Dunja Hayali berührt mit Rede zum Nahostkonflikt: "Machen Sie einen Unterschied"

Berlin/München - Bei der Verleihung des Medienpreises "Blauer Panther" in München ist Dunja Hayali (49) mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet worden. Ihre Dankesrede nutzte die Journalistin und Fernsehmoderatorin für ein wichtiges Statement zum Nahostkonflikt.

Dunja Hayali erhielt beim Medienpreis "Blauer Panther" in München den Ehrenpreis.
Dunja Hayali erhielt beim Medienpreis "Blauer Panther" in München den Ehrenpreis.  © Felix Hörhager/dpa

Minutenlanger Applaus, Standing Ovations und eine sichtlich bewegte Preisträgerin: Als ihr Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU, 56) am Mittwochabend den Ehrenpreis für besondere Leistungen im Bereich TV und Streaming überreichte, musste Dunja Hayali erst einmal tief durchatmen.

Mit ihrer emotionalen Dankesrede zeigte die Journalistin im Anschluss, dass ihr dieser Preis nicht ohne Grund verliehen wurde. Hayali nutzte den Moment, um an die schwierige Situation im Nahen Osten zu erinnern.

"Wir haben so viele Kriege, so viele Krisen und so viele Katastrophen - und jetzt kommt noch der Krieg in Israel hinzu", sagte die 49-Jährige. Dieser erzeuge so viel Leid und das "mittlerweile auf beiden Seiten".

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"Mit 'beide Seiten' meine ich die Israelis, aber auch die Palästinenser. Und ich kann an dieser Stelle nur an sie appellieren: Machen Sie einen Unterschied. Muslime und Palästinenser sind nicht gleichzusetzen mit der Terrororganisation Hamas", betonte Hayali.

"Aber jeder der Anstand und nur einen Funken Verstand hat, verurteilt das, was am 7. Oktober passiert ist, ohne Wenn und Aber", stellte die Moderatorin zugleich mit Blick auf den Terrorangriff der Hamas auf Israel klar.

Dunja Hayali plädiert für differenzierte Sicht

Kleine Sticheleien konnten sich Dunja Hayali und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (56) bei der Preisverleihung nicht verkneifen.
Kleine Sticheleien konnten sich Dunja Hayali und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (56) bei der Preisverleihung nicht verkneifen.  © Felix Hörhager/dpa

Als Kind irakischer Eltern sei sie mit diesem Konflikt groß geworden, erinnerte sich Hayali. Gerade deshalb wünsche sie sich nichts mehr, "als dass wir eine Lösung - und vielleicht sogar eine Zwei-Staaten-Lösung - finden."

Das Ziel sei, dass die Menschen in Frieden und ohne Terror nebeneinander leben könnten.

Die "Heute Journal"-Moderatorin plädierte für eine differenzierte Sichtweise auf den Konflikt. "Das eine ist es, für die Menschenrechte zu protestieren. [...] Aber etwas völlig anderes ist es, wenn bei uns, hier in Deutschland, israelische Fahnen brennen, Juden und Jüdinnen bedroht werden", bekräftigte Hayali.

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Ihre Rede beendete Dunja Hayali schließlich unter großem Applaus mit den hebräischen und arabischen Grußformeln "Shalom und Salam".

Titelfoto: Felix Hörhager/dpa

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