Roland Kaiser erobert Dresden: So schön war die Kaisermania

Dresden - In dieser Nacht sind wir frei: Kaisermania-Auftakt am Elbufer! Vor 12.000 Fans beging Schlager-Legende Roland Kaiser (73) am Freitag die erste Show der diesjährigen Kaisermania. Aufziehende Gewitterwolken sang er in die Flucht. Zwischen den Zeilen wurde der beliebteste Gast der Stadt deutlich.

Eine Affäre mit Happy End: Roland Kaiser (73) meisterte das erste von vier Konzerten am Dresdner Elbufer.  © Steffen Füssel

Mit einem Hauch von "fast nichts an" schwang sich der Kaiser in seinem hellgrau-schwarz-farbenem Dreireiher kurz nach acht auf die Bühne.

In feuerrote Lichtkegel gehüllt, eröffnete er die diesjährige Ausgabe seiner Kult-Konzertreihe mit "Ich werde da sein". Unter tosendem Applaus. Trotz inzwischen 21 Ausgaben Kaisermania, dem 22. Jahr Roland Kaiser in Dresden, blitzten wieder selbst gedruckte Fan-Shirts, Krönchen und anderer blinkender Kopfschmuck aus der Menge.

Und trotz erneut gestiegenen Ticketpreisen. Wenigstens 109 Euro zahlten Kaiser-Fans fürs Ticket. Das darf ja wohl nicht wahr sein... Es war DAS Gesprächsthema in den Einlass- und Bierwagenschlangen am Abend.

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Für die aus Cottbus angereiste Manu (52) ist damit "eine Schmerzgrenze" erreicht, sagte sie zu TAG24. "Ich hoffe, dass die Bühnenarbeiter davon etwas abbekommen." Andere, die nicht namentlich erwähnt werden wollten, drückten sich deutlicher aus.

Max (33) "würde sogar noch mehr für Roland ausgeben", so der selbsternannte "größte Roland Kaiser-Fan der Welt". Zusammen mit seinen Ahrensfelder Freunden hat er sich pinke "RK"-Hemden drucken lassen. Auch, wenn ihm das neue "Marathon"-Album nicht so sehr zusagt. "Zu viele Balladen", sagt er. Des Kaisers "erotischer Hintergrund" sei ihm wichtig.

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Auch die Elbwiesen waren am Freitag gut besucht.  © Steffen Füssel
Die Fans nahmen zum Teil längere Anfahrten in Kauf. Doch nicht jeder war begeistert von den Ticketpreisen.  © Steffen Füssel

Roland Kaiser wendet sich ans Publikum: "Wir leben in einer Zeit, in der der Ton immer rauer wird"

Dresden ist aktuell wieder im Kaiser-Fieber.  © xcitepress

Zum erotischen Hintergrund seiner Songs hat sich Roland Kaiser am Freitag geäußert. "Ich wollte doch nur spielen", zuckt der 73-Jährige mit den Schultern. Vom Mädchen bis zur Frau und deren Männer lachten. "Aber bei 'Du, Deine Freundin und Ich'", sagte er, "da wurde es eng!"

Doch der Grandseigneur des deutschen Schlagers gab sich nur selten so flapsig, Kaiser hatte etwas zu sagen. Schon nach dem ersten Lied wandte er sich dem Publikum zu: "Wir leben in einer Zeit, in der der Ton immer rauer wird", sagte er ohne den Zeigefinger zu erheben.

"Lasst uns einen Abend lang Spaß haben. Und Achtung haben für unsere Nachbarn." Applaus. Gefolgt von "Achtung und Respekt" von seinem neuen Album "Marathon".

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Das Publikum antwortete: Mit tausenden winkend weißen Tüchern zu "Liebe kann uns retten". Darin will der Kaiser weiße Fahnen sehen. Denn es brennt noch Licht am Horizont. Diese Welt ist wunderschön.

Achtung und Respekt gab's vor allem für die, die eine Regenjacke dabei hatten. Denn passend zum Cover "It Never Rains in California" setzte Niesel ein. Als Kaiser "Schachmatt" gesetzt wurde, regnete es sich ein. Doch die kurzzeitig angezeigten Gewitterzellen ließen sich wohl von 12.000 textsicheren "Extremen" vertreiben, die "nicht nein gesagt" hatten …

Am Samstag geht's schon wieder los: 18 Uhr beginnt der Einlass zur zweiten Runde Kaisermania. Keine Fragen an den Morgen danach!

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