Früher Tod seiner Mutter: Joko Winterscheidt ist seit Monaten in Therapie

München - Moderator Joko Winterscheidt (45) hat im Podcast "Deutschland3000" mit Eva Schulz (34) erstmals über seine psychischen Probleme gesprochen.

Im Podcast "Deutschland3000" bricht Joko Winterscheidt (45) sein Schweigen: "Ich habe eine Therapie angefangen vor eineinhalb Jahren."
Im Podcast "Deutschland3000" bricht Joko Winterscheidt (45) sein Schweigen: "Ich habe eine Therapie angefangen vor eineinhalb Jahren."  © Rolf Vennenbernd/dpa

Die Ausgabe beginnt mit einem lockeren Gespräch über Jokos Leidenschaft für Architektur und Stadt- sowie Innenarchitektur.

Nach gut 33 Minuten allerdings wird das Thema deutlich ernster – und persönlicher. Denn der "Wer stiehlt mir die Show"-Erfinder gesteht: "Ich habe eine Therapie angefangen vor eineinhalb Jahren." Das hätte er noch nie öffentlich erzählt. Und er stockt auch kurz, ehe er diese Information ins Podcast-Mikrofon spricht.

Sein Freundeskreis hatte das offenbar schon kommen sehen. Sie hätten sich – und dafür zeigte sich Winterscheidt sehr dankbar – schon lange darüber Gedanken gemacht, ehe er selbst es tat. Selbst einen Therapieplatz hätten sie ihrem berühmten Freund bereits gesucht.

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"Als ich dann selbst so weit war und gesagt hab': 'Ist jetzt vielleicht ein überraschendes Thema für dich, aber ich denke über eine Therapie nach', hieß es: 'Nee, ist gar nicht überraschend für mich. Wir haben uns schon gekümmert. Wir hätten da jemanden'."

Joko ging darauf ein, dass er ohne Mutter aufgewachsen ist. "Natürlich macht das was mit jemandem." Der 45-Jährige war damals sechs Jahre alt, als seine Mama den Kampf gegen den Krebs verloren hatte.

Ohne "Wer stiehlt mir die Show" wäre er vielleicht weg vom TV

Auch zusammen mit seinem Dauer-TV-Partner Klaas Heufer-Umlauf (41, r.) lockt Joko seit vielen Jahren Millionen Zuschauer vor die Mattscheiben.
Auch zusammen mit seinem Dauer-TV-Partner Klaas Heufer-Umlauf (41, r.) lockt Joko seit vielen Jahren Millionen Zuschauer vor die Mattscheiben.  © Henning Kaiser/dpa

Seine emotionalen Probleme hatte er relativiert und sich eingeredet: "Ich kenn’ das ja nicht anders. Deswegen ist das okay für mich." Heute denkt er, dass eine Scheu, sich damit auseinanderzusetzen, der Grund für diese Denkweise war: "Ich glaube, ich habe mich da sehr, sehr lange selber angelogen."

Er hatte danach auch Unterstützung bei Bekannten gesucht, die bereits selbst in Therapien sind. Dabei habe er auch Hilfe erhalten, sich selbst die richtigen Fragen zu stellen.

Dadurch habe er gelernt, sein eigenes Verhalten zu hinterfragen und zu reflektieren. Was er als absoluten Gewinn verbucht: "Ich bin ultra glücklich darüber, dass ich das angefangen habe." Unter anderem habe er gelernt, seine eigenen Bedürfnisse nicht immer der Gruppen-Harmonie hinten anzustellen.

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Die traurige Geschichte um seine Mutter bringt ihm zumindest noch Jahrzehnte später immer wieder kuriose Erlebnisse ein. "Das ist meine absolute Lieblingsgeschichte". Seiner Schwester hätte er vor einiger Zeit seine grenzenlose Zuneigung zu Malaga-Eis mitgeteilt. "Dann sagt sie: 'Das war Mamas Lieblingseis.' Und ich so: 'Hau ab!'"

Erinnerungen ans Eisessen mit der Mutter habe er jedoch keine – was die Sache natürlich umso aufregender machte: "Ich bin durchgedreht", so Winterscheidt.

Auch wenn ihm seine Mutter "unfassbar" gefehlt hatte, betont er, eine schöne Kindheit, "so gut, wie es möglich war", gehabt zu haben. Er könne es allerdings auch nicht mit einer anderen Erfahrung vergleichen.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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