Von Steffen Trumpf, Miriam Arndts
Oslo (Norwegen) - Der Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit (51) kommt vor Gericht. Rund ein Jahr nach dem Aufkommen erster Gewaltvorwürfe gegen Marius Borg Høiby erhob der zuständige Staatsanwalt Sturla Henriksbø in Oslo Anklage gegen den 28-Jährigen.
Dabei geht es unter anderem um den Vorwurf der Vergewaltigung sowie schwerer Sexualdelikte nach dem norwegischen Vergewaltigungsparagrafen. Insgesamt ist Høiby in 32 Punkten angeklagt.
Der Gerichtsprozess gegen ihn wird nach Angaben des Staatsanwalts wahrscheinlich Mitte Januar 2026 beginnen. Demnach droht ihm eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren.
Høiby ist das älteste der drei Kinder von Mette-Marit und der Stiefsohn von Kronprinz Haakon (52).
Zusammen mit Thronfolger Haakon hat Mette-Marit zwei weitere Kinder: die vor Kurzem zum Studium nach Sydney gezogene Erbprinzessin Ingrid Alexandra (21) und den Prinzen Sverre Magnus (19). Høiby gehört zwar zur Königsfamilie, trägt aber keinen Prinzentitel und ist auch kein offizielles Mitglied des norwegischen Königshauses.
Alkohol, Kokain, Festnahmen
Trotzdem drehen sich die royalen Schlagzeilen in Norwegen seit rund einem Jahr immer wieder um Høiby. Nach ersten Vorwürfen zu Körperverletzung und Sachbeschädigung hatte er im August 2024 eingeräumt, unter Alkohol- und Kokain-Einfluss gegenüber seiner damaligen Freundin gewalttätig geworden zu sein und Dinge in ihrer Wohnung zerstört zu haben.
In einer schriftlichen Stellungnahme berichtete er damals von psychischen Problemen und davon, seit längerem mit dem Missbrauch von Drogen zu kämpfen.
Im Laufe der Ermittlungen weitete die Polizei die Anschuldigungen gegen Mette-Marits Sohn immer weiter aus. Er wurde mehrmals festgenommen und verhört.
Im November 2024 saß er sogar eine Woche in Untersuchungshaft, nachdem damals neue Vorwürfe zu mehreren mutmaßlichen Sexualdelikten bekanntgeworden waren.
Erstmeldung vom 18. August 2025, 15.01 Uhr; letzte Aktualisierung 15.20 Uhr