Angriff auf Israel im Liveticker: Hilfsorganisationen verlieren Kontakt zu Mitarbeitern in Gaza

Israel - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat keinen Kontakt mehr zu Mitarbeitern, Gesundheitseinrichtungen und anderen Partnern im Gazastreifen. Israel hat derweil seine erwartete Bodenoffensive im Gazastreifen nach Worten des jordanischen Außenministers Aiman Safadi begonnen.

Die humanitäre Lage in Gaza verschlechtert sich täglich.
Die humanitäre Lage in Gaza verschlechtert sich täglich.  © Abed Khaled/AP/dpa

Israel-Krieg: USA drängen Hamas zu Gaza-Abkommen
Israel Krieg Israel-Krieg: USA drängen Hamas zu Gaza-Abkommen

"Das Ergebnis wird eine humanitäre Katastrophe von epischem Ausmaß über Jahre sein", schrieb Safadi am Freitagabend bei X.

Hilfsorganisationen sorgen sich unterdessen um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter sowie die Gesundheit von zu behandelnden Patienten.

Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium veröffentlichte derweil eine Liste mit allen Todesopfern auf palästinensischer Seite, die seit dem 7. Oktober ums Leben gekommen seien.

Den nicht verifizierten Daten zufolge seien in Gaza bereits über 7000 Menschen gestorben. Die USA haben diese Angaben bereits in Frage gestellt.

Alle aktuellen Entwicklungen zum Angriff auf Israel findet Ihr hier im TAG24-Liveticker. Ältere Nachrichten zum aktuellen Nahost-Konflikt findet Ihr hier.

28. Oktober, 15.25 Uhr: Neue Gefechte an Israels Grenze zum Libanon

Mehrere Panzerabwehrraketen und Mörsergranaten seien vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden, teilte die israelische Armee mit. Auch Militärposten entlang der Grenze seien beschossen worden.

Die Geschosse seien in offenen Gebieten eingeschlagen. Die israelische Armee habe zurückgeschossen und militärische Einrichtungen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen. Zuvor hatte das Militär mitgeteilt: "Eine Terrorzelle hat versucht, Antipanzerraketen vom Libanon aus auf den Norden Israels zu schießen." Die Angreifer seien mit einer Drohne beschossen worden.

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs zunehmend zu Zwischenfällen. Auf beiden Seiten gab es bereits Todesopfer.

Die Hisbollah-Miliz meldete seit Beginn der jüngsten Konfrontationen mindestens 52 Tote in den eigenen Reihen. Außerdem starben sechs militante Palästinenser im Südlibanon. Auf der israelischen Seite wurden nach Medienberichten bislang sieben Soldaten und ein Zivilist getötet.

28. Oktober, 15 Uhr: Viele Tausend Menschen bei pro-palästinensischem Protest in London

Fotos zeigten eine große Menschenmenge, auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie sie langsam durch die britische Hauptstadt zog.

Die Polizei erwartete rund 100.000 Teilnehmer bei der Demonstration, bei der nach Angaben der Nachrichtenagentur PA eine Waffenruhe im Gaza-Krieg gefordert werden sollte. In anderen britischen Städten wie Manchester und Glasgow waren ebenfalls Kundgebungen geplant.

Die Teilnehmer im Londoner Stadtzentrum riefen diesmal nach PA-Angaben erneut die umstrittene Parole "From the River to the Sea, Palestine will be free". Innenministerin Suella Braverman (43) hatte den Slogan als antisemitisch kritisiert und erklärt, er werde von vielen als Aufruf zur Zerstörung Israels verstanden.

Außenminister James Cleverly (54) forderte die Protestteilnehmer vorab auf, sich Desinformation und Manipulation bewusst zu sein. Damit ging er auf Berichte ein, wonach der Iran versuche, die Stimmung auf den Kundgebungen anzuheizen und dadurch Zwietracht zu säen.

Die britische Polizei erwartete 100.000 Demo-Teilnehmer.
Die britische Polizei erwartete 100.000 Demo-Teilnehmer.  © Jordan Pettitt/PA Wire/dpa

28. Oktober, 14.34 Uhr: TV: Israelische Ärzte retteten Hamas-Chef Sinwar 2004 das Leben

Ein Arzt, der den Hamas-Chef Jihia al-Sinwar während dessen Haft in Israel häufig behandelt hat, bedauert heute, dass israelische Mediziner ihm damals das Leben gerettet haben.

Juval Biton erzählte dem israelischen TV-Sender Channel 12, er sei damals für die Zahnbehandlung von Sinwar und anderen Hamas-Häftlingen zuständig gewesen. Sinwar, 1962 geboren, habe während der Haft einen eitrigen Hirnabzess gehabt, erinnerte Biton sich. "Wenn er geplatzt wäre, hätte er sich verabschieden können", sagte Biton. "Israelische Ärzte retteten sein Leben."

Heute bedauere er dies zutiefst. "Dass wir sein Leben gerettet haben, hat Hunderten von Kindern und alten Leuten das Leben gekostet", sagte Biton mit Tränen in den Augen. Israel habe sich lange Illusionen gemacht und die Gefahr durch den Feind im Gazastreifen unterschätzt.

Biton erzählte, Sinwar habe bereits im Gefängnis seine Führungsrolle innerhalb der Hamas aufgebaut. "Er war bereit, für seine Grundsätze jeden Preis zu bezahlen." Der heutige Hamas-Chef saß mehr als zwei Jahrzehnte in israelischer Haft und lernte im Gefängnis auch Hebräisch.

Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar bekam von israelischen Ärzten vor Jahren das Leben gerettet.
Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar bekam von israelischen Ärzten vor Jahren das Leben gerettet.  © Mohammed Talatene/dpa

28. Oktober, 14.25 Uhr: Erneuter WHO-Appell für humanitäre Feuerpause im Gazastreifen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Konfliktparteien im Gaza-Krieg erneut zu einer dringend benötigten Feuerpause aufgerufen.

Berichte über Bombardierungen in der Nähe großer Krankenhäuser gäben Anlass zu großer Sorge. Die WHO bekräftigte, es sei unmöglich, Patienten zu evakuieren, ohne ihr Leben zu gefährden. Kliniken im gesamten Gazastreifen seien aufgrund der bisher Verletzten bereits ausgelastet und könnten den dramatischen Anstieg der Patientenzahlen nicht verkraften, während sie gleichzeitig Tausende von Zivilisten beherbergten, teilte die WHO am Samstag mit.

Während des nächtlichen Vorstoßes israelischer Truppen in den Gazastreifen sei es zu einem totalen Kommunikations- und Stromausfall für Gesundheitspersonal, Patienten und Zivilisten gekommen.

28. Oktober, 13.12 Uhr: WHO und Hilfsorganisationen verlieren Kontakt zu Mitarbeitern in Gaza

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat keinen Kontakt mehr zu Mitarbeitern, Gesundheitseinrichtungen und anderen Partnern im Gazastreifen. Das schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitagabend auf der Plattform X.

Wegen der "Belagerung" mache er sich große Sorgen um deren Sicherheit und die unmittelbare Gesundheitsgefährdung von gefährdeten Patienten. Auch das UN-Kinderhilfswerk Unicef, das UN-Entwicklungsprogramm UNDP und das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) haben nach eigenen Angaben keinen Kontakt mehr zu ihren Kollegen in Gaza.

Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell schrieb auf X: "Ich mache mir große Sorgen um ihre Sicherheit und eine weitere Nacht unaussprechlichen Grauens für 1 Million Kinder in #Gaza."

28. Oktober, 13.07 Uhr: Prosor fordert klarere Haltung Deutschlands zu Israel und zur Hamas

Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor (65), hat die Bundesrepublik aufgefordert, seinem Land bei den Vereinten Nationen klar den Rücken zu stärken.

"Wir brauchen Deutschlands Unterstützung bei der UNO", sagte Prosor am Samstag in einem Grußwort zum Landesparteitag der nordrhein-westfälischen CDU in Hürth. Sich bei einer Abstimmung zu enthalten, "weil man nicht direkt sagen kann, dass Hamas für dieses grausame Massaker verantwortlich ist, ist nicht genug", kritisierte er.

So langsam gehe die Diskussion in Richtung einer Täter-Opfer-Umkehr mit einer "Delegitimierung und Dämonisierung von Israel", warnte Prosor. Niemand dürfe bei der Beurteilung der Hamas naiv sein. Die Ideologie der Hamas sei lange verharmlost worden, sagte Prosor.

Wenn auf den Straßen Berlins skandiert werde "Free Palestine from the river to the sea", dann sei das keine Meinungsfreiheit, sondern die Aufforderung zum Genozid am jüdischen Volk, sagte Prosor.

28. Oktober, 12.54 Uhr: Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert deutsche UN-Enthaltung

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hat die Enthaltung Deutschlands bei einer Abstimmung über eine UN-Resolution zur humanitären Lage in Gaza scharf kritisiert.

"Wie kann Deutschland sich bei einer UN-Resolution enthalten, die als alleiniges Ziel hat, Israels Recht auf Selbstverteidigung zu delegitimieren? Deutschland hätte klar mit Nein stimmen sollen", sagte der Präsident der Gesellschaft, Volker Beck (62), laut Mitteilung vom Samstag.

Die UN-Vollversammlung in New York hatte am Freitagabend eine Resolution zur Verbesserung der humanitären Situation und für eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen verabschiedet. 120 Länder stimmten dafür, 14 dagegen, 45 enthielten sich, darunter Deutschland.

Volker Beck (62), Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), kritisiert die deutsche UN-Enthaltung.
Volker Beck (62), Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), kritisiert die deutsche UN-Enthaltung.  © Andreas Arnold/dpa

28. Oktober, 11.53 Uhr: Berliner Polizei geht gegen pro-palästinensische Demonstrationen vor

Die Berliner Polizei hat am Freitagabend im Bezirk Mitte mehrere pro-palästinensische Demonstrationen aufgelöst.

Auf dem Alexanderplatz versammelten sich trotz einer Verbotsverfügung rund 100 Menschen, die "offensiv angesprochen und konsequent des Platzes verwiesen wurden", wie es in einer Mitteilung der Polizei vom Samstag hieß. Später am Abend stellten Einsatzkräfte am Brandenburger Tor rund 100 Personen fest, die den Angaben zufolge pro-palästinensische wie später auch polizeifeindliche Parolen riefen.

Bei dieser und folgenden weiteren Ansammlungen in der Nähe nahm die Polizei die Personalien Dutzender Beteiligter auf und nahm auch Menschen in Gewahrsam. Zwei Polizisten wurden bei Auseinandersetzungen verletzt.

28. Oktober, 11.50 Uhr: Weiter Raketenangriffe aus Gaza auf israelische Grenzorte

Israelische Grenzorte sind am Samstag weiter vom palästinensischen Gazastreifen aus beschossen worden. In den Ortschaften im Grenzgebiet zu dem Küstenstreifen heulten mehrmals Warnsirenen, wie die israelische Armee mitteilte.

Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas, bekannten sich zu einem Angriff auf den Ort Zikim. Sie hatten sich auch am Freitag zu Raketenangriffen auf Israel bekannt, unter anderem auf die Küstenmetropole Tel Aviv.

Seit Beginn des Krieges vor drei Wochen sind nach israelischen Angaben rund 8000 Raketen von Gaza aus auf Israelabgefeuert worden. Ein Teil davon sei im Gazastreifen selbst eingeschlagen und habe dort auch Opfer verursacht.

Rauch steigt über dem Gazastreifen auf.
Rauch steigt über dem Gazastreifen auf.  © Ilia Yefimovich/dpa

28. Oktober, 11.40 Uhr: Erdogan fordert Ende israelischer Angriffe auf Gaza

"Israel muss diesen Zustand des Wahnsinns sofort beenden und seine Angriffe einstellen", schrieb der türkische Präsident in einem Post auf der Plattform X, vormals Twitter.

Gleichzeitig rief Erdogan (69) zu einer bereits für Samstag geplanten propalästinensischen Demonstration in Istanbul auf. Vor wenigen Tagen hatte der Staatschef die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas als Freiheitskämpfer bezeichnet. Erdogan rief zu einem Waffenstillstand auf.

Die Hamas ist für die USA, Europa und Israel eine Terrororganisation, für die Türkei nicht. Ankara unterhält Kontakte zur Hamas und bemüht sich nach eigenen Angaben um die Freilassung von Geiseln.

28. Oktober, 11.37 Uhr: Sorge um Hamas-Geiseln nach Ausweitung der Bodeneinsätze Israels

Am Samstag haben rund 600 Menschen in Tel Aviv an einem Solidaritätslauf für die dort festgehaltenen Geiseln teilgenommen. Sie trugen Startnummern mit Namen und Bildern der Geiseln, wie der israelische Sender Kan berichtete.

Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, Angehörige der Geiseln hätten nach Ausweitung der Bodeneinsätze ein dringendes Treffen mit dem sogenannten Kriegskabinett gefordert. "Diese Nacht war die bisher schlimmste von allen, und wir haben sie in großer Angst verbracht", zitierte ynet aus einer Stellungnahme der Angehörigen.

Es herrsche große Ungewissheit hinsichtlich des Schicksals der Geiseln in Gaza, "die dort festgehalten werden und auch den schweren Bombardements ausgesetzt sind".

Israel geht nach Medienberichten davon aus, dass die Hamas Verhandlungen über eine Freilassung der Geiseln absichtlich in die Länge gezogen hat, um den Beginn einer israelischen Bodenoffensive zu verzögern. Militärsprecher Daniel Hagari sprach von "psychologischem Terror" der Hamas.

28. Oktober, 11.33 Uhr: Armeesprecher: Israel wird weitere Gaza-Hilfslieferungen ermöglichen

Die israelische Armee hat nach Ausweitung der Bodeneinsätze im Gazastreifen eine Verstärkung der humanitären Hilfslieferungen für die palästinensische Bevölkerung angekündigt.

"Für die Einwohner des Gazastreifens, die in das Gebiet südlich von Wadi Gaza gegangen sind, weiten wir die humanitäre Hilfe aus", sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstag. Man werde im Verlauf des Tages die Einfuhr von Lastwagen mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten in den Süden des Küstenstreifens ermöglichen.

Die israelische Armee hatte die Menschen im Norden des Gazastreifens immer wieder aufgefordert, zu ihrer eigenen Sicherheit in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens zu fliehen. Dies haben nach Militärangaben bereits mindestens rund 700 000 Menschen getan. Die Vereinten Nationen sprechen sogar von 1,4 Millionen Binnenflüchtlingen.

Israels Armee will nach eigenen Angaben zunächst gegen die Infrastruktur der Islamistenorganisation Hamas im Norden des Gazastreifens vorgehen.

28. Oktober, 11.30 Uhr: Armeesprecher: Israelische Bodentruppen weiter im Gazastreifen

Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Samstag, Israel schreite "in den Kriegsphasen voran".

In der Nacht "sind israelische Truppen in den Norden des Gazastreifens vorgedrungen und haben den Bodeneinsatz ausgeweitet", sagte er. Beteiligt seien Infanterie, Panzertruppen, Ingenieurkorps und Artillerie. Die Bodentruppen seien immer noch vor Ort. Unter den israelischen Soldaten gebe es keine Opfer.

Hagari sagte, es seien mehrere ranghohe Kommandeure der islamistischen Hamas getötet worden, die auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft wird. Darunter auch der für Luftangriffe zuständige Hamas-Anführer Asem Abu Rakaba. "Er hat die Terroristen angeleitet, die mit Drachenfliegern nach Israel eingedrungen sind und war für die Drohnenattacken auf israelische Militärposten verantwortlich", hieß es in einer Mitteilung der Armee.

Die Tötung der ranghohen Hamas-Mitglieder ermögliche es den Bodentruppen, gegen einen geschwächten Feind zu kämpfen, sagte Hagari.

Zerstörte Gebäude im Gazastreifen, nach einem israelischen Luftangriff.
Zerstörte Gebäude im Gazastreifen, nach einem israelischen Luftangriff.  © Ilia Yefimovich/dpa

28. Oktober, 10.12 Uhr: Hunderte Festnahmen bei jüdischem Anti-Kriegs-Protest in New York

Die Polizei meldete am Freitag (Ortszeit) mindestens 200 Festnahmen, die Organisatoren erklärten, dass bei der Auflösung der Versammlung im New Yorker Bahnhof Grand Central mehr als 300 Menschen festgenommen worden seien.

Auf Fotos waren lange Reihen von jungen Menschen in Handschellen zu sehen, auf deren T-Shirts unter anderem die Worte "Not in our name" ("Nicht in unserem Namen") oder die Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe zu lesen waren.

Organisiert hatte den Protest die New Yorker Gruppe Jewish Voice for Peace (Jüdische Stimme für Frieden). Ihren Angaben zufolge hatten mehrere Tausend Menschen an der Demonstration teilgenommen und die volle Bahnhofshalle blockiert. Die Organisatoren sprachen vom "größten zivilen Ungehorsam, den New York City in den vergangenen 20 Jahren erlebt hat".

Rabbiner hatten die Protestaktion mit dem Anzünden von Schabbat-Kerzen eingeleitet. "Der Schabbat ist normalerweise ein Tag der Ruhe, aber wir können es uns nicht leisten, uns auszuruhen, während in unserem Namen ein Genozid stattfindet", wurde die Rabbinerin May Ye zitiert.

28. Oktober, 10 Uhr: Bundeswehr hat mehr als 1000 Soldaten in den Nahen Osten verlegt

Die Bundeswehr hat für eine mögliche Evakuierung deutscher Staatsbürger inzwischen mehr als 1000 Soldaten in den Nahen Osten verlegt.

Die ganz überwiegende Zahl der Männer und Frauen sei nun auf Zypern in Bereitschaft, wurde der Deutschen Presse-Agentur in Berlin aus Sicherheitskreisen erklärt. Sie seien von dort aus praktisch sofort einsatzbereit, ohne dass aber die weitere Entwicklung in der Folge des Großangriffs der Hamas auf Israel abzusehen sei.

Das Verteidigungsministerium hatte am vergangenen Wochenende erklärt, die eigene Reaktionsfähigkeit in der Region werde erhöht. Auf Zypern wurde ein Planungs- und Führungsstab für einen möglichen Evakuierungseinsatz aufgebaut. Auf der Insel sind auch Spezialkräfte der Deutschen Marine (KSM) mit den Kampfschwimmern in Warteposition. Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) sind nach Jordanien geflogen worden.

28. Oktober, 8.38 Uhr: Israels Militär tötet mehrere Hamas-Kämpfer - Beratungen zu Vorgehen

Israels Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen mehrere Kämpfer der islamistischen Organisation Hamas getötet. Kampfflugzeuge hätten zudem in der Nacht zum Samstag 150 Ziele angegriffen.

Darunter seien Tunnel sowie unterirdische Räume und Infrastruktur gewesen. Ein dazu verbreitetes Video zeigte Aufnahmen von zahlreichen Einschlägen. Die Armee zitierte einen namentlich nicht genannten Oberst, dass das israelische Militär "im Gazastreifen bisher nie gesehene Feuerkraft" einsetze.

Brigadegeneral Gilad Keinan von der Luftwaffe sagte, rund einhundert Kampfflugzeuge hätten in der Nacht Hunderte von Geschossen abgeworfen und Hunderte von Hamas-Zielen zerstört. "Das Ziel ist klar: Alles zu zerstören, was mit Hamas zu tun hat", sagte er.

Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete am Samstag, die am Vorabend in den Gazastreifen eingedrungenen Soldaten hielten sich weiter dort auf. Parallel zu den Bodeneinsätzen gebe es massive Luft- und Seeangriffe. Die Militärspitze berate nun über das weitere Vorgehen.

28. Oktober, 8.34 Uhr: Israels Militär: Hamas-Verantwortlicher für Drohnen "ausgeschaltet"

Israel hat nach eigenen Angaben den Verantwortlichen der Islamistenorganisation Hamas für Luftverteidigung und Co-Planer der Terrorattacke vom 7. Oktober getötet.

Auf Grundlage nachrichtendienstlicher Informationen habe ein Kampfjet Asem Abu Rakaba "ausgeschaltet", teilte das Militär am Samstag auf Telegram mit. Demnach kümmerte sich Abu Rakaba für die Hamas um Drohnen, Gleitschirme sowie Luftaufklärung- und -verteidigung.

Den israelischen Angaben zufolge plante Abu Rakaba den blutigen Angriff vom 7. Oktober im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Gazastreifen mit, bei dem mehr als 1400 Menschen starben und die Angreifer mehr als 200 weitere als Geiseln verschleppten.

Nach israelischem Beschuss im nördlichen Gaza-Streifen stieg Rauch in den nächtlichen Abendhimmel.
Nach israelischem Beschuss im nördlichen Gaza-Streifen stieg Rauch in den nächtlichen Abendhimmel.  © Abed Khaled/AP/dpa

28. Oktober, 8.29 Uhr: Israel verurteilt UN-Resolution - Hamas begrüßt sie

Die von der UN-Vollversammlung verabschiedete Resolution zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen und für eine sofortige Waffenruhe ist bei den Konfliktparteien erwartbar auf unterschiedliches Echo gestoßen.

"Wir lehnen den verabscheuungswürdigen Ruf der UN-Generalversammlung nach einem Waffenstillstand entschieden ab", schrieb Israels Außenminister Eli Cohen in der Nacht zu Samstag auf der Plattform X. "Israel beabsichtigt, die Hamas zu eliminieren." Israels UN-Botschafter Gilad Erdan sprach nach der Abstimmung in der UN-Vollversammlung in New York von einem "dunklen Tag für die UN und für die Menschheit", der mit Schande in die Geschichte eingehen werde.

Die im Gazastreifen herrschende und für den Großangriff auf Israel am 7. Oktober verantwortliche Islamistenorganisation Hamas lobte dagegen die Annahme der Resolution und forderte die UN auf, Maßnahmen zu ihrer Umsetzung zu ergreifen.

Die UN-Vollversammlung hatte den von Jordanien eingebrachten Resolutionsentwurf am Freitag verabschiedet. 120 Länder stimmten dafür, 14 dagegen - 45 enthielten sich, darunter auch Deutschland. Damit erreichte das Papier die notwendige Zweidrittelmehrheit.

28. Oktober, 8.26 Uhr: Weißes Haus: "Wir ziehen keine roten Linien für Israel"

Die US-Regierung hat ihre Unterstützung für Israel nach den Angriffen der islamistischen Hamas bekräftigt. "Wir ziehen keine roten Linien für Israel", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby.

Man unterstütze weiter die "Sicherheitsbedürfnisse" des Landes und Israels Recht, sich selbst zu verteidigen. "Das wird so bleiben." Zu Israels Ausweitung der Bodeneinsätze in Gaza äußerte sich Kirby auch auf mehrere Nachfragen hin nicht.

Kirby (60) sagte, dass man aber auch von Anfang mit Israel über die "Art und Weise" einer Reaktion auf die Terrorangriffe gesprochen habe. "Und wir haben uns nicht gescheut, unsere Besorgnis über zivile Opfer, Kollateralschäden und die Vorgehensweise, die sie wählen könnten, zum Ausdruck zu bringen." Das sei es, was "Freunde" tun könnten und man werde diese Gespräche weiter führen.

John Kirby (60), Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, spricht während eines Briefings im Weißen Haus in Washington.
John Kirby (60), Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, spricht während eines Briefings im Weißen Haus in Washington.  © Jacquelyn Martin/AP/dpa

28. Oktober, 8.22 Uhr: Tausende protestieren im Westjordanland gegen Israel

Nach Israels Ankündigung, die Bodeneinsätze im Gazastreifen ausweiten zu wollen, haben im Westjordanland Berichten zufolge zahlreiche Palästinenser protestiert.

Die "Times of Israel" meldete am Freitagabend Tausende Demonstranten, die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von Hunderten allein in der Stadt Nablus. Auch in Ramallah, Hebron und vielen anderen Orten im Westjordanland gingen den Berichten zufolge Menschen auf die Straßen, um ihre Solidarität mit den Einwohnern des Gazastreifens zu zeigen. Laut Wafa kam es auch zu Zusammenstößen mit israelischen Soldaten.

Israels Armee hatte zuvor angekündigt, ihre Bodeneinsätze im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas auszuweiten. Das israelische Militär hatte zuvor bereits vereinzelte, zeitlich eng begrenzte Vorstöße am Boden gemacht.

28. Oktober, 8.20 Uhr: Hamas behauptet: Israelische Bodeneinsätze im Gazastreifen

Nach Darstellung des militärischen Arms der islamistischen Hamas im Gazastreifen gibt es dort an zwei verschiedenen Orten israelische Bodeneinsätze.

Es gebe gewalttätige Zusammenstöße in dem Ort Beit Hanun im Norden sowie östlich des Flüchtlingslagers Al-Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens, teilten die Al-Kassam-Brigaden am späten Freitagabend mit. Beides sind Orte in Grenznähe.

Israels Armee wollte den Bericht nicht kommentieren, hatte zuvor aber angekündigt, ihre Bodeneinsätze im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas auszuweiten. Es blieb zunächst unklar, ob die Ankündigung den Beginn der weithin erwarteten Bodenoffensive des israelischen Militärs darstellte. Das israelische Militär hatte zuvor bereits vereinzelte, zeitlich eng begrenzte Vorstöße am Boden gemacht.

Feuerwehrleute löschen einen Brand nach einem israelischen Bombenangriff im Gaza-Streifen.
Feuerwehrleute löschen einen Brand nach einem israelischen Bombenangriff im Gaza-Streifen.  © Saher Alghorra/ZUMA Press Wire/dpa

27. Oktober, 21.59 Uhr: UN-Vollversammlung nimmt Resolution zur humanitären Lage in Gaza an

Die UN-Vollversammlung hat eine Resolution zur Verbesserung der humanitären Situation und für eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen verabschiedet.

Das Papier erreichte am Freitag in New York eine notwendige Zweidrittelmehrheit, Deutschland enthielt sich. Resolutionen der UN-Vollversammlung sind allerdings nicht rechtlich bindend, sondern gelten als symbolisch.

Die nun verabschiedete Resolution verurteilt unter anderem jegliche Gewalt gegen israelische und palästinensische Zivilisten, fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Zivilisten, die "illegal festgehalten" werden, und verlangt ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen. Außerdem ruft der Text zu einer "sofortigen dauerhaften und nachhaltigen humanitären Waffenruhe" auf, die zu einer "Einstellung der Feindseligkeiten" führen solle.

27. Oktober, 21.55 Uhr: Israels Bodenoffensive laut jordanischem Außenminister gestartet

Israel hat seine erwartete Bodenoffensive im Gazastreifen nach Worten des jordanischen Außenministers Aiman Safadi begonnen.

"Israel hat gerade einen Bodenkrieg gegen Gaza gestartet", schrieb Safadi am Freitagabend bei X. "Das Ergebnis wird eine humanitäre Katastrophe von epischem Ausmaß über Jahre sein."

Zu einer geplanten Abstimmung in der UN-Vollversammlung über eine von Jordanien eingebrachte Resolution schreibt Safadi: "Millionen werden jede Stimme mitverfolgen. Die Geschichte wird urteilen." Stimmen gegen die UN-Resolution würden bedeuten, "diesem sinnlosen Krieg, diesem sinnlose Töten zuzustimmen".

Am Abend ereigneten sich Explosionen im nördlichen Gazastreifen, verursacht durch israelische Luftangriffe.
Am Abend ereigneten sich Explosionen im nördlichen Gazastreifen, verursacht durch israelische Luftangriffe.  © Abed Khaled/AP/dpa

27. Oktober, 20.46 Uhr: Wieder Gefechte an der Grenze zwischen Israel und Libanon

Nach Beschuss aus dem Libanon auf einen Posten der israelischen Armee hat diese nach eigenen Angaben zurückgefeuert.

Zudem schlugen Raketen aus dem Libanon, die Richtung Israel abgefeuert wurden, in Syrien ein, wie das Militär am Freitag mitteilte. Syrische Aktivisten bestätigten einen Einschlag im Süden des Landes. Es gab dort zunächst keine Berichte über Verletzte.

Die pro-iranische Hisbollah-Miliz sprach von mehreren Angriffen auf israelische Stellungen nahe der libanesischen Grenze. In einem Fall habe es neben Schäden auch "Opfer" gegeben, behauptete die Schiitenorganisation. Israels Armee teilte wiederum mit, es gebe keine Berichte über Verletzte.

An der Grenze zum Libanon kommt es derzeit zu Gefechten. (Archivbild)
An der Grenze zum Libanon kommt es derzeit zu Gefechten. (Archivbild)  © Ayal Margolin/Jini via XinHua/dpa

27. Oktober, 20.27 Uhr: Internet im Gazastreifen zusammengebrochen

Im Gazastreifen sind derzeit nach Angaben der Palästinensischen Telekommunikationsgesellschaft alle Kommunikations- und Internetdienste ausgefallen.

Schuld sei die heftige Bombardierung durch die israelische Armee, teilte das palästinensische Telekommunikationsunternehmen Paltel mit.

Auch die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, bestätigte auf der Plattform X einen Zusammenbruch der Internet-Verbindungen im Gazastreifen. Dieser habe großen Auswirkungen auf Paltel. Das Unternehmen sei der letzte große Betreiber, der in dem Küstengebiet noch Dienste anbiete.

27. Oktober, 19.49 Uhr: Israelische Armee plant Ausweitung der Einsätze gegen die Hamas

Israels Armee hat angekündigt, ihre Bodeneinsätze im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas auszuweiten.

Das teilte Militärsprecher Daniel Hagari am Freitagabend auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. In den letzten Stunden habe das Militär seine Angriffe im Gazastreifen bereits verstärkt. Es blieb zunächst unklar, ob die Ankündigung den Beginn der weithin erwarteten Bodenoffensive des israelischen Militärs darstellte. Das israelische Militär hatte zuvor bereits vereinzelte, zeitlich eng begrenzte Vorstöße am Boden gemacht.

Medienberichte deuteten am Freitagabend auf massive israelische Bombenangriffe im Gazastreifen hin.

Während israelische Grenzpolizisten die Altstadt von Jerusalem absichern, soll Israel seine Angriffe im Gazastreifen bereits verstärkt haben.
Während israelische Grenzpolizisten die Altstadt von Jerusalem absichern, soll Israel seine Angriffe im Gazastreifen bereits verstärkt haben.  © Mahmoud Illean/AP/dpa

27. Oktober, 18.52 Uhr: Israelische Soldaten gehen für Angriff im Gazastreifen an Land

Israelische Soldaten sind für einen Angriff gegen die Hamas über das Mittelmeer kommend im Gazastreifen an Land gegangen und haben dabei nach eigenen Angaben Infrastruktur der Marine der islamistischen Organisation zerstört.

Kriegsschiffe und Flugzeuge hätten den gezielten Einsatz flankiert, teilte Israels Militär am Freitag mit. Die Armee veröffentlichte ein Video des Einsatzes, das zunächst Beschuss durch Kriegsschiffe zeigt. Im Anschluss sind Soldaten zu sehen, die in der Dunkelheit an Land aus Sturmgewehren feuern.

Das Militär erklärte, die Soldaten hätten sich anschließend wieder aus dem Gebiet im südlichen Gazastreifen zurückgezogen. Der genaue Zeitpunkt des Einsatzes blieb unklar.

27. Oktober, 17.58 Uhr: Kommandozentrale der Hamas laut israelischer Armee unter größter Gaza-Klinik

Erkenntnissen israelischer Geheimdienste zufolge missbraucht die im Gazastreifen herrschende Hamas die größte Klinik in dem Küstengebiet als Kommando- und Kontrollzentrum.

"Hamas-Terroristen operieren innerhalb und unter dem Schifa-Krankenhaus", sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Freitag. Zu der unterirdischen Basis führten Tunnel von außerhalb, zudem gebe es innerhalb der Klinik einen Eingang.

Die Hamas nutze zudem auch verschiedene Abteilungen des Krankenhauses, um "Terroraktivitäten" und Raketenabschüsse zu befehlen und zu kontrollieren, sagte er. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

27. Oktober, 17.48 Uhr: Bisher Hilfsgüter von 84 Lastwagen im Gazastreifen angekommen

Im Gazastreifen sind seit Beginn des Kriegs zwischen der dort herrschenden Palästinenserorganisation Hamas und Israel Hilfsgüter von 84 Lastwagen angekommen.

Darunter waren Güter von zehn Lastwagen, die am Freitag eintrafen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen auf der palästinensischen Seite des abgeriegelten Küstenstreifens erfuhr. Neben Wasser und Essen seien unter anderem Arzneimittel angekommen. Zudem reiste ein Team von zehn Ärzten des Roten Halbmonds mit dem Konvoi in den Gazastreifen.

