Luke Mockridge reagiert auf Vergewaltigungs-Vorwurf: Sat1-Moderator sagt seine Shows ab

Köln – Bisher war es ein offenes Geheimnis: Komikerin und Podcasterin Ines Anioli (35) soll eigenen Angaben zufolge von Komiker Luke Mockridge (32) sexuell missbraucht worden sein, als die beiden ein Paar waren. Ein "Spiegel"-Artikel bestätigte nun, dass es sich tatsächlich um Anioli gehandelt habe. Um Mockridge blieb es still, bis er sich am gestrigen Freitagabend äußerte.

Ines Anioli (35) berichtet in verschiedenen Podcasts und bei Instagram offen über die Zeit, in der sie in einer toxischen Beziehung steckte.
Ines Anioli (35) berichtet in verschiedenen Podcasts und bei Instagram offen über die Zeit, in der sie in einer toxischen Beziehung steckte.  © Montage: Screenshot/Instagram/inesanioli

Die 35-jährige Komikerin teilte am Freitag Ausschnitte des Spiegel-Artikels bei Instagram.

Damit war allen klar, dass es die ganze Zeit um Anioli ging und sie laut der umfangreichen Recherche zweier "Spiegel"-Journalistinnen nicht die einzige gewesen sein muss, die von Mockridge belästigt und missbraucht wurde.

"Ich bin eine dieser Frauen", lautete der Schlusssatz des Postings der einstigen Radio-Moderatorin. Denn offenbar sollen mehr als zehn Frauen schlechte Erfahrungen mit dem Komiker gemacht haben.

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Sei es im Club, auf einer der beliebten Kölner Partymeilen oder in einer Beziehung: Mockridge soll die Frauen erniedrigt und sich über sie lustig gemacht haben.

Auch eine Nacht mit seiner damaligen Freundin Anioli soll eskaliert sein. Er sei zu weit gegangen, habe ein "nein" laut Anioli nicht akzeptiert.

Viele der Aussagen, die Anioli und Mockridge später bei der Polizei machten, deckten sich. Einige aber auch nicht, womit es, wie es im deutschen Rechtsstaat üblich ist, zu einer Aussage-gegen-Aussage-Situation kam.

Das Verfahren wurde eingestellt und die Schlammschlacht in die sozialen Netzwerke verlagert.

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Luke Mockridge (32) wies die Vorwürfe von sich. Es sei nie zu einer versuchten Vergewaltigung gekommen. Damit steht es Aussage gegen Aussage.
Luke Mockridge (32) wies die Vorwürfe von sich. Es sei nie zu einer versuchten Vergewaltigung gekommen. Damit steht es Aussage gegen Aussage.  © Henning Kaiser/dpa

Für ihre Offenheit und ihren Mut bekam die Komikerin viel Zuspruch von Kolleginnen, Kollegen und Fans. Viele gaben an, hinter ihr zu stehen und ihr zu glauben. Genau das sei der 35-Jährigen sehr wichtig: Betroffenen müsse geglaubt werden, sagte sie immer wieder.

Dafür, dass sie mit ihren Anschuldigungen an die Öffentlichkeit ging, wurde Anioli jedoch nicht nur gefeiert. Viele Nutzer schickten ihr fiese Hass-Botschaften und waren der Meinung, dass die Komikerin mit der Aktion nur mehr Bekanntheit erlangen wollen würde.

Auch Mockridge äußerte sich damals mit einer langen Video-Botschaft zu den Vorwürfen und kündigte eine längere Auszeit an. Auch sein Sender "SAT.1" teilte ein Statement.

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Nur eine Woche nach seiner Erklärung Ende August sollte es mit der Auszeit allerdings schon wieder vorbei sein, denn der Entertainer kündigte an, künftig eine neue Musik-Show zu moderieren. 2022 sollte es losgehen.

Doch nun scheint das Vorhaben geplatzt zu sein. Am Freitagabend äußerte sich der 32-Jährige zu den Vorwürfen und sagte all seine Shows für das kommende Jahr ab.

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Luke Mockridge braucht Zeit, "um zu verstehen, zu lernen und zu heilen"

"Aufgrund der aktuellen Berichterstattung zu meiner Person werde ich meine Auszeit auf unbestimmte Zeit verlängern. Ich brauche Zeit, Ruhe und Abstand, um zu verstehen, zu lernen und zu heilen. Aus diesem Grund kann und werde ich die für das kommende Jahr bereits angekündigten SAT.1-Shows nicht moderieren", hieß es seitens des Komikers.

Er kündigte zwar an, wieder auftreten zu wollen, doch wann das der Fall sein wird, bleibt ungewiss. Auch wenn der "Spiegel"-Artikel deutlich auf der Seite von betroffenen Frauen zu sein scheint, bleibt die Essenz dieselbe: Es steht Aussage gegen Aussage.

Klar ist, dass die Causa Mockridge-Anioli juristisch gesehen abgeschlossen ist, in den öffentlichen Netzwerken und Medien aber hingegen weiterhin Thema sein wird.

Titelfoto: Montage: Henning Kaiser/dpa, Montage: Screenshot/Instagram/inesanioli

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