Stephanie Stumph gesteht: "Ich leide an Misophonie"

Dresden - Im Zug eine Banane schälen oder tief ein- und ausatmen - keine gute Idee, wenn die Sitznachbarin Stephanie Stumph (36) heißt.

Schauspielerin Stephanie Stumph (36) leidet unter Misophonie.
Schauspielerin Stephanie Stumph (36) leidet unter Misophonie.  © imago images/Future Image

Die Schauspielerin reagiert auf einfachste Alltagsgeräusche, die anderen gar nicht auffallen, extrem gereizt. Das Phänomen nennt sich Misophonie und ist weit verbreitet.

Es beschreibt eine Überempfindlichkeit auf bestimmte Töne oder Geräusche. Es kann das Klicken mit dem Kugelschreiber sein, Essgeräusche oder andere Dinge, die für die meisten im normalen Alltag untergehen. 

Stephanie Stumph aber hört sie. "Ich leide an Misophonie", gab sie jetzt im Podcast "Die Alexander Nebe Show" des gleichnamigen Journalisten zu.

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"Wenn ich in einen Zug einsteige, habe ich Angst, neben jemandem zu sitzen, der eine Banane auspackt oder ein Sandwich", sagt Stumph. "Das macht mich richtig aggressiv. Ich bin bei Essensgeräuschen sehr lärmempfindlich." 

Mit jemandem gemeinsam in einem sehr stillen Raum zu essen, ist für die erfolgreiche Moderatorin nicht möglich. "Ich muss dann den Raum verlassen, weil ich das nicht ertrage."

Im Podcast von Alexander Nebe sprach die Schauspielerin über ihr Leiden.
Im Podcast von Alexander Nebe sprach die Schauspielerin über ihr Leiden.  © instagram.com/alexander_nebe

Kleine Marotten?

Auch wenn jemand in einem Wartezimmer laut die Luft einzieht, wird es heikel. "Das ist für mich die totale Stresssituation."

Die Schauspielerin ist nicht allein mit ihrem Leiden. Internationale Studien gehen davon aus, dass jeder zehnte bis zwanzigste Erwachsene betroffen ist, Frauen nahezu doppelt so häufig wie Männer. 

Auf die Frage nach kleinen Marotten, die sie vielleicht ablegen könnte, wusste Stephanie übrigens auch gleich eine Antwort. 

"Ich bin wahnsinnig ungeduldig", gesteht sie. "Ich bin zum Beispiel beim Catering auch immer die Erste in der Schlange. Sobald es heißt, dass es Mittag gibt, renne ich los. Wirklich! Ich springe über Stühle und Bänke, um die erste zu sein beim Mittag. Die anderen lachen sich schon kaputt."

Und weiter: "Es wurden auch schon Türen abgeschlossen oder es wurden mir Hindernisse in den Weg gelegt, damit ich mal nicht die Erste bin. Das ist bekannt und ist okay, ich stehe halt nicht gerne an."

Titelfoto: imago images/Future Image

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