Ex-"Tagesschau"-Sprecher massiv bedroht: "Dann werde ich dich dafür zur Rechenschaft ziehen"
Hamburg - Constantin Schreiber (46) hat sich intensiv mit dem Islam beschäftigt und unter anderem ein Buch darüber geschrieben. Die Anfeindungen dafür bekommt der ehemalige "Tagesschau"-Sprecher bis heute zu spüren.
An Heiligabend wandte sich der Journalist an seine Community, sendete Weihnachtsgrüße aus dem Süden, die zum Nachdenken anregen sollten.
"Ich wünsche euch allen ein Weihnachtsfest mit Ruhe, mit Menschen, die guttun, und mit dem Gefühl, dass Verbindung möglich bleibt, gerade in unruhigen Zeiten", so Schreiber.
Doch das Echo war alles andere als besinnlich - zumindest in einem Fall. Am 2. Weihnachtsfeiertag landete eine beängstigende Nachricht in seinem Posteingang.
"Pass mal bisschen auf, was du postest und was für einen Müll du von dir gibst. WEIL: Sehe ich noch einmal nur einen Post von dir gegen den Islam, dann werde ich dich dafür zur Rechenschaft ziehen. Du Heuchler! Und diese Rechenschaft wird nicht im Rahmen deutscher Gesetze sein", schrieb ein User.
Schreiber veröffentlichte die Drohung. "Ein Weihnachtsgruß der anderen Art", so der Kommentar des 46-Jährigen.
Constantin Schreiber erhielt schon zahlreiche Drohungen
Das Schlimme sei, dass eine Anzeige wahrscheinlich noch nicht einmal etwas bringen würde, "weil die Bedrohung viel zu unkonkret" sei. "Und sich der Absender zu 'freundlich' ausgedrückt hat, als dass es sich um eine Beleidigung handelt", erklärte der Autor.
"Und so können sich leider viele Hater sehr sicher sein und wissen offenbar auch genau, wie sie Zuschriften formulieren müssen, damit sie mit ihrem Müll durchkommen. Frohe Weihnachten zurück!", schrieb der gebürtige Cuxhavener.
Mit derlei Drohungen und Anfeindungen kennt sich der ehemalige "Tagesschau"-Sprecher bedauernswerterweise bestens aus.
Nach seinem Bestseller "Inside Islam" und der ARD-Reihe "Moscheereport" wurde er zum Ziel zahlreicher Drohungen.
2023 kündigte er an, sich nicht mehr öffentlich zum Islam zu äußern, um sich und seine Familie zu schützen.
Titelfoto: Christoph Soeder/dpa

