Als Gast erschreckendes Beispiel aus russischem Schulbuch nennt, reagiert Markus Lanz sofort

Hamburg - Das Thema "Kriegsangst" und insbesondere die wachsende Bedrohung durch Machthaber Wladimir Putin (72) standen am Mittwochabend im ZDF auf dem Programm. Markus Lanz (56) hatte dafür unter anderem den Russland-Experten Andrey Gurkov (66) zu Gast.

Am Mittwochabend diskutierte Markus Lanz (56, l.) mit dem russischen Journalisten Andrey Gurkov (66).
Am Mittwochabend diskutierte Markus Lanz (56, l.) mit dem russischen Journalisten Andrey Gurkov (66).  © Montage: ZDF/Cornelia Lehmann (2)

Von ihm wollte der Moderator wissen: "Diese Begeisterung für Krieg. Die Tatsache, dass man Krieg sozusagen zur DNA eines Staates macht und er identitätsstiftend wird, ist das etwas, was wir immer noch nicht wirklich verstanden haben?"

Klipp und klar sagte der in Moskau geborene Journalist: "Absolut. [...] Schon in der Sowjetzeit wurden wir Russen so erzogen, dass wir die ultimative Siegernation sind und Putin hat das jetzt an die Spitze getrieben. Wir Russen sind in den Kriegen immer die Helden. Wir sterben dort auch den Heldentod, aber am Ende sind wir die glorreichen Sieger."

Zur Veranschaulichung seiner Aussage brachte der Publizist ein erschreckendes Beispiel aus dem Bildungssystem der Großmacht vor. "Ein 25-jähriger Offizier, der bis zuletzt gekämpft hat, wird gefeiert dafür, dass er - als er schwer verwundet gefangen genommen werden sollte - die Granate gezündet und sich und die Ukrainer getötet hat."

Markus Lanz: "Das ist in Deutschland absolut nicht denkbar"

Dies stehe in einem neuen Geschichtsbuch für die Oberstufe beim Kapitel zur "Spezialoperation", um exemplarisch zu erklären, wie man seinem Land zu dienen habe und wie man ins Jenseits gehen sollte.

Sofort reagierte Lanz: "Das ist in Deutschland absolut nicht denkbar", musste er feststellen, woraufhin direkt Zustimmung von Gurkov kam. Er ergänzte: "Die Deutschen wollten - aus verständlichen Gründen - dieses Bild von Russland lange nicht haben. Deswegen verstehen viele Deutsche auch nicht, wie diese Kriegspropaganda wirkt. [...]"

Die ganze, rund 60-minütige Folge mit allen Aussagen und Standpunkten kann in der ZDF-Mediathek auf Abruf angesehen werden.

Titelfoto: Montage: ZDF/Cornelia Lehmann (2)

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