Tom Beck spielt Schulleiter in "Like a Loser": "Die Rolle ist gar nicht so weit weg von mir"

Köln - Er hat schon einen Hauptkommissar der Autobahnpolizei und einen hochbegabten Physik-Professor gespielt. Jetzt schlüpft Tom Beck (45) in die Rolle des Schuldirektors. In der neuen ZDFneo-Serie "Like a Loser" spielt er den Lehrer Guideon Stöfgen. Der Schauspieler hat im Interview mit TAG24 über seine eigene Schulzeit gesprochen und warum es gerade bei Comedy-Serien nicht immer gut ist, wenn es am Set lustig zugeht.

Tom Beck (45) wird für die neue ZDFneo-Serie zum Schuldirektor.
Tom Beck (45) wird für die neue ZDFneo-Serie zum Schuldirektor.  © ZDF/Frank Dicks

TAG24: Für Sie hieß es "Zurück in die Schule". Kommen da bei Ihnen gute oder schlechte Erinnerungen hoch?

Tom Beck: Ich behalte oft das Gute in Erinnerung, wobei es bei mir in der Schule wenig Anlass dafür gab. Doch diese wenigen Momente habe ich in guter Erinnerung. Ich war in der Schule ein nicht wirklich gern gesehener und später auch seltener Gast (lacht). Wenn ich dann aber da war, mochte ich es sehr. Ich habe nur eben immer Mist gemacht und hätte mehr im Unterricht aufpassen sollen. Dann hätte es mit dem Abitur auch direkt und nicht erst im zweiten Versuch geklappt (lacht).

TAG24: Dann haben Sie Ihre Lehrer ganz schön auf Trab gehalten.

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Beck: Das kann man so sagen. Ich war auch irgendwann der Schüler, dem ich selbst eine schlechte Note verpasst hätte.

TAG24: Die Möglichkeit haben Sie ja jetzt, denn Sie spielen einen Schuldirektor. Haben Sie sich von Ihren früheren Schulleitern inspirieren lassen?

Beck: Nein, denn ich wollte aus meiner Figur Stöfgen kein Arschloch machen (lacht). Meine Direktoren waren natürlich liebe Menschen, aber ich habe sie damals in ihrer Position nicht freundschaftlich oder cool wahrgenommen. Der erste war sehr unnahbar. Anhand seines Auftretens war sofort klar, er ist der Direktor. Später wurde meine Englischlehrerin Direktorin und sie war cool.

Was Tom Beck über Guideon Stöfgen denkt

In "Alarm für Cobra 11" war der Schauspieler von 2008 bis 2013 an der Seite von Erdoğan Atalay (56, r.).
In "Alarm für Cobra 11" war der Schauspieler von 2008 bis 2013 an der Seite von Erdoğan Atalay (56, r.).  © RTL/Guido Engels

TAG24: Wie tritt Guideon Stöfgen denn dann auf?

Beck: Ich habe die Figur schon so angelegt, dass man sie mir auch glaubt und sie auch was von mir hat. Letzten Endes denkt man, dass so ein Direktor wahnsinnig weit entfernt ist von einem selbst.

Allerdings ist Stöfgen die Version von mir, die ich eventuell geworden wäre, wenn ich Lehramt studiert hätte. Das war damals wirklich so eine Idee. Wahrscheinlich wäre ich kein Direktor geworden, denn ich hätte mich mit meiner Beamtenlaufbahn als Sport-, Musik- und Englischlehrer gut abgefunden und immer auf die Uhr geguckt, wann endlich Unterrichtsschluss ist (lacht). Von daher ist die Rolle gar nicht so weit weg von mir, wie ich anfangs dachte.

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TAG24: In einer der ersten Folgen von "Like a Loser" hören Sie der Schülerband beim Proben zu. Hatte es Ihnen beim Dreh in den Fingern gejuckt, sich selbst die Gitarre umzuschnallen?

Beck: Gar nicht. Ich bekomme nicht bei jeder Band sofort Lust, selbst mitzuspielen. Ich bin auch ganz gern Zuhörer - hatte eher Vorfreude auf das Schauspiel. Das war eine schöne Szene und wir haben viel gelacht.

Wann es neue Musik von Tom Beck zu hören gibt

Tom Beck hat bereits sechs Alben veröffentlicht und tritt mit seiner Musik regelmäßig auf.
Tom Beck hat bereits sechs Alben veröffentlicht und tritt mit seiner Musik regelmäßig auf.  © dpa/Henning Kaiser

TAG24: Das klingt nach einer lustigen Grundstimmung am Set ...

Beck: Das kann man so sagen. Die Gefahr ist immer, wenn man selbst alles so witzig findet, ist es am Ende meist gar nicht so lustig auf dem Bildschirm. Lachen sollte nur der Zuschauer (lacht).

Natürlich gab es Momente, die eine Situationskomik in sich hatten und man sich als Schauspieler echt zusammenreißen musste. Das sind genau die Momente wie in der Schule, in denen man nicht laut lachen durfte, aber man fast vor Lachen geplatzt wäre. Das kam am Set öfter vor.

TAG24: Eine der Hauptrollen spielt Nachwuchsschauspieler Diyar Ilhan (20). Wie war es, mit ihm zusammenzuarbeiten?

Beck: Diyar ist ein wirklich talentierter junger Mann. Er bringt schon unglaublich viel mit - und das schon vor der Schauspielschule. Er hat ganz viel Potenzial.

TAG24: Stichwort Talent: Sie sind auch ein talentierter Musiker. Wann gibt es von Ihnen neue Musik zu hören?

Beck: Würde es den klassischen Album-Gedanken noch geben, hätte ich schon längst ein neues Album am Start. Aber Alben sterben irgendwie so langsam aus. Stattdessen werden Singles inflationär in die Welt hinausgepustet. Deshalb überlege ich sehr, was ich wann wie mache.

Ende März bin ich erst einmal mit Max Giesinger unterwegs und trete bei fünf Konzerten im Vorprogramm auf. Ich schreibe aber auch stetig eigene Musik und irgendwann wird es etwas zu hören geben.

Titelfoto: ZDF/Frank Dicks

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