Von wegen Krise! "Harry & Meghan" bringen Netflix Abonnenten-Flut

Los Gatos - Für Netflix geht es plötzlich wieder steil bergauf! 2022 war das wohl turbulenteste Jahr der Firmengeschichte. Erst kündigten hunderttausende User ihre Abos und die Aktienkurse brachen ein. Doch im dritten und vierten Quartal wendete sich das Blatt - vor allem dank Publikumsmagneten wie "Harry & Meghan".

Die "Harry & Meghan"-Doku sorgte weltweit für Schlagzeilen.
Die "Harry & Meghan"-Doku sorgte weltweit für Schlagzeilen.  © Collage: 123RF/askarimullin & Netflix

7,66 Millionen neue User verkündete der Konzern nun allein für die letzten drei Monate des vergangenen Jahres! Das sind weit mehr als die 4,5 Millionen, die Netflix noch am Ende des dritten Quartals prognostiziert hatte.

Zu Beginn der Corona-Pandemie boomte das Business für den Streaming-Giganten aus Kalifornien. Doch plötzlich gab es wirtschaftliche Probleme für den einst unanfechtbaren Branchen-Primus. Die Kunden wanderten wegen steigernder Preise, stärkerer Konkurrenz, kleineren Skandalen und mangelnder Qualität ab.

Im zweiten Quartal 2022 verlor Netflix 200.000 Abonnenten - die ohnehin schon stark sinkende Aktienkurse brachen komplett ein! Doch düstere Prognosen von noch deutlich höherem Kundenschwund bestätigten sich nicht.

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Stattdessen hatte Netflix mit "Stranger Things 4" und "Dahmer – Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer" zwei der populärsten Serien des Sommers im Angebot, der Negativtrend konnte gestoppt werden. 2,4 Millionen Haushalte schlossen ein neues Abo ab.

Doch der "Harry & Meghan"-Effekt sollte sogar erst noch kommen!

Der Trailer zu "Harry & Meghan"-Doku von Netflix

Hit-Shows sorgen für Abo-Explosion bei Netflix

"Glass Onion" (v.l.n.r.), "Harry & Meghan" und "Wednesday" - im vierten Quartal brachte Netflix viele sehr erfolgreiche Filme und Serien raus.
"Glass Onion" (v.l.n.r.), "Harry & Meghan" und "Wednesday" - im vierten Quartal brachte Netflix viele sehr erfolgreiche Filme und Serien raus.  © Collage: Netflix

Natürlich lag der extreme Abo-Zuwachs im vierten Quartal nicht nur an der sogenannten 'Enthüllungs-Doku' der Ex-Royals - schließlich hatte Netflix mit "Wednesday", "Glass Onion" und "Troll" noch weitere, extrem populäre Serien und Filme im Angebot.

Doch diese waren maßgeschneidert für das Stammpublikum des Streaming-Anbieters. Anders die "Harry & Meghan"-Doku: Sie war nicht nur für den typischen Serienjunkie und Gelegenheitsgucker konzipiert. Weltweit war und ist das Interesse an der königlichen Zankerei enorm - besonders bei älteren Generationen, die in der Regel nicht zu dem Stammkunden des Video-on-Demand-Service zählen.

Die Verkündung der Abo-Explosion spiegelte sich indes auch an der Börse wider. Nachbörslich gab es ein Plus von mehr als sieben Prozent. Schon in den Wochen und Monaten zuvor war der Wert stetig gestiegen.

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Vom Allzeithoch ist die Aktie aber nach wie vor noch weit entfernt.

Netflix-CEO Reed Hastings tritt zurück

Mitbegründer Reed Hastings (62) ist nicht länger der Chef von Netflix.
Mitbegründer Reed Hastings (62) ist nicht länger der Chef von Netflix.  © dpa/Manu Fernandez

Inmitten der erfreulichen Neuigkeiten wurde von Netflix auch ein Personalwechsel auf höchster Ebene verkündet. Mitbegründer Reed Hastings (62) trat nach 25 Jahren als CEO des Konzerns zurück.

Stattdessen werde er künftig als Vorstandsvorsitzender agieren, wie er in einem Statement mitteilt. Sein Nachfolger wird der ehemalige Chief Operating Officer (COO) Greg Peters, der sich die Rolle des CEOs künftig mit Ted Sarandos teilen wird.

Einen genauen Grund, warum er als Netflix-Chef abtritt, nannte Hastings nicht. Zwischen den Zeilen war jedoch zu verstehen, dass er es nach 25 Jahren wohl für den richtigen Schritt hält, anderen die Bühne zu überlassen.

Titelfoto: Collage: 123RF/askarimullin & Netflix

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