Hamburg - Um die Zurückweisungen an den deutschen Grenzen entbrannte nach einem aufsehenerregenden Gerichtsurteil eine hitzige Debatte, in die sich sogar Bundeskanzler Friedrich Merz (69) mit einem Machtwort einschaltete. Auch Markus Lanz (56) wollte die Situation nicht unkommentiert lassen. Er begrüßte deshalb CSU-Politiker Markus Söder (58) in seiner Sendung.

Der bayrische Ministerpräsident lieferte zunächst seine Begründung für das härtere Durchgreifen: "Die öffentliche Sicherheit und Ordnung ist nicht gewährleistet [...]. Deutschland hat jahrelang versucht, die Partner zur Einhaltung des Rechts zu ermuntern. Das hat nicht funktioniert."

Somit müsse die Bundesrepublik ihre Grenzen jetzt selbst schützen, betonte der 58-Jährige. Man berufe sich dabei auf eine Notlage als Rechtsgrundlage.

Darauf erwiderte die geladene Journalistin Melanie Amman (47): "Unsere Notlage ist also, dass anderswo das Recht nicht eingehalten wird und wir es deshalb auch nicht einhalten?", schlussfolgerte die stellvertretende Chefredakteurin des Spiegels. "Damit kommen Sie nicht durch!", feuerte sie in Richtung Söder.

Auch Markus Lanz äußerte große Bedenken. In einem ausführlichen, einminütigen Redebeitrag griff er die Problematik auf, dass deutsches Asylrecht seit Jahrzehnten von europäischem Asylrecht überlagert werde und der EuGH eine sehr genaue Begründung für die Ausrufung einer Notlage fordere.

"Das war jetzt aber eine sehr lange Frage. Da ist doch die Sendezeit vorbei", warf Söder direkt nach Lanz' Ansprache ein, was dem Moderator jedoch überhaupt nicht passte: "Na, bitte! Ich habe was erklärt! Das ist wichtig, das mal zu verstehen", konterte er verärgert.

Die ganze, rund 75-minütige Folge mit allen Aussagen und Standpunkten kann in der ZDF-Mediathek auf Abruf angesehen werden.