Am Donnerstag waren Güter von zwölf Lkw eingetroffen. Treibstoff wurde weiterhin nicht geliefert.

27. Oktober, 17.40 Uhr: Macron wirft Israel "undifferenziertes Bombardement" in Gaza vor

Der französische Präsident Emmanuel Macron (45) hat angesichts der massiven israelischen Angriffe auf Ziele im Gazastreifen von einem "undifferenzierten Bombardement" gesprochen.

Frankreich erkenne den Willen und das Recht Israels vollständig an, gegen die Terroristen der Hamas zu kämpfen, und sei bereit, zu helfen. "Aber wir sind der Ansicht, dass die vollständige Blockade, das undifferenzierte Bombardement und erst recht die Aussicht auf eine massive Bodenoffensive nicht geeignet sind, die Zivilbevölkerung angemessen zu schützen", sagte er nach einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der EU-Länder am Freitag in Brüssel.

Er bitte darum, dass Israel sich die Zeit nehme, um weitere Schritte gut vorzubereiten, sagte Macron. Er forderte einen humanitären Waffenstillstand und kündigte eine Koalition mit mehreren europäischen Ländern an, um unter anderem einen humanitären Korridor auf See einrichten zu können.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (45) kritisiert beim EU-Gipfel in Brüssel das "undifferenzierte Bombardement" Israels.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (45) kritisiert beim EU-Gipfel in Brüssel das "undifferenzierte Bombardement" Israels.  © Hatim Kaghat/BELGA/dpa

27. Oktober, 16.40 Uhr: Israel lehnt humanitäre Feuerpausen "derzeit" weiter ab

Israel hat sich gegen die von den EU-Staaten geforderten Feuerpausen im Gazastreifen ausgesprochen.

"Israel lehnt einen humanitären Waffenstillstand derzeit ab", sagte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums am Freitag. Dazu zähle "jegliche Art von geforderten Feuerpausen". Gleichwohl wies er darauf hin, dass das Land grundsätzlich jedoch erlaube, "dass humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangt, solange sie nicht in den Händen von Terroristen der Hamas landet".

Am Donnerstagabend hatten die Staats- und Regierungschefs der EU in einer Gipfelerklärung "humanitäre Korridore und Pausen für humanitäre Zwecke" im Gazastreifen gefordert.

27. Oktober, 15.56 Uhr: Zahl der Toten in Gaza steigt laut Hamas-Ministerium auf mehr als 7300

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Kriegsbeginn nach Darstellung des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 7326 angestiegen.

Darunter sollen 3038 Kinder und Jugendliche sowie 1792 Frauen sein, wie das Ministerium am Freitag mitteilte. 18.967 Palästinenser wurden den Angaben nach verletzt. Am Donnerstag hatte die Behörde noch von insgesamt 7028 Todesopfern gesprochen.

Die Zahlen des Ministeriums waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Die Hamas wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

Laut Hamas-Ministerium liegt die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen mittlerweile bei 7326.
Laut Hamas-Ministerium liegt die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen mittlerweile bei 7326.  © Mohammed Talatene/dpa

27. Oktober, 15.45 Uhr: EU-Hilfsflug mit 51 Tonnen Hilfsgütern für Gaza gestartet

Ein dritter von der EU finanzierter Flug mit 51 Tonnen Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen hat sich auf den Weg in die Region gemacht.

Am Freitag sei eine Maschine in Kopenhagen abgehoben, teilte die EU-Kommission mit. Sie bringe unter anderem Medikamente nach Ägypten. Die EU finanziere die Gesamtkosten aller Flüge, hieß es.

Die EU-Kommission hatte vor knapp zwei Wochen eine Luftbrücke für Hilfsorganisationen im Gazastreifen angekündigt. Aus Ägypten sollen die Hilfsgüter weiter nach Gaza transportiert werden. Bislang kommen allerdings nur sehr wenig Hilfsgüter in dem abgeriegelten Küstengebiet mit mehr als zwei Millionen Einwohnern an.

27. Oktober, 13.46 Uhr: Drei Verletzte bei Einschlag einer Rakete in Tel Aviv

Beim Einschlag einer Rakete in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv sind Helfern zufolge drei Menschen verletzt worden.

Ein etwa 20-jähriger Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom am Freitag mit. Zwei weitere Menschen seien leicht verletzt worden. Der militärische Arm der Hamas im Gazastreifen teilte mit, die Raketen auf Tel Aviv abgefeuert zu haben. Im Zentrum der Küstenstadt heulten die Warnsirenen. Mehrere dumpfe Explosionen waren zu hören.

27. Oktober, 12.49 Uhr: Polizei verbietet Gaza-Kundgebung am Alexanderplatz

Die Berliner Polizei hat eine für Freitagabend angekündigte Demonstration zum Gaza-Krieg auf dem Alexanderplatz verboten.

Das Verbot erfolge nach "Bewertung aller Umstände und Erkenntnisse sowie der Abwägung sämtlicher Interessen", wie es in einer Mitteilung hieß. Demnach bestehe die Gefahr, dass es bei der Kundgebung zu volksverhetzenden, antisemitischen Ausrufen, Gewaltverherrlichungen, Einschüchterungen und Gewalttätigkeiten kommen könnte. Auch die Durchführung jeder Ersatzveranstaltung sei bis 6. November verboten.

Eine für Freitagabend angekündigte Demonstration auf dem Alexanderplatz wurde verboten. (Symbolbild)
Eine für Freitagabend angekündigte Demonstration auf dem Alexanderplatz wurde verboten. (Symbolbild)  © Paul Zinken/dpa

27. Oktober, 12.17 Uhr: Drohne geht in Ägypten nahe israelischer Grenze nieder

Im ägyptischen Ort Taba ist nahe der Grenze zu Israel eine Drohne niedergegangen.

Sechs Menschen seien verletzt worden, sagte ein Sprecher der ägyptischen Armee am Freitag. Eine "anonyme gelenkte Drohne" sei Freitag früh in Nähe des Krankenhauses von Taba niedergegangen. "Der Vorfall wird von einem Sonderausschuss der betroffenen Behörden untersucht", teilte der Sprecher mit.

Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News hatte vorher dagegen von einer Rakete berichtet und eine mögliche Reaktion nicht ausgeschlossen. "Sobald die Verantwortlichen hinter dem Raketenangriff feststehen, stehen alle Optionen zur Verfügung, um damit umzugehen", berichtete der Sender unter Berufung auf einen Regierungsverteter. Ägypten behalte sich das Recht vor, zu reagieren.

27. Oktober, 12.13 Uhr: Israel Armee greift erneut mehr als 250 Ziele im Gazastreifen an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden mehr als 250 Ziele im Gazastreifen angegriffen.

Darunter seien Tunnel der islamistischen Hamas sowie operative Hauptquartiere und Raketenabschussrampen, teilte die Armee am Montag mit. "Dutzende" Hamas-Mitglieder seien getroffen worden. Dabei soll den Angaben nach auch ein ranghoher Hamas-Befehlshaber getötet worden sein. Der Kommandeur Madhat Mubaschar sei an mehreren Sprengstoff- und Scharfschützenangriffen auf israelische Zivilisten und Soldaten beteiligt gewesen, hieß es in der Mitteilung des Militärs.

27. Oktober, 12.12 Uhr: WHO kritisiert Diskussion um Totenzahlen im Gazastreifen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält die Diskussion über die Verlässlichkeit der Opferzahlen, die von der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas stammen, für zynisch.

Zum einen habe die WHO über Jahre keinen Anlass für Zweifel an Zahlen dieser Gesundheitsbehörden gehabt, sagte der WHO-Vertreter für die besetzten palästinensischen Gebiete, Richard Peeperkorn, am Freitag. Zum anderen mache es auch keinen Unterschied, ob es tausend mehr oder weniger Opfer gebe - die humanitäre Lage im Gazastreifen sei katastrophal, die Zahl der Opfer durch israelische Angriffe enorm.

27. Oktober, 12 Uhr: UN werfen Israel und Hamas Kriegsverbrechen vor

Das UN-Menschenrechtsbüro wirft Israel Kriegsverbrechen vor.

Den mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen Strom und Treibstoff vorzuenthalten sei eine kollektive Bestrafung. "Kollektive Bestrafungen sind ein Kriegsverbrechen", sagte die Sprecherin, Ravina Shamdasani, am Freitag in Genf. Sie fügte hinzu, dass auch die Entführung von Zivilisten ein Kriegsverbrechen sei. Die radikale Palästinenserorganisation Hamas hatte bei einem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober mehr als 200 Menschen in den Gazastreifen verschleppt.

Die kollektive Bestrafung im Gazastreifen passiere, weil der gesamten Bevölkerung Wasser, Nahrungsmittel, Treibstoff und Strom vorenthalten werde. Der Treibstoffmangel zwinge zur Schließung von Krankenhäusern und Bäckereien. Menschen lebten in Zufluchtsstätten unter verheerenden Bedingungen, ohne sauberes Trinkwasser und unzureichenden sanitären Einrichtungen.

Beiden Konfliktparteien wirft die UN Kriegsverbrechen vor. (Symbolbild)
Beiden Konfliktparteien wirft die UN Kriegsverbrechen vor. (Symbolbild)  © Abed Rahim Khatib/dpa

27. Oktober, 11.22 Uhr: Israels Armee: Familien von 229 Geiseln der Hamas benachrichtigt

Die Zahl der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln ist höher als bisher von Israel angenommen.

Man habe bis Freitag die Familien von 229 Geiseln informiert, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Morgen. Das sind fünf mehr als noch am Vortag. Es werde erwartet, dass die Zahl noch steigen könnte. Die vier von der islamistischen Hamas bereits freigelassenen Geiseln sind nach Militärangaben bei der Zahl nicht mit eingerechnet. Nach israelischen Informationen sind unter den Geiseln Bürger von 25 Staaten, darunter auch Deutsche.

27. Oktober, 11.02 Uhr: Am Freitag sollten acht Lastwagen mit Hilfe in Gazastreifen fahren

Im Gazastreifen sollten nach Angaben der Vereinten Nationen am Freitag acht weitere Lastwagen mit humanitärer Hilfe eintreffen.

An Bord seien Trinkwasser, Nahrungsmittel und Material für Krankenhäuser, sagte Lynn Hastings, die UN-Koordinatorin für Humanitäre Hilfe in den von Israel besetzten Palästinensergebieten, am Freitag. Sie sprach aus Jerusalem über Video-Link zu Reportern in Genf.

27. Oktober, 11 Uhr: Unesco fordert im Gaza-Krieg Schutz von Schulen vor Beschuss

Die UN-Kulturorganisation Unesco hat im Gaza-Krieg zum Schutz von Schulen vor militärischem Beschuss aufgerufen.

Die Schulen dienten der Bevölkerung auch als Zufluchtsort und deren Beschuss laufe internationalem Recht zuwider, teilte die Unesco am Freitag in Paris mit. Seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel und den Gegenangriffen des Landes seien 200 Schulen im Gazastreifen beschädigt worden, was 40 Prozent aller Schulen dort entspreche. Im Gazastreifen lebten 625 000 Schüler und mehr als 22 500 Lehrkräfte, die sich in einer extrem verletzlichen Position befänden. Gemäß ihrem Mandat erinnere die Unesco alle Akteure an ihre Verpflichtung, sich an das humanitäre Völkerrecht zu halten.

Schulen sollten laut der Unesco vor den Angriffen geschützt werden.
Schulen sollten laut der Unesco vor den Angriffen geschützt werden.  © Francisco Seco/AP/dpa

27. Oktober, 10.36 Uhr: Palästinenser: Vier Tote bei Konfrontationen im Westjordanland

Bei Konfrontationen mit dem israelischen Militär im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben vier Menschen getötet worden.

In der Stadt Dschenin seien drei Palästinenser durch israelische Schüsse ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Freitag mit. Ein weiterer Palästinenser sei in der Stadt Kalkilija getötet worden. Dem israelischen Militär zufolge soll es sich bei mindestens einem Toten in Dschenin um ein Mitglied einer militanten Palästinenserorganisation gehandelt haben.

27. Oktober, 10.32 Uhr: UN haben manchmal Zugriff auf Treibstofflager in Gaza nahe Rafah

Die Vereinten Nationen haben im Gazastreifen noch Treibstoff in einem Lager nahe dem Grenzübergang Rafah Richtung Ägypten.

Vor dem Hamas-Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober und der Abriegelung des Gazastreifens durch Israel seien dort etwa eine Million Liter gespeichert gewesen, sagte Lynn Hastings, die UN-Koordinatorin für Humanitäre Hilfe in den von Israel besetzten Palästinensergebieten am Freitag. Sie sprach aus Jerusalem über Video-Link zu Reportern in Genf.

27. Oktober, 10.02 Uhr: Misere im Gazastreifen für Menschen mit Behinderung

Menschen mit Behinderungen leiden im Gazastreifen nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA durch die Raketenangriffe und "Massenvertreibungen" besonders.

Mitarbeiter sprachen mit einer 60-jährigen Frau, die in einem Schutzraum des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) Zuflucht gefunden hatte, wie OCHA am Freitag berichtete. "Ich liege den ganzen Tag auf dieser Decke und kann mich nicht bewegen, weil mein Rollstuhl bei der Evakuierung kaputt gegangen ist", sagte sie.

27. Oktober, 9.41 Uhr: Polizeipräsidentin: Bodenoffensive wird Auswirkungen auf Berlin haben

Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik rechnet zu Beginn der geplanten Bodenoffensive Israels in Gaza mit erneuten Spannungen in Berlin.

"Das wird definitiv Auswirkungen, natürlich auch auf Berlin, haben", sagte Slowik am Freitag im RBB-Inforadio. Die Polizei werde versuchen, präventiv die Lage zu beruhigen, aber "auch einsatztaktisch" vorplanen.

Teilnehmer an einer Pro-Palästina Kundgebung stehen auf dem Alexanderplatz.
Teilnehmer an einer Pro-Palästina Kundgebung stehen auf dem Alexanderplatz.  © Paul Zinken/dpa

27. Oktober, 8.35 Uhr: Hamas-Behörden melden 481 Tote im Gazastreifen in 24 Stunden

Im Gazastreifen sollen nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde innerhalb von 24 Stunden 481 Menschen durch israelische Raketenangriffe ums Leben gekommen sein.

In den Tagen davor sollen es manchmal deutlich mehr gewesen sein. Die Bilanz stammte von Donnerstag 18.00 Uhr, wie das UN-Nothilfebüro OCHA am Freitag berichtete. Unabhängig prüfen lassen sich die Informationen nicht. Die UN-Organisationen verwenden auch die Meldungen der Gesundheitsbehörde. Das israelische Militär sagt, es versucht, wo immer möglich, zivile Opfer zu vermeiden. Es gebe Warnungen zur Flucht vor Raketenschlägen.

27. Oktober, 8.20 Uhr: Israels Armee unternimmt weitere Vorstöße im Gazastreifen

Das israelische Militär hat bei weiteren begrenzten Vorstößen im Gazastreifen nach eigenen Angaben Dutzende von Stellungen der islamistischen Hamas angegriffen.

Wie die Armee am Freitagmorgen auf Telegram berichtete, attackierten am Vortag von Kampfflugzeugen und Drohnen flankierte Bodentruppen unter anderem Abschussrampen für Panzerabwehrraketen, Kommandozentralen sowie Terroristen der Hamas. Anschließend hätten die Soldaten das Kampfgebiet unversehrt wieder verlassen. Auch in der vorherigen Nacht hatten israelische Kampfpanzer im Norden einen Vorstoß unternommen.

27. Oktober, 6.32 Uhr: Raketeneinschlag nahe Ägyptens Grenze zu Israel

In Ägypten soll nahe der Grenze zu Israel laut einem ägyptischen Medienbericht eine Rakete eingeschlagen sein.

Wie die ägyptische Nachrichtenseite "Al-Qahera News" in der Nacht zum Freitag unter Berufung auf informierte Quellen berichtete, sollen bei dem Vorfall in der Stadt Taba nahe der Grenze zu Israel sechs Menschen verletzt worden sein. Nähere Einzelheiten wurden nicht genannt.

Unklar war, ob es sich um eine Rakete des israelischen Militärs handelte, das derzeit in Reaktion auf den Terrorangriff der islamistischen Hamas vom 7. Oktober massenweise Ziele im Gazastreifen bombardiert. Der Vorfall werde untersucht, erklärte die Armee lediglich.

27. Oktober, 6.13 Uhr: Weitere EU-Flüge mit Hilfe für Gaza starten diesen Freitag

Zwei weitere Flüge mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen sollen nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (56) noch diesen Freitag starten.

Für die kommenden Tage seien darüber hinaus weitere Flüge geplant, sagte sie in der Nacht zu Freitag nach dem ersten Tag eines EU-Gipfels in Brüssel. Zwei erste Transporte hätten bereits 56 Tonnen Hilfsgüter nach Ägypten gebracht, die in den Gazastreifen geliefert worden seien. "Das ist wichtig, aber es wird natürlich noch mehr benötigt", sagte von der Leyen.

Ursula von der Leyen (65) hat weitere Hilfslieferungen der EU angekündigt.
Ursula von der Leyen (65) hat weitere Hilfslieferungen der EU angekündigt.  © Virginia Mayo/AP/dpa

27. Oktober, 6.10 Uhr: Seit Hamas-Angriff 719 antisemitische Vorfälle in Frankreich

Seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel hat es in Frankreich 719 antisemitische Vorfälle gegeben.

Im Zusammenhang damit sei es zu 389 Festnahmen gekommen, sagte Innenminister Gérald Darmanin am Donnerstagabend der Zeitung "Le Dauphiné Libéré". Die hohe Zahl der Vorfälle hänge möglicherweise auch mit der erhöhten Polizeipräsenz zusammen. Außerdem habe es über eine spezielle Meldeplattform knapp 5000 Hinweise auf Drohungen, antisemitische Äußerungen oder die Verherrlichung des Terrorismus im Internet gegeben.

27. Oktober, 6.08 Uhr: Israel will EU-Forderung nach Feuerpausen zunächst nicht kommentieren

Israels Außenministerium hat sich zunächst nicht zur Forderung der EU-Staaten nach Feuerpausen und geschützten Korridoren für sichere Hilfslieferungen im Gazastreifen äußern wollen.

Ein Sprecher teilte am späten Donnerstagabend auf Anfrage mit, man werde sich eventuell am Freitag dazu äußern. Unmittelbar zuvor hatten die Staats- und Regierungschefs der EU in einer Gipfelerklärung "humanitäre Korridore und Pausen für humanitäre Zwecke" im Gazastreifen gefordert.

27. Oktober, 6.07 Uhr: Nach Zweifeln: Hamas-Behörde veröffentlicht Liste aller Todesopfer

Nach Zweifeln an den vom Gesundheitsministerium im Gazastreifen verbreiteten Opferzahlen hat die von der islamistischen Hamas kontrollierte Behörde eine Liste der Namen aller Getöteten veröffentlicht.

In dem am Donnerstag verbreiteten und 212 Seiten langen Dokument stehen auch Alter, Geschlecht und Personalausweisnummer der Palästinenser, die im Gaza-Krieg seit dem 7. Oktober getötet worden sein sollen. Demnach kamen infolge der israelischen Angriffe bislang mindestens 7028 Menschen ums Leben.

Rauch über dem Gazastreifen nach einem israelischen Luftangriff. Laut der Hamas starben bisher über 7000 Palästinenser.
Rauch über dem Gazastreifen nach einem israelischen Luftangriff. Laut der Hamas starben bisher über 7000 Palästinenser.  © Abed Khaled/AP/dpa

27. Oktober, 6.05 Uhr: Weißes Haus zweifelt an Opferzahlen des Hamas-Ministeriums in Gaza

Die US-Regierung hat Zweifel an den vom Gesundheitsministerium im Gazastreifen veröffentlichten Opferzahlen.

Die Behörde werde von der Hamas geleitet, einer terroristischen Organisation, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Donnerstag im Weißen Haus. "Wir können nichts, was von der Hamas kommt, für bare Münze nehmen, auch nicht das sogenannte Gesundheitsministerium." Zuvor hatte bereits US-Präsident Joe Biden gesagt, dass er kein Vertrauen in diese Zahlen habe.

26. Oktober, 22.14 Uhr: USA verlegen wegen Gaza-Krieg rund 900 Soldaten in den Nahen Osten

Das US-Militär hat angesichts des Gaza-Kriegs rund 900 Soldaten in den Nahen Osten verlegt. Einige der Soldaten seien bereits angekommen, andere seien auf dem Weg in die Region, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Donnerstag.

Ein Teil davon werde aus den USA verlegt. Die Truppen würden nicht nach Israel geschickt, sondern sollten die Einheiten, die sich bereits in der Region befänden, unterstützen, betonte Ryder. Zur Abschreckung regionaler Akteure haben die USA bereits mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge ins östliche Mittelmeer verlegt, Truppen des US-Militärs wurden in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt

Die USA wollen Israel außerdem zwei Raketenabwehrsysteme vom Typ Iron Dome (Eisenkuppel) schicken. Diese befänden sich aktuell in den Lagerbeständen der USA und sollen Israel bei der Luftabwehr helfen, sagte Ryder. Außerdem liefere man Abfangraketen. Aus Sicherheitsgründen werde man sich aber nicht dazu äußern, wann diese Lieferungen verschifft und ankommen würden, so Ryder weiter.

Pentagon-Sprecher Pat Ryder.
Pentagon-Sprecher Pat Ryder.  © Andrew Harnik/AP

26. Oktober, 21.40 Uhr: EU fordert Feuerpausen für Gazastreifen!

Die EU-Staaten fordern Feuerpausen und geschützte Korridore für sichere Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Die sich verschlechternde humanitäre Lage in Gaza gebe Anlass zu größter Besorgnis, heißt es in einer am Donnerstagabend in Brüssel verabschiedeten Gipfelerklärung der Staats- und Regierungschefs.

Man rufe im Konflikt zwischen der islamistischen Hamas und Israel zu einem kontinuierlichen, schnellen, sicheren und ungehinderten Zugang für Hilfslieferungen auf. Zu notwendigen Maßnahmen gehörten auch "humanitäre Korridore und Pausen für humanitäre Zwecke".

Die Europäische Union werde eng mit den Partnern in der Region zusammenarbeiten, um Zivilisten zu schützen, Hilfe zu leisten und den Zugang zu Nahrung, Wasser, medizinischer Versorgung, Treibstoff und Unterkünften zu erleichtern, heißt es in der Erklärung weiter. Dabei wolle man sicherstellen, dass diese Hilfe nicht von terroristischen Organisationen missbraucht werde.

Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission.
Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission.  © Hatim Kaghat/BELGA/dpa

26. Oktober, 21.17 Uhr: Feuerpause im Gaza-Krieg sollte laut USA in Betracht gezogen werden

Die US-Regierung hat sich dafür ausgesprochen, eine begrenzte humanitäre Feuerpause im Gaza-Krieg in Betracht zu ziehen.

"Dabei handelt es sich um örtlich begrenzte, zeitlich begrenzte, spezifische Pausen auf dem Schlachtfeld, damit humanitäre Hilfe zu den Bedürftigen gelangen kann oder die Menschen das Gebiet in relativer Sicherheit verlassen können", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Donnerstag.

Man sei der Überzeugung, dass eine solche Feuerpause (Englisch: humanitarian pause) eine wertvolle Idee sei, der man nachgehen solle. Sie könne Stunden oder Tage dauern, so Kirby. Er sprach dabei nicht von einem humanitären Waffenstillstand (humanitarian ceasefire). Dieser wird etwa von den Vereinten Nationen gefordert und ist weitgehender. Israel lehnt solche Forderungen im Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas bislang ab.

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats: John Kirby.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats: John Kirby.  © Jacquelyn Martin/AP/dpa

26. Oktober, 20.53 Uhr: Israels Militär greift "Terrorzelle" im Libanon an

Im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon hat es am Donnerstag erneut einen Zwischenfall gegeben. Das Militär habe im Nachbarland eine "Terrorzelle" angegriffen, deren Mitglieder versucht hätten, Raketen auf Ziele in Israel zu feuern, erklärten die Streitkräfte.

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs zunehmend zu gewaltsamen Zwischenfällen. Auf beiden Seiten gab es bereits Todesopfer. Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon meldete seit Beginn der jüngsten Konfrontationen mindestens 52 Tote in den eigenen Reihen. Außerdem starben sechs palästinensische Militante im Südlibanon.

26. Oktober, 20.44 Uhr: Israel fordert Russland zur Ausweisung von Hamas-Vertretern auf

Israel hat ein Treffen russischer Diplomaten mit Vertretern der islamistischen Hamas in Moskau verurteilt.

"Wir fordern die russische Regierung auf, die Hamas-Terroristen unverzüglich auszuweisen", teilte der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Lior Haiat, am Donnerstag mit. Die hohen Hamas-Funktionäre hätten an ihren Händen das Blut von 1400 getöteten Israelis, "die abgeschlachtet, ermordet, hingerichtet und verbrannt wurden."

Die Einladung der Hamas-Vertreter stelle eine "Unterstützung des Terrorismus" dar und legitimiere die Gräueltaten der Hamas, hieß es weiter. Die Hamas sei verantwortlich dafür, dass unter anderen Babys, Kinder, Frauen sowie ältere Menschen in den Gazastreifen entführt worden seien.

26. Oktober, 20.43 Uhr: Irans Außenminister warnt die USA

Irans Außenminister hat die USA angesichts des Gaza-Kriegs vor einer direkten Verwicklung in den Konflikt gewarnt.

Sollte der "Völkermord in Gaza weitergehen, werden sie von diesem Feuer nicht verschont bleiben", sagte Hussein Amirabdollahian (59) am Donnerstag laut einem Transkript seiner Rede bei einer Sondersitzung der UN-Vollversammlung in New York. "Ich sage den amerikanischen Staatsmännern und Streitkräften, die jetzt den Völkermord in Palästina handhaben, ganz offen, dass wir die Ausweitung und das Ausmaß des Krieges in der Region nicht begrüßen", sagte er.

Amirabdollahian sagte, die Hamas sei nach iranischen Bemühungen bereit, weitere Zivilisten unter den Geiseln freizulassen. "Gleichzeitig sollte die Welt die Freilassung von 6000 Palästinensern unterstützen, die in israelischen Gefängnissen festgehalten werden", sagte Amirabdollahian laut einem Auszug der Rede.

Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian (59).
Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian (59).  © Marwan Naamani/dpa

26. Oktober, 20.03 Uhr: Laut Israel seit Kriegsbeginn 8000 Raketen aus Gaza abgefeuert

Militante Palästinenser haben nach israelischen Angaben seit Kriegsbeginn rund 8000 Raketen auf Israel abgefeuert.

Das teilte Regierungssprecherin Tal Heinrich am Donnerstagabend mit. Das israelische Militär gab die Zahl zuletzt mit schätzungsweise 7000 an. Dem Militär zufolge sollen mindestens 550 davon innerhalb des Gazastreifens gelandet sein.

Die Raketen der militanten Palästinenser werden in der Regel vom israelischen Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) abgefangen. Es kommt jedoch auch immer wieder zu Einschlägen. Die Abfangrate wird laut offiziellen Angaben auf rund 90 Prozent geschätzt.

Raketen aus dem Gazastreifen werden über zerstörte Gebäude hinweg auf Israel abgefeuert.
Raketen aus dem Gazastreifen werden über zerstörte Gebäude hinweg auf Israel abgefeuert.  © Mohammed Dahman/AP

26. Oktober, 19.56 Uhr: Israels Präsident trifft Angehörige von arabischen Geiseln

Israels Präsident Izchak Herzog (63) hat in der Beduinenstadt Rahat im Süden des Landes arabische Familien besucht, deren Angehörige von der Hamas im Gazastreifen als Geiseln gehalten werden.

"Dies ist kein Krieg zwischen Juden und Muslimen", sagte er am Donnerstag in Bezug auf den Gaza-Krieg nach den Massakern im Auftrag der Hamas am 7. Oktober. "Dies ist ein Krieg zwischen den Menschen, die Licht bringen wollen und den Menschen, die Dunkelheit bringen wollen."

Genau wie jüdische Opfer seien am 7. Oktober auch Menschen aus der Gemeinschaft der Beduinen in ihren Häusern, auf der Straße und Arbeit "abgeschlachtet" worden. "Wir sind gekommen, um zu sagen, dass wir die Trauer der gesamten israelisch-arabischen Bevölkerung und insbesondere der Beduinengemeinschaft zutiefst teilen", sagte Herzog. Der Präsident betonte auch, dass die Massaker nicht den Islam repräsentierten: "Der Islam ist eine Religion des Respekts, der Sensibilität, der Brüderlichkeit und der Liebe."

Israelischen Medienberichten zufolge hatte ein Beduine während des Hamas-Massakers auf einem Musikfestival im Kugelhagel 30 jüdische Israelis in seinem Kleinbus von dort weggefahren und so gerettet.

Israels Präsident Izchak Herzog (63).
Israels Präsident Izchak Herzog (63).  © Christophe Ena/AP Pool/dpa

26. Oktober, 19.53 Uhr: Ägypten baut Feldlazarett für Verwundete aus dem Gazastreifen

Ägypten lässt zur Behandlung palästinensischer Verletzter aus dem Gazastreifen nahe der gemeinsamen Grenze ein Feldlazarett errichten.

Dieses werde hinter einem staatlichen Krankenhaus im Ort Scheich Suwaid gebaut, sagte ein ägyptischer Regierungsvertreter der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Der Ort im Norden der Sinai-Halbinsel liegt etwa 15 Kilometer vom Grenzübergang Rafah entfernt. Das Feldlazarett werde mindestens über 300 Betten verfügen, berichtete die Zeitung "Al-Masri Al-Jum" unter Berufung auf medizinische Kreise.

Auch das Krankenhaus stehe für Verletzte zur Verfügung, erklärte Ortsvertreter Salih Abu Huli. Die Zahl der verfügbaren Betten nannte er nicht. "Das Krankenhaus Scheich Suwaid ist bereit, die Verwundeten zu empfangen, und ist mit allen medizinischen Geräten für akute und Notfall-Operationen ausgestattet." Es würden ärztliche Teams bereitstehen, wenn die Verletzten den Gazastreifen zur Behandlung in Ägypten verlassen dürften, erklärte er weiter.

26. Oktober, 19.23 Uhr: Wohl erst 62 Lastwagen im Gazastreifen angekommen

Im Gazastreifen sind von Samstag bis Dienstag nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA insgesamt 62 Lastwagen mit Hilfsgütern eingetroffen. Darunter waren Trinkwasser, Nahrungsmittel und medizinische Güter. Das meiste sei bereits an die Krankenhäuser und die Vertriebenen verteilt worden, berichtete OCHA am Donnerstagabend.

Das Büro verwies darauf, dass die Lieferungen bei Weitem nicht ausreichen, um die mehr als 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen zu versorgen. Vor dem 7. Oktober seien rund 500 Lastwagen täglich in den Gazastreifen gefahren. Israel hatte Lieferungen nach den Terroranschlägen der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas mit rund 1400 Toten in Israel zwei Wochen untersagt. Der erste Konvoi durfte am Samstag fahren.

Trotz zahlreicher Bitten habe das israelische Militär bislang keine Treibstofflieferungen erlaubt, berichtete OCHA. Ohne Treibstoff könnten keine Generatoren betrieben werden. Sie werden unter anderem für Wasserpumpen und den Krankenhausbetrieb benötigt.

26. Oktober, 18.25 Uhr: Hamas-Vertreter im russischen Außenministerium in Moskau

Das russische Außenministerium hat in Moskau mit einem Hamas-Vertreter über eine Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen ausländischen Geiseln gesprochen.

Das teilte das Ministerium am Donnerstag nach dem Gespräch mit Musa Abu Marsuk mit, der demnach zum Politbüro der islamistischen Palästinenserorganisation gehört. "Außerdem wurden Fragen besprochen, die mit der Evakuierung russischer und anderer ausländischer Staatsbürger aus der palästinensischen Enklave verbunden sind", teilte das Außenministerium der Agentur Interfax zufolge mit.

Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Der russische Vizeaußenminister Michail Bogdanow hatte sich zuvor auch in Katar mit Vertretern der Hamas getroffen, um über die Geiseln zu sprechen. Die Hamas hält im Gazastreifen nach israelischen Angaben mehr als 220 Menschen fest, die bei dem Angriff auf Israel am 7. Oktober verschleppt wurden. Mindestens zwei davon besitzen nach Moskauer Angaben die russische Staatsbürgerschaft.

