Zu wenig radikal, zu langsam: Luisa Neubauer knöpft sich die Grünen vor!

Berlin - Es brodelt in der grünen Familie! Klimaaktivistin Luisa Neubauer (26) wettert gegen die Politik, die aus ihrer Sicht die gesteckten Klimaziele zu verfehlen droht. Dabei nimmt sie besonders die Grünen und die Bundesregierung in die Pflicht.

Ist unzufrieden mit der gegenwärtigen politischen Entwicklung rund um die Klimaziele: Klimaaktivistin Luisa Neubauer (26).
Ist unzufrieden mit der gegenwärtigen politischen Entwicklung rund um die Klimaziele: Klimaaktivistin Luisa Neubauer (26).  © Christophe Gateau/dpa

Wenn die Klimaaktivistin mit den Grünen aneinandergerät, handelt es sich um einen heiklen innerparteilichen Konflikt.

Wie das "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND) berichtet, hat sich das deutsche Gesicht der Klimabewegung Fridays for Future über die aus ihrer Sicht nachlassende Intensität der Öko-Partei im Kampf gegen die Erderwärmung echauffiert.

Gegenüber dem RND moniert die 26-Jährige die jüngsten klimapolitischen Entscheidungen der Bundesregierung und nimmt dabei allem voran die Grünen in die Pflicht.

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"Aktuelle Berechnungen zeigen, dass wir in Deutschland auf einem 4,4-Grad-Pfad sind", warnt Neubauer eindringlich vor der drohenden Klimakatastrophe.

Dabei sah die gebürtige Hamburgerin das Land seit 2019 eigentlich auf einem guten Klima-Weg, insbesondere durch das Engagement ihrer Bewegung ausgelöst. Doch nun erkennt die Aktivistin Rückschläge, die genau jene gesteckten Ziele gefährden könnten.

"Jetzt erleben wir, dass die Regierung am Höhepunkt der Eskalation der Klimakrise entscheidet, Kernelemente aus dem wichtigsten Klimaschutzgesetz Deutschlands aufzugeben", zeigt sich Neubauer enttäuscht von der tristen Realität.

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Luisa Neubauer ist das Sprachrohr der Klimabewegung Fridays for Future.
Luisa Neubauer ist das Sprachrohr der Klimabewegung Fridays for Future.  © Carsten Koall/dpa

Dass die Grünen, bei denen Neubauer seit 2017 Mitglied ist, die Tendenz entwickeln würden, Zugeständnisse zu mehr Klimazerstörung mit staatsmännischer Politik zu verwechseln, schlägt der Klima-Ikone besonders auf den Magen.

Dabei wirft sie der Partei auch machtpolitische Spielchen vor und erinnert daran, dass echter Klimaschutz nicht dem Machterhalt weichen dürfe.

Einmal so richtig in Fahrt gekommen, kritisiert Neubauer auch den Rest der Bundesregierung, denn die Klimakrise sei aus ihrer Sicht kein Privatproblem der Grünen. Hierbei stehe vor allem Kanzler Olaf Scholz (64, SPD) in der Pflicht.

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Dieser müsse nach Ansicht Neubauers den Klimaschutz endlich zur Chefsache machen.

Neubauer richtet einen eindringlichen Appell an die Regierungsparteien, die Zivilgesellschaft sowie die Wirtschaft. Sie alle sollen sich für mehr Klimaschutz starkmachen.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

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