Sido und Karl Lauterbach plaudern über Cannabis: "Wann hast du das letzte Mal einen durchgezogen?"

Von Elias Kaminski

Berlin - Kaum ein Thema treibt viele Deutsche so um wie die von der Ampel-Regierung bevorstehende Teil-Legalisierung von Cannabis. Rapper Sido, selbst passionierter Konsument, hat sich nun zu einem Gespräch mit SPD-Politiker Karl Lauterbach (60) getroffen.

Karl Lauterbach (60, SPD, r.) und Sido (42) sprachen offen über Cannabis-Legalisierung.
Karl Lauterbach (60, SPD, r.) und Sido (42) sprachen offen über Cannabis-Legalisierung.  © Fabian Sommer/dpa

Hintergrund des Talks bei ProSieben ist, dass Sido mit seinem eigenen Start-up namens "KEjF. GmbH" Aufklärungsarbeit leisten und "Patienten den Zugang zu Cannabis von höchster pharmazeutischer Qualität" ermöglichen will, wie auf der Firmenwebseite zu lesen.

Sido wollte direkt zu Beginn des Gesprächs von Lauterbach wissen: "Wann hast du das letzte Mal einen durchgezogen?"

Daraufhin erwiderte der SPD-Politiker: "Das ist länger her, ehrlich gesagt. Ich habe ja nur einmal richtig konsumiert, ein richtiger Testkonsum, hat auch super gewirkt." Weil er sich "gar nicht erst daran gewöhnen" wollte, war das Kapitel Kiffen für ihn damit bereits beendet.

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Der Gesundheitsminister und der Musiker stimmen darin überein, dass ein Konsum nicht zu früh beginnen sollte. "Ich weiß, was bei jungen Leuten passiert, wenn die Gras rauchen. Gerade dieses Gras, das es heutzutage gibt, dieses viel zu starke Gras", mahnte Sido. Daher sei es ihm ein Anliegen, "da irgendwie dagegenzuwirken oder zumindest aufzuklären".

Was aber seine eigenen Kinder anbelangt - Sido hat vier Söhne -, da sieht er die Erziehung laut dem Sender locker.

Sido: "Ich bin kein Vater, vor dem man das verstecken muss"

Sido (42, l.) würde seinen Kindern "Zeug besorgen".
Sido (42, l.) würde seinen Kindern "Zeug besorgen".  © Fabian Sommer/dpa

"Ich bin kein Vater, vor dem man das verstecken muss, weil ich selber offen mit allem umgehe", führte der Rapper weiter aus, "und dann geht das irgendwie klar, wenn man mit den Kindern darüber spricht, wenn man ihnen auch erklärt: 'Das Zeug ist zu stark. Papa besorgt euch lieber Zeug, wenn ihr rauchen wollt.'"

Und weiter ausgeführt: "Wenn ich weiß, ihr raucht das anstatt das, was ihr auf der Straße kriegt, dann hab' ich auch kein schlechtes Gewissen."

Bei 18- bis 21-Jährigen sollen bis zu 30 Gramm im Monat erlaubt sein, wie aus dem Gesetzentwurf hervorgeht. Dabei darf der maximale Gehalt von zehn Prozent an Tetrahydrocannabinol (THC) nicht überschritten werden. Das sieht auch Lauterbach so.

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"Wir wissen, dass diese höheren Dosierungen, die auf dem Schwarzmarkt unterwegs sind, zum Teil - wie das in der Fachszene heute heißen würde - 'die Birne beschädigen', wo es tatsächlich auch zu Schäden im wachsenden Gehirn kommen kann", erläuterte der 60-Jährige.

Sido und Lauterbach sei es ein Anliegen, den Cannabis-Konsum "aus der Schmuddelecke" zu holen. Die Cannabis-Freigabe mit Beschränkungen ist für Anfang 2024 geplant.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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