26. Oktober, 17.20 Uhr: Laut Habeck wenig Einigkeit mit Türkei mit Blick auf Gaza-Krieg

Vizekanzler Robert Habeck (54, Grüne) sieht zwischen der deutschen und der türkischen Regierung gravierende Differenzen mit Blick auf den Gaza-Krieg.

In seinen Gesprächen mit Regierungsvertretern sei deutlich geworden, dass beide Seiten "gegenläufige Ansichten haben, konträre Ansichten haben", sagte Habeck am Donnerstag am Rande eines Besuchs in der türkischen Hauptstadt Ankara.

Vor allem bei seinem Treffen mit Vizepräsident Cevdet Yilmaz sei es fast ausschließlich um die Lage im Nahen Osten gegangen, sagte Habeck, der von "zugewandten Gesprächen" sprach. "Aber man muss auch sagen, dass wir in den wesentlichen Analysepunkten gegensätzlicher Auffassung waren."

Auf die Frage, ob er auch die Äußerungen von Präsident Recep Tayyip Erdogan zur Sprache gebracht habe, der die islamistische Hamas als Freiheitskämpfer bezeichnet hatte, sagte Habeck, es seien "alle Äußerungen und alle Aspekte" angesprochen worden. "Aber es hat jetzt nicht dazu geführt, dass wir zu einem gemeinsamen Blick auf die Situation gekommen sind."

Vizekanzler Robert Habeck (54, Grüne) ist momentan in der Türkei.
Vizekanzler Robert Habeck (54, Grüne) ist momentan in der Türkei.  © Britta Pedersen/dpa

26. Oktober, 16.57 Uhr: Hamas behauptet: Geschätzt 50 Geiseln bei Angriffen Israels getötet

Nach Darstellung des militärischen Arms der islamistischen Hamas im Gazastreifen sollen seit Kriegsbeginn "schätzungsweise" etwa 50 Geiseln bei israelischen Luftangriffen getötet worden sein.

Das teilten die Al-Kassam-Brigaden am Donnerstag mit. Unabhängig waren die Angaben nicht zu überprüfen. Vom israelischen Militär gab es zunächst keine Bestätigung.

Zuletzt hatte die militante Organisation, die von der EU, den USA und Israels als Terrororganisation eingestuft wird, behauptet, dass bislang 22 Entführte durch israelische Luftschläge getötet worden sein sollen.

Die Hamas hält im Gazastreifen nach israelischen Angaben mehr als 220 Menschen fest, darunter Babys, Frauen und ältere Menschen. Sie wurden bei dem Angriff auf Israel am 7. Oktober in das Gebiet am Mittelmeer verschleppt. Unter ihnen sind auch mehrere Dutzend ausländische Staatsbürger. Seither greift das israelische Militär Hunderte Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen an.

26. Oktober, 16.37 Uhr: Viertelmillion Menschen verlassen in Israel ihre Wohnorte

Rund eine Viertelmillion Menschen in Israel haben wegen des Gaza-Kriegs und der Gefechte an der libanesischen Grenze ihre Wohnorte verlassen.

Eine Sprecherin des israelischen Verteidigungsministeriums sagte am Donnerstag, 126.000 Menschen seien im Rahmen eines offiziellen Räumungsprogramms an weniger gefährdeten Orten untergebracht worden. Zudem hätten viele Menschen von sich aus ihre Wohnorte verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen, sodass sich die Zahl insgesamt auf rund 250.000 belaufe. Israel hat insgesamt knapp zehn Millionen Einwohner.

Die zuständige israelische Behörde habe auch empfohlen, die Evakuierung der Orte an der Grenze zum Gazastreifen und zum Libanon bis zum Jahresende aufrechtzuerhalten, bestätigte die Sprecherin. Eine Billigung der Regierung dafür steht allerdings noch aus.

Das israelische Fernsehen berichtete, eine solche Entscheidung werde den Staat mehrere Milliarden Schekel kosten (1 Euro entspricht 4,30 Schekel). Andere Ministerien seien daher dagegen und hätten sie als verfrüht bezeichnet.

Aus Angst vorm Krieg verlassen viele Menschen in Israel ihre Wohnorte.
Aus Angst vorm Krieg verlassen viele Menschen in Israel ihre Wohnorte.  © Hatem Ali/AP/dpa

26. Oktober, 16.32 Uhr: Scholz hat keinen Zweifel an Einhaltung des Völkerrechts durch Israel

Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) vertraut darauf, dass Israel sich bei der Bekämpfung der islamistischen Hamas im Gaza-Streifen an das Völkerrecht hält.

"Israel ist ein demokratischer Staat mit sehr humanitären Prinzipien, die ihn leiten", sagte Scholz am Donnerstag beim EU-Gipfel in Brüssel. "Und deshalb kann man sicher sein, dass die israelische Armee auch bei dem, was sie macht, die Regeln beachten wird, die sich aus dem Völkerrecht ergeben. Da habe ich keinen Zweifel."

Zu einer möglichen Einigung der Europäischen Union auf die Forderung nach Kampfpausen im Gaza-Streifen sagte Scholz, dass humanitäre Hilfe und eine Evakuierung von Doppelstaatlern und Mitarbeitern internationaler Organisationen ermöglicht werden müsse. Das wolle auch Israel, "und das muss dann ja auch irgendwie stattfinden können", sagte Scholz. "Insofern ist das eine Position, die wir, die Vereinigten Staaten und viele andere auch vertreten."

Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD).
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD).  © Virginia Mayo/AP/dpa

26. Oktober, 16.21 Uhr: Belgiens Premier: Israel muss humanitäre Hilfe für Gaza zulassen

Belgiens Premierminister Alexander De Croo hat Israel aufgefordert, humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen ohne Einschränkungen sofort zuzulassen.

Der Zugang müsse heute erfolgen, sagte er am Donnerstag am Rande eines Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs der EU-Länder in Brüssel. Israel habe logischerweise das Recht, sich und seine Bevölkerung zu verteidigen. Das Land habe auch das Recht, Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Terroranschläge zu verhindern und etwa bei weiteren Anschlägen auf die islamistische Hamas zu zielen, sagte De Croo.

Aber das bedeute, sich auf die Hamas zu konzentrieren. "Das ist niemals eine Entschuldigung dafür, eine ganze Region zu blockieren. Es kann niemals eine Entschuldigung für die Blockierung humanitärer Hilfe sein. Es kann niemals eine Entschuldigung dafür sein, eine Bevölkerung auszuhungern", sagte De Croo.

Belgiens Premierminister Alexander De Croo.
Belgiens Premierminister Alexander De Croo.  © Hatim Kaghat/BELGA/dpa

26. Oktober, 15.53 Uhr: Familienmitglieder von Al-Dschasira-Korrespondent in Gaza getötet

Mehrere Angehörige der Familie eines in der arabischen Welt bekannten Korrespondenten von Al-Dschasira sind nach Angaben des Fernsehsenders im Gazastreifen getötet worden. "Die Frau, der Sohn, die Tochter sowie der Enkel von Wael al-Dahdu, dem Büroleiter des arabischen Dienstes in Gaza, sind bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen", teilte Al Dschasira mit.

Vom israelischen Militär hieß es am Donnerstag zu dem Vorfall, die Armee habe in dem Gebiet "terroristische Infrastruktur der Hamas" angegriffen.

Laut Al-Dschasira hatte die Familie von al-Dahdu im Flüchtlingslager Nuseirat Schutz gesucht. Nuseirat liegt im Zentrum des Gazastreifens, südlich des Flussbetts Wadi Gaza.

Israels Militär hatte zuvor die Bewohner des nördlichen Teils dazu aufgefordert, sich "zu ihrer Sicherheit" südlich von Wadi Gaza zu begeben. Mehrere Hunderttausende Bewohner machten sich seither dorthin auf den Weg. Später legte das Militär die Grenze für das "sichere Gebiet" auf einer auf X verbreiteten Karte noch südlicher fest.

Aufnahmen von Al Dschasira zeigen die bewegenden Bilder des Journalisten als er vom Tod seiner Familie erfuhr. In der Liveschalte brach er in Tränen aus. Im Krankenhaus hält er seine siebenjährige Tochter in ein Leichentuch gehüllt fest, berührt das Gesicht seines getöteten 15-jährigen Sohns. Dabei warf er dem israelischen Militär "gezielte Angriffe" gegen Zivilisten vor. "Es gibt keinen sicheren Ort in Gaza, niemand ist sicher", sagte al-Dahdu in einem Interview.

Immer wieder werden auch zivile Ziele im Gazastreifen getroffen.
Immer wieder werden auch zivile Ziele im Gazastreifen getroffen.  © Mohammed Talatene/dpa

26. Oktober, 15.29 Uhr: Spanischer Premier will Waffenstillstand zwischen Gaza und Israel

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez (51) spricht sich für einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg aus.

Er wünsche sich einen Waffenstillstand, sagte er am Rande des EU-Gipfels am Donnerstag in Brüssel. "Aber wenn wir dafür die Bedingungen nicht haben, dann zumindest eine humanitäre Pause, um die gesamte humanitäre Hilfe, die die palästinensische Bevölkerung dringend benötigt, zu ermöglichen."

Um Forderungen nach einem sofortigen humanitären Waffenstillstand für den Gazastreifen hatte es in den vergangenen Tagen heftigen Streit in der EU gegeben.

Länder wie Deutschland und Österreich sprachen sich dagegen aus, dass sich die EU solchen Aufrufen öffentlich anschließt. Sie argumentierten, ein solcher Vorstoß sei angesichts des anhaltenden Terrors der islamistischen Hamas unangemessen.

Länder wie Spanien oder Irland setzten sich hingegen wegen der vielen zivilen Opfer bei israelischen Angriffe auf Ziele im Gazastreifen für einen solchen Aufruf ein.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez (51).
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez (51).  © Fermin Rodriguez/AP/dpa

26. Oktober, 15.10 Uhr: Berliner Polizei registriert 850 Straftaten im Kontext des Gaza-Krieges

Seit Beginn des Gaza-Krieges hat die Polizei in Berlin mehr als 850 Straftaten in diesem Kontext registriert.

Knapp 350 Tatverdächtige sind im selben Zeitraum bis zum Donnerstagmorgen ermittelt worden, wie die Polizei mitteilte. Details nannte sie nicht. Nach dem Angriff der Hamas auf Israel kam es in Berlin in den vergangenen Tagen immer wieder zu Angriffen auf israelische Einrichtungen.

Nach pro-palästinensischen Kundgebungen und Demonstrationen, die vielfach von der Polizei verboten worden waren, gab es insbesondere in Neukölln wiederholt Ausschreitungen. Hunderte Einsatzkräfte sind derzeit nachts deshalb im Einsatz.

Die Polizei ist im Oktober nach einer Pro-Palästina Kundgebung im Einsatz auf der Sonnenallee, wo es zu Auseinandersetzungen kam.
Die Polizei ist im Oktober nach einer Pro-Palästina Kundgebung im Einsatz auf der Sonnenallee, wo es zu Auseinandersetzungen kam.  © Paul Zinken/dpa

26. Oktober, 15.07 Uhr: Hamas ruft zur Mobilisierung von Arabern am Freitag auf

Knapp drei Wochen nach Beginn des Gaza-Krieges hat die islamistische Hamas im Gazastreifen erneut zu Protesten von Palästinensern, Arabern und Muslimen aufgerufen.

Diese sollten sich vor allem am Freitag und Sonntag für eine Öffnung des Rafah-Grenzübergangs nach Ägypten einsetzen, teilte die Hamas in einer Stellungnahme am Donnerstag mit. Dabei gehe es um dringend benötigte Hilfslieferungen mit Medikamenten und Treibstoff. Sie forderten ein Ende des "Krieges des Völkermordes" von Israel gegen den Gazastreifen.

26. Oktober, 15.05 Uhr: Ungarns Ministerpräsident Orban stellt sich klar an Seite Israels

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban (60) hat sich am Rande eines EU-Gipfels unmissverständlich an die Seite Israels gestellt.

"Wir sind ganz klar für das Recht Israels, sich zu verteidigen", sagte er am Donnerstag in Brüssel. Das Land dürfe alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, damit sich das, was passiert sei, nicht wiederhole. Es habe einen Terroranschlag im Namen der Hamas auf den israelischen Staat gegeben.

Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Israel ein Massaker an Zivilisten angerichtet. Mehr als 1400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Militante verschleppten mehr als 220 Menschen in den an Israel grenzenden Gazastreifen.

Orban betonte, dass humanitäre Hilfe wichtig und es im Interesse Europas sei, dass Israel und Ägypten stabil blieben. Wenn eines der Länder instabil werden würde, kämen viele Migranten aus dieser Richtung nach Europa. "Wir müssen also diese Länder und diese Regionen stabilisieren", sagte Orban.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban (60).
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban (60).  © Virginia Mayo/AP/dpa

26. Oktober, 15.02 Uhr: FDP will Betätigungsverbot für Hamas "unverzüglich umsetzen"

Das von Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) angekündigte Betätigungsverbot für die Hamas in Deutschland muss nach Auffassung der FDP-Bundestagsfraktion unverzüglich umgesetzt werden.

"Es ist nicht verständlich, warum seit der Ankündigung von Olaf Scholz so viel Zeit ins Land gegangen ist", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Konstantin Kuhle am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Es steht zu befürchten, dass die betroffenen Organisationen sich auf diese Weise gezielt auf ein Verbot einstellen können."

Scholz hatte in einer Regierungserklärung am 12. Oktober Betätigungsverbote für die islamistische Terrororganisation Hamas in Deutschland sowie für das palästinensische Netzwerk Samidoun angekündigt. Bislang wurden diese aber noch nicht umgesetzt. Eine Sprecherin des zuständigen Bundesinnenministeriums hatte am Mittwoch erklärt, die Verbote würden jetzt "sehr schnell" vollzogen.

26. Oktober, 15 Uhr: Spanische Ministerin fordert wegen Gaza-Angriffen Anklage Netanjahus

Die spanische geschäftsführende Ministerin für Sozialrechte, Ione Belarra, hat wegen der israelischen Luftangriffe im Gazastreifen eine Anklage des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gefordert.

Dies gelte auch für andere Verantwortliche für die Bombardierungen, sagte die linke Ministerin der Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez in einem auf der Plattform X veröffentlichten Video.

Zudem rief die Politikerin des links-alternativen Wahlbündnisses Unidas Podemos die europäischen Staaten zu einer Aussetzung der diplomatischen Beziehungen zu Israel sowie zur Verhängung von Wirtschaftssanktionen und eines Waffenembargos gegen Israel auf.

Sánchez von der sozialistischen PSOE teilt diese Forderungen Belarras nicht. Allerdings befindet er sich nach der Parlamentswahl vom Juli mitten in einer schwierigen Regierungsbildung, für die er neben separatistischen auch Parteien links von der PSOE braucht.

26. Oktober, 13.36 Uhr: Palästinenser-Außenminister drängt auf Waffenstillstand und fordert Ermittlungen gegen Israel

Der palästinensische Außenminister Riad Malki hat einen sofortigen Waffenstillstand für den Gazastreifen gefordert.

Humanitäre Hilfe dürfe nicht behindert werden, sagte der Minister am Donnerstag in Den Haag. Er sprach von einem "Krieg der Rache" von Israel, wie die palästinensische Vertretung in Den Haag mitteilte. Demnach zielt Israel auf eine vollständige Zerstörung.

Der Minister hatte am Abend zuvor den Internationalen Strafgerichtshof besucht und auch mit Chefankläger Karim Khan gesprochen. Er habe ihn aufgefordert, gegen Israel wegen Kriegsverbrechen im Gazastreifen zu ermitteln. "Wir wollen, dass Israel zur Verantwortung gezogen wird." Das Gericht ermittelt seit 2021 gegen die islamistische Hamas und Israel wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen.

26. Oktober, 13.36 Uhr: Neue Hamas-Zahlen - Schon 7000 Tote nach Luftangriffen

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Beginn des Krieges am 7. Oktober laut Hamas-kontrolliertem Gesundheitsministerium auf 7028 gestiegen.

Es seien zudem 18.484 Menschen verletzt worden, berichtete das Ministerium in Gaza am Donnerstag.

Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

Einwohner des Gaza-Streifens kommen nach einem Luftangriff zusammen um nach Opfern zu suchen.
Einwohner des Gaza-Streifens kommen nach einem Luftangriff zusammen um nach Opfern zu suchen.  © Hamas

26. Oktober, 12.56 Uhr: Hochrangiger Russen-Diplomat spricht mit Hamas-Führung über Geiseln

Die russische Führung hat eigenen Angaben zufolge in Katar mit Hamas-Vertretern über das Schicksal der von der islamistischen Palästinenserorganisation gefangen gehaltenen Geiseln verhandelt.

"Natürlich haben wir uns mit der politischen Führung (getroffen)", sagte Vizeaußenminister Michail Bogdanow am Donnerstag laut russischen Nachrichtenagenturen. Ergebnisse des Gesprächs teilte er nicht mit.

26. Oktober, 12.40 Uhr: Hamas soll Menschen an Flucht nach Süd-Gaza hindern

Die islamistische Hamas hindert Zivilisten im Gazastreifen nach israelischer Darstellung weiterhin an der Flucht aus dem besonders unsicheren Norden des Küstengebietes.

Die israelische Armee fordere die Bevölkerung aus Sicherheitsgründen zur Flucht in den Süden auf, teilte das Militär am Donnerstag mit. Doch Hamas-Mitglieder würden unter anderem Straßenblockaden aufstellen.

In einem von der Armee veröffentlichten Gespräch berichtet ein Palästinenser zudem von Schüssen auf Zivilisten, die flüchten wollten.

Laut Armeeangaben sind schon mindestens rund 700.000 Menschen in den Süden geflohen, die Vereinten Nationen sprechen sogar von 1,4 Millionen Vertriebenen durch die israelischen Luftangriffe.

Eine Esel-Kutsche bringt einen Rollstuhlfahrer zu einem UN-Stützpunkt im Gazastreifen.
Eine Esel-Kutsche bringt einen Rollstuhlfahrer zu einem UN-Stützpunkt im Gazastreifen.  © Mohammed ABED / AFP

26. Oktober, 12.38 Uhr: Kommission soll Terror vom 7. Oktober untersuchen

Ein israelischer Minister hat die Bildung einer staatlichen Untersuchungskommission in Bezug auf den Hamas-Terrorangriff am 7. Oktober angekündigt.

Diese solle nach dem Krieg "die Schuldfrage" auf israelischer Seite klären, sagte Kulturminister Miki Sohar am Donnerstag der Internetseite ynet. Die Kommission werde "unabhängig" sein. "Die ganze israelische Bevölkerung wird sich auf sie verlassen können."

In Israel gibt es massive Kritik an Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der bisher keine direkte Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober übernommen hat. Im Gegensatz dazu hatten sich auch führende Vertreter von Militär und Geheimdienst zu ihrer Verantwortung bekannt.

26. Oktober, 12.23 Uhr: EU fordert Feuerpausen für Gazastreifen

Beim EU-Gipfel in Brüssel soll zu einem schnellen, sicheren und ungehinderten humanitären Zugang zum Gazastreifen aufgefordert werden.

Zu notwendigen Maßnahmen gehörten auch humanitäre Korridore und Feuerpausen, heißt es in dem jüngsten Entwurf für die Abschlusserklärung des Spitzentreffens an diesem Donnerstag und Freitag. Die sich verschlechternde humanitäre Lage in Gaza gebe Anlass zu größter Besorgnis.

26. Oktober, 11.30 Uhr: Radikale Palästinenser schießen weiter Raketen auf Israel ab

Militante Palästinenser im Gazastreifen greifen israelische Ortschaften auch während der heftigen Luftangriffe in dem Palästinensergebiet weiter mit Raketen an.

In den Ortschaften am Rande des Gazastreifens gab es auch am Donnerstag immer wieder Raketenalarm, wie die israelische Armee mitteilte.

Am Mittwochabend war eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete in einem Haus in der Stadt Rischon Lezion südöstlich von Tel Aviv eingeschlagen. Dabei wurden nach Angaben von Sanitätern drei Menschen verletzt. Drei weitere Menschen wurden demnach durch Raketenangriffe im Großraum Tel Aviv verletzt.

26. Oktober, 11.30 Uhr: China will helfen - Humanitäre Hilfe für Gazastreifen zugesagt

Die chinesische Regierung hat weitere humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen angekündigt.

China sei besorgt über die hohe Zahl ziviler Opfer im israelisch-palästinensischen Konflikt und die extreme Verschlechterung der humanitären Lage, zitierten chinesische Staatsmedien am Donnerstag einen Sprecher der chinesischen Behörde für internationale Entwicklungszusammenarbeit.

China werde dem Gazastreifen weitere 15 Millionen Yuan (rund 1,9 Millionen Euro) in Form von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Gütern zur Verfügung stellen.

26. Oktober, 11.16 Uhr: Zahl der Hamas-Geiseln höher als gedacht

Die Zahl der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln ist noch höher als bisher angenommen.

Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Donnerstag, man habe bisher die Familien von 224 Geiseln informiert. Dies schließt nach Militärangaben nicht vier weibliche Geiseln ein, die bisher von der im Gazastreifen herrschenden Hamas wieder freigelassen worden waren. Nach israelischen Informationen sind unter den Geiseln Bürger von 25 Staaten, darunter auch Deutsche.

Die jüngste Geisel ist nach israelischen Informationen neun Monate, die wohl älteste 85 Jahre alt.

Auch die Deutsche Shoshan Haran wurde von den Terroristen verschleppt. Eine Angehörige zeigt ihr Foto.
Auch die Deutsche Shoshan Haran wurde von den Terroristen verschleppt. Eine Angehörige zeigt ihr Foto.  © Fabrice COFFRINI / AFP

26. Oktober, 10.32 Uhr: USA stationieren zahlreiche Transportflugzeuge auf Kreta

Die Vorbereitungen für eine mögliche Evakuierung von US-Bürgern aus dem Libanon und Israel laufen Berichten zufolge auf Hochtouren.

Wie die Athener Zeitung "Kathimerini" am Donnerstag berichtete, seien zahlreiche Transportflugzeuge der US-Luftwaffe auf dem militärischen Teil des Flughafens von Chania gesichtet worden.

Das Blatt veröffentlichte auch ein Foto des Flughafens, auf dem US-Flugzeuge vom Typ C-130, C-17 sowie KC-135 Flugzeugtanker zu sehen sind.

26. Oktober, 10.23 Uhr: Israel bombardiert erneut Hunderte Ziele im Gazastreifen

Die israelische Luftwaffe hat im Kampf gegen die islamistische Hamas nach eigenen Angaben erneut zahlreiche Ziele im Gazastreifen bombardiert.

Wie das israelische Militär am Donnerstag auf Telegram bekanntgab, hätten Kampfflugzeuge im Verlaufe des vergangenen Tages mehr als 250 "Terrorziele" angegriffen.

Dazu gehörten Kommandozentralen, Tunnelschächte und Raketenabschussrampen inmitten von Wohngebieten, von wo aus seit Kriegsbeginn auf israelisches Gebiet geschossen worden sei.

Zudem hätten Soldaten eine Abschussbasis für Boden-Luft-Raketen der Hamas in der Gegend von Khan Younis im Süden des Gazastreifens getroffen, hieß es weiter. Die Abschussbasis habe sich in der Nähe einer Moschee und eines Kindergartens befunden, so die Armee- Dies sei ein weiterer Beweis dafür, dass die Hamas bewusst zivile Einrichtungen für Terrorzwecke nutze.

Eine israelische F-16 startet zu einem Einsatz. (Archivbild)
Eine israelische F-16 startet zu einem Einsatz. (Archivbild)  © JACK GUEZ / AFP

26. Oktober, 9.16 Uhr: Außenpolitiker Roth: Gespaltenes Europa ist "völlig irrelevant"

Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth hat den EU-Streit über die Positionierung zum Gaza-Krieg scharf kritisiert.

"Europa ist gespalten. Und wenn Europa gespalten ist, ist es völlig irrelevant", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin".

"Wir tragen derzeit nichts zu einer dauerhaften Lösung im Nahen Osten bei, weil wir auch Zweifel lassen an der Solidarität und an der Freundschaft mit Israel."

26. Oktober, 7.54 Uhr: Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser nach Hamas-Angaben auf 6500 gestiegen

Die Zahl der bei den israelischen Luftangriffen gegen die islamistischen Hamas-Angreifer im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben der Hamas-Behörden auf 6547 gestiegen.

Wie das UN-Nothilfebüro Ocha am Donnerstagmorgen unter Berufung auf die von den Terroristen kontrollierte Behörde weiter bekanntgab, soll es sich bei 68 Prozent der Todesopfer um Kinder und Frauen handeln.

Rund 1600 Menschen in Gaza gelten demnach als vermisst. Diese Zahlenangaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Eine Menschenmenge kommt zusammen, um einen israelischen Bombenkrater in Khan Yunis zu besichtigen.
Eine Menschenmenge kommt zusammen, um einen israelischen Bombenkrater in Khan Yunis zu besichtigen.  © Mahmud HAMS / AFP

26. Oktober, 7.40 Uhr: Israel führt begrenztem Panzervorstoß im Gazastreifen durch

Das israelische Militär hat erneut einen begrenzten Panzervorstoß im Norden des von der islamistischen Hamas beherrschten Gazastreifens unternommen.

Es seien dabei in der Nacht "zahlreiche Terroristen, terroristische Infrastruktur und Abschussrampen für Panzerabwehrraketen" aufgespürt und angegriffen worden, teilte die Armee am Donnerstagmorgen mit.

Nach Beendigung des Vorstoßes hätten die Soldaten das Gebiet wieder verlassen. Es sei Teil der Vorbereitungen "für die nächsten Kampfphasen" gewesen, hieß es. Israels Militär hatte in den vergangenen zweieinhalb Wochen bereits mehrere begrenzte Vorstöße in den Gazastreifen unternommen.

Ein israelischer Merkava-Panzer bei einem Trainingseinsatz an der Grenze zum Libanon.
Ein israelischer Merkava-Panzer bei einem Trainingseinsatz an der Grenze zum Libanon.  © JALAA MAREY / AFP

26. Oktober, 6.09 Uhr: Irans Außenminister überraschend in USA eingetroffen

Irans Außenminister ist angesichts des Gaza-Kriegs überraschend in die USA gereist.

Besuche iranischer Spitzenpolitiker in den Vereinigten Staaten, die als Erzfeind der Islamischen Republik gelten, sind selten. Chefdiplomat Hussein Amirabdollahian traf am späten Mittwochabend (Ortszeit) in New York ein, wie sein Außenministerium mitteilte.

Demnach will der Minister bei einer UN-Sitzung die Interessen der Palästinenser unterstützen. Diese genießen auch die Rückendeckung der vom Iran unterstützten und mit Israel verfeindeten Hisbollah-Miliz im Libanon.

Iran Außenminister Hussein Amirabdollahian ist für eine UN-Sitzung nach New York gereist.
Iran Außenminister Hussein Amirabdollahian ist für eine UN-Sitzung nach New York gereist.  © ATTA KENARE / AFP

26. Oktober, 6.04 Uhr: Josef Schuster sieht bei Palästinensern keinen Partner für Zwei-Staaten-Lösung

Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sieht derzeit keine Grundlage für einen Appell an Israel, über eine Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern zu sprechen.

"Die Terrororganisation Hamas hat nicht nur im Gazastreifen eine absolute Machtstellung, sondern erfährt auch eine breite Unterstützung aus dem Westjordanland", sagte Schuster dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag).

Der CDU-Außenpolitiker Armin Laschet pflichtete Schuster bei. Er sagte dem RND: "Eine Zwei-Staaten-Lösung ist nach wie vor wünschenswert. Aber wer sollen die Akteure im Gazastreifen sein? Wo sind die friedlichen, demokratischen Kräfte?".

Die gesamte Struktur der Hamas müsse zerschlagen werden. Sie sei nicht nur eine Gefahr für Israel, sondern auch für die Palästinenser, die die Leidtragenden der Terror-Herrschaft seien und auch für die arabischen Nachbarstaaten und den Westen, sagte der frühere CDU-Vorsitzende.

Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sieht derzeit keine Grundlagen für eine Zwei-Staaten-Lösung. (Archivbild 2021)
Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sieht derzeit keine Grundlagen für eine Zwei-Staaten-Lösung. (Archivbild 2021)  © JOHN MACDOUGALL / AFP

26. Oktober, 6.02 Uhr: Erneuter Beschuss in Grenzregion zwischen Israel und Libanon

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es am Mittwochabend erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen.

Israelische Kampfjets hätten "eine Reihe von militärischen Zielen der Hisbollah im Libanon angegriffen", teilte das israelische Militär mit.

25. Oktober, 22.31 Uhr: Zwei weitere Nahost-Resolutionen fallen im UN-Sicherheitsrat durch

Der Weltsicherheitsrat kann sich im Gaza-Krieg weiter auf keine Resolution mit humanitärem Fokus einigen.

Sowohl ein Entwurf der Vereinigten Staaten als auch eine Beschlussvorlage Russlands fielen am Mittwoch vor dem mächtigsten UN-Gremium durch. Der US-Text, der unter anderem das Selbstverteidigungsrecht Israels betonte und eine humanitäre Feuerpause forderte, wurde durch Vetos von Russland und China verhindert. Der russische Vorschlag, der unter anderem die Forderung nach einem Waffenstillstand enthielt, erhielt nur vier Ja-Stimmen.

25. Oktober, 21.14 Uhr: Alle Hamas-Mitglieder laut Netanjahu dem Tod geweiht

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat Mitgliedern der islamistischen Hamas auch außerhalb Gazas gedroht.

"Alle Hamas-Mitglieder sind todgeweiht - über der Erde, unter der Erde, in Gaza und außerhalb von Gaza", sagte Netanjahu am Mittwochabend in einer Fernsehansprache. Israel befinde sich mitten in einem "Kampf um seine Existenz". Tausende Terroristen seien seit dem Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober bereits getötet worden und dies sei "nur der Anfang".

Benjamin Netanjahu (74) droht allen Mitgliedern der islamistischen Hamas.
Benjamin Netanjahu (74) droht allen Mitgliedern der islamistischen Hamas.  © Christophe Ena/AP Pool/dpa

25. Oktober, 20.52 Uhr: Biden verurteilt Angriffe "extremistischer Siedler" auf Palästinenser

US-Präsident Joe Biden (80) hat sich besorgt über "extremistische" Siedler im Westjordanland gezeigt und Gewalt gegen Palästinenser verurteilt.

"Ich bin weiterhin beunruhigt über die Angriffe extremistischer Siedler auf Palästinenser im Westjordanland", sagte Biden am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. "Das muss jetzt aufhören." Derartige Angriffe seien, als würde man Benzin ins Feuer gießen, sagte Biden weiter. Dem UN-Menschenrechtsbüro zufolge steigt die Gewalt bewaffneter israelischer Siedler gegen Palästinenser.

Der US-Präsident verurteilt Gewalt der "extremistischen Siedler" im Westjordanland.
Der US-Präsident verurteilt Gewalt der "extremistischen Siedler" im Westjordanland.  © Manuel Balce Ceneta/AP/dpa

25. Oktober, 20.48 Uhr: Netanjahu kündigt nach Krieg Untersuchung zu Hamas-Anschlag an

Israel will nach Aussage von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) umfassend untersuchen, warum der Terrorangriff der islamistischen Hamas nicht verhindert werden konnte.

"Dieses Versagen wird umfassend untersucht werden, alle werden Antworten geben müssen - auch ich", sagte Netanjahu in einer Videoansprache am Mittwochabend. Dies werde jedoch erst nach dem Krieg geschehen. Gegenwärtig sei es seine Aufgabe, "Israel zu einem entscheidenden Sieg zu führen". Direkte Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober übernahm er, anders als etwa Verteidigungsminister Joav Gallant, jedoch nicht.

25. Oktober, 20.10 Uhr: Habeck distanziert sich von Erdogans Äußerungen zur Hamas

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (54, Grüne) hat sich vor seiner Türkei-Reise deutlich von den Aussagen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (69) zur Hamas distanziert.

Damit stimme er "überhaupt nicht überein", sagte Habeck vor seinem Abflug in Berlin vor Journalisten. Erdogan hatte zuvor die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Hamas als Freiheitskämpfer bezeichnet.

