Singer-Songwriter Olli Schulz gesteht: "Ich arbeite, um zu vergessen"

Hamburg - Olli Schulz (49) stürzt sich in die Arbeit, statt aufgeregt unterm Weihnachtsbaum auf das Christkind zu warten. Weihnachten gehe ihm am "Arsch vorbei". Warum er sich gerade lieber mit allerlei Aufgaben umgibt, verriet er Jan Böhmermann (41) im Rahmen ihres gemeinsamen Podcasts "Fest & Flauschig".

Olli Schulz (49): "Das ist vielleicht echt eine kleine Rettung, wenn man sich einfach mit viel Arbeit umgibt, um nicht in den Weltschmerz oder irgendwas zu verfallen."
Olli Schulz (49): "Das ist vielleicht echt eine kleine Rettung, wenn man sich einfach mit viel Arbeit umgibt, um nicht in den Weltschmerz oder irgendwas zu verfallen."  © Fabian Sommer/dpa

Der 49-Jährige habe derzeit einen "Knüppel vollen Sack mit Arbeit um die Ohren hängen", verriet Olli seinem Freund-Kollegen Böhmermann am Mittwoch. "Ich arbeite, um zu vergessen. Um das Leben nicht so zu spüren."

Ganz so ironisch, wie vieles der beiden Nordlichter verstanden werden muss, schien diese dramatische Aussage des Songwriters gar nicht gemeint zu sein.

Denn er führte weiter aus: "Das ist vielleicht echt eine kleine Rettung, wenn man sich einfach mit viel Arbeit umgibt, um nicht im Weltschmerz oder irgendwas zu verfallen."

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Olli Schulz Olli Schulz setzt sich für Kult-Club ein: "Dieser Laden hat Geschichte geschrieben!"

Es sei immer wichtig, etwas zu tun zu haben. "Das tut den Menschen gut", weiß der gebürtige Hamburger. "Sonst verlottere ich auf der Straße (...), und will den Kindern Hasch verkaufen. Das will auch keiner", scherzte er im Gespräch.

Die Leute wollen, dass er kreativ sei, "ansonsten kommt der Junge unter die Räder".

Was der 49-Jährige eigentlich genau mithilfe von Arbeit "vergessen" möchte, lässt sich nur erahnen.

Vermutlich Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine, den Klimawandel, den Tod von Kätzchen Kugel?

Olli Schulz auf Rummel: "Das hat mir wirklich das Herz gebrochen"

Auch vermeintliche kleine Erlebnisse greifen den Barden emotional an. Am Wochenende habe er auf einem Berliner Winterrummel mitbekommen, dass drei Teenager eine Runde auf einer Achterbahn drehen wollten, die wilde Fahrt jedoch ihre finanziellen Mittel überstieg, erzählte Olli.

Ganze sieben Euro sollte der Spaß für jedes Kind älter als zwölf Jahre kosten. Viel zu viel sind sich Olli und Jan einig. "Das hat mir wirklich das Herz gebrochen."

Einspringen und zahlen wollte der Musiker aber dann auch nicht für das Vergnügen. "Weil die kannten mich nicht und es wäre auch ein bisschen awkward (unangenehm, Anm. d. Red.) gewesen."

Der 49-Jährige wünsche sich, dass alle Kinder in dem Alter in "Armut" das Vergnügen haben dürfen, Achterbahn zu fahren. Wie? Vielleicht sollte man ein oder zwei Tage einführen, an denen man günstiger fahren kann, so Ollis Idee. Na immerhin.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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