Gruber zu Rassismus-Vorwürfen: "Ich finde, ich war noch relativ harmlos"

Augsburg - Die Kabarettistin Monika Gruber (52) hat Rassismusvorwürfe im Zusammenhang mit ihrem neuen Buch zurückgewiesen - und die umstrittene Passage in einem Zeitungsinterview schlichtweg als Satire gerechtfertigt.

Monika Gruber (52) hat eine ganz eigene Sichtweise.
Monika Gruber (52) hat eine ganz eigene Sichtweise.  © Matthias Balk/dpa

"Ich finde, ich war noch relativ harmlos angesichts der Tatsache, dass diese Dame am liebsten alle, die Stricken ihr Hobby nennen, per se ins rechte Eck drängen möchte, daher habe ich in diesem Fall keinerlei Unrechtsbewusstsein", sagte Gruber der "Augsburger Allgemeinen". Und weiter: "Oder wie Bruno Jonas sagen würde: Ja, wo samma denn!"

Die 52-Jährige zieht in ihrem Buch "Willkommen im falschen Film" über eine mit Klarnamen genannte Nutzerin der Plattform X her, die davor gewarnt hatte: "Rechtsextreme Frauen unterwandern aktuell aktiv auch die textile Hobbyszene (z.B. zum Thema Stricken). Bitte setzt Euch aktiv damit auseinander, wer was anbietet und wer Angebote bietet."

Das sei Schwachsinn und die Bloggerin Roma Maria Mukherjee eine Tugendwächterin, heißt es im Buch.

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Was eine Frau dieses Namens in der textilen Hobbyszene treibe, sei ein Rätsel, die Kabarettistin, die in Wartenberg geboren wurde, habe sie "eher beim tantrischen Chakren-Turnen oder einem veganen Urschrei-Seminar verortet".

Kabarettistin Monika Gruber sieht juristischer Auseinandersetzung gelassen entgegen

Die Kabarettistin spricht bei der Passage von Satire.
Die Kabarettistin spricht bei der Passage von Satire.  © Peter Kneffel/dpa

Mukherjee hatte als Reaktion daraufhin öffentlich gemacht, dass sie die entsprechende Passage als beleidigend, rassistisch sowie auch ehrverletzend empfinde - und danach viel Zuspruch enthalten.

Die für sie völlig überraschende Verwendung ihres vollen Namens kritisierte Mukherjee, die als Praxismanagerin im Gesundheitswesen arbeitet und im Zuge der Debatte mit Hassnachrichten konfrontiert wurde, ebenfalls bei ihrem Statement.

Der herausgebende Piper-Verlag betonte daraufhin, niemanden persönlich verletzen zu wollen und sich deshalb auch mit Gruber und Co-Autor Andreas Hock (49) darüber austauschen zu wollen, wie die Passage im Hör- und E-Book sowie im gedruckten Buch der 52-Jährigen nun geändert werden könne.

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Gruber hingegen betonte jetzt in der "Augsburger Allgemeinen", die Vorwürfe entbehrten "jeder Grundlage".

Einer juristischen Auseinandersetzung sehe sie deshalb gelassen entgegen. "Wer sich öffentlich zu gesellschaftlichen Themen äußert, muss sich auch gefallen lassen, dass diese Äußerungen dann satirisch behandelt werden."

Titelfoto: Matthias Balk/dpa

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