"Peaky Blinders"-Star stirbt kurz nach Tumor-Diagnose!

London (Großbritannien) - Vor acht Wochen erhielt Schauspieler Benjamin Zephaniah die Diagnose Hirntumor. Nun ist der "Peaky Blinders"-Star im Alter von 65 Jahren gestorben.

Benjamin Zephaniah wird von der New York Times zu den 50 bedeutendsten Schriftstellern der Nachkriegszeit gezählt.
Benjamin Zephaniah wird von der New York Times zu den 50 bedeutendsten Schriftstellern der Nachkriegszeit gezählt.  © John Stillwell/PA Wire/dpa

Wie seine Familie heute auf seinem X-Account bekannt gab, verstarb der Brite im Kreise seiner Liebsten. "Mit großer Trauer und Bedauern geben wir den Tod unseres geliebten Ehemanns, Sohnes und Bruders in den frühen Morgenstunden des 7. Dezember 2023 bekannt", so die Mitteilung.

Und weiter: "Wir haben ihn mit der Welt geteilt und wir wissen, dass viele schockiert und traurig über diese Nachricht sein werden. Benjamin war ein echter Pionier und Innovator, er hat der Welt so viel gegeben. Mit seiner erstaunlichen Karriere, die ein riesiges Werk an Gedichten, Literatur, Musik, Fernsehen und Radio umfasst, hinterlässt er uns ein freudiges und fantastisches Vermächtnis."

Der 1958 in Birmingham (Großbritannien) geborene Sohn eines Postboten und einer jamaikanischen Krankenschwester setzte sich zu Lebzeiten als Dichter für Minderheiten ein und prangerte in seinen Texten politische Unsicherheiten und soziale Ungerechtigkeiten an.

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Hierzulande war er vor allem durch seine Rolle als Straßenprediger Jeremiah Jesus in dem umjubelten Gangsterepos "Peaky Blinders" bekannt. In 14 Episoden spielte er das "moralische Herz" der gesetzlosen Truppe und erntete die Anerkennung der Kritiker.

Von einem Teenager, der die Schule nicht lesen und schreiben konnte und im Gefängnis saß, bis hin zu einem der berühmtesten britischen Dichter des 21. Jahrhunderts - das Leben von Zephaniah ist ein strahlendes Beispiel für den Triumph über Widrigkeiten.

Benjamin Zephaniahs Familie trauert um den weltberühmten Dichter

Der Künstler, der einen Ritterorden ablehnte

Der Rastafari wurde einmal als Großbritanniens "Volkspreisträger" bezeichnet und auch als Nelson Mandelas Lieblingsdichter gefeiert. (Archivbild)
Der Rastafari wurde einmal als Großbritanniens "Volkspreisträger" bezeichnet und auch als Nelson Mandelas Lieblingsdichter gefeiert. (Archivbild)  © Yui Mok/PA Wire/dpa

Nachdem bei ihm schon früh Legasthenie diagnostiziert worden war, verließ Zephaniah im Alter von 13 Jahren die Schule und konnte weder lesen noch schreiben. Als Jugendlicher geriet er dann an die falschen Leute, beging kleinere Delikte und saß sogar eine Zeit lang im Gefängnis.

Dennoch erlangte er im Laufe seines Lebens stolze 16 Doktortitel, veröffentlichte mehrere Bücher und glänzte auch in Fernsehserien wie "EastEnders" und "The Bill".

Musikalisch machte sich der Brite ebenfalls einen Namen: Sein Album Rasta, das die erste Aufnahme von The Wailers nach dem Tod von Bob Marley sowie eine Hommage an den südafrikanischen Staatschef Mandela enthielt, verschaffte ihm internationales Ansehen und erreichte damals die Spitze der jugoslawischen Pop-Charts.

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Wie "The Guardian" berichtete, soll Zephaniah 2003 sogar der britische Ritterorden OBE (Order of the British Empire) angeboten worden sein - den er jedoch ablehnte.

Große Trauer um Benjamin Zephaniah: "Herzzerreißende Nachricht"

Viele Freunde, ehemalige Kollegen und Fans trauerten bereits öffentlich um den Schauspieler. So schrieb Kinderbuchautor Michael Rosen (77) auf X: "Ich bin am Boden zerstört. Ich bewunderte ihn, respektierte ihn, lernte von ihm, liebte ihn. Liebe und Beileid an die Familie und alle, die ihn geliebt haben."

Radiomoderatorin Gemma Cairney (38) teilte ihr Beileid und schrieb: "Was für eine herzzerreißende Nachricht. Mein tiefstes Beileid an die Familie. Benjamin war einer der Größten unter uns."

Die "Black Writers' Guild" würdigte ihn als "Titan der britischen Literatur". "Benjamin war ein Mann der Integrität und ein Beispiel dafür, wie man seine Werte leben kann", hieß es in einer Stellungnahme bei X.

Auch das Team der beliebten Gangster-Serie würdigte den Schauspieler in einem Beitrag auf Instagram: "Er war von Anfang an ein beliebter, bedeutender und einflussreicher Teil der Peaky-Blinders-Familie und der gesamten kreativen Gemeinschaft."

Titelfoto: John Stillwell/PA Wire/dpa

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