Robert Habeck (54, Grüne) distanziert sich vor dem Flug nach Ankara von den Aussagen Erdogans (69).
Robert Habeck (54, Grüne) distanziert sich vor dem Flug nach Ankara von den Aussagen Erdogans (69).  © Britta Pedersen/dpa

25. Oktober, 19.32 Uhr: Palästinensischer Minister besucht Internationalen Strafgerichtshof

Der palästinensische Außenminister Riad Malki (68) hat den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag besucht.

Er sei mit Chefankläger Karim Khan sowie Gerichtspräsident Piotr Hofmański zusammengetroffen, teilte das Gericht am Mittwochabend in Den Haag mit. Es wurden keine Angaben über den Inhalt der Gespräche gemacht. Das Gericht ermittelt seit 2021 gegen Hamas und Israel wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen.

25. Oktober, 18.13 Uhr: Angehörige deutscher Hamas-Geiseln protestieren in Tel Aviv

Die Angehörigen deutscher Hamas-Geiseln haben mit einer Protestaktion vor der deutschen Botschaft in Tel Aviv an das Schicksal ihrer Liebsten erinnert.

14 Angehörige stellten sich am Mittwoch mit "Käfigen" über dem Kopf und Fotos der Geiseln am Hinterkopf vor die Vertretung. Sie trugen schwarze Kittel, die von eins bis 14 durchnummeriert waren. "Lasst mich nicht nur eine Nummer sein", stand auf den Rücken der Protestierenden.

Familie und Angehörige der von der Hamas entführten Deutschen demonstrieren vor der deutschen Botschaft für ihre Freilassung.
Familie und Angehörige der von der Hamas entführten Deutschen demonstrieren vor der deutschen Botschaft für ihre Freilassung.  © Ilia Yefimovich/dpa

25. Oktober, 18.10 Uhr: Macron will medizinische Hilfe in den Gazastreifen schicken

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (45) hat den Menschen im Gazastreifen medizinische Hilfe in Aussicht gestellt.

Von Donnerstag an sollen französische Flugzeuge mit medizinischem Material in Ägypten landen, sagte Macron am Mittwoch nach einem Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi (68) in Kairo. Ein Schiff der französischen Marine werde binnen zwei Tagen in Südfrankreich ablegen, um Krankenhäuser in Gaza zu unterstützen. Man werde sich für den Zugang zu Gesundheitsversorgung und Medikamenten einsetzen.

Abdel Fattah al-Sisi (68, r.), Präsident von Ägypten, und Emmanuel Macron (45, l.), Präsident von Frankreich, trafen sich in Kairo.
Abdel Fattah al-Sisi (68, r.), Präsident von Ägypten, und Emmanuel Macron (45, l.), Präsident von Frankreich, trafen sich in Kairo.  © Christophe Ena/AP Pool/dpa

25. Oktober, 17.33 Uhr: Hilfsorganisationen fordern Zugang für humanitäre Hilfe in Gaza

Deutsche Hilfsorganisationen haben gefordert, im Gaza-Krieg die Versorgung betroffener Zivilistinnen und Zivilisten sicherzustellen.

"Der Schutz der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten muss für uns an erster Stelle stehen", sagte Manuela Roßbach, Vorständin des Bündnisses "Aktion Deutschland Hilft" laut einer Mitteilung vom Mittwoch. "Wir fordern die Konfliktparteien auf, das Völkerrecht zu wahren und den sicheren Zugang zu humanitärer Hilfe zu gewährleisten."

25. Oktober, 17.31 Uhr: Ägyptens Präsident warnt vor Ausweitung des Gaza-Kriegs

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi (68) hat vor einer Ausweitung des Gaza-Kriegs gewarnt.

"Wir sehen mit großer Sorge, dass der Kreislauf der Gewalt möglicherweise auf andere Parteien in der Region ausgeweitet wird", sagte der Staatschef am Mittwoch in Kairo bei einer Pressekonferenz mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (45).

25. Oktober, 17.30 Uhr: Guterres ist "schockiert über Fehlinterpretation" seiner Erklärungen

UN-Generalsekretär António Guterres (74) hat sich gegen die scharfe Kritik an seinen Äußerungen zum Gaza-Krieg verteidigt.

"Ich bin schockiert über die Fehlinterpretation einiger meiner Erklärungen gestern im Sicherheitsrat - als würde ich Terrorakte der Hamas rechtfertigen", sagte er am Mittwoch in New York. Dies sei falsch. Im Gegenteil habe er deutlich gemacht, dass er die "entsetzlichen und beispiellosen Terrorakte der Hamas" vom 7. Oktober in Israel unmissverständlich verurteile. Nichts könne das Töten von Zivilisten rechtfertigen. Er habe außerdem klar gesagt, das Leid des palästinensischen Volkes könnten die schrecklichen Angriffe der Hamas nicht rechtfertigen."

Antonio Guterres (74) wehrt sich vehement gegen die Fehlinterpretationen seiner Hamas-Äußerungen.
Antonio Guterres (74) wehrt sich vehement gegen die Fehlinterpretationen seiner Hamas-Äußerungen.  © Seth Wenig/AP/dpa

25. Oktober, 16.46 Uhr: Laut Palästinensern mehr als 100 Tote im Westjordanland seit Hamas-Angriff

Seit dem Terrorangriff der im Gazastreifen herrschenden Hamas sind bei Konfrontationen im Westjordanland nach palästinensischen Angaben mehr als 100 Menschen getötet worden.

Am Mittwoch kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah vier Menschen in Dschenin, ein Palästinenser in Kalkilia in der Nähe von Nablus sowie ein weiterer im Ort Kalandia ums Leben. Demnach sind seit dem 7. Oktober insgesamt 102 Palästinenser im Westjordanland getötet worden.

25. Oktober, 16.15 Uhr: Guterres hat Vertrauen der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat UN-Generalsekretär António Guterres (74) nach dessen Äußerungen zum Gaza-Krieg das Vertrauen ausgesprochen und sich gegen Rücktrittsforderungen gestellt.

"Der UN-Generalsekretär hat natürlich das Vertrauen der Bundesregierung", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit (51) am Mittwoch auf eine entsprechende Nachfrage bei der Regierungspressekonferenz in Berlin.

25. Oktober, 16.13 Uhr: EU-Innenkommissarin warnt vor erhöhter Terrorgefahr in Europa

Angesichts des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas hat EU-Innenkommissarin Ylva Johansson (59) vor einer erhöhten Terrorgefahr in Europa gewarnt.

"Es gibt ein gewaltiges Risiko einer höheren terroristischen Bedrohung in Europa in Verbindung mit der Lage in Nahost", sagte sie am Mittwoch mehreren europäischen Zeitungen, darunter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.). Das größte Risiko sehe Johansson darin, "dass Leute, die schon hier sind, schon radikalisiert sind, Angriffe verüben könnten".

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson (59) warnt vor möglichen terroristischen Angriffen in Europa.
EU-Innenkommissarin Ylva Johansson (59) warnt vor möglichen terroristischen Angriffen in Europa.  © Virginia Mayo/AP/dpa

25. Oktober, 16.09 Uhr: Hamas feuert Raketen aus dem Gazastreifen Richtung Eilat und Haifa

Mitglieder der Hamas haben eigenen Angaben zufolge aus dem Gazastreifen zwei Langstreckenraketen in Richtung Haifa im Norden und Eilat im Süden Israels abgefeuert.

In Orten südlich der Küstenstadt Haifa wurde Raketenalarm ausgelöst, wie Israels Armee am Mittwoch mitteilte. Das Geschoss sei dort in der Luft explodiert, meldeten israelische Medien unter Berufung auf das Militär. Das andere sei im Süden des Landes auf offenes Gelände gefallen. Demnach habe es sich bei den Geschossen um Langstreckenraketen gehandelt. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht.

25. Oktober, 15.37 Uhr: Chef der Arabischen Liga verteidigt UN-Generalsekretär Guterres

Der Chef der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit (81), hat UN-Generalsekretär António Guterres (74) nach dessen Äußerungen zum Gaza-Krieg in Schutz genommen.

Israels Kritik an Guterres bezeichnete der ägyptische Diplomat als einen "offensichtlichen Versuch, zu terrorisieren". Der Politiker sprach laut einer Mitteilung der Arabischen Liga vom Mittwoch von einem "beschämenden Angriff, der darauf abzielt, jede Stimme zum Schweigen zu bringen, die die Wahrheit sagt". Er forderte, den UN-Generalsekretär zu unterstützen.

25. Oktober, 15.02 Uhr: Erdogan bezeichnet Hamas als Freiheitskämpfer

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (69) hat die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas als Freiheitskämpfer bezeichnet.

"Hamas ist keine Terrororganisation, sondern eine Befreiungs- und Mudschaheddin-Gruppe, die für den Schutz ihres Landes und ihrer Bürger kämpft", sagte Erdogan am Mittwoch vor Anhängern seiner islamisch-konservativen Partei AKP in Ankara. Mit Mudschaheddin sind in der Regel Kämpfer islamistischer Gruppen gemeint.

Man habe keine Problem mit dem Staat Israel, verurteile aber die "Gräueltaten" Israels im Gazastreifen, sagte Erdogan weiter. Die Türkei verzeihe keine Aktionen, die auf Zivilisten abzielten "einschließlich israelischer Zivilisten". Erdogan rief zu einem Waffenstillstand auf.

Für Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (69) sind die Hamas keine Terrororganisation.
Für Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (69) sind die Hamas keine Terrororganisation.  © Kayhan Ozer/Presidency Press Service/AP/dpa

25. Oktober, 14.56 Uhr: Israel will UN-Vertretern nach Guterres-Kritik keine Visa geben

Nach den israelkritischen Äußerungen von UN-Generalsekretär António Guterres (74) hat Israels UN-Botschafter Gilad Erdan (53) angekündigt, Vertretern der Vereinten Nationen keine Visa mehr zu geben.

Israel habe bereits Nothilfe-Koordinator Martin Griffith die Einreise verweigert, sagte Erdan dem israelischen Armeesender am Mittwoch. "Es ist Zeit, dass wir ihnen eine Lektion erteilen." Israel hatte allerdings bereits in der Vergangenheit UN-Beobachtern die Einreise verweigert.

Gilad Erdan (53, r.), UN-Botschafter von Israel, will UN-Vertretern kein Visa mehr geben.
Gilad Erdan (53, r.), UN-Botschafter von Israel, will UN-Vertretern kein Visa mehr geben.  © Craig Ruttle/AP/dpa

25. Oktober, 14.32 Uhr: Hamas-Angaben: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 6500

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Beginn des Krieges am 7. Oktober laut Hamas-geführtem Gesundheitsministerium auf 6546 gestiegen.

Es seien zudem 17.439 Menschen verletzt worden, berichtete das Ministerium im Gazastreifen am Mittwoch. In den vergangenen 24 Stunden starben demnach mehr als 750 Menschen.

Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

Mehr als 6000 Menschen sollen im Gazastreifen seit Beginn der Kampfhandlungen gestorben sein, behauptet die Hamas.
Mehr als 6000 Menschen sollen im Gazastreifen seit Beginn der Kampfhandlungen gestorben sein, behauptet die Hamas.  © Hamas

25. Oktober, 14.29 Uhr: UN-Hilfswerk besorgt: Ohne Treibstoff "kommt unsere Hilfsaktion zum Erliegen"

Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) hat erneut vor dem Ende seiner humanitären Hilfe wegen des akuten Treibstoffmangels im Gazastreifen gewarnt.

"Wir müssen eine Lösung für den Treibstoff finden – sonst kommt unsere Hilfsaktion zum Erliegen", schrieb die Organisation am Mittwoch auf der Plattform X.

Treibstoff wird im Gazastreifen unter anderem zum Betrieb von Stromgeneratoren in Kliniken benötigt und um die Trinkwasserversorgung aufrecht zu erhalten. Israel befürchtet allerdings, die Hamas nutze Treibstoff für ihre eigenen Zwecke, etwa um Raketen abzufeuern.

Armeeangaben zufolge habe die Hamas zudem noch große Vorräte an Treibstoff, verwehre diesen aber etwa Kliniken.

25. Oktober, 14.02 Uhr: Betätigungsverbot für Hamas soll "sehr schnell" kommen

Das angekündigte Betätigungsverbot für die islamistische Hamas in Deutschland soll "sehr schnell" vollzogen werden.

Das kündigte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Mittwoch in Berlin an, ohne einen konkreten Zeitrahmen zu nennen.

Im Ministerium werde unter Hochdruck an den Verbotsverfügungen für die Hamas und das palästinensische Netzwerk Samidoun gearbeitet, versicherte die Sprecherin.

Üblicherweise benötige ein solches Verfahren mehrere Monate. In diesem Fall werde der Zeitraum aber "deutlich kürzer" sein.

Das Hass-Netzwerk Samidoun lehnt das Existenzrecht Israels ab und befürwortet Hamas-Methoden. Nun soll die Organisation verboten werden.
Das Hass-Netzwerk Samidoun lehnt das Existenzrecht Israels ab und befürwortet Hamas-Methoden. Nun soll die Organisation verboten werden.  © INA FASSBENDER / AFP

25. Oktober, 13.35 Uhr: Zypern bereitet sich auf mögliche Evakuierungen aus Nahost vor

Die EU-Inselrepublik Zypern ist darauf vorbereitet, als Drehscheibe für mögliche Evakuierungsaktionen aus Israel und dem Libanon für Menschen aus der EU, den USA und anderen Staaten zu dienen.

Das Land habe auf der Grundlage bilateraler Abkommen eine noch nie dagewesene Anzahl von Ersuchen um mögliche Evakuierungsmaßnahmen für Zivilisten erhalten und positiv darauf reagiert, hieß es am Mittwoch aus Regierungskreisen.

Sollte es zu großangelegten Evakuierungsmaßnahmen aus Israel und dem Libanon kommen, will Zypern vorbereitet sein. (Symbolbild)
Sollte es zu großangelegten Evakuierungsmaßnahmen aus Israel und dem Libanon kommen, will Zypern vorbereitet sein. (Symbolbild)  © Christina ASSI / AFP

25. Oktober, 13.22 Uhr: Wiederholter Angriff auf Flughafen in Syrien

In Syrien ist zum wiederholten Mal ein Flughafen Ziel von Bombardierungen geworden.

Bei dem mutmaßlich israelischen Raketenangriff wurde am Mittwoch zum vierten Mal seit Ausbruch des Gaza-Kriegs eine Landebahn am Flughafen in Aleppo beschädigt, wie die syrische Staatsagentur Sana und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichteten.

Meldungen über Tote oder Verletzte gab es zunächst nicht.

25. Oktober, 13.16 Uhr: NRW-Innenminister: Hinweise auf Anschlagsplanung

Der in Duisburg festgenommene vorbestrafte Gefährder hat sich nach Angaben von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) über Anschlagsziele "in Bezug auf pro-israelische Demos informiert".

"Nach allem, was wir wissen, handelt es sich um einen Einzeltäter", sagte Reul am Mittwoch in Düsseldorf.

Über 50 Polizisten seien im Einsatz gewesen, darunter auch Spezialeinheiten. "Ein polizeibekannter islamistischer Gefährder, der unter Terrorverdacht stand, befindet sich seit gestern im Gewahrsam der Polizei", sagte er. "Es gab Hinweise, dass dieser Mann einen Anschlag plant." Bei einer ersten Auswertung der bei ihm beschlagnahmten Datenträger seien weitere Anhaltspunkte entdeckt worden.

25. Oktober, 12.45 Uhr: Israel nimmt 110 Verdächtige wegen Hetze und Aufruf zu Terror fest

Die israelische Polizei hat seit Beginn des Gaza-Kriegs 110 Verdächtige wegen Aufrufen zu Gewalt und Terror festgenommen.

Gegen 17 Personen seien Anklagen erhoben worden, erklärte die Polizei am Mittwoch auf der Plattform X, vormals Twitter.

Das zuständige Team kümmere sich seit Kriegsbeginn verstärkt um Verdächtige, die zu Gewalt aufriefen, sich mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas identifizierten und diese unterstützten. Zusätzlich zu den Festnahmen in Israel hat die Armee in den vergangenen zweieinhalb Wochen bei Anti-Terroreinsätzen Hunderte Verdächtige im Westjordanland festgenommen.

25. Oktober, 12.24 Uhr: Nach Festnahme von radikalem Israel-Hasser: Faeser sieht "keine erhöhte, konkrete Gefährdung"

Trotz der Festnahme eines islamistischen Gefährders in Duisburg sieht Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) keine Veränderung der Gefährdungslage in Deutschland.

"Wir haben keine erhöhte, konkrete Gefährdung", versicherte sie am Mittwoch in Berlin. Gleichzeitig betonte die Ministerin: "Wir beobachten das sehr genau - gerade jetzt in diesen Zeiten." Mit Blick auf die Lage im Nahen Osten seien alle Sicherheitsbehörden alarmiert.

Der in Duisburg festgenommene Mann soll möglicherweise einen Anschlag auf eine pro-israelische Demonstration geplant haben.

Innenministerin Nancy Faeser sieht zur Zeit "keine erhöhte, konkrete Gefährdung" durch islamistische Terroristen.
Innenministerin Nancy Faeser sieht zur Zeit "keine erhöhte, konkrete Gefährdung" durch islamistische Terroristen.  © Tobias SCHWARZ / AFP

25. Oktober, 12.07 Uhr: Hisbollah lädt zum Gipfeltreffen der Terroristen - Auch Hamas eingeladen

Der Chef der libanesischen Hisbollah, Hassan Nasrallah, hat sich mit ranghohen Vertretern der islamistischen Hamas und der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad (PIJ) getroffen.

Das teilte das Pressebüro der Hisbollah am Mittwoch mit. Nasrallah habe sich mit Hamas-Vizechef Salih al-Aruri und mit Siad Nachali, PIJ-Anführer in den Palästinensergebieten, getroffen, um über "die jüngsten Entwicklungen in der Region" zu sprechen.

Die Männer hätten auch darüber beraten, was die "Achse des Widerstands (gegen Israel) in dieser sensiblen Phase tun muss, um einen echten Sieg für den Widerstand in Gaza und Palästina zu erreichen", teilte Hisbollah weiter mit. Ziel sei, die "verräterische und brutale Aggression gegen unser Volk" zu stoppen, hieß es.

Die Hisbollah veröffentlichte auch ein Foto des Treffens, dessen Ort und Zeitpunkt nicht genannt wurden. An der Wand neben den Männern hängen Porträts von Irans verstorbenem Revolutionsführer Ruhollah Chomeini und dem aktuellen Staatsoberhaupt, Ajatollah Ali Chamenei.

Terroristen unter sich: Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah (r.) empfängt Hamas-Pate Salih al-Aruri (l.) und Siad Nachali, Rädelsführer des sogenannten "Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ)".
Terroristen unter sich: Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah (r.) empfängt Hamas-Pate Salih al-Aruri (l.) und Siad Nachali, Rädelsführer des sogenannten "Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ)".  © Hamas

25. Oktober, 11.10 Uhr: Libanon meldet israelischen Raketenangriff im Süden

Ein israelisches Flugzeug hat nach libanesischen Angaben zwei Raketen auf den Süden des Libanons abgefeuert.

Sie seien in Nähe des Dorfes Kfar Schuba eingeschlagen, berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA am Mittwoch.

Sicherheitskreise bestätigten den Vorfall. Die Hisbollah im Libanon erklärte, eine israelische Drohne habe drei Raketen abgefeuert. Eine davon sei in Nähe einer Patrouille der UN-Mission Unifil niedergegangen. Unifil bestätigte dies zunächst nicht.

Die israelische Armee teilte hingegen mit, eine "Terrorzelle" habe versucht, aus dem Libanon Panzerabwehrraketen auf israelisches Gebiet abzufeuern. Die Armee habe diese mutmaßlichen Angreifer getroffen.

25. Oktober, 10.04 Uhr: Ägypten muss Reparaturkosten nach israelischen Luftangriffen aus eigener Tasche zahlen

Nach Angriffen Israels hat Ägypten eigenen Angaben zufolge die Kosten für entstandene Reparaturarbeiten am Grenzübergang zum Gazastreifen übernommen.

Israelische Militärflugzeuge hätten "den Grenzübergang Rafah viermal bombardiert", sagte der Leiter des Staatsinformationsdiensts (SIS), Diaa Raschwan, in Kairo laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenseite Al-Ahram am Dienstagabend. Ägypten habe die Reparaturkosten "auf sich genommen", um Hilfsgüter in den Gazastreifen zu lassen.

Bei einem Angriff wurden der ägyptischen Armee zufolge am Sonntag mehrere Grenzsoldaten leicht verletzt. Ein Beobachtungsposten sei von Splittern eines Geschosses getroffen worden, das von einem israelischen Panzer abgefeuert worden sei, hieß es in einer Mitteilung.

Das israelische Militär sprach von einem Versehen und entschuldigte sich für den Vorfall.

25. Oktober, 10.04 Uhr: Vierter Konvoi mit Hilfsgütern im Gazastreifen angekommen

In kleinen Schritten kommen weiter Hilfsgüter zur notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen.

Güter eines vierten Konvois aus 20 Lastwagen kamen in der Nacht zum Mittwoch über die Grenze, wie es aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß.

Der Palästinensische Rote Halbmond und das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA hätten die Güter empfangen, sagte Chalid Sajid, Leiter des Ägyptischen Roten Halbmonds, der Deutschen Presse-Agentur. Darunter seien Arzneimittel, Säuglingsmilch und Trinkwasser.

Insgesamt seien damit seit Beginn des Gaza-Kriegs Güter von 74 Lastwagen in den Gazastreifen gelangt.

Ein Konvoi mit Hilfsgütern wartet am ägyptischen Grenzübergang Rafah
Ein Konvoi mit Hilfsgütern wartet am ägyptischen Grenzübergang Rafah  © Eyad BABA / AFP

25. Oktober, 9.27 Uhr: Israelisches Militär bombardiert wieder Ziele im Gazastreifen

Israels Armee hat nach eigenen Angaben wieder Terroristen und Hamas-Infrastruktur im Gazastreifen angegriffen.

Ziel der Angriffe seien etwa Tunnel, Kommandozentralen, Waffenlager und Waffen selbst gewesen, teilte das Militär am Mittwoch mit. Attackiert wurden demnach auch Stellungen des Sicherheitsapparats der in dem Küstengebiet herrschenden Hamas. Dieser ist den Angaben zufolge für Überwachung und Inhaftierung von Hamas-Gegnern verantwortlich.

25. Oktober, 8.57 Uhr: Offenbar mehr als 100 Tote im Westjordanland seit Hamas-Angriff

Seit dem Terrorangriff der im Gazastreifen herrschenden Hamas sind bei Konfrontationen im Westjordanland nach palästinensischen Angaben mehr als 100 Menschen getötet worden.

Am Mittwoch kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah drei Menschen in Dschenin, ein Palästinenser in Kalkilia in der Nähe von Nablus sowie ein weiterer im Ort Kalandia ums Leben.

Palästinensische Kämpfer bei einer Trauerfeier für bei Luftschlägen getötete Kämpfer im Westjordanland.
Palästinensische Kämpfer bei einer Trauerfeier für bei Luftschlägen getötete Kämpfer im Westjordanland.  © Zain JAAFAR / AFP

25. Oktober, 8.23 Uhr: Acht syrische Soldaten nach israelischen Luftangriffen getötet

Bei israelischen Luftangriffen in der Nacht zum Mittwoch sind nach syrischen Angaben acht Soldaten getötet worden.

Weitere sieben Armeeangehörige seien bei der "israelischen Aggression" in Grenznähe verwundet worden, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Mittwoch.

Israels Armee hatte nach eigenen Angaben in Reaktion auf Beschuss aus Syrien militärische Stellungen in dem Bürgerkriegsland angegriffen. Demnach flogen Kampfflugzeuge Angriffe gegen militärische Infrastruktur und Mörserstellungen der syrischen Armee.

25. Oktober, 7.17 Uhr: Islamistischer Gefährder soll Anschläge auf Pro-Israel-Demo geplant haben

Nach der Ingewahrsamnahme eines islamistischen Gefährders in Duisburg hat die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft nach Polizeiangaben die Ermittlungen übernommen.

Der Mann war am Dienstag von Spezialkräften in seiner Wohnung vorläufig festgenommen worden. Nach Angaben der Polizei Essen hatte es zuvor "Hinweise auf ein mögliches Anschlagsszenario" gegeben.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll sich der Mann darüber informiert haben, wie man mit einem Lastwagen in eine Versammlung fährt. "Bild"-Zeitung und "Spiegel" zufolge richteten sich die möglichen Anschlagspläne gegen eine pro-israelische Demonstration.

Laut Polizei sind die Durchsuchungen in der Wohnung in der Nacht zum Mittwoch abgeschlossen worden. "Wir ermitteln weiter mit Hochdruck", sagte der Sprecher. Angaben zum Alter des Mannes machte die Polizei am Mittwoch zunächst nicht.

25. Oktober, 6.42 Uhr: Israels Luftwaffe beschießt Stellungen in Syrien

Israels Armee hat nach eigenen Angaben in Reaktion auf Beschuss aus Syrien militärische Stellungen in dem Land attackiert.

Wie das israelische Militär am Mittwochmorgen bekanntgab, flogen Kampfflugzeuge Angriffe gegen militärische Infrastruktur und Mörsergeschütze der syrischen Armee, nachdem am Vortag Richtung Israel gefeuert worden sei.

Die Israelische Luftwaffe flog Angriffe gegen Stellungen der syrischen Armee.
Die Israelische Luftwaffe flog Angriffe gegen Stellungen der syrischen Armee.  © JACK GUEZ / AFP

25. Oktober, 6.39 Uhr: 700 Palästinenser laut Hamas im Gazastreifen an einem Tag getötet

Im Krieg zwischen Israel und den islamistischen Hamas-Angreifern sind nach palästinensischen Angaben innerhalb eines Tages rund 700 Palästinenser getötet worden.

Das berichtete das UN-Nothilfebüro Ocha in der Nacht zum Mittwoch unter Berufung auf Hamas-Angaben. Dies sei die bisher höchste an einem Tag zu beklagende Opferzahl seit Beginn des Krieges, hieß es.

25. Oktober, 6.15 Uhr: Tausende Kinder seit Beginn des Konfliktes getötet

Dem Konflikt zwischen Israel und der Hamas fallen immer mehr Kinder zum Opfer.

Seit den Terrorangriffen der islamistischen Hamas vor gut zwei Wochen sind bei den Gegenschlägen Israels im Gazastreifen nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks 2360 Kinder ums Leben gekommen.

5364 weitere seien verletzt worden, teilte Unicef am frühen Mittwochmorgen unter Berufung auf Berichte mit, ohne die Quellen zu nennen. Unicef sprach von "unerbittlichen Angriffen".

Die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens - fast 2,3 Millionen Menschen - leide zudem unter akutem Wassermangel, was schwerwiegende Folgen für die Kinder habe, die etwa 50 Prozent der Bevölkerung ausmachten, teilte Unicef außerdem mit.

Rund 50 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen sind Kinder. Sie leiden besonders unter dem Konflikt, den die radikal-islamische Hamas am 7. Oktober entfesselte.
Rund 50 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen sind Kinder. Sie leiden besonders unter dem Konflikt, den die radikal-islamische Hamas am 7. Oktober entfesselte.  © Mahmud HAMS / AFP

25. Oktober, 6.12 Uhr: Hamas-Terroristen wollen erneut nach Israel eindringen

Die islamistische Hamas hat nach Angaben des israelischen Militärs versucht, vom Gazastreifen aus erneut nach Israel einzudringen.

Wie die Armee in der Nacht zum Mittwoch bekanntgab, habe man einen Versuch von Hamas-Terroristen vereitelt, vom Meer aus in den Süden Israels zu gelangen.

Sie seien dabei gewesen, einen Tunnel an der Küste der abgeriegelten Enklave zu verlassen. Die Luftwaffe bombardierte daraufhin den Tunnel sowie ein Waffenlager der Terroristen, teilte das israelische Militär mit.

Radikale Palästinenser versuchten abermals nach Israel einzudringen.
Radikale Palästinenser versuchten abermals nach Israel einzudringen.  © Mahmud HAMS / AFP

25. Oktober, 6.03 Uhr: Baerbock betont Israels Recht auf Selbstverteidigung - und mahnt

Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock hat Israels Recht auf Selbstverteidigung vor dem Weltsicherheitsrat hervorgehoben.

"Der Kampf richtet sich gegen die Hamas und nicht gegen Zivilisten. Deshalb ist es für uns von entscheidender Bedeutung, dass dieser Kampf im Einklang mit dem humanitären Recht und mit größtmöglicher Rücksichtnahme auf die Zivilbevölkerung in Gaza geführt wird", sagte Baerbock bei einer hochrangig besetzten Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Dienstag in New York.

24. Oktober, 21.10 Uhr: Israels UN-Botschafter fordert UN-Chef Guterres zum Rücktritt auf

Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen hat UN-Generalsekretär António Guterres wegen dessen Äußerungen zum Nahost-Krieg zum Rücktritt aufgefordert.

Guterres' Aussage vor dem Weltsicherheitsrat, die Terrortat der islamistischen Hamas sei im Kontext der jahrzehntelangen Unterdrückung der Palästinenser durch die Israelis zu sehen, sei eine "reine Blutverleumdung", sagte Gilad Erdan am Dienstag in New York. Das Leid der israelischen Zivilbevölkerung sei dem UN-Chef egal.

"Ich denke, dass der Generalsekretär zurücktreten muss", sagte Erdan. Zuvor hatte bereits der israelische Außenminister Eli Cohen sein geplantes Treffen mit Guterres abgesagt.

24. Oktober, 20.50 Uhr: Libanons Ex-Außenminister: Eintritt in Krieg erst bei Angriff Israels

Der Ex-Außenminister des Libanons, Dschibran Bassil, geht davon aus, dass sein Land erst im Fall einer Attacke Israels in den laufenden Gaza-Krieg eintreten würde.

"Niemand kann uns in den Krieg ziehen, es sei denn, der israelische Feind greift uns an, und dann werden wir gezwungen sein, uns zu verteidigen", sagte Bassil nach einem Treffen mit Parlamentspräsident Nabih Berri am Dienstag. "Alle Libanesen sind sich einig, dass sie keinen Krieg wollen", sagte Bassil. "Das bedeutet aber nicht, dass wir Israel erlauben werden, uns anzugreifen."

Bassil ist Chef der libanesischen Partei Freie Patriotische Bewegung und eng mit der Hisbollah verbündet. Er ist auch Schwiegersohn des früheren Präsidenten Michel Aoun.

24. Oktober, 20.48 Uhr: Macron spricht sich in Westjordanland für Friedensinitiative aus

Frankreichs Staatschef, Emmanuel Macron, hat sich bei Palästinenserpräsident Mahmud Abbas für eine Initiative für Frieden und Sicherheit ausgesprochen.

Dabei gehe es um drei Säulen, sagte Macron am Dienstagabend in Ramallah: den Kampf gegen Terrorgruppen, den Schutz der Bevölkerung und die Wiederaufnahme eines politischen Prozesses. Er denke, dass die Wiederaufnahme von Gesprächen notwendiger sei denn je, sagte Macron.

"Auf kurze Sicht wissen wir hier alle, dass die Situation sich noch deutlich verschlechtern kann." Frankreich wolle sich mit seinen Partner dafür einsetzen, einen Weg zu finden, damit der Kampf gegen Terrorgruppen wie auch die islamistische Hamas die Zukunft nicht belastet und die Region nicht entflammt. An Abbas gerichtet sagte Macron: "Nichts rechtfertigt jemals terroristische Gewalt und Sie wissen es."

24. Oktober, 20.40 Uhr: Islamist wegen möglicher Anschlagsplanung in Gewahrsam genommen

Spezialkräfte der Polizei haben in Duisburg nach dpa-Informationen einen islamistischen Gefährder in Gewahrsam genommen.

Nach Angaben der Polizei vom Dienstag gab es Hinweise auf ein mögliches Anschlagsszenario. Dieses hätte sich nach dpa-Informationen möglicherweise gegen eine israelische Versammlung richten sollen. Zuerst hatten "Bild"-Zeitung und "Spiegel" berichtet.

Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: SEK verhindert Terroranschlag: Wollte ein Islamist mit Laster in Israel-Demo rasen?

Das Sondereinsatzkommando der Polizei stürmte am Dienstagabend die Wohnung eines 29-jährigen Islamisten in Duisburg.
Das Sondereinsatzkommando der Polizei stürmte am Dienstagabend die Wohnung eines 29-jährigen Islamisten in Duisburg.  © M. Weber/WTVnews UG Essen/dpa

24. Oktober, 20.06 Uhr: Armee: Hamas wollte erneut Terroristen nach Israel eindringen lassen

Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas haben nach Angaben der israelischen Armee versucht, erneut in israelisches Gebiet einzudringen.

