Prozessauftakt im Februar: So lang könnte Mette-Marits Sohn hinter Gitter gehen
Oslo - Am 3. Februar startet der Prozess gegen Marius Borg Høiby (28), der Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit (52). Mitte August hatte die norwegische Staatsanwaltschaft gegen ihn Anklage unter anderem wegen Vergewaltigung und schwerer Sexualdelikte erhoben. Ein norwegischer Anwalt gab nun eine düstere Prognose ab.
24 Verhandlungstage verteilt auf sieben Wochen sind für den Prozess angesetzt, in 32 Fällen ist Høiby angeklagt. Die Vorwürfe reichen von Vergewaltigung bis hin zu Körperverletzung und Sachbeschädigung. Er selbst berichtete zudem davon, seit Längerem mit dem Missbrauch von Alkohol und Drogen zu kämpfen.
Für seine Vergehen könnte Høiby bis zu 16 Jahre hinter Gitter gehen, wenn er in sämtlichen Punkten verurteilt würde, verriet der norwegische Anwalt Patrick Lundevall-Unger gegenüber Bunte.
Dem Anwalt zufolge sei das norwegische Recht sehr viel strenger. "Das norwegische Recht definiert eine Vergewaltigung schon bei einer Penetration", erklärt er. "Da der Vergewaltigungsparagraph hier in Norwegen sehr weit gefächert ist, liegt hier das schwerste Delikt vor."
Laut Lundevall-Unger sei die Beweislast gegen Høiby erdrückend. Ermittler hätten im Suchverlauf seines Laptops die Schlagwörter "Vergewaltigung" und "sexuelle Nötigung" gefunden. Noch vor der Tat soll der 28-Jährige diese Wörter gegoogelt haben.
Aus seiner Verbindung zur norwegischen Königsfamilie kann er allerdings keinen Vorteil schlagen - eher im Gegenteil. Dass seine Mutter Mette-Marit Teil der königlichen Familie ist, lässt ihn in der Öffentlichkeit nur noch mehr in den Fokus rücken. Die Situation werde für Høiby laut Lundevall-Unger nur umso schwerer.
Dass Høiby sich vergangenen Monat erneut in Suchtbehandlung begeben hatte - seine Anwälte hatten die Meldung norwegischer Medien im Oktober bestätigt - könnte ihm strafmildernd zugutekommen. Lundevall-Unger sieht dahinter jedoch nur taktische Gründe und keine ernsten Absichten.
Titelfoto: Vegard Wivestad Grott/NTB SCANPIX/EPA/dpa
