Kommentar zur Kaisermania: Es brennt noch Licht
Ein Kommentar von Erik Töpfer
Dresden - Ukraine und Gaza, Trump und Putin, Klima und AfD: Die Welt ist aus den Fugen geraten, denkt man dieser Tage so oft. Bis Roland Kaiser (73) die Stadt vereint. Es war meine erste Kaisermania. Um klarzukommen, wird sie nun ein Pflichttermin für mich.
Alles in Kürze
- Roland Kaiser vereint Dresden mit Konzert.
- Kaiser fordert Respekt für Nachbarn.
- 12.000 Fans applaudieren seiner Botschaft.
- Deutschland zeigt Achtung und Respekt.
- Licht am Horizont: Liebe besiegt das Böse.

Es hat nur ein Lied lang gedauert, da richtete sich der Kaiser direkt ans Publikum: "Wir leben in einer Zeit", sagt er, "in der der Ton immer rauer wird. Lasst uns einen Abend lang Spaß haben. Und Achtung und Respekt für unsere Nachbarn."
Oh oh, dachte ich. Ist der Kaiser nun auch "woke"?
Als Botschafter für die Transplant-Games hatte er sich in diesem Jahr öfter politisch geäußert. Wie wird denn das Dresdner Publikum reagieren?
Nun, mit tosendem Applaus. Von 12.000 Fans aus allen Ecken der Republik.
Roland-Kaiser-Konzert in Dresden: Geschrien wird nur vor Glück

Ich sprach mit Schwiegersöhnen aus Mannheim, Freunden aus Berlin, Kolleginnen vom Niederrhein. Deutschland hat Achtung und Respekt. Für sich UND seine Nachbarn.
Egal, was uns Politik und Populismus einreden wollen.
Am Abend gab's keine nennenswerten Polizeieinsätze, Geschrei höchstens vor Glück, es wurde nicht mal gedrängelt.
"Diese Liebe wird uns retten", schluchzten mir Betrunkene ins Ohr.

Aber Roland hat recht: Es brennt noch Licht am Horizont. Das Böse hat noch nicht gewonnen.
Am Freitag war ich nur einer, einer von vielen. Diese Welt ist wunderschön.
Titelfoto: Steffen Füssel