Greta Thunberg wird in Israel festgehalten: Kaum Wasser, Zelle voller Parasiten und sogar Gewalt?
Israel - Aktivistin Greta Thunberg (22) war vor Kurzem erneut mit einer Hilfsflotte auf dem Weg nach Gaza, als sie festgenommen wurde - Berichten zufolge sitzt sie nun in einer "von Bettwanzen befallenen Haftzelle" in Israel.

Unterlagen, die The Guardian vorliegen, zeigen, dass die 22-Jährige schrecklichen Bedingungen ausgesetzt sei - unter anderem mit unzureichender Versorgung mit Nahrung und Wasser.
Durch die von Parasiten befallene Zelle soll die Aktivistin zudem Hautausschläge entwickelt haben.
"Die schwedische Botschaft in Tel Aviv steht weiterhin in Kontakt mit den israelischen Behörden, um die Bedeutung einer schnellen Bearbeitung und der Möglichkeit einer Rückkehr nach Schweden zu betonen", heißt es in einer E-Mail an Thunbergs Eltern.
Israelische Sicherheitskräfte sollen Thunberg außerdem gezwungen haben, für Fotos mit Flaggen zu posieren. Unklar blieb laut dem Bericht jedoch zuerst, um welche Fahnen es sich handelte - später wurde von der israelischen Flagge gesprochen.
Die Vorwürfe wurden von zwei weiteren Mitgliedern der Flottille bestätigt, die ebenfalls von den israelischen Behörden festgehalten und am Samstag freigelassen wurden.

Wurde Greta Thunberg sogar geschlagen?

"Sie zogen die kleine Greta vor unseren Augen an den Haaren, schlugen sie und zwangen sie, die israelische Flagge zu küssen. Sie taten alles Vorstellbare mit ihr, um andere zu warnen", berichtete der türkische Aktivist Ersin Çelik.
Auch der Journalist Lorenzo D'Agostino beschrieb nach seiner Rückkehr, dass Thunberg "in die israelische Flagge gehüllt und wie eine Trophäe zur Schau gestellt" worden sei.
Das Boot, auf dem sich die 22-Jährige befand, war eines von mehr als 40 Schiffen, die am Donnerstag abgefangen und gestoppt wurden. Ziel der Flottille war es, die maritime Blockade Gazas durch Israel zu durchbrechen.
Die meisten Gefangenen befinden sich in einem Hochsicherheitsgefängnis in der Negev-Wüste, das hauptsächlich zur Inhaftierung palästinensischer Sicherheitsgefangener genutzt wird.
Laut Anwälten seien die Rechte der Besatzungsmitglieder "systematisch verletzt" worden: Den Aktivisten wurde Wasser, sanitäre Versorgung, Medikamente und sofortiger Zugang zu ihren Rechtsvertretern verweigert.
Titelfoto: - / Israeli Foreign Ministry / AFP