Mutmaßliche Vergewaltigung auf Schumi-Anwesen: Angeklagter schwänzt Prozess
Nyon (Schweiz) - Ein Rennfahrer soll auf dem Anwesen von Michael Schumacher (56) und dessen Familie eine Pflegerin des Formel-1-Rekordchampions vergewaltigt haben. Jetzt gibt es neue Entwicklungen.

Denn zur anberaumten Verhandlung am Mittwoch (15. Oktober) vor dem Gericht in Nyon ist der Angeklagte Joey M. (29) nach Angaben von BILD nicht erschienen.
Allerdings liege das in seinem Recht, wie der Verteidiger des australischen Motorsportlers, Luc Vaney, erklärt. "Artikel 366 der Schweizerischen Strafprozessordnung erlaubt einmaliges Ausbleiben. Beim nächsten Mal wäre es das letzte – er würde dann in Abwesenheit verurteilt", führt der Jurist aus.
Dem 29-Jährigen wird vorgeworfen, die Pflegerin Najia B., die sich bis 2020 um die schwer verunglückte Motorsport-Legende gekümmert hat und auch in die Erpressung gegen seine Familie verstrickt gewesen sein soll, am 23. November 2019 zweimal vergewaltigt zu haben.
Nach Schichtende soll sie den Abend mit befreundeten Kollegen ausklingen lassen haben. Demnach sei dabei auch viel Alkohol geflossen. Als sie sich nicht mehr wohlgefühlt habe, sei sie ins Bett gebracht worden. Anschließend soll sich Joey M. an ihr vergangenen haben.
Mick Schumacher und Joey M. waren befreundet

Der Verteidiger der Geschädigten, Patrick Michod, soll sich beim Verlassen des Gerichtssaals abfällig über den Angeklagten geäußert haben.
"Das ist bedauerlich, feige", habe er gesagt, wie das Sekretariat des Anwalts auf "BILD"-Nachfrage bestätigt. Demnach sei die Beweislage für die Gegenseite eindeutig.
Der Prozess gegen den Rennfahrer, der einst ein guter Freund von Mick Schumacher (26) gewesen ist, ist vom Richter zunächst vertagt worden. Wie das Büro des Staatsanwaltes erklärt, soll dieser erst im Laufe des Jahres 2026 wieder neu aufgenommen werden.
Joey M. hatte damals auf dem Anwesen der Familie Schumacher gewohnt. Inzwischen soll es zwischen ihm und Mick aber keinen Kontakt mehr geben.
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