Er berichtete live aus Bombenhagel: Legendärer Kriegsreporter (†91) tot
Los Angeles (USA) - Der Kriegsreporter und Pulitzer-Preis-Gewinner Peter Arnett ist im Alter von 91 Jahren verstorben.
Arnett, der 1966 den Pulitzer-Preis für seine Berichterstattung über den Vietnamkrieg für die Associated Press (AP) erhielt, verstarb am Mittwoch in Kalifornien im Kreise seiner Familie, wie sein Sohn Andrew Arnett mitteilte.
Der renommierte Reporter litt an Prostatakrebs.
Edith Lederer, die heutige Chefkorrespondentin der AP bei den Vereinten Nationen, bezeichnete Arnett als einen der größten Kriegsberichterstatter seiner Generation.
Arnett berichtete etwa während des ersten Golfkriegs live aus seinem Hotelzimmer in Bagdad, während im Hintergrund US-Raketen auf die irakische Hauptstadt hagelten.
Auch in Vietnam war seine Berichterstattung von gefährlichen Situationen geprägt. So befand er sich 1966 in unmittelbarer Nähe eines Bataillonskommandeurs, als dieser von einem Scharfschützen tödlich getroffen wurde.
Ebenso führte er Interviews mit Saddam Hussein und Osama bin Laden. Seine Aussagen brachten Arnett dabei auch Ärger ein: 2003 wurde er etwa von NBC und National Geographic entlassen, nachdem er in einem Interview mit dem irakischen Staatsfernsehen die US-Militärstrategie kritisiert hatte.
1995 veröffentlichte er seine Memoiren "Live From the Battlefield: From Vietnam to Baghdad, 35 Years in the World's War Zones". Arnett hinterlässt eine Ehefrau und einen Sohn.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / teutopress, IMAGO / Everett Collection
