Markus Lanz will schockierendes Video mehrmals sehen: "Können wir das nochmal zeigen?"
Hamburg - Die Krawalle von Los Angeles beschäftigen auch Markus Lanz (56). Am Dienstagabend wollte der Moderator im ZDF über die Ereignisse sprechen. Dafür ließ er ein schockierendes Video einspielen.

Es dokumentiert, wie die australische Journalistin Lauren Tomasi während ihrer Live-Schalte plötzlich von einem Gummigeschoss getroffen wurde. Sie schrie lauthals auf, griff sich ans Bein und brachte sich in Sicherheit.
"Wenn man diese Szene sieht, dann sieht es zumindest für mich so aus, als hätte dieser Polizist absichtlich auf eine Reporterin geschossen, auf jemanden, der ganz klar als Journalistin in dem Fall zu erkennen war. Was ist der Hintergrund zu dieser Geschichte?", wollte Lanz im Anschluss an den gezeigten Clip wissen.
Dazu erklärte der zugeschaltete ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen (58) aus Washington: "Es ist eine Situation, die sehr unübersichtlich ist. Wir wissen nicht, ob der Polizeibeamte einfach nicht erkannt hat, dass es eine Reporterin war und irgendeine Bedrohung im Augenwinkel wahrgenommen hat. Das muss sicher geprüft werden."
Theveßen gab jedoch zu Bedenken, dass das Gummigeschoss aus nächster Nähe abgefeuert wurde. Genau dieser Punkt sorgte auch bei Lanz für Skepsis: "Vielleicht können wir das nochmal zeigen, um mal den Kontext zu verstehen?", fragte er. Die Regie spielte die Sequenz daraufhin erneut ein.
Der erschreckende Vorfall im Video
Elmar Theveßen über angespannte Lage: "Kann dann eben eskalieren"

Der Korrespondent führte weiter aus, dass ein gewisses Risiko vor Ort bestehe. Die Emotionen würden hochkochen, manche Sicherheitskräfte würden sich bedroht fühlen.
"Die überwältigende Mehrheit der Demonstranten ist absolut friedlich, aber es gibt unter diesen auch einige, die zu Gewalt greifen, Steine werfen, Polizeikräfte attackieren, also zumindest auf sie losrennen und teilweise auch Brandsätze werfen", so Theveßen.
Er betont: "In solchen Situationen kann es dann eben eskalieren."
Die ganze rund 75-minütige Folge mit allen Aussagen und Standpunkten kann in der ZDF-Mediathek auf Abruf angesehen werden.
Titelfoto: ZDF/Markus Hertrich