Seestreitkräfte hätten von der Islamistenorganisation losgeschickte Taucher entdeckt und angegriffen, teilte das Militär am Dienstag mit. Ihr Plan sei es gewesen, über das Meer in eine grenznahe israelische Ortschaft zu gelangen. Die Streitkräfte suchten derzeit die Gegend ab. Medienberichten zufolge waren dort Schüsse zu hören, mehrere Terroristen sollen getötet worden sein.

Die Armee attackierte nach eigenen Angaben zudem das "militärische Gelände" im Gazastreifen, von dem aus die militanten Palästinenser aufgebrochen seien.

24. Oktober, 20.04 Uhr: Israels Oper singt für Freilassung minderjähriger Hamas-Geiseln

Die israelische Nationaloper in Tel Aviv hat ein Video mit einem Lied veröffentlicht, das zur Freilassung von mehr als 20 Kindern und Jugendlichen unter den in den Gazastreifen verschleppten Geiseln aufruft.

Eine Sängerin und ein Sänger singen das Lied "Bring him Home" (Bring ihn heim) aus dem Musical "Les Misérables". Im Hintergrund sind Bilder der entführten Kinder zu sehen. Die jüngste Geisel ist nach Medienberichten neun Monate alt.

Die israelische Oper werde am Mittwoch nicht den Internationalen Tag der Oper begehen wie der Rest der Welt, teilte eine Sprecherin am Dienstag mit. Stattdessen veröffentliche man das Lied mit dem Hashtag #BringThemHome. "Wir rufen jedes Opernhaus rund um die Welt dazu auf, sich den Bemühungen um eine sichere Rückkehr aller Israelis anzuschließen, die im Gazastreifen als Geiseln festgehalten werden."

24. Oktober, 19.28 Uhr: UN-Hilfswerk: Treibstoffmangel gefährdet humanitären Einsatz

Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) hat vor einem akuten Treibstoffmangel im Gazastreifen gewarnt.

"Wenn wir keinen Treibstoff bekommen, der uns erlaubt, weiterhin humanitäre Hilfe zu leisten, werden wir nicht in der Lage sein, Menschen in Not über Mittwochabend hinaus zu helfen - und das ist morgen", sagte Sprecherin Juliette Touma der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.

UNRWA habe einen ernsthaften Mangel an Treibstoff. Deshalb bitte das Hilfswerk um eine dringende Lieferung in den Gazastreifen, um seinen humanitären Einsatz fortführen zu können.

24. Oktober, 19.26 Uhr: Russland erteilt US-Resolution zu Nahost eine Absage

Russland hat im UN-Sicherheitsrat einem Resolutionsentwurf der USA zur Eskalation in Nahost eine Absage erteilt.

Man werde den Text nicht unterstützen, sagte der russische UN-Botschafter, Wassili Nebensja, am Dienstag bei einer Sitzung des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen. Der Entwurf der USA enthalte Elemente, die man nicht unterstützen könne. Nebensja kündigte gleichzeitig an, das Moskau erneut ein eigenes Papier einbringen werde. Als Vetomacht kann Russland jeden Beschluss des Rates verhindern, dasselbe gilt unter anderem auch für die USA.

Der Weltsicherheitsrat hat sich inmitten der Gewalteskalation im Nahen Osten bislang nicht auf eine gemeinsame Linie einigen können.

Die Beschlussvorlage Washington betont unter anderem Israels Recht auf Selbstverteidigung. Diplomaten zufolge wollten die USA den Rat zeitnah über den Text abstimmen lassen.

24. Oktober, 18.41 Uhr: Israels Außenminister sagt Treffen mit UN-Generalsekretär Guterres ab

Der israelische Außenminister, Eli Cohen, hat ein in New York geplantes Treffen mit UN-Generalsekretär António Guterres wegen dessen Äußerungen zu Israels Angriffen im Gazastreifen abgesagt.

Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums in Jerusalem bestätigte die Absage am Dienstag. Cohen schrieb dazu in einem X-Post: "Ich werde den UN-Generalsekretär nicht treffen. Nach dem 7. Oktober gibt es keinen Platz mehr für eine ausgewogene Position." Die für das Massaker verantwortliche islamistische Palästinenserorganisation Hamas müsse "vom Erdboden vertilgt werden. Israel hat seit dem Überfall mehr als 1400 Tote zu beklagen.

Guterres hatte zuvor die israelischen Gegenangriffe im Gazastreifen kritisiert und von "eindeutigen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht" gesprochen. Er verurteilte den Hamas-Terroranschlag am 7. Oktober zwar, sagte aber gleichzeitig, dieser habe "nicht im luftleeren Raum" stattgefunden. In dem Zusammenhang sprach Guterres von der israelischen Besatzung palästinensischer Gebiete.

Der israelische UN-Botschafter, Gilad Erdan, verurteilte die Äußerungen von Guterres als "Rechtfertigung von Terror und Mord".

24. Oktober, 18.40 Uhr: USA stärken Israel vor Weltsicherheitsrat den Rücken

Die Vereinigten Staaten haben Israel vor dem Weltsicherheitsrat im Krieg mit der islamistischen Hamas den Rücken gestärkt.

"Wir müssen das Recht jeder Nation bekräftigen, sich zu verteidigen und zu verhindern, dass sich solcher Schaden wiederholt", sagte US-Außenminister Antony Blinken bei einer hochrangig besetzten Sitzung des Weltsicherheitsrates am Dienstag in New York mit Blick auf den Terroranschlag der Hamas in Israel am 7. Oktober.

"Kein Mitglied dieses Rates, keine Nation in diesem gesamten Gremium könnte oder würde das Abschlachten seines Volkes tolerieren."

Blinken betonte, dass die Hamas nicht das palästinensische Volk vertritt. Palästinensische Zivilisten könnten nicht für das Blutbad der Hamas verantwortlich gemacht werden und müssen geschützt werden.

Den Iran und die von Teheran unterstützte Gruppe der libanesischen Hisbollah warnte Blinken vor einem Eintritt in den Konflikt. Falls diese US-Amerikaner oder die US-Streitkräfte angriffen, "werden wir unser Volk verteidigen".

24. Oktober, 18.19 Uhr: Hollywood-Stars fordern Freilassung von Geiseln in Gaza

Hunderte Hollywood-Stars wie Bradley Cooper, Courteney Cox, Chris Rock, Adam Sandler, Amy Schumer und Gal Gadot haben in einem offenen Brief die Freilassung der von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln gefordert.

"Wir wollen alle dasselbe", hieß es in dem in der Nacht zum Dienstag veröffentlichten und an US-Präsident Joe Biden adressierten Brief. "Freiheit für Israelis und Palästinenser, damit sie Seite an Seite in Frieden leben können. Freiheit von der brutalen Gewalt der Hamas. Und am dringendsten in diesem Moment: Freiheit für die Geiseln."

Bereits zuvor hatten zahlreiche Hollywood-Stars und Studio-Bosse den Angriff der islamistischen Hamas auf Israel verurteilt und Israel ihre Unterstützung ausgesprochen.

Auch auf dem Berliner Bebelplatz wurde demonstriert: Teilnehmer der Kundgebung des Jungen Forums fordern unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt!" die Befreiung der Geiseln der Hamas, während im Vordergrund 1000 Kerzen im Gedenken an die Opfer des Terrorakts brennen.
Auch auf dem Berliner Bebelplatz wurde demonstriert: Teilnehmer der Kundgebung des Jungen Forums fordern unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt!" die Befreiung der Geiseln der Hamas, während im Vordergrund 1000 Kerzen im Gedenken an die Opfer des Terrorakts brennen.  © Monika Skolimowska/dpa

24. Oktober, 18.17 Uhr: Antisemitismus-Vorfälle an Schulen bundesweit melden

Antisemitische Vorfälle an Schulen sollten nach Auffassung des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, bundesweit meldepflichtig werden.

Diese bereits früher erhobene Forderung wiederholte Klein am Dienstag in Berlin nach einem Expertengespräch mit Vertretern aus Bund, Ländern, dem Zentralrat der Juden und Wissenschaftlern.

In Berlin etwa gebe es bereits Notfallpläne an den Schulen, was bei antisemitischen Vorfällen zu tun sei. "Das erspart jeder Schule eine Diskussion darüber, wie man damit umgehen muss (...). So etwas sollte es bundesweit geben", sagte Klein.

Judenhass in der Schule sei nicht nur für jüdische Kinder und Jugendliche eine akute Bedrohung, sondern bedrohe den Schulfrieden insgesamt "und damit auch die Fundamente unserer Demokratie".

24. Oktober, 17.25 Uhr: Weitere Hisbollah-Terroristen getötet

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es am Dienstag erneut mehrere Zwischenfälle gegeben. Israels Armee griff eigenen Angaben zufolge im Libanon eine "Terrorzelle" an.

Auch die Waffen der Zelle seien Ziel gewesen. Vom Libanon aus sei eine Rakete Richtung Israel abgefeuert worden. Laut Armee und Rettungsdiensten gab es zunächst keine Berichte über Verletzte. Die libanesische Hisbollah-Miliz bekannte sich zu einem Angriff.

Israels Militär reagierte eigenen Angaben nach mit Artilleriebeschuss. Die Pressestelle der pro-iranischen Hisbollah-Miliz meldete am Dienstag sechs weitere getötete Personen, die mit der Gruppe verbunden sind. Unklar war zunächst, ob sie alle bei den Gefechten am Dienstag starben.

24. Oktober, 17.21 Uhr: Palästinensischer Außenminister: UN-Sicherheitsrat untätig

Der palästinensische Außenminister, Riad al-Maliki, hat dem Weltsicherheitsrat Untätigkeit angesichts der eskalierenden Gewalt in Nahost vorgeworfen.

"Ist es nicht die Pflicht des Sicherheitsrates, den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit aufrechtzuerhalten und die Grundsätze und Ziele der UN-Charta zu wahren, die unseren Völkern garantiert sind?", sagte Al-Maliki bei einer hochrangig besetzten Sitzung des mächtigsten UN-Gremiums am Dienstag in New York. Es falle dem Rat schwer, seiner Aufgabe ohne Selektivität oder Doppelmoral nachzukommen.

Der Weltsicherheitsrat hatte sich inmitten der Gewalteskalation im Nahen Osten bislang nicht auf eine gemeinsame Linie einigen können.

An der Debatte des mächtigsten UN-Gremiums wird auch die deutsche Außenministerin, Annalena Baerbock (42, Grüne), teilnehmen. Angekündigt hatte sich unter anderem auch US-Außenminister Antony Blinken.
An der Debatte des mächtigsten UN-Gremiums wird auch die deutsche Außenministerin, Annalena Baerbock (42, Grüne), teilnehmen. Angekündigt hatte sich unter anderem auch US-Außenminister Antony Blinken.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

24. Oktober, 17.20 Uhr: Regierungschefs aus Österreich und Tschechien fliegen nach Tel Aviv

Der österreichische Bundeskanzler, Karl Nehammer (ÖVP), wird am Mittwoch gemeinsam mit dem tschechischen Ministerpräsidenten, Petr Fiala, nach Israel fliegen.

Es handle sich um ein "Zeichen der Solidarität mit dem israelischen Volk", teilte das Bundeskanzleramt in Wien am Dienstag mit. Der Kanzler werde dort Israels Präsidenten, Izchak Herzog, Premier Benjamin Netanjahu sowie die Familie einer österreichisch-israelischen Geisel treffen, die von der Terrororganisation Hamas entführt wurde.

24. Oktober, 17.08 Uhr: Erneut Raketenalarm im Zentrum von Tel Aviv - Dumpfe Explosionen

Im Zentrum der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv hat es am Dienstag erneut Raketenalarm gegeben.

Die Sirenen heulten zweimal in kurzer Abfolge und es waren mehrere dumpfe Explosionen zu hören. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, mehrere Menschen seien leicht verletzt worden, während sie in Schutzräume eilten. Es gebe aber nach ersten Erkenntnissen keine Verletzungen durch die Raketenangriffe selbst.

24. Oktober, 17.04 Uhr: Erdogan telefoniert mit Kremlchef Putin zum Gaza-Krieg

Der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdogan, hat mit Kremlchef Wladimir Putin zum Gaza-Krieg telefoniert.

In dem Gespräch habe Erdogan deutlich gemacht, dass seiner Ansicht nach die "Brutalität gegen palästinensisches Land" immer weiter zunehme und immer mehr Zivilisten sterben, teilte das Präsidialbüro am Dienstag mit. Er warf dem Westen demnach zudem vor, angesichts der humanitären Krise im Gazastreifen zu schweigen.

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hatte am 7. Oktober ein Massaker unter Zivilisten in Israel angerichtet und mehr als 200 Menschen verschleppt, darunter Deutsche.
Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hatte am 7. Oktober ein Massaker unter Zivilisten in Israel angerichtet und mehr als 200 Menschen verschleppt, darunter Deutsche.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

24. Oktober, 17.01 Uhr: UN-Generalsekretär: Eindeutige Verstöße gegen Völkerrecht in Gaza

UN-Generalsekretär António Guterres hat Israel wegen seiner Angriff auf den Gazastreifen deutlich kritisiert.

"Der Schutz der Zivilbevölkerung bedeutet nicht, mehr als eine Million Menschen zur Evakuierung in den Süden zu befehlen, wo es keine Unterkünfte, keine Nahrung, kein Wasser, keine Medikamente und keinen Treibstoff gibt, und dann den Süden selbst weiter zu bombardieren", sagte Guterres bei einer hochrangig besetzten Sitzung des Weltsicherheitsrates am Dienstag in New York.

Offensichtlich an die Adresse von Hamas-Kämpfern gerichtet, verurteilte der UN-Chef zudem den Missbrauch von Unbeteiligten als menschliche Schutzschilde. Guterres verurteilte die Angriffe der islamistischen Hamas auf Israel erneut auf Schärfste, diese seien durch nichts zu rechtfertigen.

24. Oktober, 16.08 Uhr: Beschuss in Grenzregion zwischen Israel und Libanon

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es am Dienstag erneut einen Zwischenfall gegeben.

Israels Armee griff eigenen Angaben zufolge im Libanon einen Terroristen an, der demnach versucht hat, eine Rakete auf israelische Ziele abzufeuern. Unklar war vorerst, ob er getötet wurde. Zunächst bekannte sich im Libanon niemand zu dem versuchten Angriff.

Im Süden des Landes habe es israelische Angriffe in der Nähe zweier Dörfer gegeben, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen.

24. Oktober, 16.06 Uhr: Raketenalarm in Tel Aviv

Militante Palästinenser aus dem Gazastreifen feuerten nach mehreren Stunden Pause am Morgen erneut Raketen auf Israel ab.

Im Grenzgebiet und in weiteren Städten im Zentrum Israels gab es tagsüber mehrfach Raketenalarm. Auch im Großraum Tel Avivs heulten am Nachmittag wieder die Sirenen. Im Zentrum waren mehrere dumpfe Explosionen zu hören.

24. Oktober, 15.43 Uhr: Hamas-Ministerium: Zahl der Toten in Gaza steigt auf knapp 5800

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit dem Überfall der Terror-Organisation Hamas auf Israel am 7. Oktober laut dem Hamas-geführtem Gesundheitsministerium auf 5791 gestiegen.

Es seien zudem 16.297 Menschen verletzt worden, berichtete das Ministerium im Gazastreifen am Dienstag. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

Nach israelischen Angriffen begutachten Palästinenser Trümmer in Gaza-Stadt.
Nach israelischen Angriffen begutachten Palästinenser Trümmer in Gaza-Stadt.  © Mohammad Abu Elsebah/dpa

24. Oktober, 15.26 Uhr: Hamas-Mitglied: Freilassung weiterer Geiseln nur gegen Treibstoff

Die radikalislamische Terror-Organsiation Hamas will weitere Geiseln erst dann freilassen, wenn Israel die Lieferung von Treibstoff sowie Arzneimitteln in den Gazastreifen erlaubt.

"Wir haben vier (Geiseln) bedingungslos aus humanitären Gründen freigelassen", sagte Osama Hamdan, ranghohes Mitglied im Politbüro der Hamas, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Beirut. Weitere Freilassungen werde es erst geben, wenn die Weltgemeinschaft Druck auf Israel ausübe, damit Treibstoff und Arzneimittel geliefert werden könnten.

24. Oktober, 15.04 Uhr: Macron schlägt gemeinsames Vorgehen gegen Hamas vor

Frankreichs Präsident, Emmanuel Macron, hat angeregt, international gemeinsam und koordiniert gegen die Hamas vorzugehen.

"Frankreich ist bereit dafür, dass die internationale Anti-IS-Koalition, in deren Rahmen wir uns für unseren Einsatz im Irak und Syrien engagieren, auch gegen die Hamas kämpfen kann", sagte Macron am Dienstag nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten, Benjamin Netanjahu.

"Ich schlage es unseren internationalen Partnern vor, ich hab es bei Ihnen heute Morgen erwähnt, dass wir eine regionale und internationale Koalition bilden könnten, um gegen die Gruppen zu kämpfen, die uns alle bedrohen." Er glaube, dies sei im Interesse Israels und dessen Sicherheit, aber ebenso im Interesse einiger Nachbarländer, die von denselben oder verwandten Gruppen bedroht würden.

24. Oktober, 14.53 Uhr: Armee fordert Gaza-Bewohner zu Hinweisen über Geiseln auf

Israels Armee hat Bewohnern des Gazastreifens eine Belohnung in Aussicht gestellt, wenn sie Informationen über die verschleppten Geiseln weitergeben.

Das Militär habe entsprechende Plakate aus der Luft abgeworfen, teilte die Armee am Dienstag mit. Darauf ist den Angaben nach zu lesen: "Die israelische Armee verspricht, ihr Bestes zu tun, um die Sicherheit für Sie und Ihr Zuhause zu gewährleisten und gibt Ihnen eine finanzielle Belohnung." Das Militär versprach zudem "absolute Diskretion".

Weiter hieß es: "Wenn Sie eine bessere Zukunft für sich und Ihre Kinder wollen, versorgen Sie uns mit konkreten und hilfreichen Informationen über die in Ihrer Region festgehaltenen Geiseln."

Yocheved Lifshitz (l) und Nurit Cooper, die von Mitgliedern der Hamas als Geiseln gehalten wurden, kamen nun frei. Die 79 und 85 Jahre alten Frauen seien an Israels Armee übergeben worden.
Yocheved Lifshitz (l) und Nurit Cooper, die von Mitgliedern der Hamas als Geiseln gehalten wurden, kamen nun frei. Die 79 und 85 Jahre alten Frauen seien an Israels Armee übergeben worden.  © -/Hostages and Missing Families Forum/AP/dpa

24. Oktober, 13.49 Uhr: Israel bereit für Verschiebung der Bodenoffensive

Israel hat sich einem Bericht zufolge bereit erklärt, die Bodenoffensive im Gazastreifen zu verschieben.

Das solle Gespräche über die Freilassung einer großen Anzahl von Geiseln ermöglichen, die in den Gazastreifen verschleppt worden seien. Das berichtete das Portal Axios am Dienstag unter Berufung auf zwei israelische Repräsentanten. Israels Armee sagte, sie prüfe den Bericht.

Israel ist laut Bericht offen dafür, die Bodenoffensive für einige Tage nach hinten zu verlegen. Die Pläne für die Bodenoffensive wolle Israels Armee aber auch beim Zustandekommens eines Deals zur Freilassung von Geiseln nicht aufgeben.

Voraussetzung für das Zustandekommen sei die Freilassung aller Frauen und Kinder. Nach Beginn der Bodenoffensive wird ein Deal nach Ansicht Israels nicht mehr möglich sein.

24. Oktober, 13.44 Uhr: Macron fordert in Israel Schutz von Zivilisten und humanitären Zugang

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Israel bei seinem Kampf gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen zur Einhaltung des Kriegsrechts und humanitärer Grundsätze aufgerufen.

"Der Kampf muss gnadenlos sein, aber nicht ohne Regeln, denn wir sind Demokratien, die gegen Terroristen kämpfen, Demokratien also, die das Kriegsrecht respektieren und den humanitären Zugang gewährleisten", sagte Macron am Dienstag in Tel Aviv bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Demokratien nähmen keine Zivilisten ins Visier, weder in Gaza noch irgendwo anders. Konkret forderte Macron die Versorgung von Krankenhäusern im Gazastreifen mit Strom.

24. Oktober, 13.25 Uhr: Hamas-Geisel nach Freilassung: "Bin durch die Hölle gegangen"

Eine freigelassene israelische Geisel der islamistischen Hamas im Gazastreifen hat ihre Entführung als traumatisierende Erfahrung beschrieben.

"Ich bin durch die Hölle gegangen", sagte die 85 Jahre alte Yocheved Lifschitz am Dienstag in Tel Aviv. Die Terroristen hätten in ihrem Kibbutz gewütet, hätten Menschen getötet und entführt und dabei keinen Unterschied zwischen Alten und Jungen gemacht.

Zwei Männer hätten sie auf einem Motorrad verschleppt. Einer habe sie während der Fahrt in den Gazastreifen mehrfach auf die Rippen geschlagen.

Yocheved Lifshitz sagte allerdings auch, in Gefangenschaft sei sie gut versorgt worden. "Die haben uns gut behandelt." Alle zwei, drei Tage habe ein Arzt nach ihnen geschaut.

Ein verwunderter Mann habe Antibiotika und Medikamente bekommen. Sie hätten das Essen mit den Mitgliedern der Hamas geteilt. Diese hätten sich sehr darum bemüht, den Ort sauber zu halten.

Yocheved Lifschitz (85) beschrieb ihre Entführung durch die Hamas als traumatisierende Erfahrung.
Yocheved Lifschitz (85) beschrieb ihre Entführung durch die Hamas als traumatisierende Erfahrung.  © Ilia Yefimovich/dpa

24. Oktober, 12.54 Uhr: WHO alarmiert: Nur noch drei statt 15 Liter Wasser pro Person in Gaza

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt erneut Alarm wegen der Versorgungslage im Gazastreifen.

Besonders prekär sei der Wassermangel, sagte Rick Brennan, der WHO-Regionaldirektor für die östliche Mittelmeerregion, am Dienstag. Sein Büro ist in Kairo in Ägypten, er sprach über eine Videoverbindung zu Reportern in Genf.

Die WHO schätzt, dass pro Person nur noch drei Liter Wasser pro Tag zur Verfügung stehen - der minimale Bedarf pro Person sei aber 15 Liter, für das Trinken, Kochen und die Körperhygiene, sagte Brennan. Kaum einer habe in den vergangenen Wochen dort eine richtige Dusche oder ein Bad genommen.

24. Oktober, 11.47 Uhr: Katars Emir an Israel: "Genug ist genug"

Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani hat Israel eindringlich zu einem Ende der Angriffe auf den Gazastreifen aufgefordert. "Genug ist genug", sagte der Emir an Israel gerichtet bei der eröffnenden Sitzung des Schura-Rats in Doha am Dienstag.

"Wir fordern ein Ende des Kriegs, der alle Grenzen überschritten hat", sagte der Emir in seiner Rede der staatlichen Nachrichtenagentur QNA zufolge. Das Blutvergießen müsse gestoppt und Zivilisten müssten die Folgen militärischer Konfrontationen erspart werden.

Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani (43) hat Israel eindringlich zu einem Ende der Angriffe auf den Gazastreifen aufgefordert.
Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani (43) hat Israel eindringlich zu einem Ende der Angriffe auf den Gazastreifen aufgefordert.  © Kay Nietfeld/dpa

24. Oktober, 11.12 Uhr: Linsen und Reis statt Treibstoff: Gaza bekommt nicht, was es braucht

Im Gazastreifen sind nach UN-Angaben seit Samstag 54 Lastwagen mit Hilfsgütern eingetroffen - ein Tropfen auf den heißen Stein, wie Tamara Alrifai, die Kommunikationschefin des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) am Dienstag berichtete.

Zudem sei nicht der dringend benötigte Treibstoff für Generatoren dabei. Stattdessen seien Reis und Linsen geliefert worden. Dafür brauchten die Menschen aber Wasser und Gas zum Kochen - diese Lieferungen seien nicht hilfreich, sagte Alrifai.

24. Oktober, 11.12 Uhr: Israels Botschafter über deutsche Position zu Gaza

Israels Botschafter in Deutschland Ron Prosor hat Bedenken in Deutschland gegenüber Israels Einsatz im Gazastreifen kritisiert.

"Immer dieses "Ja, aber". Israel wurde angegriffen, es gab ein Massaker", sagte er in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv. "Wenn wir jetzt zurückschlagen - und wir werden zurückschlagen - möchte ich kein "aber"." Solidarität mit Israel und Juden in Deutschland zu bekunden, die Gegenangriffe in Gaza aber als zu weitgehend anzusehen, sei keine legitime Position.

Israels Botschafter Ron Prosor (65) hat Bedenken in Deutschland gegenüber Israels Einsatz im Gazastreifen kritisiert.
Israels Botschafter Ron Prosor (65) hat Bedenken in Deutschland gegenüber Israels Einsatz im Gazastreifen kritisiert.  © Monika Skolimowska/dpa

24. Oktober, 11 Uhr: Israel bombardiert erneut Hunderte Ziele im Gazastreifen

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut Hunderte Ziele im Gazastreifen bombardiert und dabei mehrere Kommandeure der islamistischen Hamas getötet.

Wie das israelische Militär am Dienstagmorgen auf Telegram bekanntgab, seien im Verlaufe des vergangenen Tages mehr als 400 "Terrorziele" getroffen worden.

In einer "großangelegten Operation zur Zerschlagung der terroristischen Kapazitäten der Hamas" habe man Dutzende Hamas-Kämpfer getroffen, die sich darauf vorbereitet hätten, Raketen abzufeuern und Terroranschläge gegen Israel zu verüben.

24. Oktober, 10.22 Uhr: USA haben Plan für Massenevakuierung aus Nahost

Im Fall einer völligen Eskalation des Gaza-Konflikts hat die US-Regierung laut einem Medienbericht einen Plan für die Evakuierung aller US-Bürger aus dem Nahen Osten ausgearbeitet.

Das berichteten vier mit der Kontingentplanung der US-Regierung betraute Beamte der "Washington Post" (Dienstag).

Es geht demnach um rund 600.000 Menschen mit US-Staatsbürgerschaft in Israel sowie weitere 86.000 US-Bürger, von denen angenommen wird, dass sie zum Zeitpunkt des Hamas-Angriffes im Libanon waren.

24. Oktober, 10.13 Uhr: General der US-Marines hilft Israel bei Invasionsplanung

Die USA unterstützen Medienberichten zufolge Israel bei der Vorbereitung einer Bodenoffensive im Gazastreifen auch mit der Entsendung hochdekorierter Militärs.

So soll unter anderem der Drei-Sterne-General des Marine Corps, James Glynn, die israelischen Streitkräfte im Hinblick auf eine Invasion des dicht besiedelten Gebiets beraten, berichtete das Portal Axios am Montag (Ortszeit).

Die Entsendung Glynns, der schon im Irak die Terrormiliz IS bekämpfte, bestätigte das Pentagon auch der "New York Times". Sie bedeute allerdings nicht, dass die USA Entscheidungen für Israel treffe, hieß es. Sollte der Truppeneinmarsch beginnen, werde Glynn nicht "am Boden" dabei sein, so das Pentagon.

Generalleutnant James Glynn hilft Israel bei der Vorbereitung der Bodenoffensive im Gazastreifen.
Generalleutnant James Glynn hilft Israel bei der Vorbereitung der Bodenoffensive im Gazastreifen.  © Cpl. Mitchell Johnson/U.S. Marine Corps/AP/dpa

24. Oktober, 9.43 Uhr: Zahl der britischen Opfer nach Hamas-Angriff auf Israel steigt

Die Zahl der britischen Opfer nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel ist gestiegen.

Zwölf Britinnen und Briten seien getötet worden, sagte Regierungsmitglied Victoria Atkins am Dienstag dem Sender Sky News in London. Unter den Toten sind demnach auch zwei Schwestern im Alter von 13 und 16 Jahren sowie ihre Mutter.

Als weitere britische Opfer nannte Sky News unter anderem einen Fotografen, der eigentlich schon am Vorabend des Angriffs nach Tel Aviv hatte zurückfahren wollen, sowie einen Studenten, der bei dem von Hamas-Terroristen angegriffenen Musikfestival in Israel als Security-Mann gearbeitet habe.

24. Oktober, 9.15 Uhr: Macron zu Besuch in Israel - Treffen mit Angehörigen von Hamas-Opfern

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist mehr als zwei Wochen nach Kriegsbeginn zu einem Besuch in Israel eingetroffen.

"Wir sind mit Israel durch Trauer verbunden", schrieb Macron nach seiner Ankunft am Dienstagmorgen auf X, ehemals Twitter. 30 französische Staatsbürger seien bei dem Massaker der islamistischen Hamas ermordet worden. Neun weitere werden demnach noch immer vermisst oder als Geiseln gehalten.

In Tel Aviv habe er bei einem Treffen mit Angehörigen die Solidarität der Nation zum Ausdruck gebracht.

24. Oktober, 8.28 Uhr: Klinik in Gaza könnte bald zu "Massengrab" werden

Angestellte im größten Krankenhaus im Gazastreifen fürchten angesichts versiegender Treibstoffreserven eine Katastrophe.

"Unter dem Strich wird das Schifa-Krankenhaus ein Massengrab werden, wenn ihm der Strom ausgeht", sagte Ghassan Abu-Sittah, Arzt in der Klinik in Gaza, dem US-Sender CNN am Montagabend (Ortszeit).

Bereits jetzt mangele es an grundlegendem medizinischem Material wie etwa Spezialverbänden für Brandwunden, es komme schon zu Stromausfällen und der Wasserdruck reiche nicht mehr für den Betrieb der Sterilisierungsmaschinen für das Operationsbesteck, sagte er.

24. Oktober, 6.42 Uhr: Obama fordert Israel zur Beachtung des Völkerrechts auf

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat Israel nach der Terrorattacke der Islamistenorganisation Hamas vom 7. Oktober zur Besonnenheit bei Militäroperationen aufgefordert.

"Insbesondere kommt es darauf an - wie Präsident (Joe) Biden wiederholt betont hat -, dass Israels Militärstrategie das Völkerrecht beachtet, einschließlich der Gesetze, die darauf abzielen, den Tod oder das Leiden der Zivilbevölkerung so weit wie möglich zu vermeiden", schrieb Obama in einem am Montag auf der Seite barackobama.medium.com veröffentlichten Beitrag.

Schon jetzt seien Tausende Palästinenser bei der Bombardierung des Gazastreifens ums Leben gekommen, viele von ihnen Kinder. Hunderttausende seien vertrieben worden.

Ex-US-Präsident Barack Obama (62) hat Israel zur Beachtung des Völkerrechts aufgefordert.
Ex-US-Präsident Barack Obama (62) hat Israel zur Beachtung des Völkerrechts aufgefordert.  © Matt Rourke/AP/dpa

24. Oktober, 6.14 Uhr: China ruft zu Gesprächen zwischen Israel und Hamas auf

Im Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas hat China zu Friedensgesprächen aufgerufen.

Es müsse verhindert werden, dass die Situation weiter eskaliere und es zu einer noch größeren humanitären Katastrophe komme, sagte der chinesische Außenminister Wang Yi am Montag in einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Eli Cohen, wie das Pekinger Außenministerium am Dienstag mitteilte.

China sei besorgt über die andauernde Eskalation des Konflikts und betrübt über die große Zahl ziviler Opfer, sagte Wang weiter. Alle Länder hätten das Recht auf Selbstverteidigung, müssten sich aber an das humanitäre Völkerrecht halten und die Sicherheit der Zivilbevölkerung schützen.

Chinas Außenminister Wang Yi (70) hat Israel und die Hamas zu Friedensgesprächen aufgerufen.
Chinas Außenminister Wang Yi (70) hat Israel und die Hamas zu Friedensgesprächen aufgerufen.  © Dita Alangkara/POOL AP/dpa

24. Oktober, 6.10 Uhr: Armeesprecher: Hamas verwehrt Gaza-Kliniken gehorteten Treibstoff

Die islamistische Hamas verwehrt nach Erkenntnissen des israelischen Militärs Krankenhäusern im Gazastreifen von ihr gehorteten Treibstoff.

