Sie sang "Sind so kleine Hände": Doku über DDR-Star Bettina Wegner kommt ins Kino

Berlin - Sie verbindet Poesie und politische Haltung, in einem Leben zwischen Ost und West. In ihrem berühmtesten Lied singt sie "Sind so kleine Hände", sie stand mit Joan Baez (81) auf der Bühne. Jetzt zeigt ein Kinofilm von Lutz Pehnert die vielen Facetten der Berliner Liedermacherin Bettina Wegner (74).

Bettina Wegner (74) geriet im DDR-Staat unter Druck.
Bettina Wegner (74) geriet im DDR-Staat unter Druck.  © Günter Gueffroy/dpa-Zentralbild/dpa

In der DDR protestierte sie als junge Frau gegen das gewaltsame Ende des Prager Frühlings und wurde verhaftet, da war sie gerade Mutter eines Sohnes geworden.

Im Film "Bettina", der bei der Berlinale Premiere im Februar feierte, sind Originalaufnahmen aus dem Prozess zu hören, ein beeindruckendes Dokument.

Wegner geriet im DDR-Staat unter Druck, besonders, nachdem sie sich 1976 gegen die Ausbürgerung von Liedermacher Wolf Biermann (85) stark gemacht hatte.

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1983 ging sie in den Westen, der Verlust der Freunde schmerzte sie sehr. Im Film sagt sie: "Ich fühle mich bis heute nirgendwo verwurzelt."

In der Doku spricht sie sehr berlinerisch gerade heraus über ihr Leben, etwa, wie sie ihre damalige Beziehung "vergeigte", als sie sich vor Jahren in Oskar Lafontaine (78) verliebte und dass sie alleine ist, seitdem sie 50 ist.

Dass die "kleinen Hände" so an ihr klebten, mochte sie einige Zeit nicht. Als dann aber eine Punkband das Lied sehr launig coverte, war sie versöhnt.

Bettine Wegner äußert sich zu Corona-Protesten

Bettina Wegner (74) geriet im DDR-Staat unter Druck, besonders, nachdem sie sich 1976 gegen die Ausbürgerung von Liedermacher Wolf Biermann (85) stark gemacht hatte.
Bettina Wegner (74) geriet im DDR-Staat unter Druck, besonders, nachdem sie sich 1976 gegen die Ausbürgerung von Liedermacher Wolf Biermann (85) stark gemacht hatte.  © Lutz Möller/Berlinale/dpa

In der Berliner Zeitung war gerade zu lesen, wie Bettina Wegner aktuell politisch tickt.

Sie mochte demnach keinen der offenen Briefe zum Thema Waffenlieferungen an die Ukraine unterschreiben: "Ich bin zerrissen. Und wenn man keine eindeutige Haltung hat, soll man das mit der Unterschrift tunlichst lassen."

Zu den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen sagt sie laut der Zeitung: "Sie gehen demonstrieren, weil sie ihre Freiheit wiederhaben wollen. Ja, was üben sie denn grade aus? Sie dürfen doch auf die Straße gehen und gegen alles sein. Gegen Masken, gegen die Impfung. Oder was verstehen die unter Freiheit?"

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Ihre Lebensbilanz: "Ich würde alles wieder so machen, wahrscheinlich auch die Fehler. Und das heißt ja dann wohl, dass es in Ordnung war."

Titelfoto: Günter Gueffroy/dpa-Zentralbild/dpa

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