Blowjobs unter der Bühne - Influencerin packt aus: So laufen die Afterpartys bei Rammstein ab

Berlin - Der Skandal um Rammstein-Frontmann Till Lindemann (60) weitet sich aus. Nun hat die nächste Betroffene ausgepackt: Influencerin Kayla Shyx (21). In einem 37-minütigen YouTube-Video berichtet sie ausführlich von ihrer Erfahrung auf einer Rammstein-Afterparty: Es geht um angeworbene Mädchen, Machtmissbrauch, Drogen und Blowjobs unter der Bühne.

YouTube-Star Kayla Shyx (21) berichtet in einem ausführlichen Video von einer Afterparty mit Till Lindemann (60).
YouTube-Star Kayla Shyx (21) berichtet in einem ausführlichen Video von einer Afterparty mit Till Lindemann (60).  © Marina Lystseva/TASS/dpa

In ihrem Fall war es ein Konzert-Besuch im Juni 2022. Kayla war noch mit einer gerade erst 18-jährigen Followerin, die ein Gewinnspiel von ihr gewonnen hat, im Olympiastadion, als sie von einer Mitarbeiterin der Band angesprochen wurden.

"After-Show-Party hört sich ja erst mal geil an", berichtet Kayla in ihrem Video, die sich bei der Einladung erst mal nichts gedacht hat, auch bei den Fragen der Mitarbeiterin. "Ihr müsst euch vorstellen: Sie war extrem nett."

Daraufhin wurden sie zur Party geführt, allerdings nicht auf die reguläre, sondern mehr "privat". Alle mussten ihren Angaben zufolge einen Covid-Test machen, selbst Stars, nur die jungen, hübschen Mädchen nicht. "Es kamen drei, vier fette Security-Männer zu uns und es wurde gesagt: Wir sollen uns alle in einer Reihe aufstellen."

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An der Party vorbei fanden sie sich in einer Art Umkleideraum wieder. "Alles, was in diesem Raum war, war halt Alkohol und zwei Couches. Auf diesen Couches saßen dann so acht Mädchen aneinandergereiht. Manche von denen waren auch wirklich ein bisschen benommen."

Vorher aber mussten sie noch ihre Handys abgeben. Schon da wäre sie am liebsten wieder umgedreht, aber die Mitarbeiterin konnte ihr das ungute Gefühl nehmen. "Sie war die ganze Zeit so da wie eine Mum", erinnert sich Kayla. "Das war so durchtrieben, wie sie mit uns geredet hat. Ich war unter miesem Druck, da stehen vier Securitys und dann habe ich mein Handy da reingelegt."

Vorwürfe gegen Till Lindemann: Mädchen werden gezielt ausgesucht

In Kaylas Fall war sie auf der Party nach dem Rammstein-Konzert im Juni vergangenen Jahres im Olympiastadion.
In Kaylas Fall war sie auf der Party nach dem Rammstein-Konzert im Juni vergangenen Jahres im Olympiastadion.  © Jens Koch/dpa

Im Grunde genommen werden die Vorwürfe von Shelby, die den ganzen Skandal erst ins Rollen brachte, bestätigt. Demnach sollen junge Mädchen - ähnlich wie bei Kayla - via Instagram oder in Clubs kontaktiert und eingeladen werden. Die Mädchen müssen einem Dresscode folgen, sind maximal 30 Jahre alt. Ob sie auch tatsächlich schon volljährig sind, soll wohl nicht gecheckt werden. Eine Ausweiskontrolle gebe es nicht.

Spätestens im Raum dämmerte es dann auch der Influencerin: "Da ist das mies creepy. Die ganze Atmosphäre war seltsam. Es war stockstill, keines dieser Mädchen hat geredet und auf einmal macht es klick. Ich denk mir so: 'Digger, das ist grad gar nicht gut. Ich bin grad in einer gar nicht guten Situation."

Um die Stimmung aufzulockern, soll ständig Alkohol angeboten worden sein. Die 21-Jährige will aber ein anderes verängstigtes Mädchen bemerkt haben. Sie hatten sich lieber auf die Toilette verzogen. Dort erzählte sie weiter erschreckende Details, die auch Kayla schon zu Ohren gekommen sind.

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So sollte sich Lindemann angeblich auf der Pre-Party eines der betrunkenen Mädchen aussuchen, damit diese ihm zwischen den Sets einen Blowjob gibt. "Sie wurde rausgezogen und hat ihm unter der Bühne dann einen geblasen. Ob ihr davor gesagt wurde, was da abgeht und dass sie es machen soll, weiß ich nicht."

Das Problem: Die Mädchen wissen offenbar nicht, dass sie von Till Lindemann ausgesucht werden können. Sie gehen davon aus, dass es eine ganz normale Party sei. Auch das Argument, das sei halt Rock'n'Roll-Lifestyle, gelte nicht.

Kayla Shyx berichtet ausführlich über ihre Erfahrungen

Influencerin berichtet über Afterparty: "Ich bin grad hier als potenzieller Fick"

Till Lindemann hat sich persönlich zu den Vorwürfen nicht geäußert, lediglich die Band Rammstein bezog auf Instagram Stellung.
Till Lindemann hat sich persönlich zu den Vorwürfen nicht geäußert, lediglich die Band Rammstein bezog auf Instagram Stellung.  © Axel Heimken/dpa

"Mir wurde nicht gesagt, dass ich hier gerade Teil einer potenziellen Orgie werden würde. Mit wurde gesagt, ich gehe zur ganz normalen Afterparty", so Kayla weiter.

"Da wusste ich, okay, ich muss hier sofort raus, bevor hier verfickt noch mal ein 60-jähriger Till Lindemann hereinspaziert. Ich bin grad hier als potenzieller Fick. Ich wurde hier hergeholt, nur aus dem Grund, weil er vielleicht Bock hätte, mich zu ficken."

Ein System, das offenbar schon länger verfolgt wird. "Das passiert bei jedem einzelnen Konzert. Es ist der Job, [vertraulich mit] den Mädchen zu sein, Mädchen zu rekrutieren und sie zur Afterparty zu lotsen. Dann wird sozusagen noch mal aussortiert, wer da bereit ist, mit ihm zu ficken, bzw. nicht in jedem Fall."

Till Lindemann selbst hat weder die Influencerin noch ihre Begleitung getroffen. Sie haben sich der Situation entzogen, während die Mädchen ins Hotel gebracht wurden. Dazu gezwungen wurde keiner.

Kayla steht aber noch mit anderen Betroffenen in Kontakt, die von ähnlichen Erfahrungen, wie Shelby sie erlebt hat, berichten. Demnach soll der Sänger aggressiv werden, wenn die Mädchen beispielsweise nicht trinken wollen, selbst Drogen nehmen. Natürlich gebe es aber auch Mädchen, die von Anfang an gerne Sex mit Lindemann haben wollen, "weil sie so krasse Fans sind oder weil sie ihn attraktiv finden, auch wenn sie Anfang 20 sind und er fucking 60 und das ganze Verhalten ultrapädo ist, dass er sich so 18-Jährige oder gar Minderjährige reinholt".

Was Kayla besonders stört: In der Szene ist es wohl ein offenes Geheimnis. "Das ist in der Branche ganz normal. Es sollte aber nicht ganz normal sein. Das macht es auch nicht besser."

Titelfoto: Marina Lystseva/TASS/dpa

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