Die Hamas habe "mehr als" eine Million Liter Treibstoff gelagert, "gibt diesen aber nicht an bedürftige Krankenhäuser ab", erklärte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus in der Nacht zum Dienstag auf der Plattform X (vormals Twitter).

"Die Hamas ist für das Leid in Gaza verantwortlich, nicht Israel", sagte der Sprecher. Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen beklagen, dass mit den ersten Hilfslieferungen in den Gazastreifen bislang kein Treibstoff in das Gebiet gelangte.

24. Oktober, 5 Uhr: Israel bedankt sich nach Freilassung von zwei Geiseln bei Ägypten

Israels Regierung hat sich bei Ägypten und dem Internationalen Roten Kreuz für ihren Beitrag bei der Freilassung von zwei Geiseln aus der Gefangenschaft der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas bedankt.

Die 79 und 85 Jahre alten Frauen seien an Israels Armee übergeben worden, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in der Nacht auf Dienstag mit. Sie seien auf dem Weg in eine israelische Klinik. Dort warten den Angaben nach Verwandte auf die beiden Frauen.

Die 79 und 85 Jahre alten Frauen, die von der Hamas gefangen gehalten wurden, sind im Gazastreifen freigelassen worden.
Die 79 und 85 Jahre alten Frauen, die von der Hamas gefangen gehalten wurden, sind im Gazastreifen freigelassen worden.  © -/Al-Qassam-Brigaden via AP/dpa

23. Oktober, 21.41 Uhr: Rotes Kreuz bestätigt Freilassung von zwei Geiseln aus Gazastreifen

Die islamistische Hamas hat nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) zwei weitere Geiseln im Gazastreifen freigelassen.

Ein Sprecher bestätigte in Genf, dass seine Organisation die Befreiung unterstützt und die beiden Personen am Montagabend aus dem Palästinensergebiet gebracht habe.

23. Oktober, 20.35 Uhr: Laut Hamas erneut zwei Geiseln im Gazastreifen freigelassen

Der militärische Arm der Hamas behauptet, zwei weitere Geiseln im Gazastreifen freigelassen zu haben.

Eine offizielle Bestätigung etwa aus Israel stand am Montagabend aus. Die Freilassung der beiden Frauen soll von Katar und Ägypten vermittelt worden sein. Die Geiseln seien "trotz der Verbrechen der Besatzung" aus "humanitären Gründen" freigelassen worden, erklärte Hamas-Sprecher Abu Obeida im Telegram-Kanal der Al-Kassam-Brigaden.

23. Oktober, 20.17 Uhr: UN dürfen weiter keinen Treibstoff nach Gaza bringen

Die Vereinten Nationen dürfen weiterhin keinen Treibstoff in den Gazastreifen liefern. "Der Treibstoff, den wir reinbringen wollen, ist der Treibstoff, den (das Palästinenserhilfswerk) UNRWA braucht. Es wird für unsere Operationen sein.

Und natürlich muss auch Treibstoff für die Krankenhäuser und so weiter vorhanden sein", sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Montag in New York. Die Nachfrage, ob es Israel sei, das die Erlaubnis bisher verweigere, beantwortete er nicht.

In den vergangenen Tagen passierten einige Dutzend Lastwagen die Grenze von Ägypten in den Gazastreifen. Die Vereinten Nationen machten dabei aber deutlich, dass die Lieferungen unter anderem von Medikamenten nur vier Prozent des normalen Volumens am Grenzübergang Rafah ausmache. Die Zahl der Lieferungen müsse dringend erhöht werden.

Gaza ist nach zahlreichen israelischen Angriffen schwer getroffen.
Gaza ist nach zahlreichen israelischen Angriffen schwer getroffen.  © Abed Khaled/AP/dpa

23. Oktober, 18.25 Uhr: Neuer Beschuss an Israels Grenze zum Libanon

An Israels Grenze zum Libanon ist es am Montag weiter zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Die israelische Armee teilte mit, sie habe "zwei Terrorzellen, die Panzerabwehrraketen vom Libanon abfeuern wollten", mit Drohnen gezielt angegriffen.

Die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon teilte mit, seit der Eskalation vor zwei Wochen seien 28 Hisbollah-Kämpfer getötet worden. Die pro-iranische Miliz bestätigte, sie habe israelische Truppen am Montag im Grenzgebiet fünf Mal angegriffen. Israel habe daraufhin Ziele im Süden des Libanon beschossen. Auf der israelischen Seite wurden bislang sieben Soldaten und ein Zivilist getötet.

Israel hatte nach den Massakern am 7. Oktober in israelischen Grenzorten im Süden des Landes durch die islamistische Hamas massive Luftangriffe auf den Gazastreifen begonnen. Auch an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seitdem immer häufiger zu gewaltsamen Zwischenfällen. Israel hat den Libanon eindringlich davor gewarnt, in den Krieg mit der Hamas einzusteigen.

23. Oktober, 18.19 Uhr: Irans Außenminister telefoniert mit Hamas und Islamischem Dschihad

Irans Außenminister hat sich mit Anführern der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und dem Islamischen Dschihad (PIJ) ausgetauscht.

Hussein Amirabdollahian telefonierte sowohl mit Ismail Hanija, Generalsekretär der Hamas, als auch mit dem PIJ-Anführer Sijad al-Nachala, wie Irans Außenministerium am Montag berichtete. Demnach bekräftigte der Minister erneut Irans Unterstützung und berichtete über Irans "diplomatische Aktionen".

Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine "Achse des Widerstands" gegen Israel zu schaffen. Die Islamische Republik unterstützt auch die Schiitenorganisation Hisbollah im Libanon.

Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian.
Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian.  © Issei Kato/Pool Reuters/AP/dpa

23. Oktober, 17.53 Uhr: Sprechen mit Israel über militärisches Vorgehen, so US-Regierung

Die US-Regierung hat sich ausweichend zu Berichten geäußert, wonach sie Israel nahelegt, mit der angekündigten Bodenoffensive im Gazastreifen noch abzuwarten.

Natürlich spreche man mit den Israelis über die Auswirkungen von Entscheidungen auf dem Schlachtfeld, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby (60), am Montag in Washington auf eine Frage zu entsprechenden Berichten. Dabei gehe es auch darum, was alles schief gehen könne. Letztlich gelte aber, dass das israelische Militär und die politische Führung des Landes die Entscheidungen träfen.

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats: John Kirby (60).
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats: John Kirby (60).  © Evan Vucci/AP

23. Oktober, 17.07 Uhr: Soldaten trainieren laut Israel für Bodenoffensive

Mehrere Einheiten des israelischen Militärs trainieren Armeeangaben zufolge derzeit für eine Bodenoffensive im Gazastreifen.

Die Soldaten und Kommandeure seien "entschlossen und hochmotiviert", teilte das Militär am Montag mit. Auch Reservisten seien an den Übungen beteiligt, die die Bereitschaft und die Fähigkeiten der Streitkräfte für die Einsätze am Boden im Gazastreifen verbessern sollen. In den vergangenen Tagen hätten sich zudem Kommandeure der Luftwaffe und der Bodentruppen getroffen, um eine "optimale Zusammenarbeit" zu planen.

Die Armee sei "vollständig auf eine Bodenoffensive im Gazastreifen vorbereitet", zitierten israelische Medien unterdessen das Militär am Montag. Die Armee glaubt demnach, sie könne die gesetzten Ziele auch unter der Gefahr schwerer Verluste und angesichts wiederholter Angriffe der Hisbollah im Norden erreichen.

Den Berichten zufolge bereiten sich die Streitkräfte auch auf Rettungsaktionen der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln vor. Das Militär geht demnach davon aus, dass eine Bodenoffensive die im Gazastreifen herrschende Hamas unter Druck setzen könnte, weitere Geiseln freizulassen.

Israelische Soldaten im Einsatz.
Israelische Soldaten im Einsatz.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

23. Oktober, 16.21 Uhr: Israel veröffentlicht Videomaterial von Tag des Hamas-Massakers

Israel hat am Montag Videomaterial vom Tag des Massakers am 7. Oktober im Grenzgebiet zum Gazastreifen veröffentlicht.

Das Bildmaterial wurde am Montag von der israelischen Regierungspressestelle herausgegeben. Es zeigt Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas, die auf ein israelisches Fahrzeug schießen und die Insassen töten.

Das veröffentlichte Video ist ein Zusammenschnitt der Auto-Kamera und von Bodycams der Angreifer. Einige der Terroristen tragen Uniformen, die denen israelischer Soldaten ähneln. Einer ist mit einer Panzerfaust bewaffnet.

Außerdem veröffentlichte die Pressestelle detaillierte Angriffspläne der Hamas sowie Anweisungen zur Geiselnahme unter Israelis. Diese seien bei den Angreifern gefunden worden. Laut der Übersetzung heißt es darin unter anderem, man solle die Geiseln fesseln und ihre Augen verbinden. Kinder und Frauen sollten von den Männern getrennt werden. "Tötet die Problematischen und jene, die eine Drohung darstellen."

23. Oktober, 14.24 Uhr: Auswärtiges Amt bekräftigt: Deutsche sollen aus dem Libanon ausreisen

Das Auswärtige Amt hat Deutsche im Libanon erneut zur Ausreise ausgerufen.

Auf der Krisenvorsorgeliste Elefand seien ungefähr 1100 deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, die eingetragen hätten, dass sie sich im Libanon aufhalten, sagte ein Sprecher am Montag in Berlin.

Und: "Sie wissen, dass wir eine Ausreiseaufforderung in der letzten Woche an die deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger herausgegeben haben. Wir bitten deshalb alle Deutschen, die sich im Libanon befinden, jetzt auszureisen."

Allein bis zum Mittag habe es 17 kommerzielle Flüge gegeben. Er sagte: "Die Lage ist ernst und wer ausreisen kann, soll jetzt möglichst ausreisen."

Menschen tragen den Sarg eines getöteten Hisbollah-Kämpfers im libanesischen Ort Majadel.
Menschen tragen den Sarg eines getöteten Hisbollah-Kämpfers im libanesischen Ort Majadel.  © Hassan Ammar/AP/dpa

23. Oktober, 13.52 Uhr: Im Gaza-Krieg bisher 29 UN-Mitarbeiter getötet

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas sind dort bisher mindestens 29 Mitarbeiter der Vereinten Nationen getötet worden.

Das bestätigte eine Sprecherin des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Am Sonntag seien zwölf weitere Todesopfer aus dem Kreis der UN-Mitarbeiter bestätigt worden, womit die Zahl auf 29 gestiegen sei.

In dem dicht besiedelten Küstenstreifen, wo rund 2,2 Millionen Menschen leben, ist die humanitäre Lage mehr als zwei Wochen nach Kriegsbeginn weiter katastrophal.

23. Oktober, 11.57 Uhr: Wagenknecht: "Gaza ist ein Freiluftgefängnis"

Zur Lösung des Nahost-Konflikts fordert die Politikerin Sahra Wagenknecht, Interessen der Palästinenser zu berücksichtigen und von einer Bodenoffensive gegen den Gaza-Streifen abzusehen.

Israel habe selbstverständlich das Recht, sich gegen die Angriffe der Terrormiliz Hamas zu verteidigen, sagte Wagenknecht am Montag in Berlin. Zugleich fügte sie hinzu: "Gaza ist ein Freiluftgefängnis seit vielen Jahren." Sie mache sich Sorgen, dass der Konflikt weiter eskaliere.

23. Oktober, 11.29 Uhr: Israels Armee greift mehr als 320 Ziele im Gazastreifen an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden mehr als 320 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Darunter seien Tunnel der islamistischen Hamas sowie Dutzende Kommandozentren und Überwachungsposten gewesen, teilte die Armee am Montag mit.

Armeesprecher Daniel Hagari sagte: "Wir greifen weiter Infrastruktur an, die eine Gefahr für Bodentruppen darstellen könnte." Als Teil dessen seien unter anderem Abschussstellungen für Mörsergranaten beschossen worden.

Die Armee bereite sich weiter auf "den Moment des Befehls vor - der Feind ist unter Druck, nicht wir". Der Sprecher sagte weiter: "Hamas-Terroristen verstecken sich in Gaza, unter Belagerung." Hagari fügte hinzu: "Wir werden aktiv werden, wo und wann wir wollen."

23. Oktober, 11.21 Uhr: USA raten Israel zum Verschieben der Bodenoffensive

Die USA haben einem Zeitungsbericht zufolge Israel nahegelegt, mit der angekündigten Bodenoffensive im Gazastreifen zum Kampf gegen die islamistische Hamas-Organisation noch abzuwarten.

Die US-Regierung hoffe damit, mehr Zeit für Verhandlungen zur Freilassung der mehr als 200 Geiseln in Händen der Hamas zu bekommen, berichtete die "New York Times" am Sonntag unter Berufung auf US-Regierungsbeamte. Zudem sollten weitere zivile Opfer vermieden werden und mehr Hilfsgüter die Bevölkerung im abgeriegelten Gazastreifen erreichen.

Die USA haben Israel nahegelegt, mit der angekündigten Bodenoffensive im Gazastreifen noch abzuwarten.
Die USA haben Israel nahegelegt, mit der angekündigten Bodenoffensive im Gazastreifen noch abzuwarten.  © JALAA MAREY / AFP

23. Oktober, 9.20 Uhr: WHO: Israel soll Evakuierungsbefehl für Kliniken zurücknehmen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Israel mit Nachdruck aufgefordert, die Evakuierungsaufforderung für Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens zurückzunehmen.

"Es gibt dort Patienten, die einfach nicht bewegt werden können, viele werden beatmet, es gibt Neugeborene in Brutkästen, Menschen in instabilem Zustand, und es ist sehr schwierig, sie zu transportieren", sagte WHO-Sprecher Tarik Jašarević am Montag der BBC. Die Aufgabe sei "fast unmöglich". "Wir rufen Israel auf, diese Anordnung zu überdenken", sagte Jašarević.

23. Oktober, 8.33 Uhr: UN-Nothilfebüro drängt auf Treibstoff für Gazastreifen

Mit den ersten Hilfslieferungen in den Gazastreifen ist nach Angaben der UN-Hilfsorganisationen noch immer kein dringend benötigter Treibstoff in das Palästinensergebiet gebracht worden.

Ohne Treibstoff würden die Menschen im Gazastreifen, darunter Kinder und Frauen, weiter "stranguliert", warnte der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, in einer Mitteilung in der Nacht zum Montag.

Treibstoff wird unter anderem zum Weiterbetrieb von Stromgeneratoren in Kliniken benötigt. Das UNRWA werde seine Reserven innerhalb der nächsten drei Tage aufbrauchen, warnte das UN-Nothilfebüro Ocha in der Mitteilung.

23. Oktober, 6.41 Uhr: Israels Armee: Erneut "Terrorzelle" im Libanon getroffen

Israels Armee hat nach eigenen Angaben einen geplanten Raketenabschuss aus dem Libanon vereitelt.

Es sei in der Nacht eine "Terroristenzelle" auf libanesischem Boden getroffen worden, wie das israelische Militär am frühen Montagmorgen bekanntgab. Diese habe den Beschuss der israelischen Stadt Schelomi mit einer Panzerabwehrrakete geplant gehabt, hieß es. Man habe auch einen Raketenabschussposten getroffen.

Eine Frau holt persönliche Gegenstände aus den Ruinen von Häusern, die durch israelische Luftangriffe zerstört wurden.
Eine Frau holt persönliche Gegenstände aus den Ruinen von Häusern, die durch israelische Luftangriffe zerstört wurden.  © Ali Hashisho/XinHua/dpa

23. Oktober, 6.15 Uhr: US-Präsident Biden spricht mit Verbündeten über Gaza-Krieg

US-Präsident Joe Biden hat sich mit Bundeskanzler Olaf Scholz und anderen Regierungschefs verbündeter Staaten über den Gaza-Krieg ausgetauscht und Israel erneut Unterstützung zugesichert.

Die Staats- und Regierungschefs der USA, Kanadas, Frankreichs, Deutschlands, Großbritanniens und Italiens hätten ihre Unterstützung für Israel und sein Recht bekräftigt, sich "gegen Terrorismus zu verteidigen", teilte das Weiße Haus am Sonntag mit.

23. Oktober, 6 Uhr: Ehemaliger Botschafter Israels will Zweistaatenlösung im Auge behalten

Israels früherer Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, hat sich für eine Wiederbelebung der Idee einer Zweistaatenlösung im Nahostkonflikt ausgesprochen.

"Sie ist momentan in weiter Ferne. Aber sie muss im Auge behalten werden", sagte Stein dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Die gegenwärtige israelische Regierung hat das von ihrer Tagesordnung gestrichen. Das war ein Fehler", sagte er.

"Eine militärische Operation ohne eine politische Perspektive wäre eine verpasste Chance."

22. Oktober, 22.10 Uhr: Biden spricht mit Netanjahu: "Kontinuierlicher Fluss" an Hilfskonvois

Nach einem Telefonat von US-Präsident Joe Biden mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Washington Hoffnungen auf regelmäßige Hilfslieferungen von Ägypten in den Gazastreifen gemacht.

Biden und Netanjahu hätten bekräftigt, dass es jetzt einen "kontinuierlichen Fluss dieser entscheidenden Hilfe nach Gaza geben wird", teilte das Weiße Haus am Sonntag mit. Biden habe in dem Gespräch die ersten beiden Konvois mit Hilfsgütern seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel begrüßt, die in den Gazastreifen gebracht wurden.

22. Oktober, 21.17 Uhr: Joav Galant rechnet mit monatelangen Kämpfen

Israels Verteidigungsminister Joav Galant (64) rechnet im Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen mit möglicherweise monatelangen Kämpfen.

"Es kann einen Monat dauern, zwei oder drei, aber am Ende wird es keine Hamas mehr geben", sagte Galant am heutigen Sonntag in Tel Aviv. Bevor die Hamas auf israelische Streitkräfte am Boden treffe, werde "der Feind" zunächst mit Luftschlägen konfrontiert werden. Die nächste Etappe werde "bald kommen".

Es wird erwartet, dass nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vor gut zwei Wochen eine Bodenoffensive des israelischen Militärs im Gazastreifen kurz bevorstehen könnte.

Israels Verteidigungsminister Joav Galant (64)
Israels Verteidigungsminister Joav Galant (64)  © Betty Ilovici/Media and Foreign Affairs Advisor to Defense Minister Gallant/dpa

22. Oktober, 20.30 Uhr: Mehr als 200.000 Menschen aus Israel geflüchtet

Seit Beginn des Gaza-Kriegs haben nach israelischen Angaben schätzungsweise mehr als 200.000 Menschen in Israel ihr Zuhause verlassen.

"Stand heute Morgen haben mehr als 200.000 Israelis ihre Häuser zurückgelassen, um sich vor den Raketen der Hisbollah und der Hamas in Sicherheit zu bringen", sagte Regierungssprecher Eylon Levy am Sonntagabend.

Die Hälfte davon seien aus mindestens 105 Gemeinden in der Nähe der Grenzen zum Gazastreifen und zum Libanon. Sie seien von der Regierung aufgefordert worden, das Gebiet zu verlassen. "Die andere Hälfte verließ die frontnahen Gebiete aus eigenem Entschluss", sagte Levy.

22. Oktober, 20.23 Uhr: Israelischer Soldat während Razzia im Gazastreifen getötet

Ein israelischer Soldat ist nach Angaben der Armee während eines Einsatzes im Gazastreifen getötet worden. Drei weitere Soldaten seien verletzt worden, teilte die Armee am heutigen Sonntagabend mit.

Militante Palästinenser hatten demnach eine Panzerabwehrrakete auf einen israelischen Panzer sowie ein technisches Fahrzeug abgefeuert. Der Vorfall ereignete sich dem Militär zufolge während einer Razzia in der Nähe der israelischen Ortschaft Kissufim.

Ziel des Einsatzes sei es gewesen, "Terrorinfrastruktur zu zerschlagen, das Gebiet von Terroristen und Waffen zu säubern und vermisste Personen und Leichen zu finden", hieß es in der Mitteilung weiter. Das Militär sprach der Familie des getöteten Soldaten ihr Beileid aus.

Ein israelischer Soldat in Kissufim.
Ein israelischer Soldat in Kissufim.  © Ilia Yefimovich/dpa

22. Oktober, 19.40 Uhr: Ägyptische Soldaten nach Beschuss durch Israel verletzt

Israel hat nach eigenen Angaben aus Versehen einen ägyptischen Militärposten nahe der Grenze zum Gazastreifen beschossen. Laut einer Erklärung der ägyptischen Armee vom Sonntag wurden mehrere Grenzsoldaten leicht verletzt.

Ein Beobachtungsposten sei von Splittern eines Geschosses getroffen worden, das von einem israelischen Panzer abgefeuert worden sei. Das israelische Militär entschuldigte sich für den Vorfall. Der Vorfall werde untersucht.

22. Oktober, 18.38 Uhr: Israel will nach US-Außenminister Gazastreifen nicht regieren

Israel will nach Einschätzung von US-Außenminister Antony Blinken (61) nach dem Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas nicht die Kontrolle über das Küstengebiet übernehmen.

Nach allem, was er von den Israelis gehört habe, hätten sie "absolut nicht die Absicht" oder den Wunsch, den Gazastreifen selbst zu regieren, sagte Blinken am heutigen Sonntag dem Fernsehsender NBC. Er betonte aber, nach dem Krieg könne es keine Rückkehr zum Status quo geben. "

Sie können nicht in einer Position sein, in der sie ständig einer Bedrohung durch die schrecklichsten Terroranschläge aus dem Gazastreifen ausgesetzt sind", sagte Blinken mit Blick auf die Israelis.

Joe Biden (80, l.), Präsident der USA, und Antony Blinken (6, r.), Außenminister der USA.
Joe Biden (80, l.), Präsident der USA, und Antony Blinken (6, r.), Außenminister der USA.  © Evan Vucci/AP/dpa

22. Oktober, 18.30 Uhr: Israel schießt aus Versehen auf ägyptischen Grenzposten

Das israelische Militär sagte am heutigen Sonntag, es habe nahe der Grenze zu Gaza "versehentlich mit einem Panzer auf einen ägyptischen Posten geschossen und ihn getroffen", als die Armee die palästinensische Enklave bombardierte.

"Die IDF (das israelische Militär) drückt ihre Trauer über den Vorfall", hieß es auf X/Twitter. Die ägyptische Armee meldete "leichte Verletzungen" bei dem versehentlichem Beschuss.

22. Oktober, 17.40 Uhr: US-Regierung besorgt über mögliche Ausweitung des Konfliktes im Nahen Osten

Die US-Regierung ist besorgt über eine mögliche Ausweitung des Konfliktes im Nahen Osten. "Wir haben Raketen- und Drohnenangriffe auf Stützpunkte unserer Truppen im Irak und in Syrien erlebt", sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (70) am Sonntag dem Fernsehsender ABC.

"Wir sind besorgt über eine mögliche Eskalation." Zu beobachten sei derzeit die "Aussicht auf eine erhebliche Eskalation der Angriffe" auf US-Truppen in der gesamten Region.

Die USA hätten deshalb Vorkehrungen getroffen, um den Schutz der eigenen Einheiten sicherzustellen und eine abschreckende Botschaft auszusenden "an jene, die versuchen, diesen Konflikt auszuweiten".

Vergangene Woche reiste Lloyd Austin (70, r.) Verteidigungsminister der USA nach Israel um den dortigen Verteidigungsminister von Israel, Yoav Gallant (64, M), zu treffen.
Vergangene Woche reiste Lloyd Austin (70, r.) Verteidigungsminister der USA nach Israel um den dortigen Verteidigungsminister von Israel, Yoav Gallant (64, M), zu treffen.  © : Chad Mcneeley/DoD via ZUMA Press Wire/dpa

22. Oktober, 17.33 Uhr: Nach israelischen Angriffen: Waldbrände im Libanon - Bauern fürchten um Ernte

Nach Waldbränden im Zuge von israelischen Angriffen fürchten Bauern im Süden des Libanons um ihre Olivenernte. Die Angriffe in der Grenzregion führten am gestrigen Samstagabend zu Bränden auf mehreren Feldern im Libanon, wie Augenzeugen berichteten.

"Wir verlieren unsere Felder und auch die Olivenernte dieses Jahres", sagte ein Bauer aus dem grenznahen Dorf Hula der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Das Ausmaß der verbrannten Felder sei schwer abzusehen, sagte der Bürgermeister des Ortes Dhaira, Abdullah Ghurajib.

"Die Menschen im Süden werden Angst haben, auf ihre Felder zu gehen, weil israelische Truppen sie für Hisbollah-Milizen halten und angreifen könnten", sagte der Bauer, der namentlich nicht genannt werden wollte. Bürgermeister Ghurajib äußerte sich ähnlich.

22. Oktober, 16.15 Uhr: Zweiter Konvoi Hilfslieferungen aus Ägypten erreicht Gaza

Die Hilfslieferungen für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen gehen in sehr kleinen Schritten voran. Ein zweiter Konvoi aus 17 Lastwagen fuhr am heutigen Sonntag von Ägypten aus in den Transitbereich der gemeinsamen Grenze, um dringend benötigte Hilfsgüter in die Küstenenklave zu bringen.

Die Laster haben demnach unter anderem Arzneimittel, Essen und andere Hilfsgüter geladen. Weitere 155 Lastwagen mit etwa 3000 Tonnen Gütern warteten nach wie vor auf Durchfahrt.

Vor der Lieferung in den Gazastreifen werden die Hilfsgüter von Mitarbeitern des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA kontrolliert. Erst dann dürfen sie auf palästinensischen Lastwagen in den Küstenstreifen fahren. Die ägyptischen Lkw liefern die Güter deshalb nur bis in den Transitbereich der Grenze und fahren nicht in den Gazastreifen.

22. Oktober, 15.18 Uhr: Israels Botschafter Prosor warnt vor Ausbreitung des Hamas-Terrors

Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat auf einer Großkundgebung in Berlin für die Solidarität mit seinem Staat vor einer Ausbreitung des Terrors der Hamas gewarnt.

Oft werde vor einem Flächenbrand durch den Nahostkonflikt gewarnt, sagte Prosor am Sonntag vor Tausenden Menschen bei der Kundgebung gegen Antisemitismus am Brandenburger Tor. Aber auch in Deutschland müsse ein Flächenbrand verhindert werden, "sonst kommt der Terror aus dem Gazastreifen auch in Deutschland an", sagte Prosor angesichts der antisemitischen Ausschreitungen in Deutschland der vergangenen Tage.

Bei der Kundgebung "Aufstehen gegen Terror, Hass und Antisemitismus – in Solidarität und Mitgefühl mit Israel" zeigte sich auch Israels Botschafter Ron Prosor (65).
Bei der Kundgebung "Aufstehen gegen Terror, Hass und Antisemitismus – in Solidarität und Mitgefühl mit Israel" zeigte sich auch Israels Botschafter Ron Prosor (65).  © Monika Skolimowska/dpa

22. Oktober, 14.44 Uhr: Hisbollah zum Krieg mit Israel: "Wir können nichts garantieren"

Der zweite Mann an der Spitze der libanesischen Hisbollah, Naim Kassim, schließt eine noch größere Beteiligung seiner Bewegung am Konflikt mit Israel nicht aus.

"Wir können nichts garantieren", sagte Kassim am Samstagabend in Beirut. "Wir müssen niemandem sagen, was unser Plan ist und was unsere Vision für die Zukunft ist." Die Hisbollah kämpfe im Süd-Libanon an der Grenze zu Israel für ihr Land, für die Palästinenser und für die "Zukunft unserer Generationen".

Jetzt sei sie in der "Mitte der Schlacht" angekommen und mache Fortschritte. "Wir versuchen, auf eine Weise zu arbeiten, die die israelische Armee schwächt", sagte Kassim in der vom Fernsehsender Al-Majadin übertragenen Rede.

22. Oktober, 14.27 Uhr: Tausende demonstrieren für Israel

Tausende Menschen haben am Sonntag in Berlin gegen Antisemitismus und für Solidarität mit Israel demonstriert.

"Wir sind erschrocken über dieses grausame Massaker", sagte der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, gut zwei Wochen nach dem Beginn der Attacken der Hamas auf Israel. "Wie trauern über die Toten und wir bangen mit den Geiseln", so Beck vor dem Brandenburger Tor.

"Wir stehen hier, weil wir Israel unsere Solidarität zeigen wollen." Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung. Im Anschluss wollte unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu den Menschen sprechen. Zu der Kundgebung aufgerufen hatte ein breites Bündnis verschiedener Organisationen.

22. Oktober, 14.10 Uhr: Niederländerin im Gazastreifen getötet

Eine 33 Jahre alte niederländische Frau ist im Gazastreifen ums Leben gekommen.

Das teilte das Außenministerium am Sonntag in Den Haag mit. Über die Umstände des Todes der Frau wurde zunächst nichts mitgeteilt. "Meine Gedanken sind bei ihren Familienangehörigen und anderen Nahestehenden in dieser schrecklichen Zeit", schrieb Außenministerin Hanke Bruins Slot auf der Plattform X, vormals Twitter.

Demnach gehörte sie zu 22 Menschen im Gazastreifen, die die Niederlande um konsularische Hilfe gebeten haben. Das Ministerium bemühe sich weiter darum, eine sichere Ausreise aus dem infolge des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas abgeriegelten Gazastreifen zu ermöglichen, hieß es.

Eine 33 Jahre alte Niederländerin ist im Gazastreifen unter noch ungeklärten Umständen ums Leben gekommen.
Eine 33 Jahre alte Niederländerin ist im Gazastreifen unter noch ungeklärten Umständen ums Leben gekommen.  © Abed Rahim Khatib/dpa

22. Oktober, 13.36 Uhr: Papst zu neuem Gaza-Krieg: "Brüder, hört auf!"

Papst Franziskus hat nach zwei Wochen neuem Gaza-Krieg an alle Seiten appelliert, die Waffen schweigen zu lassen.

"Brüder, hört auf! Hört auf!", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in seinem Sonntagsgebet auf dem Petersplatz. "Jeder Krieg in der Welt ist eine Niederlage. Jeder Krieg zerstört die menschliche Brüderlichkeit."

Ausdrücklich bezog er sich damit auch auf den Konflikt in der Ukraine, den er als "Martyrium" bezeichnete. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert inzwischen bereits 20 Monate.

22. Oktober, 12.25 Uhr: UN warnt vor Windpocken, Krätze und Durchfallerkrankungen im Gazastreifen

Unter den verheerenden sanitären Bedingungen im Gazastreifen häufen sich nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) Fälle von Windpocken, Krätze und Durchfallerkrankungen.

Das berichteten dort tätige Gesundheitsorganisationen, teilte das UN-Nothilfebüro (Ocha) am Sonntag mit. Eine Ursache sei, dass die Menschen wegen des Trinkwassermangels in ihrer Not aus unsauberen Quellen schöpfen müssten. Das UN-Büro nannte keine konkreten Zahlen.

Die Zahl der Fälle werde aber zunehmen, falls Wasser- und Sanitäreinrichtungen nicht schnellstens wieder mit Strom oder Brennstoff versorgt würden, um ihren Betrieb wieder aufnehmen zu können, warnte das UN-Nothilfebüro.

Palästinenser inspizieren die Schäden an einer Moschee nach israelischen Luftangriffen im Flüchtlingslager Dschenin.
Palästinenser inspizieren die Schäden an einer Moschee nach israelischen Luftangriffen im Flüchtlingslager Dschenin.  © Ayman Nobani/dpa

22. Oktober, 12.13 Uhr: Laut UN für Gazastreifen täglich 100 Lastwagen mit Hilfsgütern nötig

Zur Versorgung der notleidenden Zivilbevölkerung im Gazastreifen sind nach Ansicht von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths pro Tag mindestens 100 Lastwagen mit Hilfsgütern nötig.

Die Vereinten Nationen begrüßten den ersten Konvoi mit humanitärer Hilfe, der am Samstag in den unter Dauerbeschuss stehenden Gazastreifen fahren konnte. Sie betrachten die 20 Lastwagen aber als Tropfen auf den heißen Stein. Deren Ladung entspreche nur etwa vier Prozent der durchschnittlichen täglichen Einfuhren vor Beginn des Kriegs mit Israel.

Es handle sich um einen "Bruchteil" dessen, was nach rund zwei Wochen Blockade der Küstenenklave nötig sei, erklärte das UN-Nothilfebüro (Ocha) am Sonntag.

