Greta Thunberg protestiert GEGEN Windpark: Polizei muss sie mehrfach wegtragen

Oslo - Ungewöhnlich! Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg (20) kämpft gegen einen Windpark auf der Halbinsel Fosen an der Westküste Norwegens und machte es der Polizei am heutigen Mittwoch besonders schwer. Dabei streitet die engagierte Thunberg ansonsten eigentlich FÜR den Ausbau erneuerbarer Energien! Die 20-jährige Demonstrantin setzte sich bei den Protesten vor norwegischen Ministerien in Oslo jedoch für die Rechte indigener Völker ein.

Greta Thunberg (20) weicht nicht von ihren Forderungen ab.
Greta Thunberg (20) weicht nicht von ihren Forderungen ab.  © Fotomontage: dpa/NTB Scanpix/AP/Alf Simensen//dpa/Frederico Gambarini

Zunächst nahm die hartnäckige 20-Jährige an einer Demonstration vor dem Finanzministerium teil und wurde von Polizisten weggetragen.

Später ging es für die ausdauernde Schwedin noch zu Protesten nahe dem Klima- und Umweltministerium, dort wurde sie jedoch erneut von der Staatsmacht entfernt und neben das Gebäude gebracht.

Mit den Aktionen will die Repräsentantin der Klimaschutzbewegung erreichen, dass die Regierung den Windpark abreißt, da durch die Errichtung samische Rentierzüchter eingeschränkt wurden.

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Im Oktober 2021 entschied Norwegens höchstes Gericht, dass die Anlage, welche zu großen Teilen den Stadtwerken München gehört, die Anrechte des Urvolks verletzt. Seit nunmehr 500 Tagen geschah jedoch nichts, nun machen die Demonstranten ernst.

Laut der Zeitung "Verdens Gang" will sich Thunberg auch in Zukunft weiter an den Protesten beteiligen.

Die Demonstrantin ließ sich nur widerwillig entfernen.
Die Demonstrantin ließ sich nur widerwillig entfernen.  © dpa/NTB Scanpix/AP/Javad Parsa

Die Samen als Opfer von Unterdrückung

Das Volk der Samen ist bekannt für seine Rentier-Zucht.
Das Volk der Samen ist bekannt für seine Rentier-Zucht.  © dpa/NTB Scanpix/Heiko Junge

"Wir können den Klimawandel nicht als Deckmantel für Kolonialismus missbrauchen", sagte die 20-jährige Aktivistin zuletzt im norwegischen TV.

In der Vergangenheit sahen sich die Samen oftmals konfrontiert mit Unterdrückung, rassistischen Anfeindungen und sogar Umerziehungsmaßnahmen.

Das Volk, welches rund 100.000 Menschen umfasst, lebt zurzeit nicht nur in Norwegen, sondern auch in Russland, Finnland und Schweden.

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Im Jahr 2021 entschuldigte sich die Kirche von Schweden sogar offiziell für die Unterdrückung der Ureinwohner: "Wir können nicht ungeschehen machen, was wir getan haben", sagte die Erzbischöfin Antje Jackelén (67) damals.

"Aber wir können Reue zeigen für unseren Anteil an der Kolonialgeschichte Schwedens. Wir können Reue zeigen für unsere Unfähigkeit und unseren Unwillen, die Wahrheit zu erkennen und Ihnen auf Augenhöhe zu begegnen."

Titelfoto: Fotomontage: dpa/NTB Scanpix/AP/Alf Simensen//dpa/Frederico Gambarini

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