Hat TV-Kommissar etwa Heimweh? Martin Brambach erobert alte Heimat zurück

Dresden - Private Führung durch die "Herkules"-Ausstellung in den Alten Meistern, szenische Lesung im Militärhistorischen Museum - Schauspieler Martin Brambach (58) war diese Woche an seinem "Lieblings-Tatort" Dresden. In einer Zigarettenpause verriet der TV-Kommissar, dass er gern mehr Zeit in seiner Geburtsstadt verbringen würde.

Martin Brambach (58) ist neugierig auf Dresden und will noch viel entdecken. In den Alten Meistern schaute er sich mit Sammlungschef Holger Jacob-Friesen die neue Ausstellung "Herkules" an.
Martin Brambach (58) ist neugierig auf Dresden und will noch viel entdecken. In den Alten Meistern schaute er sich mit Sammlungschef Holger Jacob-Friesen die neue Ausstellung "Herkules" an.  © Bildmontage: Eric Münch, IMAGO / Uwe Meinhold

"Manchmal fehlt mir Dresden schon sehr. Die Stadt hat so viel Kultur, so viele Museen, ist eine Genussstadt - und hat ein ganz anderes Tempo als Berlin", schwärmt Brambach. "Es spielt für mich eine immer größere Rolle, dass ich mir die Stadt wieder erobere. Was ich als Kind in Dresden erlebt habe, sind tolle Erinnerungen. Aber es ist lange her und hat ja mit der heutigen modernen Stadt wenig zu tun."

Brambachs Reiseführer "Nice to meet you, Dresden" war das fantastische Mittel zum Zweck, Dresden neu zu entdecken. "Ich habe viel Zeit mit meinem Vater verbracht, zu dem ich bis zu meinem zwölften Lebensjahr keinen Kontakt haben durfte."

Heute fehlt Brambach oft die Zeit. "Mein Vater ist jetzt 83. Ich wollte ihn jetzt vor Weihnachten noch einmal besuchen, habe aber so viele Termine, dass ich es nicht schaffe. Meine Mutter hat ein Haus in Glücksburg in Brandenburg an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Da komme ich fast nie hin."

Bei dieser Aussicht auf die Dresdner Altstadt kann man schon mal Heimweh haben.
Bei dieser Aussicht auf die Dresdner Altstadt kann man schon mal Heimweh haben.  © 123RF

MDR finanziell unter Druck: Viele "Tatort"-Drehs in Leipzig statt in Dresden

Erst im Oktober war der Dresden-Tatort "Siebenschläfer" mit Cornelia Gröschel (l.) als Kommissarin Leonie Winkler und Martin Brambach als Mordkommissionschef Peter Schnabel zu sehen.
Erst im Oktober war der Dresden-Tatort "Siebenschläfer" mit Cornelia Gröschel (l.) als Kommissarin Leonie Winkler und Martin Brambach als Mordkommissionschef Peter Schnabel zu sehen.  © MDR/MadeFor Film/Steffen Junghans

Brambachs Terminkalender ist voll - dabei hat der MDR 2025 nur einen neuen Dresden-"Tatort" gedreht - sonst waren es immer zwei. "Das hat was mit der finanziellen Situation zu tun", erklärt Brambach. "Der MDR stand in den letzten Jahren sehr unter Druck, sparen zu müssen."

Die Konsequenz: Immer mehr Szenen werden in Leipzig gedreht, nur Außenszenen noch in Dresden.

"Die Logistik ist leichter von Leipzig aus. Ein Großteil des Teams wohnt in Leipzig. So müssen keine Hotelkosten, keine Spesen und so weiter bezahlt werden. Das spielt mittlerweile offensichtlich bei der Finanzierung des Ganzen eine gewisse Rolle", so Brambach.

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Nach wie vor liegt das Budget für einen "Tatort" bei rund einer Million Euro. "Ich weiß, dass unsere Redaktion beim MDR uns gern mehr Geld geben würde ..."

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Uwe Meinhold, 123RF

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