22. Oktober, 11.06 Uhr: Mindestens 19 Hisbollah-Kämpfer getötet seit Eskalation mit Israel

Seit der Eskalation der Gewalt mit Israel vor zwei Wochen sind mindestens 19 Kämpfer der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon getötet worden. Das teilte das Pressebüro der Miliz am Sonntag auf Nachfrage mit.

Die vom Iran unterstützte Miliz lieferte sich am Sonntag weitere Kämpfe mit Israels Armee und griff einen israelischen Militärposten nahe der Grenze mit Raketen an, wie es aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß. Dabei sei ein Sendeturm beschädigt worden. Israel habe zurückgeschossen.

22. Oktober, 8.27 Uhr: Neue Raketenangriffe aus Gaza auf Israel - Alarm im Großraum Tel Aviv

Die Raketenangriffe militanter Palästinenser im Gazastreifen auf Israel gehen trotz der heftigen israelischen Luftangriffe in dem Palästinensergebiet weiter.

Im Großraum Tel Aviv gab es am Sonntagmorgen erneut Raketenalarm, wie die israelische Armee mitteilte. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, es gebe bisher keine Berichte über Verletzte.

Palästinensische Frauen und Kinder in Gaza-Stadt. Israel und der Gazastreifen greifen sich weiterhin gegenseitig mit Raketen an.
Palästinensische Frauen und Kinder in Gaza-Stadt. Israel und der Gazastreifen greifen sich weiterhin gegenseitig mit Raketen an.  © Abed Khaled/AP/dpa

22. Oktober, 8.20 Uhr: Armee: Mindestens 210 Geiseln werden im Gazastreifen festgehalten

Die Zahl der Geiseln im Gazastreifen liegt nach Angaben der israelischen Armee bei mindestens 210.

Dies sei die Zahl der Familien, die bisher informiert worden seien, bestätigte ein Militärsprecher am Sonntag. Unter den am 7. Oktober von Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas Entführten sind auch Deutsche. Zwei Geiseln waren am Freitag freigelassen worden.

22. Oktober, 8.14 Uhr: Israels Armee meldet Tötung weiterer Hamas-Terroristen

Das israelische Militär hat bei Bombenangriffen im Gazastreifen nach eigenen Angaben weitere Terroristen der islamistischen Hamas getötet.

Wie die Armee am Sonntagmorgen auf Telegram bekanntgab, kam am Vortag unter anderem ein Mitglied der Hamas-Sturmeinheit "Nuchba" (Deutsch: Elite) bei den Angriffen ums Leben. "Nuchba"-Terroristen gehörten zu den Kräften, die das Eindringen nach Israel am 7. Oktober anführten. Seit dem Terroranschlag sind in Israel mehr als 1400 Tote zu beklagen. Seither fliegt Israels Luftwaffe massive Bombenangriffe im Gazastreifen.

22. Oktober, 7.59 Uhr: Israel räumt 14 weitere Ortschaften im Norden des Landes

Israel will angesichts der Eskalation der Angriffe durch die libanesische Hisbollah-Miliz weitere Ortschaften im Norden des Landes räumen.

Verteidigungsminister Joav Galant habe die Evakuierung 14 weiterer Gemeinden gebilligt, teilte sein Büro am Sonntag mit. Vor einer Woche hatte Israel bereits eine Vier-Kilometer-Sperrzone im Grenzgebiet zum Libanon erklärt.

22. Oktober, 7.23 Uhr: Israels Armeesprecher warnt: Hisbollah zieht Libanon in einen Krieg

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah droht mit ihren andauernden Angriffen gegen Israel nach Aussagen eines israelischen Armeesprechers den Libanon in einen Krieg zu reißen.

"Wir sehen jeden Tag mehr und mehr Angriffe", erklärte Armeesprecher Jonathan Conricus am Sonntagmorgen. Die pro-iranische Hisbollah-Miliz "eskaliert die Situation" und spiele ein "sehr, sehr gefährliches Spiel", sagte Conricus und warnte den Libanon mit deutlichen Worten: "Die Hisbollah greift an und zieht den Libanon in einen Krieg hinein, bei dem er nichts gewinnen, aber viel verlieren wird", so Conricus.

Eine Frau hebt während einer Demonstration zur Bekundung von Solidarität mit den Palästinensern in Beirut die Attrappe eines toten Kindes hoch, das in eine blutverschmierte Decke eingewickelt ist.
Eine Frau hebt während einer Demonstration zur Bekundung von Solidarität mit den Palästinensern in Beirut die Attrappe eines toten Kindes hoch, das in eine blutverschmierte Decke eingewickelt ist.  © Marwan Naamani/dpa

22. Oktober, 5.10 Uhr: USA verlegen auch Raketenabwehrsysteme ins östliche Mittelmeer

Die USA verlegen angesichts einer drohenden Eskalation im Nahost-Konflikt weitere Waffensysteme ins östliche Mittelmeer.

Er habe die Stationierung einer Batterie des hochmodernen Raketenabwehrsystems THAAD sowie Einheiten des schlagkräftigen Patriot-Luftabwehrsystems in der Region befohlen, gab US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Samstag (Ortszeit) in einer Mitteilung bekannt.

Zuvor hatten die USA zur Abschreckung bereits mehrere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer verlegt, darunter die Flugzeugträger "USS Dwight D. Eisenhower" und "USS Gerald R. Ford". Auch Luftwaffengeschwader wurden bereits in die Region geschickt.

22. Oktober, 2.37 Uhr: Israels Armee: Angriff auf Hamas-Posten in Moschee im Westjordanland

Die israelische Luftwaffe hat im Westjordanland nach eigenen Angaben eine "Terrorzelle" der islamistischen Hamas in einer Moschee bombardiert.

In der Al-Ansar-Moschee habe sich ein unterirdischer "Terrorkomplex" der islamistischen Hamas und des Islamischen Dschihad befunden, die einen weiteren Terroranschlag geplant hätten, teilte das Militär in der Nacht zum Sonntag auf Telegram mit.

Die Moschee liegt im palästinensischen Flüchtlingslager Dschenin. Unbestätigten Medienberichten zufolge kamen bei dem Angriff zwei Palästinenser ums Leben. Die Moschee sei von Terroristen als Kommandozentrale für die Planung und Ausführung von Anschlägen genutzt worden, so die Armee.

Palästinenser begutachten die Zerstörung nach Zusammenstößen mit israelischen Streitkräften im palästinensischen Flüchtlingslager Nour Shams.
Palästinenser begutachten die Zerstörung nach Zusammenstößen mit israelischen Streitkräften im palästinensischen Flüchtlingslager Nour Shams.  © Ayman Nobani/dpa

21. Oktober, 23.49 Uhr: Wieder Beschuss aus dem Libanon - Israels Armee trifft "Terrorzellen"

Israels Armee hat nach erneutem Beschuss und versuchten Raketenstarts aus dem Libanon eigenen Angaben zufolge "Terrorzellen" im Süden des Nachbarlands angegriffen.

Dabei habe es "Treffer" gegeben, teilte das Militär am Samstag mit. Berichten zufolge wurden mehrere Kämpfer der Hisbollah sowie ein Mitglied des Islamischen Dschihads im Libanon getötet.

Aus dem Libanon waren Armeeangaben zufolge mehrere Raketen auf verschiedene Gegenden in Israel abgefeuert worden. Dabei sei ein Soldat getroffen und schwer verletzt worden. Zwei weitere wurden demnach leicht verletzt.

21. Oktober, 22.42 Uhr: Israel will Luftangriffe laut Medienberichten im Gazastreifen verstärken

Israels Armee will Berichten zufolge ihre Luftangriffe gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen noch einmal verstärken.

"Wir erhöhen die Angriffe und minimieren die Gefahr", zitierten israelische Medien Armeesprecher Daniel Hagari am Samstag. "Wir müssen unter den besten Bedingungen in die nächste Phase des Krieges eintreten." Ob er mit der "nächsten Phase" die erwartete Bodenoffensive in dem Küstenstreifen am Mittelmeer meinte, sagte er demnach allerdings nicht.

Israelische Medien berichteten unter Berufung auf die Armee außerdem, das Militär habe in Vorbereitung einer Bodenoffensive in den vergangenen Tagen Dutzende Hochhäuser im nördlichen Gazastreifen angegriffen. Diese dienen der Hamas den Angaben nach möglicherweise als Beobachtungs- und Scharfschützenposten.

21. Oktober, 21.38 Uhr: Türkischer Präsident spricht mit Hamas-Chef über Lage im Gazastreifen

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan (69) hat mit dem Chef der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, telefoniert und sich mit diesem über die Lage im Gazastreifen ausgetauscht.

Wie der Pressedienst der türkischen Regierung am Samstag auf der Plattform X (vormals Twitter) mitteilte, betonte Erdogan dabei, dass sich die Türkei weiter für eine baldmögliche Waffenruhe in der Region einsetzen werde. Auch wollte sich Erdogan um weitere humanitäre Hilfe für den Gazastreifen bemühen.

In seinem Gespräch mit Hanija bekräftigte Erdogan nach türkischen Angaben seine Sicht, dass eine dauerhafte Friedenslösung in Nahost nur mit einem Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt möglich sei. Die Türkei wolle sich auf internationaler Bühne weiter für eine dauerhafte Friedenslösung einsetzen.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan (69) hat sich mit dem Hamas-Führer telefonisch ausgetauscht. (Archivbild)
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan (69) hat sich mit dem Hamas-Führer telefonisch ausgetauscht. (Archivbild)  © Pavel Golovkin/AP/dpa

21. Oktober, 20.38 Uhr: Menschen im Gazastreifen brauchen laut UN viel mehr Hilfe

Die humanitären UN-Organisationen warnen nach der ersten Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen seit zwei Wochen vor einer weiter drohenden Verschlechterung der Lage dort.

Sie forderten am Samstagabend eine Feuerpause und ungehinderten Zugang für humanitäre Helfer und Hilfsgüter. Die Zahl der Todesfälle könne wegen Krankheitsausbrüchen und mangelnder Versorgung sprunghaft steigen, warnten das UN-Welternährungsprogramm (WFP), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere UN-Organisationen.

"Mehr als 1,6 Millionen Menschen brauchen dringend humanitäre Hilfe", hieß es in ihrem Aufruf. "Es gibt eine alarmierende Sterberate unter Kindern, und ihnen wird das Recht auf Schutz, Essen, Wasser und Gesundheitsversorgung verwehrt."

21. Oktober, 20.36 Uhr: Mehr als 1000 Zivilisten laut Berichten unter Todesopfern

Von den seit dem Terrorangriff der Hamas getöteten Menschen in Israel sind 1033 Zivilisten.

Das meldeten israelische Medien unter Berufung auf die israelische Polizei am Samstag. Von den zivilen Opfern sei bislang gut ein Viertel noch nicht identifiziert worden. Aufgrund der schweren Verbrennungen und Schändungen der Getöteten sei dies oftmals schwierig, hieß es in dem Bericht weiter.

Nach Armeeangaben starben zudem 307 Soldaten. Beide Zahlen zusammen gerechnet ergibt 1340 Tote. Laut Israels Gesundheitsministerium starben jedoch mindestens 1400 Menschen. Warum die Zahlen voneinander abweichen, blieb zunächst unklar.

Infolge des Terrorangriffs der Hamas sollen laut Berichten mehr als 1000 Zivilisten zu Tode gekommen sein.
Infolge des Terrorangriffs der Hamas sollen laut Berichten mehr als 1000 Zivilisten zu Tode gekommen sein.  © Mohammad Abu Elsebah/dpa

21. Oktober, 20.18 Uhr: Baerbock weist Kritik an Hilfe für Menschen in Gaza scharf zurück

Außenministerin Annalena Baerbock (42) hat Forderungen strikt zurückgewiesen, weitere deutsche Hilfe für die Menschen im Gazastreifen nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel zu stoppen.

"Humanitäre Hilfe für Menschen in Not ist ein Gebot der Menschlichkeit", sagte die Grünen-Politikerin am Samstag nach dem Nahost-"Friedens-Gipfel" in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Baerbock ergänzte: "Es geht hier nicht um abstrakte Debatten am grünen Tisch, sondern es geht um Menschen. Ja, es geht im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod."

"Natürlich müssen wir alles dafür tun, dass davon nichts in die Hände der Hamas fällt", sagte Baerbock. "Deshalb überprüfen wir unsere Hilfe immer wieder, auch schon in der Vergangenheit, im Detail." Deswegen werde die deutsche humanitäre Hilfe auch über die Vereinten Nationen, das Internationale Komitee des Roten Kreuzes und andere Unterorganisationen der Vereinten Nationen geleistet, "so wie wir das auch in jeder anderen humanitären Katastrophe an anderen Orten der Welt machen".

21. Oktober, 19.01 Uhr: Hamas will über entführte Soldaten erst nach Kriegsende verhandeln

Über eine Freilassung israelischer Soldaten unter den in den Gazastreifen verschleppten Geiseln will die islamistische Hamas nach Angaben eines Sprechers erst nach dem Krieg verhandeln.

"Über dieses Thema wird nicht gesprochen, bis die israelische Aggression gegen den Gazastreifen und das palästinensische Volk allgemein beendet ist", sagte Osama Hamdan, der im Libanon lebt. Die Hamas will eine Freilassung palästinensischer Häftlinge in israelischen Gefängnissen erreichen.

In der Frage ziviler Geiseln - die er als "Gäste" bezeichnete - sei die Hamas im Kontakt mit verschiedenen Ländern, darunter Ägypten, Katar, der Iran, die Türkei, China und Russland, sagte Hamdan. Die Hamas habe ein Interesse an der Rückkehr der Entführten in ihre Heimatländer. Dies hänge jedoch von "Sicherheitsumständen" ab.

Verhandlungen über entführte Soldaten werden nach Ansicht der Hamas erst nach Kriegsende stattfinden. (Symbolfoto)
Verhandlungen über entführte Soldaten werden nach Ansicht der Hamas erst nach Kriegsende stattfinden. (Symbolfoto)  © Marwan Naamani/dpa

21. Oktober, 18.45 Uhr: Al-Arabija-Interview mit Hamas-Mann erregt Aufsehen im Netz

Ein kritisches Interview des arabischen Senders Al-Arabija mit einem Hamas-Führer nach dem Massaker der Islamistenorganisation in Israel hat im Internet für Aufmerksamkeit gesorgt.

Eine Moderatorin des Senders bezweifelt darin die Argumentation des Hamas-Mitglieds Chalid Maschaal, der Großangriff sei Teil des "legitimen Widerstands" der Palästinenser. "Wie kann man verlangen, dass der Westen und die Welt im Allgemeinen die palästinensische Sache unterstützen, während die Dinge, die die Hamas israelischen Zivilisten angetan hat, Schlagzeilen machen?", fragt die Ägypterin Rascha Nabil in dem bereits am Donnerstag ausgestrahlten Interview. "Ist es Teil der Ideologie der Hamas, Zivilisten so zu behandeln?".

Die im Gazastreifen herrschende Islamistenorganisation konzentriere ihren Widerstand auf Soldaten, betonte Maschaal. "Aber in allen Kriegen gibt es einige zivile Opfer. Wir sind nicht für sie verantwortlich." Die Moderatorin kontert: "Werden Sie sich für das, was den israelischen Zivilisten am 7. Oktober angetan wurde, entschuldigen?".

Von den 1400 Toten in Israel sind nach Angaben der israelischen Armee gut 300 Soldaten - der Großteil sind Zivilisten. "Von Israel sollte eine Entschuldigung verlangt werden", entgegnete Maschaal auf die Frage. "Hamas tötet Zivilisten nicht absichtlich, im Mittelpunkt stehen die Soldaten."

21. Oktober, 18.39 Uhr: Ägypten hält nach Nahost-Gipfel an Zwei-Staaten-Lösung fest

Ägypten setzt sich auch nach dem Gipfeltreffen zum Krieg in Nahost für eine Zwei-Staaten-Lösung zwischen Israelis und Palästinensern ein.

Ein "unabhängiger palästinensischer Staat" müsse in kurzer Zeit entstehen, wenn die aktuelle Krise zu einem "neuen politischen Geist" geführt habe, teilte das ägyptische Präsidialamt am Samstag in Kairo mit. "Die Palästinenser müssen alle Rechte genießen, die andere Menschen genießen" - allem voran ein Staat, der ihre Identität verkörpere.

Die Weltgemeinschaft habe den Konflikt mit "vorübergehenden Lösungen und Schmerzmitteln" verwaltet, statt ihn zu dauerhaft beenden, hieß es. Das werde selbst den Mindestansprüchen der Palästinenser nicht gerecht, die seit mehr als 80 Jahren in Besatzung lebten und unter Versuchen litten, ihre Identität zu vernichten.

21. Oktober, 18.01 Uhr: "Werden Hamas-Führung eliminieren", sagt Israels Botschafter

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor (65), hat ein weiterhin hartes Vorgehen gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas angekündigt.

"Wir werden die Infrastruktur der Hamas völlig zerstören. Wir werden die Führung der Hamas eliminieren", sagte Prosor am Samstag in Braunschweig. Es stehe ein langer Krieg bevor, für den einzig die Hamas verantwortlich sei, sagte er beim Deutschlandtag der Jungen Union.

Prosor bezeichnete den 7. Oktober als "dunkelsten Tag in der Geschichte des Staates Israel". Die Bevölkerung müsse von der Hamas befreit werden. "In verschiedenen Fällen ist die Hamas schlimmer als der Islamische Staat, damit ist es eine Gefahr für uns alle, nicht nur für Israel", sagte er weiter. "Die Hamas hat diesen Krieg gewollt und ihn uns aufgezwungen", betonte Prosor.

Israel-Botschafter Ron Prosor (65) sprach beim Deutschlandtag der Jungen Union von einer "Eliminierung der Hamas-Führung".
Israel-Botschafter Ron Prosor (65) sprach beim Deutschlandtag der Jungen Union von einer "Eliminierung der Hamas-Führung".  © Moritz Frankenberg/dpa

21. Oktober, 17.40 Uhr: Kein Nachteil für Israel durch Energielieferungen aus Katar, so Habeck

Der Import von fossilen Rohstoffen aus arabischen Staaten habe laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (54, Grüne) nicht signifikant zur Gefährdung Israels beigetragen.

Die Gaslieferungen aus Katar - welches die Palästinenser finanziell unterstützt - seien in der Vergangenheit minimal gewesen und jetzt nicht groß, sagte der Vizekanzler am Samstag am Rande einer Tagung zur Klimatransformation in Mannheim. Das Land habe seine Unterstützung für die Palästinenser zudem mit Israel abgesprochen.

Seinen Worten nach sei der Zusammenhang also nicht vergleichbar mit dem Nachteil der Ukraine durch die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas. Die Rolle Katars müsse im Vergleich differenzierter betrachtet werden, so Habeck. "Da sehe ich es also nicht, dass Deutschland durch Energiekäufe Israel in den Rücken gefallen ist."

21. Oktober, 16.23 Uhr: Bundesliga gedenkt der Opfer des Nahost-Konflikts

Spieler und Fans haben auch am Samstag in der Bundesliga mit einer Schweigeminute der Opfer des Konflikts im Nahen Osten gedacht.

Die Deutsche Fußball Liga hatte am vergangenen Montag die Gedenkminute empfohlen, "um nach den verheerenden Geschehnissen in Israel der Opfer zu gedenken". Der deutsche Fußball wolle ein Zeichen "für den Frieden" setzen.

Im Freiburger Stadion war die Durchsage zu hören, dass "aller Menschen" gedacht werden solle, "die Opfer geworden sind". Im Stadion des 1. FC Union Berlin wurde durchgesagt, es werde "der Opfer von Terror und Krieg gedacht", Israel oder die Hamas wurden in Berlin nicht explizit erwähnt. In Wolfsburg wurde nicht eine Minute geschwiegen, sondern eine Minute applaudiert.

Vor dem Bundesliga-Spiel "SC Freiburg gegen VfL Bochum" wurde den Opfern des Nahost-Konflikts eine Schweigeminute gewidmet.
Vor dem Bundesliga-Spiel "SC Freiburg gegen VfL Bochum" wurde den Opfern des Nahost-Konflikts eine Schweigeminute gewidmet.  © Tom Weller/dpa

21. Oktober, 16.11 Uhr: Wieder Beschuss aus dem Libanon - Israels Armee trifft "Terrorzellen"

Israels Armee hat nach erneutem Beschuss aus dem Libanon eigenen Angaben zufolge zwei "Terrorzellen" im Süden des Nachbarlands angegriffen.

Dabei habe es "Treffer" gegeben, teilte das Militär am Samstag mit. Ob es Tote oder Verletzte im Libanon gab, war zunächst unklar. Aus dem Libanon waren den Angaben nach mehrere Raketen auf verschiedene Gegenden in Israel abgefeuert worden.

Israelische Medien meldeten unter Berufung auf den Rettungsdienst Magen David Adom zwei Verletzte durch Granatsplitter. Die beiden 35 Jahre alten thailändischen Staatsangehörigen wurden den Angaben nach in ein Krankenhaus gebracht.

21. Oktober, 16.08 Uhr: Wieder Raketenalarm in Tel Aviv und im Zentrum Israels

Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am späten Samstagnachmittag erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum Israels abgefeuert.

Es wurde Raketenalarm ausgelöst, wie die Armee mitteilte. Im Zentrum von Tel Aviv waren zwei Explosionen zu hören.

21. Oktober, 16.06 Uhr: EU ruft bei Nahost-Gipfel zu vereinten Friedensbemühungen auf

EU-Ratspräsident Charles Michel (47) hat beim Gipfeltreffen zum Nahost-Krieg in Kairo alle Teilnehmer zu Friedensbemühungen aufgerufen.

Jeder habe die Verantwortung und Pflicht zusammenzuarbeiten, um eine regionale Eskalation zu verhindern und den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen, sagte der Belgier in einer Rede bei dem Spitzentreffen am Samstag. Es müsse eine nachhaltige Lösung für den Konflikt gefunden werden, die auf einer Zweistaatenlösung beruhe.

"Wir sind der Ansicht, dass auch die Stärkung der Palästinensische Autonomiebehörde unterstützt werden muss, die den legitimen Bestrebungen des palästinensischen Volkes entspricht", erklärte Michel. Aus Sicht der EU sei es wichtig, die Zivilbevölkerung und die zivile Infrastruktur zu schützen. Zugleich bekräftige er das Recht Israels, sich im Einklang mit dem Völkerrecht und dem humanitären Völkerrecht gegen den Terror der Hamas zu verteidigen.

Im Rahmen des Nahost-Gipfels hat sich EU-Ratspräsident Charles Michel (47) für Friedensbemühungen ausgesprochen.
Im Rahmen des Nahost-Gipfels hat sich EU-Ratspräsident Charles Michel (47) für Friedensbemühungen ausgesprochen.  © Virginia Mayo/AP/dpa

21. Oktober, 15.28 Uhr: Israel setzt Vorbereitungen für Bodenoffensive in Gaza fort

Die israelische Armee setzt nach eigenen Angaben die Vorbereitungen für die "nächste Phase des Kriegs" im Gazastreifen fort.

Dies schließe auch Einsätze am Boden ein, hieß es am Samstag in einer Mitteilung des Militärs. "In den vergangenen Tagen sind Pläne zur Ausweitung der operativen Einsätze gebilligt worden", hieß es weiter. Einheiten der Armee seien vor Ort stationiert und trainierten gemäß den gebilligten Plänen. Kommandeur Or Volozhinsky von der 188. Panzerbrigade sagte den Angaben zufolge: "Wir werden mit Kampfgeist und Entschlossenheit das erreichen, was notwendig ist, um unserem Volk für viele Jahre Sicherheit zu bringen."

21. Oktober, 14.11 Uhr: Baerbock mahnt dazu zwischen Terroristen und Zivilbevölkerung zu unterscheiden

Außenministerin Annalena Baerbock (42, Die Grünen) hat Israel volle Solidarität im Kampf gegen den Hamas-Terror zugesichert, die internationale Gemeinschaft aber zugleich zu mehr Unterstützung für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen aufgerufen.

"Für Deutschland ist die Sicherheit des Staates Israel nicht verhandelbar", sagte die Grünen-Politikerin am Samstag beim Nahost-Gipfel in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. "Klar ist auch, dass die Täter dieses Terrors nicht für das palästinensische Volk sprechen. Sie sprechen nur für sich selbst. Sie sprechen die Sprache des Terrors." Baerbock rief dazu auf, "jederzeit zwischen Terroristen und der Zivilbevölkerung zu unterscheiden." Hass dürfe nicht geschürt werden, denn genau das wollten die Hamas und deren Unterstützer, um eine weitere regionale Eskalation zu erreichen.

Annalena Baerbock (42, Die Grünen) fordert dazu auf, keinen Hass gegen die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen zu schüren.
Annalena Baerbock (42, Die Grünen) fordert dazu auf, keinen Hass gegen die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen zu schüren.  © Marwan Naamani/dpa

21. Oktober, 14.04 Uhr: Zahl der Toten steigt laut Hamas-Ministerium in Gaza auf 4385

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums um mehr als 200 Opfer auf 4385 angestiegen.

Zuletzt hatte die Behörde noch von 4137 Toten gesprochen. Am Samstag erklärte das Ministerium, unter den Opfern seien 1756 Kinder und Jugendliche. Seit Beginn des Kriegs zwischen der islamistischen Hamas und Israel am 7. Oktober wurden demnach zudem 13.561 Menschen verletzt. Die Angaben aus dem Gazastreifen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

21. Oktober, 13.57 Uhr: Vermisste Deutsche tot in Israel aufgefunden

Seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober wurde Efrat Katz (†68) im israelischen Nir Oz als vermisst gemeldet, doch nun herrscht traurige Gewissheit: Die Leiche der Deutschen wurde gefunden!

Dies berichtete die Bild unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen.

Die Deutsche Efrat Katz (†68) wurde tot aufgefunden.
Die Deutsche Efrat Katz (†68) wurde tot aufgefunden.  © Facebook/Rotem Venhorst Avrahami

21. Oktober, 13.34 Uhr: Hisbollah hat sich laut Israel zu Teilnahme an Kämpfen entschieden

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat sich nach Einschätzung des israelischen Verteidigungsministers "dazu entschieden, an den Kämpfen teilzunehmen".

Dafür zahle die Hisbollah einen Preis, sagte Joav Galant am Samstag nach Angaben seines Büros bei einem Besuch an Israels Nordgrenze. Israel müsse wachsam sein und sich auf jedes mögliche Szenario vorbereiten, sagte Galant weiter. "Uns erwarten große Herausforderungen."

21. Oktober, 12.54 Uhr: Rund 700.000 Menschen laut Israels Armee in den Süden Gazas geflohen

Nach den Evakuierungsaufrufen an die Zivilbevölkerung im nördlichen Gazastreifen sind nach israelischen Militärangaben rund 700.000 Palästinenser in den Süden des Küstenstreifens geflohen.

Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Samstag, man rufe die in der Stadt Gaza und im Norden des Palästinensergebiets verbliebenen Zivilisten dazu auf, sich zu ihrem eigenen Schutz ebenfalls in das Gebiet südlich von Wadi Gaza zu bewegen.

21. Oktober, 12.53 Uhr: Jordaniens König bezeichnet Israels Angriffe als Kriegsverbrechen

Jordaniens König Abdullah II. (61) hat Israels Angriffe im Gazastreifen in einer wortgewaltigen Rede scharf kritisiert.

Das "unerbittliche Bombardement in Gaza" sei "auf jeder Ebene grausam und skrupellos", sagte Abdullah II. beim Gipfeltreffen zum Nahost-Krieg in Kairo am Samstag. "Es ist eine kollektive Strafe für eine belagerte und hilflose Bevölkerung. Es ist ein eklatanter Bruch des humanitären Völkerrechts. Es ist ein Kriegsverbrechen."

Abdullah II. Ibn Al-Hussein (61), König von Jordanien, hat die Attacken Israels mit aller Härte kritisiert.
Abdullah II. Ibn Al-Hussein (61), König von Jordanien, hat die Attacken Israels mit aller Härte kritisiert.  © Christoph Soeder/dpa

21. Oktober, 12.22 Uhr: Ein Fünftel der Raketen schlug laut Israel zuletzt in Gaza selbst ein

Etwa ein Fünftel der in den letzten 24 Stunden aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuerten Raketen sind nach israelischen Militärangaben in dem Palästinensergebiet selbst eingeschlagen.

Seit Beginn des Krieges vor zwei Wochen seien mehr als 550 Raketen, die militante Palästinenser abgefeuert hätten, im Gazastreifen eingeschlagen, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari am Samstag. "Fehlgeleitete Raketenangriffe der Hamas und des Islamischen Dschihad töten unschuldige Zivilisten im Gazastreifen", sagte er.

Raketen werden aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert.
Raketen werden aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert.  © Francisco Seco/AP/dpa

21. Oktober, 12.20 Uhr: Palästinenser werden laut Abbas "niemals gehen"

Die palästinensische Bevölkerung wird nach Worten von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas (87) im Nahost-Krieg bis zum Schluss ausharren.

"Wir werden niemals gehen. Wir werden niemals unser Land verlassen. Wir werden aufrecht auf unserem Land stehen bis zum Ende", sagte Abbas beim Gipfeltreffen zum Konflikt in Kairo am Samstag. Das "wehrlose palästinensische Volk" müsse jetzt einen heftigen Krieg durchstehen. "Der Strudel der Gewalt erneuert sich ständig, weil es an Rechten für die Palästinenser mangelt und diese vernachlässigt werden."

Mahmud Abbas (87), Präsident der Palästinensischen Autonomiegebiete, fordert mehr Rechte für Palästinenser.
Mahmud Abbas (87), Präsident der Palästinensischen Autonomiegebiete, fordert mehr Rechte für Palästinenser.  © Alex Brandon/Pool AP/dpa

21. Oktober, 12.10 Uhr: Ägyptens Präsident bezeichnet den Krieg als "beispiellose Krise"

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi (68) hat den Krieg in Nahost bei einem Gipfeltreffen als "beispiellose Krise" bezeichnet.

"Die Menschen der Welt schauen heute genau auf uns", sagte Al-Sisi zur Eröffnung des "Gipfels für den Frieden" am Samstag in der neuen Verwaltungshauptstadt östlich von Kairo. Er bedauere das kollektive Schweigen der Weltgemeinschaft während 1,5 Millionen Menschen im Gazastreifen "belagert, kollektiv bestraft und gewaltsam vertrieben" würden, sagte Al-Sisi.

Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi (68) hat in dem Nahost-Konflikt eine Rolle als Vermittler.
Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi (68) hat in dem Nahost-Konflikt eine Rolle als Vermittler.  © Michael Kappeler/dpa POOL/dpa

21. Oktober, 12.06 Uhr: Bundeswehr verlegt weitere Kräfte für möglichen Evakuierungseinsatz

Die Bundeswehr hat in der Nacht zum Samstag wegen wachsender Gefahren in Nahost durch Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze weitere Kräfte nach Zypern für eine mögliche militärische Evakuierung deutscher Staatsbürger verlegt.

Dies diene dazu, die eigene Reaktionsfähigkeit zu erhöhen, teilte das Verteidigungsministerium am Samstag auf der Plattform X (früher Twitter) mit.

21. Oktober, 12.04 Uhr: WFP wartet mit weiteren Tonnen Lebensmitteln für Rafah-Grenze

Auf dem ersten Konvoi mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen waren 60 Tonnen Lebensmittel des UN-Welternährungsprogramms (WFP).

Dosen mit Thunfisch, Weizenmehl, Nudeln, Bohnen und Tomatenpaste würden so schnell wie möglich an die Bedürftigen verteilt, teilte das WFP am Samstag mit. Das WFP habe weitere 930 Tonnen Lebensmittel auf ägyptischer Seite des Grenzübergangs. Das WFP wolle 1,1 Millionen Menschen in den nächsten zwei Monaten unterstützen.

21. Oktober, 11.35 Uhr: Israels Armee nach zwei Wochen Gaza-Krieg: Mehr als 1400 Tote

Nach zwei Wochen Krieg hat das israelische Militär eine aktuelle Bilanz der Opferzahlen veröffentlicht.

In Folge der Angriffe von Hamas-Terroristen seien mehr als 1400 Tote zu beklagen, mehr als 4600 Menschen seien verletzt worden, hieß es in einem Post auf der Plattform X, vormals Twitter. Mehr als 200 Geiseln seien in den Händen der Hamas.

21. Oktober, 10.29 Uhr: Scholz begrüßt erste Hilfslieferungen in Gazastreifen

Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat das Anlaufen von Hilfslieferungen in den Gazastreifen begrüßt.

