Als Karl Lauterbach spricht, ist Markus Lanz genervt: "Drehen uns im Kreis"

Hamburg/Berlin - Ein Stammgast kehrt zurück: Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) war am gestrigen Donnerstagabend nach längerer Abwesenheit wieder in der Sendung von Markus Lanz (54) zu sehen - aus gutem Grund, wie der Moderator erklärte. Er wollte über die geplante Cannabis-Legalisierung diskutieren.

Markus Lanz (54, l.) sprach am Donnerstagabend mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) über die Cannabis-Legalisierung.
Markus Lanz (54, l.) sprach am Donnerstagabend mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) über die Cannabis-Legalisierung.  © ZDF/Markus Hertrich

Gleich zu Beginn wurde Lauterbach von Lanz mit dessen Feststellung konfrontiert, dass die härtesten Widersacher des Cannabis-Gesetzes in der SPD zu finden seien.

"Würde ich nicht sagen. Die härtesten Widersacher sind bei der Union oder gar den Nicht-Demokraten", entgegnete der 60-Jährige. Doch Lanz unterbricht sofort: "Ne, ne, das ist ja die Opposition. Ich rede von der Regierung, von der Sie noch Teil sind."

Daraufhin konkretisierte Lauterbach: "In der Regierung - auch in der SPD - gibt es noch ein paar Vorbehalte. Das gehört aber zum Geschäft dazu. Wir diskutieren in der Sache (...) und haben das Gesetz noch mal ein bisschen verändert."

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Die Legalisierung solle noch im Februar verabschiedet werden. Ab dem 1. April dürften Personen mit einem Mindestalter von 18 Jahren dann bis zu 25 Gramm Cannabis für den Eigenkonsum besitzen.

Instagram-Post sorgt beim Moderator für Irritationen

Via Instagram schrieb die Bundesregierung: "Bubatz wird legal."
Via Instagram schrieb die Bundesregierung: "Bubatz wird legal."  © Screenshot/Instagram/bundesregierung

Über die geplante Änderung machte die Bundesregierung bereits über die sozialen Netzwerke aufmerksam. Ein Instagram-Post aus dem vergangenen Jahr verkündete in Jugendsprache: "Bubatz wird legal". Eine Warnung vor der Droge gab es in diesem Zusammenhang nicht.

Genau das irritiert Lanz: "Sie hätten darüber schreiben können: Bubatz schädigt euer Gehirn - machen Sie aber nicht."

"Das ist ehrlich gesagt nicht die Kampagne, die wir gemacht haben", erklärte Lauterbach. Bei der Kampagne, die das Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben und mit Jugendlichen getestet hätte, mache man in Jugendsprache auf die Gefährlichkeit von Cannabis aufmerksam.

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"Das ist nicht von Ihnen?", fragte Lanz verblüfft. "Das kann ich zunächst nicht bewerten, ob das von uns ist", so Lauterbach. "Das haben wir für Sie schon gemacht", erwiderte der 54-Jährige. Das Posting sei auf dem offiziellen Account der Bundesregierung veröffentlicht worden.

Lanz zu Lauterbach: "Wir drehen uns im Kreis"

Lauterbach verteidigte im Gespräch seinen Standpunkt.
Lauterbach verteidigte im Gespräch seinen Standpunkt.  © ZDF/Markus Hertrich

Ungeachtet dessen versuchte der SPD-Politiker anschließend erneut, seinen Standpunkt zu bekräftigen. Die Cannabis-Legalisierung solle junge Menschen vor dem Schwarzmarkt und extrem hohen Konzentrationen der Droge schützen.

Lanz will unterbrechen, sagte in genervtem Ton: "Herr Lauterbach, wir drehen uns im Kreis. Wir hören uns das jetzt zum fünften Mal an." Doch Lauterbach ließ sich in seinem Redefluss nicht stoppen und fuhr fort.

Die ganze Folge mit allen Aussagen kann in der ZDF-Mediathek angesehen werden.

Titelfoto: ZDF/Markus Hertrich

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