Bad Hersfeld - Schauspielerin Ingrid Steeger (†76) ist verstorben.

Die Schauspielerin starb am Freitag im Krankenhaus in Bad Hersfeld.

"Das Pflegeheim hat mir den Tod von Ingrid bestätigt. Es bricht mir das Herz", so ihr Freund Rolf Löbig (80) gegenüber der BILD.

Fans waren bereits seit einigen Tagen in Sorge um die 76-Jährige, nachdem am vergangenen Dienstag bekannt wurde, dass sie mit starken Bauchschmerzen in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste.

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In der Folge wurde sie wegen eines Darmverschlusses behandelt, musste Tabletten nehmen und erklärte noch, dass sie auf das Beste hoffe.

Schon im Sommer hatte es Berichte über den schlechten Gesundheitszustand der Schauspielerin gegeben: "Außer Krebs hat sie wirklich alles", bestätigte damals ihr enger Freund Rolf Löbig. "Es ist ein Jammer", so Löbig. "Die Pfleger und Pflegerinnen kümmern sich aber rührend um sie."

Nun scheint sie den Kampf verloren zu haben.

Aller Anfang ist schwer - und in Ingrid Steegers Fall nackt. Noch unter ihrem Geburtsnamen Ingrid Stengert begann die gebürtige Berlinerin ihre Karriere als Assistentin in einem Architektenbüro.

Nachts rekelte sie sich als GoGo-Girl in Rolf Edens Nachtclubs oder verdiente sich mit Softsex-Filmen und Playboy-Fotos etwas dazu.

Ihren Künstlernachnamen "Steeger" legte sie sich im Jahr 1968 zu, nachdem sie zum Fotomodell wurde und den Titel "Miss Filmfestival" gewann.

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Es folgten zahlreiche TV-Shows. In den 1970ern wurde Steeger unter anderem mit ihrer ikonischen Rolle in "Klimbim" (30 Folgen, 1973 bis 1979) deutschlandweit zum TV-Star.

Bei den Zuschauern blieb damals vor allem ihr Kult-Satz: "Dann mach' ich mir 'nen Schlitz ins Kleid und find' es wunderbar" im Gedächtnis.

Doch bei den Dreharbeiten verlief offenbar nicht alles wie geplant. "Da wurde ich oft betrogen. Geld haben immer nur die anderen mit mir verdient. Für eine Sendung 'Klimbim' bekam ich 3000 Mark", so Steeger damals gegenüber der BILD.

Knapp 25 Jahre später änderte Steeger mit der Rolle als Mona in dem Fernseh-Vierteiler "Der große Bellheim" von Star-Regisseur Dieter Wedel (†82) ihren Karrierekurs.

Aufgrund ihrer Freizügigkeit und der immensen Aufmerksamkeit standen Steegers Liebesbeziehungen stets unter dem Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit. "Echte Liebe fand sie nie", so ihr Freund Rolf Löbig. Ob der Grund dafür in ihrer grauenvollen Kindheit liegt?

In ihrer Biografie "Und find es wunderbar: Mein Leben" erzählt sie von ihrer grausamen Kindheit, einem Opa, der sie missbrauchte, Eltern die sie schlugen und jahrelangen Vergewaltigungen.

Steegers erste Ehe zu Kamera-Mann Lothar Elias Stickelbrucks (79) hielt nur zwei Jahre. Die nächste Beziehung mit "Klimbim"-Regisseur Michael Pfleghar (†58) sei von Gewalt und Drogenexzessen geprägt gewesen.

"Was auf dem Bildschirm zu sehen war, hat er aus mir heraus geprügelt. Ich war sein Eigentum und erst frei, als er sich erschossen hat", so die Schauspielerin damals.

In den kommenden Jahren folgten stürmische Affären, Auswanderungs-Pläne und zwei weitere Ehen. Die schlimmste Erfahrung machte Steeger jedoch mit dem US-amerikanischen Umweltschützer Tom LaBlanc (77): "Das war meine schlimmste Beziehung. Er wollte nur Geld. Geld, Geld."

Nach ihrer letzten Beziehung zu Zahnarzt Hans-Jürgen Dibbert (†77) sagte sie: "Er war nicht nett zu mir. Es tut mir leid für ihn, dass er tot ist. Ich hatte keinen Kontakt mehr, ich kann verzeihen, aber nicht vergessen."

Erstmeldung: 17.03 Uhr. Aktualisiert: 17.39 Uhr.