So knöpft sich Jan Böhmermann deutsche Influencer in Dubai vor

Hamburg/Köln/Bremen - Die neueste Folge von "ZDF Magazin Royale" dürfte für viele Influencer schmerzhaft gewesen sein. Denn Jan Böhmermann (39) hat sich Simon Desue (29), Sami Slimani (30), Filip Pavlovic (26), die Harrison-Familie, Fiona Erdmann (32) und weitere vorgenommen, die kürzlich nach Dubai gezogen oder gereist sind.

Viele Influencer zieht es wie diese zwei Touristen nach Dubai.
Viele Influencer zieht es wie diese zwei Touristen nach Dubai.  © Kamran Jebreili/AP/dpa

Ganze 20 Minuten widmete der Satiriker den Auswanderern.

Seit ein paar Jahren zieht es immer mehr Influencer aus Deutschland nach Dubai. Zusammen mit seiner Freundin Enisa Bukvic (25) wanderte Simon Desue Ende 2019 aus.

Die Begründung des 29-Jährigen: "Hamburg ist eine geile Stadt, aber in den letzten Jahren wurden mir so viele Steine in den Weg gelegt, dass ich mich rauskämpfen musste." Was er damit genau meinte, lies er offen.

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So bleibt nur die Vermutung, dass es wiederholte Probleme mit dem Gesetz waren.

Zuletzt gab es für ihn eine Anzeige wegen des Kaufs von Falschgeld. Für den Prozess musste Joshua Weißleder, wie der YouTuber bürgerlich heißt, extra anreisen, wurde aber freigesprochen.

Ausschlaggebender dürfte aber für die meisten Influencer die niedrigeren Steuern sein.

Denn Dubai nimmt weder Einkommens- noch Unternehmenssteuer, erklärte Böhmermann. Sind die Influencer also nur Steuerflüchtlinge?

Hier seht Ihr den ganzen Beitrag von Jan Böhmermann über Influencer in Dubai

Jan Böhmermann bietet Influencern eine Alternative zu Dubai

Jan Böhmermann (39) hat sich in seiner aktuellen Show Influencer vorgenommen.
Jan Böhmermann (39) hat sich in seiner aktuellen Show Influencer vorgenommen.  © Matthias Balk/dpa

Um in Dubai arbeiten zu können, wird allerdings eine Lizenz benötigt. Und die bedeutet keineswegs Freiheit, sondern harte Zensur. Man müsse unterschreiben, nichts zu religiösen und politischen Themen zu sagen, auch Äußerungen über Staatsoberhäupter sind verboten.

Außerdem müssen die Influencer immer ein "positives Image" von Dubai vermitteln. Als Gegenleistung gebe es kostenlose Reisen, Taschengeld und Festessen.

Dabei hat Dubai deutliche Schattenseiten. Das Land verletzt immer wieder die Menschenrechte und steht wegen Ausbeutung in der Kritik. Unter anderem ließ der Herrscher Mohammed Bin Rashid Al Maktoum (71) eine seiner Töchter entführen und foltern.

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Wollen die Influencer wirklich in so einem Land leben und dafür werben?

Als Alternative schlug Böhmermann ihnen Bremen - "das Dubai des Nordens" vor. Da hatte dann sogar Bürgermeister Andreas Bovenschulte (55, SPD) einen Gastauftritt und warb um Influencer. "Feel Bremen" lautet das Motto, bis zum Monatsende kann sich auf eine Lizenz beworben werden.

Titelfoto: Montage: Kamran Jebreili/AP/dpa, Matthias Balk/dpa

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