Extremismus-Forscher will bei "Markus Lanz" wissen: "Wer schützt die Deutschen?"

Hamburg/Berlin - Drei Menschen verloren beim Messermord von Solingen ihr Leben. Erneut ist eine scharfe Debatte um die Flüchtlingspolitik und die Sicherheit in Deutschland entbrannt. So beschäftigte sich auch Markus Lanz (55) nach seiner Rückkehr aus der Sommerpause am Dienstagabend mit den Folgen des schrecklichen Vorfalls.

Am Dienstagabend diskutierte Markus Lanz (55, l.) mit CDU-Politiker Jens Spahn (44), Journalistin Anne Hähnig (35), Rechtswissenschaftler Daniel Thym (50) und Extremismusforscher Ahmad Mansour (48).
Am Dienstagabend diskutierte Markus Lanz (55, l.) mit CDU-Politiker Jens Spahn (44), Journalistin Anne Hähnig (35), Rechtswissenschaftler Daniel Thym (50) und Extremismusforscher Ahmad Mansour (48).  © ZDF/Cornelia Lehmann

Dafür sprach der ZDF-Moderator unter anderem mit dem Extremismus-Forscher Ahmad Mansour (48).

Er stellte zu Beginn klar: "Mich macht fassungslos, dass wir vor drei Wochen darüber diskutiert haben, ob Grenzkontrollen Sinn machen. Jetzt will keiner mehr darüber reden [...]", sagte Mansour und bezog sich damit auf die plötzliche Angst vor weiteren Anschlägen.

"Die Sicherheitsapparate sagen seit Jahren, dass der IS und andere Terrororganisationen die Flüchtlingsrouten nutzen, um Terror-Strukturen in Deutschland bewusst aufzubauen", so der 48-Jährige.

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"Wir können nicht unterscheiden zwischen Menschen, die Schutz suchen oder die bewusst nach Europa kommen, um Anschläge zu verüben. Dass wir da keine Mechanismen haben, zeigt wie dysfunktional das Ganze ist", kritisiert Mansour und fordert: "Wir brauchen Antworten, wie wir etwas verbessern können. Denn die Situation heute ist lebensgefährlich!"

Extremismus-Forscher Ahmad Mansour über Terror-Gefahr: "Wer schützt die Deutschen?"

Mansour warnte eindringlich vor der Überforderung Deutschlands durch die Aufnahme zu vieler Flüchtlinge.
Mansour warnte eindringlich vor der Überforderung Deutschlands durch die Aufnahme zu vieler Flüchtlinge.  © ZDF/Cornelia Lehmann

Im Verlauf der Sendung versucht Mansour mit bislang eher unbeantworteten Fragen seine Warnung vor einer drohenden Terror-Welle zu bekräftigen: "Wer schützt eigentlich die Deutschen? Wer schützt eigentlich die Migranten, die vor Islamismus nach Europa fliehen?", will der Buchautor wissen.

Er betont: "Wenn wir Leute aufnehmen und das auch richtig machen wollen, dann geht es nicht mit 500.000 Menschen. Dann geht es vielleicht mit 100 oder 200.000 Menschen."

Der Rest sei zwar physisch in Deutschland, aber emotional noch nie angekommen. "Das ist genau die Gruppe, die dann von Islamisten rekrutiert wird, weil sie keine Chance hat", erklärt der Extremismus-Forscher.

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Es sei moralisch falsch, dass Deutschland aus reiner Ideologie möglichst viele Menschen unterbringt. "Wir helfen niemanden, wenn wir sie aufnehmen und dann im Stich lassen. Das ist die Situation, die wir gerade hier haben", gibt Mansour deutlich zu Bedenken.

Die ganze Folge mit allen Aussagen der Diskussion zwischen Markus Lanz und seinen Gästen kann in der ZDF-Mediathek auf Abruf angesehen werden.

Titelfoto: ZDF/Cornelia Lehmann

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