"Ihr seid richtiger Dreck": Sido greift Kameramann an

Berlin - Ist nun auch noch Rapper Sido (39) unter die Verschwörungstheoretiker gegangen? Mit seinen Aussagen bei Rap-Kollge Ali Bumaye (35) sorgte der Berliner für ordentlich Kopfschütteln. Man bekam den Eindruck, als würde er an die sogenannte QAnon-Verschwörungstheorie glauben. 

Sido, Musiker und Coach, steht beim Finale der Castingshow "The Voice of Germany" auf der Bühne.
Sido, Musiker und Coach, steht beim Finale der Castingshow "The Voice of Germany" auf der Bühne.  © Britta Pedersen/ZB/dpa

Deren Anhänger sind davon überzeugt, dass die USA von einer unsichtbaren Schattenregierung regiert werden.

Obwohl sich der Musiker bereits am Tag danach erklärt hat und via Instagram ankündigte, dass er sich in Zukunft "vielleicht ein bisschen differenzierter ausdrücken muss, damit auch alle immer alles richtig verstehen", reichte es der "Bild"-Zeitung nicht.

Sie statteten Paul Würdig, so sein bürgerlicher Name, einen Hausbesuch ab - in der Hoffnung, ein Interview zu bekommen. Darüber war der 39-Jährige aber alles andere als begeistert, wie ein Video der Bild zeigt.

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Wutentbrannt über die Verletzung seiner Privatsphäre konfrontiert er die Redakteurin und den Kameramann an seinem Gartentor. "Du stehst hier einfach privat vor der Tür. Schämst du dich nicht? Was wäre, wenn einer bei dir vor der Tür stehen würde? Was würdest du dann machen?"

Auch der Hinweis, dass sie nur auf der Straße stehen, kann ihn nicht beruhigen. Stattdessen kommt er richtig in Fahrt: "Verpisst euch jetzt. Ihr seid richtiger Dreck. Abschaum!"

Als das TV-Team nachhakt, warum er sie beleidigt, platzt ihm endgültig der Kragen. Wütend öffnet er das Gartentor und attackiert den Kameramann. "An das Kamerateam von @bild das eben vor unserem Grundstück stand, lasst uns alle froh sein, dass nur das Mikrofon kaputt gegangen ist !!!", schrieb der Deutschrapper daraufhin in seiner Instagram-Story.

Dabei hat sich der "The Voice"-Juror erst wenige Stunden zuvor beim Musikportal hiphop.de noch einmal explizit von den Verschwörungstheorien distanziert. Im Grunde sei es ihm scheißegal, "ob die Leute wieder versuchen, mir irgendwas in den Mund zu legen oder nicht. Meine ganze Karriere über läuft das so."

Eines wollte er aber klarstellen: "Ich möchte nur nicht in einer Ecke stehen mit den Attila Hildmanns und KenFMs dieses Landes. Ich habe mit so was nichts zu tun. Ich sitze zu Hause und gucke mir diese Videos an und lache mich kaputt über die. Ich habe mit diesen Menschen nichts zu tun. Deswegen finde ich es jetzt einfach gerade richtig scheiße und gefährlich, dass mir diese Worte in den Mund gelegt werden und ich als Verschwörungstheoretiker verschrien werde."

UPDATE: Das sagt Sido zu dem Vorfall

Sido selbst rechtfertigt sein Handeln gegenüber dem Bild-Team. In einem YouTube-Video sagt er, das von der Bild veröffentlichte Video zeige nur einen Ausschnitt des Gesamtgeschehens. Er warf dem Reporterteam vor, von verschiedenen Seiten sein Grundstück und Haus gefilmt zu haben, obwohl er mehrfach darum gebeten habe, dies unter Hinweis auf den Schutz seiner Privatsphäre nicht zu tun. Als das Bild-Team dennoch weiter filmte, sei er schließlich wütend geworden und auf Kameramann und Redakteurin zugegangen, um sie vom weiteren Filmen abzuhalten. Wörtlich sagte er auf YouTube: „Was zu sehen ist, ist für mich schon peinlich. [...] Ich bin darauf ja auch nicht stolz. Aber es ist einfach das Haus, in dem meine Familie sind, meine Kinder hätten unter Umständen auf dieser Kamera sein können. [...] Da ist einfach der Familienvater, der das alles beschützen möchte, das ist einfach in mir rausgeplatzt.

In diesem Video äußert Sido sich auch ausführlich.

Titelfoto: Britta Pedersen/ZB/dpa

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