Ist das noch ein Auto? Darum kommt Elon Musks Cybertruck vorerst nicht nach Deutschland!

Austin (USA) - Ein Auto als Kampfansage. Kugelsicher, schneller als ein Porsche – und auch in naher Zukunft vermutlich nicht auf deutschen Straßen unterwegs. In den USA sind die ersten von Elon Musks (52) Cybertrucks verkauft worden.

Eine Präsentation, die im Gedächtnis blieb. Musk und sein Cybertruck in einem Designstudio von Tesla 2019.
Eine Präsentation, die im Gedächtnis blieb. Musk und sein Cybertruck in einem Designstudio von Tesla 2019.  © Ringo H.W. Chiu/AP/dpa

Ein legendärer Videoclip brachte den Cybertruck 2019 in aller Munde. Bei der Vorstellung seines ungewöhnlich geformten E-Autos behauptete der Milliardär, die Fenster seien unzerbrechlich. Als Beweis warf ein Tesla-Mitarbeiter eine schwere Kugel gegen die Scheibe – die sofort heftig demoliert war.

"Aber die Kugel ging nicht durch", versuchte Musk damals die Situation zu retten. Vier Jahre später wurden nun die ersten Cybertrucks an Kunden ausgeliefert.

Mit einer genialen Marketingaktion zog Elon Musk die Lacher dabei wieder auf seine Seite.

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Für 55 US-Dollar (51 Euro) wurden im Tesla-Shop Fenstersticker verkauft. Kleben diese auf der Scheibe, sieht diese exakt so demoliert aus wie in dem legendären Video. Die Sticker waren direkt ausverkauft.

Doch während viele Videos aus den USA zeigen, wie Auto-Freaks das futuristische Gefährt feiern, müssen sich deutsche Fans noch gedulden. Aber warum?

Der Moment, in dem das unkaputtbare Fenster kaputtging

Warum der Cybertruck in Deutschland wahrscheinlich keine Zulassung bekommt

Mehr als drei Tonnen schwer, super schnell - und für andere Verkehrsteilnehmer gefährlich: der neue Cybertruck.
Mehr als drei Tonnen schwer, super schnell - und für andere Verkehrsteilnehmer gefährlich: der neue Cybertruck.  © Andrej Sokolow/dpa

Gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel bezweifelt Barend Wolf, Referatsleiter für Fahrzeugtechnik beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat, dass der Cypertruck überhaupt eine Zulassung bekommen wird.

"Unserer Einschätzung nach ist der Tesla Cybertruck in seiner jetzigen Form ohne größere Umbauten in Deutschland nicht zulassungsfähig." Im Falle eines Unfalls könnte die "unzerstörbare" Karosserie des Fahrzeugs hohen Schaden an anderen Verkehrsteilnehmern anrichten.

In den USA ist das gesetzlich kein Problem, wie Harvard-Verkehrsforscher David Zipper in einem Beitrag aufs Musks Plattform X (ehemals Twitter) anmerkte. "Ob Sie es glauben oder nicht, in den USA gibt es keine Fußgängerschutzvorschriften."

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Ein weiteres Problem für deutsche Fans: Der Ladeanschluss des Elektroautos sei mit europäischen Ladegeräten nicht kompatibel, heißt in einem Bericht von Businnes Insider.

Cybertruck teurer als erwartet

Musks Auto sollte eigentlich etwa 40.000 US-Dollar kosten (36.800 Euro), wird nun aber für etwas mehr als 60.000 US-Dollar verkauft (55.220 Euro). Während der Produktion gab es erhebliche Verzögerungen. Musk meinte einmal sogar, Tesla habe sich mit dem Modell "sein eigenes Grab geschaufelt".

Der Truck, Codename "Cyberbeast", wiegt mehr als drei Tonnen. Aufgrund seiner scharfkantigen Optik wird "das Biest" in den sozialen Netzwerken mit einem Panzer oder Jet verglichen.

In Zukunft will Musk davon 250.000 pro Jahr bauen lassen.

Ein Auto der Superlative - Cybertruck mit Porsche als Anhänger schneller als Porsche?

Im Vorfeld des Verkaufs hatte Tesla außerdem behauptet, ein Cybertruck sei schneller als ein Porsche. In einem viralen Video trat Tesla nun scheinbar den Beweis an. Ein Cybertruck fuhr offenbar ein kurzes Rennen gegen einen Porsche. Dabei zog der Cybertruck sogar noch einen Porsche. Laut Tesla gewann ihr Fahrzeug.

Nach Unternehmensdaten schafft es das Elektroauto von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde in 2,6 Sekunden.

Ob das futuristische Auto ein Verkaufserfolg wird, muss sich noch zeigen. Es soll bereits über eine Million Vorbestellungen geben. Allerdings war dafür bisher nur eine Anzahlung von 100 US-Dollar (92 Euro) nötig.

Titelfoto: Andrej Sokolow/dpa

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