Schauspielerin Katrin Sass packt aus: Ihr harter Kampf gegen den Alkohol
Berlin - Zum ersten Mal sprach Schauspielerin Katrin Sass (68) ganz offen über ihren harten Kampf gegen den Alkohol und die schweren Konsequenzen ihres Entzugs.

"Ich weiß, was ich alles gemacht habe, aber ich konnte nicht anders", eröffnete Sass das Gespräch über ihre Krankheit in der Talkshow "3nach9".
Über 20 Jahre habe sie an einer Alkoholsucht gelitten. Bereits im Alter von 19 Jahren habe es auf der Schauspielschule in Rostock begonnen. Ihre Freunde und ihr Ehemann hätten sie in dieser Zeit oft darauf hingewiesen, dass es zu viel sei. Sie habe es jedoch nicht zugeben wollen.
Stattdessen habe die Schauspielerin am Set oft Schnaps-Fläschchen dabeigehabt und gehofft, dass es unentdeckt bleibt. "Einen Tag habe ich dann nicht getrunken. Und da habe ich einen Entzug gekriegt und einen Krampfanfall", so die "Usedom-Krimi"-Darstellerin.
Erst im Krankenhaus sei sie wieder wach geworden und "das war gut so". Der Entzug, der darauf folgte, sei für die TV-Bekanntheit die Hölle gewesen. Dennoch sei es "eine Entscheidung, die du alleine treffen musst".
"Wie eine zweite Geburt" – Katrin Sass spricht über Neuanfang

In ihrem Leben habe es zwei entscheidende Wendepunkte gegeben: "Das waren der Mauerfall und dieser Vorfall." Dass sie bei dem Krampfanfall ums Leben hätte kommen können, sei ihr damals nicht bewusst gewesen.
Am 22. Juli 1998 begann ihr Entzug. Im Nachhinein war das "wie eine zweite Geburt", sagte Sass. Diesen Tag feiere sie bis heute.
Ein weiterer bedeutender Schritt in ihrem Leben war der Umzug von Berlin zurück in ihre Geburtsstadt Schwerin. Sie habe die Nähe zum Wasser gebraucht. In Berlin habe sie zwar am Müggelsee gelebt, doch die Ostsee sei eben etwas ganz anderes.
"Die Leute sagen, ich sei nicht mehr so aufbrausend", resümiert sie. "Ich merke das allerdings nicht", witzelte die Schauspielerin.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa