklichung: Sie war unter anderem lange Zeit eine erfolgreiche Springreiterin und ließ sich zur Physiotherapeutin ausbilden.  © Stian Lysberg Solum/NTB scanpix/dpa

Prinzessin Märtha Louise und ihr Schamane Durek Verrett sind so etwas wie Harry und Meghan Skandinaviens: manchmal geliebt, manchmal geschmäht, oft fragwürdig in ihrem Vorgehen und vielleicht auch etwas missverstanden. Stirnrunzeln und Irritationen haben das Paar begleitet, seit es der Welt vor fünf Jahren seine große Liebe offenbarte.

Nun geben sich die 52-jährige Tochter des norwegischen Königs Harald V. und der drei Jahre jüngere Amerikaner am Samstag vor malerischer Fjordkulisse das Jawort.

Von Kontroversen sind auch die Hochzeitsvorbereitungen nicht verschont geblieben - für die größten Negativschlagzeilen sorgte zuletzt aber ein ganz anderes Mitglied der Königsfamilie.

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Ausgerechnet die Vorzeigefamilie von Märtha Louises jüngerem Bruder Kronprinz Haakon erlebt gerade stürmische Zeiten. Marius Borg Høiby, der älteste Sohn von Haakons Frau Kronprinzessin Mette-Marit aus einer früheren Beziehung, ist seiner Freundin gegenüber unter Alkohol- und Kokain-Einfluss gewalttätig geworden, wie der 27-Jährige selbst einräumte.

Die Ermittlungen laufen. Zur Hochzeit wird Høiby nicht kommen - er versucht Medienberichten zufolge, in Italien etwas Abstand von dem Rummel zu gewinnen. Die royale Hochzeit wird der Fall Marius somit wohl nicht überschatten.

Doch auch rund um das eigentliche Brautpaar brodelte es vorab: Erst gab es Ärger um die Vermarktung eines Hochzeits-Gins, dann um kritische Aussagen von Verretts Mutter gegen ihren Sohn in einem norwegischen Wochenblatt, ehe wieder einmal der Vorwurf aufkam, die Prinzessin vermische kommerzielle Interessen mit ihrem offiziellen Titel.

Exklusivrechte sorgen für harte Kritik

Durek Verrett (49) ist nach eigenen Angaben Schamane in sechster Familiengeneration. Auf spirituelle Weise will er Menschen zu ihrer wahren Stärke verhelfen - bei der an Esoterik interessierten Prinzessin rannte er damit offene Türen ein, bei vielen Norwegern stieß er dagegen auf Unverständnis.
Durek Verrett (49) ist nach eigenen Angaben Schamane in sechster Familiengeneration. Auf spirituelle Weise will er Menschen zu ihrer wahren Stärke verhelfen - bei der an Esoterik interessierten Prinzessin rannte er damit offene Türen ein, bei vielen Norwegern stieß er dagegen auf Unverständnis.  © Lise Åserud/dpa

Drei Tage lang wollen die Prinzessin und der Schamane den Bund der Ehe feiern. Zum Auftakt gab es bereits am Donnerstagabend im nahe gelegenen Ålesund eine Willkommensparty mit dem Brautpaar.

Im Vergleich zu Märtha Louises erster Hochzeit, bei der 32 Royals aus acht Ländern auf der Gästeliste standen, werden diesmal jedoch deutlich weniger Königshausvertreter aus dem Ausland erwartet.

Bekannt ist, dass Schwedens Kronprinzessin Victoria (47) mitsamt Mann, Bruder und Schwägerin anreist. Ob andere royale Repräsentanten nach Geiranger kommen, ist unklar. In Ålesund wurden keine gesichtet.

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Jemand anderes wird bei der Eheschließung mehr oder weniger außen vor bleiben: die norwegischen Medien. Entgegen aller üblichen Konventionen hat das Brautpaar die Exklusivrechte an der Trauung und Hochzeitsfeier für eine unbekannte Summe an das britische Promi-Magazin "Hello!" vergeben. Ein Netflix-Team darf zudem filmen, während der Zugang für einheimische Zeitungen und Fernsehsender stark beschränkt ist.

Das löste einen Sturm der Entrüstung aus: Die Zeitung "Verdens Gang" schmetterte der Prinzessin entgegen, sich für die eigene Hochzeit bezahlen zu lassen. "Königshaus zu Verkauf!", titelte das "Dagbladet".

Titelfoto: Stian Lysberg Solum/NTB scanpix/dpa

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