"Es ist gut und wichtig, dass jetzt erste humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza kommt. Sie brauchen Wasser, Nahrung und Medikamente - wir lassen sie nicht allein", schrieb Scholz am Samstag auf der Plattform X, früher Twitter. Die Bundesregierung setze sich weiter über alle Kanäle dafür ein, das Leid in diesem Konflikt zu lindern, schrieb der SPD-Politiker.

Palästinensische Lastwagen stehen im Gazastreifen an der Grenze zu Ägypten an, um humanitäre Hilfe zu transportieren.
Palästinensische Lastwagen stehen im Gazastreifen an der Grenze zu Ägypten an, um humanitäre Hilfe zu transportieren.  © Hatem Ali/AP/dpa

21. Oktober, 10.26 Uhr: Israel bestätigt Tod eines Soldaten bei Beschuss aus dem Libanon

Die israelische Armee hat den Tod eines Soldaten an der Grenze zum Libanon bestätigt.

Der 22-jährige Oberfeldwebel der Reserve sei am Freitag während eines Angriffs aus dem Libanon mit einer Panzerabwehrrakete getötet worden, erklärte das Militär am Samstag.

21. Oktober, 10.25 Uhr: Sprengsatz nahe der israelischen Botschaft in Zypern explodiert

Nahe der israelischen Botschaft in Zyperns Hauptstadt Nikosia ist ein kleiner Sprengsatz explodiert, der keinen Schaden anrichtete.

Die Polizei nahm vier Männer im Alter zwischen 17 und 21 Jahren in Gewahrsam, wie der zyprische Rundfunk unter Berufung auf die Behörden berichtete. Der Sprengsatz sei von geringer Leistung gewesen. Er explodierte demnach am frühen Samstagmorgen rund 30 Meter vom Eingang der Botschaft entfernt.

21. Oktober, 9.36 Uhr: Raketenangriffe auf Israel dauern an - Warnsirenen in Aschdod

Auch zwei Wochen nach Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas feuern militante Palästinenser weiter Raketen aus dem Küstenstreifen ab.

In der israelischen Hafenstadt Aschdod nördlich des Palästinensergebiets heulten am Samstag Warnsirenen, wie die israelische Armee mitteilte. Es gab zunächst keine Angaben zu Schäden oder Verletzten.

21. Oktober, 9.28 Uhr: Grenze geöffnet - Erste Hilfslieferungen in Gazastreifen laufen an

Erste Hilfslieferungen in den Gazastreifen sind angelaufen.

Einige Lastwagen fuhren am Samstag von Ägypten in den palästinensischen Bereich des Grenzübergangs Rafah, wie auf Bildern im ägyptischen Fernsehen zu sehen war. Demnach sollen Güter von 20 Lastwagen mit Arzneimitteln in den Gazastreifen geliefert werden.

Ein mit Hilfsgütern beladener LKW-Konvoi steht vor dem Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen.
Ein mit Hilfsgütern beladener LKW-Konvoi steht vor dem Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen.  © Sayed Hassan/dpa

21. Oktober, 9.11 Uhr: Israel ruft Bürger zum Verlassen von Ägypten und Jordanien auf

Israel hat seine Staatsbürger aus Sorge vor Vergeltungsangriffen wegen des Gaza-Kriegs dazu aufgerufen, die arabischen Nachbarländer Ägypten und Jordanien umgehend zu verlassen.

Das israelische Außenministerium veröffentlichte am Samstag eine entsprechende Empfehlung des Nationalen Sicherheitsstabs. Die Alarmstufe für die Länder sei auf die höchste Warnstufe (hohe Bedrohung) erhöht worden. Dies schließe auch die Sinai-Halbinsel ein, ein beliebtes Tourismusziel für viele Israelis.

21. Oktober, 7.48 Uhr: Israels Armee greift Hamas-Stellungen an

Die israelische Luftwaffe hat ihr Bombardement der islamistischen Hamas im Gazastreifen auch in der Nacht zum Samstag fortgesetzt.

Kampfflugzeuge griffen zahlreiche Stellungen der Islamisten in der gesamten Küstenenklave an, wie das israelische Militär am Morgen auf Telegram bekanntgab. Dazu gehörten Kommandozentralen, Abschussrampen für Panzerabwehrraketen und strategische Infrastruktur der Hamas, die für Terrorzwecke genutzt werde. Auch Scharfschützen- und Beobachtungsposten der Hamas, die sich in mehrstöckigen Gebäuden befänden, seien bombardiert worden.

Rauch steigt nach israelischen Luftangriffen über dem Gazastreifen auf.
Rauch steigt nach israelischen Luftangriffen über dem Gazastreifen auf.  © Ilia Yefimovich/dpa

21. Oktober, 7.36 Uhr: Zentralrat der Muslime mahnt friedliche Demonstrationen an

Der Zentralrat der Muslime mahnt pro-palästinensische Demonstranten in Deutschland zur Zurückhaltung.

"Ich mache mir wirklich große Sorgen", sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek (54), am Freitagabend in den ARD-"Tagesthemen". Auf den Straßen seien derzeit Hass, Gewalt und Antisemitismus zu erleben. "An dieser Stelle verurteile ich das ganz klar und deutlich", betonte Mazyek. "Ich appelliere auch insbesondere an die Muslime, gerade an Demonstrationen sich jetzt zurückhaltend zu beteiligen und auch genau hinzuschauen, wer die Betreiber sind."

Aiman Mazyek (54), Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, verurteilt den Hass und Antisemitismus bei pro-palästinensischen Protesten.
Aiman Mazyek (54), Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, verurteilt den Hass und Antisemitismus bei pro-palästinensischen Protesten.  © Wolfgang Kumm/dpa

21. Oktober, 7.33 Uhr: Hoffnung auf Freilassung weiterer Geiseln im Gazastreifen

Die Nachricht von der Freilassung zweier US-amerikanischer Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen ist bei Angehörigen und Politikern mit großer Erleichterung aufgenommen worden.

Die "schlimmsten zwei Wochen" in seinem Leben hätten sich in den "besten Tag" verwandelt, sagte der Vater einer der Geiseln der US-Zeitung "Boston Herald". Zugleich nehme der Druck auf Israel zu, eine Bodenoffensive in der hermetisch abgeriegelten Küstenenklave gegen die Hamas aufzuschieben, um mehr Zeit für die Freilassung weiterer von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu gewinnen, wie das "Wall Street Journal" berichtete.

21. Oktober, 7.31 Uhr: Rotes Kreuz transportierte freigelassene Geiseln nach Israel

Die beiden von der islamistischen Hamas im Gazastreifen freigelassenen Geiseln sind am Freitag mit Hilfe des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) nach Israel gebracht worden.

"Die Freilassung der beiden Geiseln ist ein Hoffnungsschimmer", teilte IKRK-Chefin Mirjana Spoljaric am Freitagabend in Genf mit. Die Freilassung der beiden US-Amerikanerinnen wurde durch Vermittlung der Regierung von Katar ermöglicht, wie US-Außenminister Antony Blinken sagte.

20. Oktober, 21.07 Uhr: Israel bestätigt Freilassung von Hamas-Geiseln

Israel hat die Freilassung von zwei Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen bestätigt.

Ein Vertreter des israelischen Militärs habe die beiden Frauen am Freitag an der Grenze zum Gazastreifen empfangen, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit.

20. Oktober, 20.35 Uhr: Hamas entlässt offenbar zwei Geiseln in die Freiheit

Der militärische Arm der Hamas behauptet, zwei Geiseln mit US-Staatsbürgerschaft im Gazastreifen freigelassen zu haben. Eine offizielle Bestätigung aus Israel oder den USA stand am heutigen Freitagabend aus.

Mehr dazu im TAG24-Artikel "Hamas entlassen offenbar erste Geiseln in die Freiheit".

Mindestens 203 weitere wurden laut israelischer Armee gewaltsam in den Gazastreifen verschleppt, darunter sind auch mehrere Deutsche.
Mindestens 203 weitere wurden laut israelischer Armee gewaltsam in den Gazastreifen verschleppt, darunter sind auch mehrere Deutsche.  © AHMAD GHARABLI / AFP

20. Okttober, 19.50 Uhr: Biden erwartet Hilfspaket in 24 bis 48 Stunden

US-Präsident Joe Biden (80) rechnet nach eigenen Worten damit, dass erste Hilfslieferungen für Gaza in den kommenden ein bis zwei Tagen von Ägypten aus über die Grenze in den abgeriegelten Küstenstreifen gebracht werden können.

"Ich glaube, dass in den nächsten 24 bis 48 Stunden die ersten 20 Lastwagen über die Grenze kommen werden", sagte Biden am Freitag in Washington. Er habe von Israel und Ägypten die Zusage bekommen, dass der bislang geschlossene Grenzübergang Rafah für die Lieferungen offen sein werde.

20. Oktober, 18.45 Uhr: Lufthansa streicht weitere Flüge

Wegen der unsicheren Lage im Gaza-Krieg hat die Lufthansa weitere Flüge nach Israel und in den Libanon abgesagt.

Die regulären Flüge von und nach Tel Aviv und Beirut sämtlicher Gesellschaften der Gruppe blieben aus Sicherheitsgründen bis einschließlich 31. Oktober ausgesetzt, teilte das Unternehmen am Freitag in Frankfurt mit.

Man beobachte die Lage weiterhin intensiv und stehe im engen Kontakt mit den Behörden.

20. Oktober, 18.40 Uhr: Tausende bei Protesten und Demonstrationen in Kairo

Tausende Menschen sind am heutigen Freitag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo auf die Straße gegangen, um gegen die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen und gegen eine befürchtete Vertreibung der Palästinenser auf ägyptisches Gebiet zu demonstrieren. Sie versammelten sich am zentralen Tahrir-Platz.

Auch in anderen Gegenden Kairos fanden Demonstrationen statt. Die Demonstranten riefen Parolen zur Unterstützung der Palästinenser. In Videos in Sozialen Medien war zu sehen, wie es auch zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften kam.

Der ägyptische Staatschef Abdel Fattah al-Sisi lehnt die Aufnahme von möglicherweise Hunderttausenden Palästinensern aus dem dicht besiedelten Gaza-Streifen in Ägypten strikt ab. Er argumentiert, Ägyptens Sicherheit sei gefährdet, sollten militante Palästinenser die ägyptische Sinai-Halbinsel zum Ausgangspunkt für Angriffe auf Israel machen.

Kairo: Ägypter nehmen an einem Protest zur Unterstützung der Palästinenser vor der al-Azhar-Moschee teil. Es wurde aber auch für für die Gegenseite Israels protestiert.
Kairo: Ägypter nehmen an einem Protest zur Unterstützung der Palästinenser vor der al-Azhar-Moschee teil. Es wurde aber auch für für die Gegenseite Israels protestiert.  © Omar Zoheiry/dpa

20. Oktober, 17.53 Uhr: Friedensgipfel in Kairo geplant

Zwei Wochen nach Beginn des Gaza-Kriegs treffen sich am morgigen Samstag in Kairo auf Einladung Ägyptens zahlreiche Staats- und Regierungschefs der Nahostregion sowie Vertreter der UN und westlicher Staaten.

Zu dem "Gipfel für den Frieden" werden (ab 09.00 Uhr MESZ) neben dem ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi (68) unter anderem UN-Generalsekretär António Guterres, Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas, Jordaniens König Abdullah II. sowie EU-Ratspräsident Charles Michel und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erwartet.

Ebenfalls teilnehmen wollen der Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman sowie die Außenministerinnen und Außenminister aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich sowie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Auch Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa kommt nach Kairo.

Staatschef Abdel Fattah al-Sisi (68) traf sich am 18. Oktober bereits mit Bundeskanzler Scholz.
Staatschef Abdel Fattah al-Sisi (68) traf sich am 18. Oktober bereits mit Bundeskanzler Scholz.  © Michael Kappeler/dpa POOL/dpa

20. Oktober, 17 Uhr: Steinmeier appelliert an Hamas: Lassen Sie die Geiseln frei

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (67, SPD) hat die islamistische Hamas aufgefordert, die von ihr in Israel verschleppten Menschen freizulassen. "Die ganze Welt schaut auf dieses Verbrechen! Beenden Sie die Barbarei und lassen Sie die unschuldigen Menschen frei", sagte Steinmeier am heutigen Freitag in Berlin.

Er traf sich im Schloss Bellevue mit Angehörigen von Entführten und versicherte diesen: "Die deutsche Regierung setzt sich mit aller Kraft für die Freilassung Ihrer Angehörigen ein, und wir stehen dazu in engem Austausch mit allen zentralen Akteuren in der Region und darüber hinaus."

Er sei zutiefst bewegt vom Schicksal der Menschen, die jetzt in qualvoller Geiselhaft seien, sagte Steinmeier den Angehörigen. "Wir leiden, beten und flehen mit Ihnen. Und zugleich bin ich voller Bewunderung für Ihren Mut als Familien, Ihren unbeugsamen Willen, alles, aber auch alles für die Befreiung Ihrer Angehörigen zu tun."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (67, SPD).
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (67, SPD).  © Soeren Stache/dpa

20. Oktober, 16.25 Uhr: Laut Israels Armee Mehrheit der Geiseln in Gaza am Leben

Israels Armee geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass die meisten der mehr als 200 in den Gazastreifen verschleppten Geiseln noch am Leben sind. Das teilte das Militär am heutigen Freitag mit. Woher sie die Informationen haben, sagte die Armee nicht.

Offiziellen Angaben zufolge haben Terroristen auf Geheiß der im Gazastreifen herrschenden Hamas nach dem Massaker am 7. Oktober mindestens 203 Menschen aus Israel in den Küstenstreifen verschleppt.

Darunter sind nach Armeeangaben von Freitag mehr als 20 Kinder und Jugendliche. Zwischen zehn und 20 Geiseln seien ältere Menschen ab 60. Seit den Terroranschlägen gelten demnach noch 100 bis 200 Menschen als vermisst.

20. Oktober, 15.05 Uhr: Auflagen verhindern Öffnung des Grenzübergangs Rafah

Die humanitären Hilfsgüter für mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen stecken weiter in Ägypten fest. Grund seien die Auflagen, die an die Öffnung des Grenzpostens und die Weiterleitung zu den Bedürftigen gestellt wurden, sagte UN-Generalsekretär António Guterres (74) am heutigen Freitag direkt vor dem Grenzübergang Rafah auf ägyptischer Seite.

"Wir müssen dafür sorgen, dass diese Lastwagen so schnell wie möglich in Bewegung gesetzt werden, und so viele wie möglich", sagte er. Er appellierte an alle Seiten, eine humanitäre Kampfpause einzulegen.

Guterres nannte Israel, Ägypten und die USA. Verhandlungen liefen nun auf Hochtouren, um die Bedingungen einzuschränken, damit die voll beladenen Lastwagen, die vor der Grenze stehen, in den Gazastreifen fahren können. Guterres sprach unter anderem von Verifikationsprozesse - vermutlich wollen beide Seiten Kontrollen, dass mit den Lastwagen nichts außer humanitärer Hilfe über die Grenze gebracht wird.

UN-Generalsekretär António Guterres (74, M.).
UN-Generalsekretär António Guterres (74, M.).  © Gehad Hamdy/dpa

20. Oktober, 15 Uhr: Plan für Gaza: Israel will keine Verantwortung für das Gebiet

Israel hat einen Plan für den Gaza-Krieg vorgestellt. Das Land wolle sich nach der "Eliminierung der Hamas" aus der Verantwortung für das Leben in der Küstenenklave zurückziehen, sagte Verteidigungsminister Joav Galant (64) am heutigen Freitag.

Wer die Geschicke im Gazastreifen dann übernehmen soll, teilte er nicht mit. Der Hamas sollen den Angaben nach durch den Krieg ihre militärischen und ihre Regierungsfähigkeiten genommen werden.

Der Krieg selbst sei in drei Phasen unterteilt, erklärte Galant. "Wir befinden uns jetzt in der ersten Phase - einer Militärkampagne, die derzeit Angriffe und später auch Manöver umfasst, mit dem Ziel, Terroristen zu neutralisieren und die Hamas-Infrastruktur zu zerstören."

In der zweiten Phase soll es demnach nur noch Kämpfe mit geringer Intensität geben, um letzte Terrornester zu beseitigen. Die dritte sei dann die Schaffung einer "neuen Sicherheitsrealität", sagte er ohne weitere Details zu nennen.

Israels Verteidigungsminister Joav Galant (64).
Israels Verteidigungsminister Joav Galant (64).  © Betty Ilovici/Media and Foreign Affairs Advisor to Defense Minister Gallant/dpa

20. Oktober, 14.12 Uhr: Baerbock im Libanon - Schiiten-Miliz Hisbollah im Mittelpunkt

Außenministerin Annalena Baerbock hat im Libanon ihre Krisengespräche im Nahen Osten nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel fortgesetzt.

In der Hauptstadt Beirut traf die Grünen-Politikerin am Freitag den geschäftsführenden Außenminister Abdallah Bou Habib. Anschließend wollte die Ministerin mit dem geschäftsführenden Premierminister Najib Mikati sprechen. Zudem war eine Unterredung mit dem Oberbefehlshaber der libanesischen Streitkräfte, Joseph Aoun, geplant.

Bei den Gesprächen dürfte Baerbock vor allem versuchen, die politische Führung des Landes zu bewegen, Einfluss auf die Schiitenorganisation Hisbollah (Partei Gottes) zu nehmen. Es wird ein stärkeres Eingreifen der Hisbollah in den Gaza-Krieg als bisher befürchtet. Die vor allem vom Iran finanzierte Gruppe gilt als viel mächtiger als die Hamas. Neben einer besseren Ausbildung der Kämpfer verfügt sie über ein großes Arsenal an Raketen und Kampfdrohnen.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen, 42) und Abdallah Bou Habib (81), geschäftsführender Außenminister des Libanon, sitzen sich bei ihrem Gespräch in der libanesischen Hauptstadt Beirut gegenüber.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen, 42) und Abdallah Bou Habib (81), geschäftsführender Außenminister des Libanon, sitzen sich bei ihrem Gespräch in der libanesischen Hauptstadt Beirut gegenüber.  © Jörg Blank/dpa

20. Oktober, 14.03 Uhr: Israel benennt rote Linie für Gefechte mit der Hisbollah-Miliz

Israels Armee hat im Konflikt mit der libanesischen Hibsollah-Miliz rote Linien aufgezeigt.

"Die Hisbollah weiß genau, wo die Grenze liegt. Wenn sie ihre Langstreckenraketen einsetzen oder etwas tun, das sehr, sehr aggressiv ist, wäre das eine Wende", sagte Militärsprecher Richard Hecht im Gespräch mit Journalisten am Freitag. "Momentan ist unser Grundsatz, dass jedes Mal, wenn sie schießen, wir zurückschießen."

Die Gefechte seien derzeit aber nur eine Art "Stochern". Damit wolle die Hisbollah von den Aktivitäten der Hamas im Gazastreifen ablenken. Israels Armee sei aber auch auf jedes andere Szenario vorbereitet, so Hecht.

20. Oktober, 14 Uhr: Scholz: "Wer Juden angreift, greift uns alle an"

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Jüdinnen und Juden in Deutschland die Solidarität der Gesellschaft zugesichert.

"Wir stehen an Eurer Seite", sagte Scholz dem "Spiegel". "Der Staat wird alles tun, um jüdisches Leben in Deutschland zu schützen", versicherte der SPD-Politiker. "Und wir werden uns als Bürgerinnen und Bürger dieses Landes nicht auseinanderdividieren lassen. Wer Juden angreift, wer sie beleidigt oder verletzt, greift uns alle an."

20. Oktober, 13.49 Uhr: Ex-Ministerpräsident Barak: Netanjahu trägt Mitschuld am 7. Oktober

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (73) hat nach Ansicht von Ehud Barak (81), einem seiner Vorgänger, eine Mitschuld am Terroranschlag der Hamas.

"Netanjahu trägt persönlich die Verantwortung für das größte Versagen in der Geschichte Israels", sagte Barak dem "Spiegel". Der amtierende Regierungschef habe trotz Warnungen von Militär- und Geheimdienstgrößen eine Justizreform vorangetrieben, die Israel spaltete und dadurch schwächte.

Israel müsse sich nun darauf konzentrieren, den Krieg gegen die Hamas zu gewinnen, sagte Barak. Für die Zeit danach müsse das Land einen Neuanfang ohne Netanjahu wagen. "Die Person, die alles zerstört hat, kann es nicht reparieren", sagte Barak. Netanjahu ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Er bestreitet die Vorwürfe.

Ex-Ministerpräsident Ehud Barak (81) hat seinem Nachfolger Benjamin Netanjahu (73) eine Mitschuld am Terroranschlag der Hamas gegeben.
Ex-Ministerpräsident Ehud Barak (81) hat seinem Nachfolger Benjamin Netanjahu (73) eine Mitschuld am Terroranschlag der Hamas gegeben.  © Ilia Yefimovich/dpa

20. Oktober, 13.28 Uhr: UN-Menschenrechtler besorgt über Israels Angriffe im Westjordanland

Das UN-Menschenrechtsbüro hat Israels tödliche Gewalt gegen protestierende Palästinenser im besetzten Westjordanland verurteilt.

Die illegale Anwendung tödlicher Gewalt habe zugenommen, sagte eine Sprecherin am Freitag in Genf. Israel verteidigt Einsätze als notwendige Maßnahmen gegen Terroristen, die teils mit Sprengsätzen angriffen.

Das UN-Menschenrechtsbüro habe Berichte erhalten, wonach seit dem Hamas-Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober im Westjordanland 69 Menschen von israelischen Sicherheitskräften getötet wurden, sagte die Sprecherin. Darunter seien mindestens 15 Minderjährige und eine Frau gewesen. Allein am Donnerstag seien nach diesen Berichten 14 Palästinenser umgekommen, die meisten davon bei einem Drohnenangriff.

20. Oktober, 13 Uhr: Informationen zu Geiseln im Gazastreifen - Israel verhört Terroristen

Um mehr über den Verbleib der Geiseln im Gazastreifen zu erfahren, werden nach Angaben der israelischen Armee die nach dem Massaker in Israel festgenommenen islamistischen Terroristen verhört.

"Wir sammeln viele Informationen", sagte Militärsprecher Richard Hecht im Gespräch mit Journalisten am Freitag. Das Ausmaß der Entführungen sei noch immer nicht vollständig erfasst.

20. Oktober, 11.56 Uhr: UN verlangen internationale Untersuchung der Krankenhaus-Explosion

Nach der verheerenden Explosion auf dem Gelände des Al-Ahli-Krankenhauses im Gazastreifen verlangt das UN-Menschenrechtsbüro eine unabhängige internationale Untersuchung.

"Wir tun, was wir können, um zusammenzutragen, was passiert ist", sagte eine Sprecherin am Freitag in Genf. Nötig sei die Untersuchung mit ausländischer Beteiligung.

"Der Angriff auf das Krankenhaus war inakzeptabel", sagte sie. Mitarbeiter versuchten, Beweismaterial vor Ort zu sammeln, um den Hergang zu rekonstruieren. Die anhaltenden Bombardierungen und der Treibstoffmangel mache dies aber schwierig.

Verletzte Palästinenser warten auf medizinische Versorgung im Al-Shifa Krankenhaus in Gaza-Stadt, nachdem sie im Al-Ahli-Krankenhaus bei einem Raketeneinschlag verletzt wurden.
Verletzte Palästinenser warten auf medizinische Versorgung im Al-Shifa Krankenhaus in Gaza-Stadt, nachdem sie im Al-Ahli-Krankenhaus bei einem Raketeneinschlag verletzt wurden.  © Mohammad Abu Elsebah/dpa

20. Oktober, 11.19 Uhr: UN-Generalsekretär nahe Rafah Grenzübergang zu Gaza eingetroffen

UN-Generalsekretär António Guterres ist am Freitag im Norden der ägyptischen Sinai-Halbinsel eingetroffen, in der Nähe des Grenzübergangs Rafah zum Gazastreifen.

Er setze sich dort für die Öffnung des Übergangs ein, damit humanitäre Hilfe an die mehr als zwei Millionen Menschen in dem abgeriegelten Küstenstreifen geliefert werden kann, sagte eine UN-Sprecherin in Genf.

20. Oktober, 11.10 Uhr: Bundeswehr verlegt weitere Kräfte für möglichen Evakuierungseinsatz

Die Bundeswehr verlegt wegen wachsender Gefahren in Nahost weitere Kräfte für eine mögliche militärische Evakuierung deutscher Staatsbürger. Dies diene dazu, die eigene Reaktionsfähigkeit zu erhöhen, teilten Verteidigungsministerium und Auswärtiges am Freitag in Berlin mit.

"Dazu gehört ein Aufwuchs der Führungs- und Planungsfähigkeiten unseres Einsatzverbandes für Evakuierungsoperationen. Diese Kräfte gehören zu den Verbänden, welche sich bereits im Rahmen der militärischen Evakuierungsoperation Sudan bewährt haben", hieß es in der Mitteilung.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (M., 63) steht bei seinem Besuch im Libanon an Deck der Korvette "Oldenburg" der Deutschen Marine, die ein Beitrag zur UN-Mission Unifil ist.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (M., 63) steht bei seinem Besuch im Libanon an Deck der Korvette "Oldenburg" der Deutschen Marine, die ein Beitrag zur UN-Mission Unifil ist.  © Fabian Sommer/dpa

20. Oktober, 9.43 Uhr: Baerbock reist weiter zu Nahost-Gipfel am Samstag in Kairo

Außenministerin Annalena Baerbock verlängert ihre Nahost-Reise zur Krisendiplomatie nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel.

Nach Gesprächen in Israel und dem Libanon wollte die Grünen-Politikerin noch am Freitagabend nach Kairo weiterreisen. In der ägyptischen Hauptstadt wolle sie am Samstag am "Cairo Summit for Peace" (deutsch: Gipfel für den Frieden) teilnehmen, hieß es aus deutschen Delegationskreisen am Rande ihres Besuchs in Israel.

20. Oktober, 9.12 Uhr: Gefechte mit Hisbollah: Israelischer Grenzort soll evakuiert werden

Nach den Gefechten zwischen Israels Armee und der libanesischen Hisbollah-Miliz will Israel den nördlichen Grenzort Kiriat Schmona evakuieren.

Die Einwohner sollen in staatlich finanzierten Gästehäusern untergebracht werden, wie das israelische Verteidigungsministerium und die Armee am Freitag mitteilten. Der Bürgermeister der Stadt sei über den Plan informiert worden.

Die Stadt hat rund 22.000 Einwohner. Medienberichten zufolge haben viele den Ort aufgrund der anhaltenden Spannungen bereits verlassen.

20. Oktober, 8.17 Uhr: Israels Armee fliegt weitere Angriffe gegen Hamas im Gazastreifen

Die israelische Luftwaffe hat ihr Bombardement von Stellungen der islamistischen Hamas im Gazastreifen fortgesetzt.

Kampfflugzeuge griffen in der Nacht mehr als 100 Stellungen an und töteten auch ein an den Terrorattacken in Israel vor knapp zwei Wochen in Israel beteiligtes Hamas-Mitglied, teilte die israelische Armee am Freitagmorgen mit. Unter anderem seien ein Tunnel, Waffenlager sowie Dutzende von Kommandozentren bombardiert worden, hieß es.

Der Getötete habe der Hamas-Marine angehört und sich an dem Massaker vom 7. Oktober an mehr als 1400 Menschen in grenznahen Orten beteiligt. Die Hamas antwortete ihrerseits mit neuen Raketenangriffen gegen Israel.

Raketen aus dem Gazastreifen werden über zerstörte Gebäude hinweg auf Israel abgefeuert.
Raketen aus dem Gazastreifen werden über zerstörte Gebäude hinweg auf Israel abgefeuert.  © Mohammed Dahman/AP

20. Oktober, 7.53 Uhr: Japan holt Landsleute sowie Südkoreaner aus Israel zurück

Japan hat nach den tödlichen Angriffen der Hamas auf Israel Dutzende Landsleute sowie Südkoreaner samt Angehörigen aus Israel ausgeflogen.

Wie die Regierung in Tokio am Freitag mitteilte, brachte ein Flugzeug der japanischen Luftwaffe 83 Personen zunächst nach Jordanien. Die Maschine wird am Samstag in Tokio erwartet. Unter den Passagieren befanden sich 60 japanische und 18 südkoreanische Staatsbürger und deren ausländische Familienangehörigen.

Japans Selbstverteidigungskräfte haben einen Stützpunkt in Dschibuti, etwa 2000 Kilometer südlich Israels. Er ist Teil einer Anti-Piraten-Mission im Golf von Aden vor Somalia.

20. Oktober, 3.22 Uhr: Biden will bei Kongress Hilfspaket für Ukraine und Israel beantragen

US-Präsident Joe Biden will beim US-Kongress ein umfassendes Hilfspaket unter anderem für die Ukraine und Israel beantragen.

Die USA könnten und würden nicht zulassen, dass Terroristen wie die Hamas oder Tyrannen wie Kremlchef Wladimir Putin gewinnen würden, sagte Biden am Donnerstagabend in einer seiner seltenen Ansprachen aus dem Oval Office an die Nation.

Biden nannte keine Summe für das Paket. US-Medien hatten zuvor von 100 Milliarden US-Dollar (knapp 94,5 Milliarden Euro) berichtet. Demnach sollten darin auch Mittel für Taiwan und die US-Grenzsicherung enthalten sein. Die Details wollte das Weiße Haus an diesem Freitag bekanntgeben.

Joe Biden (80) spricht im Oval Office des Weißen Hauses über den Krieg in Nahost und in der Ukraine.
Joe Biden (80) spricht im Oval Office des Weißen Hauses über den Krieg in Nahost und in der Ukraine.  © Jonathan Ernst/Pool Reuters/AP/dpa

20. Oktober, 2.06 Uhr: Armee-Sprecher: Hilfsgüter aus Ägypten spätestens Samstag in Gaza

Die in Ägypten lagernden Hilfsgüter für die Bewohner des Gazastreifens sollen nach Aussage eines israelischen Armeesprechers spätestens am Samstag dort ankommen.

Die ersten Lieferungen würden "morgen, spätestens übermorgen" in Gaza eintreffen, sagte Arye Sharuz Shalicar, einer der Sprecher der israelischen Armee, am Donnerstagabend in der Sendung "RTL Direkt". Er sagte weiter, die Vorbereitungen für die Bodenoffensive seien abgeschlossen. Wann genau diese beginne, unterliege der Geheimhaltung.

20. Oktober, 1.34 Uhr: UN-Generalsekretär drängt auf Hilfsgüter für Gazastreifen

UN-Generalsekretär António Guterres hat mit Nachdruck Hilfsgüter für die Menschen im von Israel abgeriegelten Gazastreifen gefordert.

"Wir brauchen schnellen, ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe. Wir brauchen sofort Nahrungsmittel, Wasser, Medikamente und Treibstoff", schrieb Guterres in der Nacht zum Freitag auf der Plattform X (vormals Twitter).

"Wir brauchen diese Hilfe in großem Umfang und sie muss nachhaltig sein", schrieb er. Der UN-Generalsekretär ist in Ägypten, um mit der Regierung über die Öffnung des Grenzübergangs Rafah in den Gazastreifen zu sprechen.

20. Oktober, 0.19 Uhr: Israels Armee greift erneut Ziele der Hisbollah im Libanon an

Das israelische Militär hat in der Nacht zu Freitag erneut Stellungen der pro-iranischen Hisbollah im Libanon sowie mutmaßliche Terroristen dort angegriffen.

Als Reaktion auf Beschuss der schiitschen Miliz am Mittwoch habe die Armee unter anderem Beobachtungsposten der Hisbollah attackiert, teilte das Militär mit. Zudem habe ein Kampfjet drei Menschen getroffen, die versucht hätten, Raketen in Richtung Israel abzufeuern. Unklar war zunächst, ob es dabei Verletzte oder Tote gab.

19. Oktober, 22.35 Uhr: Ein Toter bei Gefechten an libanesisch-israelischer Grenze

Bei Feuergefechten an der libanesisch-israelischen Grenze ist am Donnerstag ein Mensch im Libanon ums Leben gekommen.

Das teilte Unifil, die UN-Mission im Libanon, am Abend mit. Die libanesische Armee habe die sogenannte Interimstruppe der Vereinten Nationen um die Evakuierung von sieben Menschen gebeten, die während eines Schusswechsels im libanesischen Grenzgebiet gestrandet waren.

Titelfoto: Abed Khaled/AP/dpa

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