Ihre eigene Bachelor-Arbeit handelte davon: Prinzessin Amalia ist Opfer perfider Deepfakes
Niederlande - Kaum hat Prinzessin Amalia der Niederlande (21) die schwere Zeit, in der sie aufgrund von Entführungsdrohungen im spanischen Exil leben musste, überstanden, ist sie erneut ins Visier geraten. Die niederländische Thronfolgerin wurde Opfer von Deepfakes, ein Thema, das Amalia nicht fremd ist.
Alles in Kürze
- Prinzessin Amalia ist Opfer von Deepfakes.
- Fotos für gefälschte Sex-Inhalte missbraucht.
- Niederländisches Königshaus äußert sich nicht.
- Recht am eigenen Bild ist sensibles Thema.
- Weitere Prominente sind Opfer der Deepfake-Masche.

So wurde jetzt bekannt, dass die Plattform "MrDeepFakes" Fotos der 21-Jährigen für gefälschte Sex-Inhalte missbraucht hat. Wie die niederländische Zeitung Algemeen Dagblad berichtet, verbreitete die Website mehrere KI-generierte Pornovideos mit Amalias Gesicht.
Das niederländische Königshaus rund um König Willem-Alexander (58) und seine Frau, Königin Máxima (54), hat sich bisher nicht zu dem Vorfall geäußert. Auch eine offizielle Stellungnahme gibt es bis jetzt nicht.
Für Prinzessin Amalia sind Deepfakes kein Neuland. So schrieb sie ihre Bachelorarbeit zum Thema "Über die Offenlegung hinaus: Überbrückung der Kluft zwischen dem Gesetz über künstliche Intelligenz und der Charta der Grundrechte mit Deepfake-veränderten Körpern", beschäftigte sich darin mit dem Spannungsfeld zwischen europäischen Grundrechten und KI-Gesetzgebung.
Das Recht am eigenen Bild ist ein sensibles Thema für die niederländische Königsfamilie. So zögern sie nicht, sich vor Gericht zu verteidigen, wenn sie der Meinung sind, dass die Presse ihre Rechte verletzt.
Medienskandal um "MrDeepFakes": Prinzessin Amalia ist nicht das einzige Opfer

Amalia ist nur eines von vielen Opfern der perfiden Deepfake-Masche. Im Zuge des Medienskandals um "MrDeepFakes" kam im März 2024 ans Licht, dass Fotos zahlreicher niederländischer Prominenter für gefälschte Pornovideos missbraucht wurden.
Die Plattform "MrDeepFakes" gilt als der weltweit größte Anbieter gefälschter Pornovideos. Sie operierte jahrelang im Verborgenen, die Betreiber wechselten ihre Server ständig, um der Strafverfolgung zu entgehen.
In den Niederlanden verzeichnete die Seite zuletzt rund 650.000 registrierte Nutzer und mehr als 200.000 Besucher pro Monat. Insgesamt wurden die manipulierten Videos etwa zwei Millionen Mal abgerufen.
Im Zentrum der aktuellen Ermittlungen steht derzeit ein 73-jähriger Mann aus der Provinz Nordholland. Die Behörden konzentrieren sich vor allem auf die Urheber und Uploader der Videos, das Erstellen und Verbreiten von Deepfake-Pornografie ist in den Niederlanden strafbar – mit einer Höchststrafe von bis zu zwei Jahren Haft. Als mutmaßlicher Drahtzieher der Plattform wird ein kanadischer Apotheker genannt.
Auch andere Prominente und Stars sind in der Vergangenheit Opfer der Deepfake-Masche geworden. Dabei reichten die generierten Videos von eher lustigen TikTok-Inhalten mit Robert Pattinson (39) über Tom Hanks' (69) gefälschte Werbung für Zahnversicherungen bis hin zu ähnlich ekligen Fake-Pornos von Collien Ulmen-Fernandes (43) oder "Love Island"-Star Cally Jane (33).
Titelfoto: Bildmontage: Marcus Brandt/dpa, instagram.com/koninklijkhuis/