Berlin - Bekannt aus "Tatort" und "Babylon Berlin": Schauspieler Martin Seifert ist im Alter von 74 Jahren in Berlin gestorben.
Seine Nichte Nele Seifert teilte der "Berliner Zeitung" gegenüber mit, dass der Schauspieler bereits am 15. Juli verstorben sei.
"Mein Onkel hätte gewollt, dass die Menschen, ob Familie, Freunde oder begeisterte Zuschauer, sich von ihm verabschieden können", schrieb Seiferts Nichte über den in Jena geborenen Theater-Schauspieler.
Sein Auftritt im Jahr 1979 beim DDR-Filmdrama "Bis daß der Tod euch scheidet" machte Martin Seifert, der vierzig Jahre lang Mitglied des Berliner Ensembles war, berühmt.
In dem Drama spielte Seifert den Jens, den Ehemann von Sonja (Katrin Sass, 68 "Goodbye Lenin"), der mit Gewalt- und Alkoholproblemen zu kämpfen hatte. Der Film unter der Regie von Heiner Carow (†67) stand in der DDR in der Kritik, weil er auf gesellschaftliche Probleme hinwies und das Glück im Sozialismus infrage stellte.
Berlin: Martin Seifert bleibt auch Jüngeren im Gedächtnis
Im Jahr 1993 spielte Martin Seifert in zwei Folgen der TV-Serie GZSZ mit. Bis zum Jahr 2020 war der Schauspieler in mehreren Gastrollen vom "Tatort" ("Fluch des Bernsteinzimmers", "Der letzte Schrey") und "Polizeiruf 110" ("Resturlaub", "Vor aller Augen") zu sehen.
Seinen letzten Auftritt hatte Seifert im Jahr 2023 in der Komödien-Reihe "Familie Bundschuh - Bundschuh vs. Bundschuh".
2017 wirkte der gelernte Werkzeugmacher und ehemalige Dozent an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch", in der Serie "Babylon Berlin" mit und war 2021 in der Serie "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" zu sehen. Auch die jüngeren Zuschauer konnte Martin Seifert begeistern. Als gutherziger Butler Dagobert spielte er in vier Kino-Filmen von "Bibi und Tina" mit.
"Er liebte sein Publikum und wir alle haben ihn geliebt", so Nele Seifert über ihren Onkel der "Berliner Zeitung" gegenüber. Martin Seifert starb nur einen Tag vor dem Theaterregisseur Claus Peymann (†88), mit dem er seiner Nichte zufolge "eng verbunden" gewesen sein soll.