Soldatin Mara wird zweimal vergewaltigt: "Konnte meine eigene Stube nicht abschließen"

Deutschland - Es ist der Albtraum jeder Frau: Als 18-Jährige wurde Bundeswehr-Soldatin Mara zweimal vergewaltigt - von den eigenen Kameraden. In der ZDF-Doku "37 Grad" spricht sie über die Folgen für ihr ganzes Leben, denn eins ist klar: Nichts wird jemals wieder, wie es einmal war.

Mara (26) wurde als 18-Jährige zweimal vergewaltigt. Das Erlebte lässt sie nie wieder los.
Mara (26) wurde als 18-Jährige zweimal vergewaltigt. Das Erlebte lässt sie nie wieder los.  © ZDF/Verena Müller

"Es ist eine Erfahrung, die ich nicht löschen kann. Es ist immer ein Teil von mir", erzählt die heute 26-Jährige in der Sendung.

Als sie vor acht Jahren das Abi in der Tasche hatte, entschied sich die selbstbewusste junge Frau für eine Karriere bei den Fallschirmjägern der Bundeswehr. Dort endete auch ihr unbeschwertes Leben.

An einem Abend sind ihr damals zwei Soldaten vom Truppenübungsplatz gefolgt, wollten mit auf ihre Stube.

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Unglaublich: "Ich konnte meine eigene Stube nicht abschließen. Was ich bis heute nicht verstehen kann, wieso ich als einzige Frau eine Stube kriege, die nicht abschließbar ist", ist Mara bis heute fassungslos.

Die Kameraden meinten, sie solle sich nicht so anstellen. Körperlich war sie ihnen unterlegen - und so kam es zum ersten Übergriff. Die traumatisierte 18-Jährige wusste nicht, wie sie sich danach verhalten sollte, erzählte niemandem davon und trat wie gewohnt ihren Dienst an.

Soldatin bekommt nach Vergewaltigung keine Unterstützung vom Staat

Die Bundeswehr ist immer noch eine Männer-Domäne. Das haben Soldaten offenbar für ihre eigenen Bedürfnisse ausgenutzt. (Symbolbild)
Die Bundeswehr ist immer noch eine Männer-Domäne. Das haben Soldaten offenbar für ihre eigenen Bedürfnisse ausgenutzt. (Symbolbild)  © Jens Wolf/dpa

Drei Monate später folgten ihr auf dem Heimweg zwei Soldaten bis vor die Tür, einer von ihnen war schon an der ersten Vergewaltigung beteiligt.

"Einer hat mich festgehalten und einer hat mich ausgezogen und angefangen. Das war der Moment, als ein Teil in mir realisiert hat: 'Du kannst nichts machen gerade'", schildert Mara ihre Gefühlswelt während der zweiten Tat.

Acht Jahre später ist sie noch immer nicht gern unter Menschen, isoliert sich aus Selbstschutz. Sind Männer in ihrer Nähe, ist sie nervös und angespannt. Tragen diese auch noch Uniform oder auch nur Kleidung in Tarnfarben, triggert sie das.

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Unterstützung vom Staat bekommt die 26-Jährige nicht, Anträge auf Wehrdienstbeschädigung, damit beispielsweise Therapiekosten übernommen werden, wurden abgelehnt.

Die Begründung: Die Taten seien nicht während der Dienstzeit passiert.

Das sieht Mara mindestens im ersten Fall anders, da es ja auf dem Übungsplatz geschah und auch ihre Stube nicht abschließbar war. "Das liegt ja wohl definitiv nicht in meiner Hand, sondern im Verantwortungsbereich der Bundeswehr."

Die junge Frau versucht nach vorn zu schauen, doch das ist nicht immer einfach.
Die junge Frau versucht nach vorn zu schauen, doch das ist nicht immer einfach.  © ZDF/Verena Müller

Täter zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt

Erst fünf Jahre nach den schlimmen Ereignissen wurden die Täter zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Doch die Angst wird nicht weniger, einer von ihnen wurde bereits entlassen.

Wie Mara darauf reagiert und was eine weitere Betroffene erlebt hat, erfahrt Ihr in der neuen Folge der "37 Grad"-Reihe mit dem Titel "Vergewaltigt: Leben mit dem Trauma" am Dienstagabend, ab 22.15 Uhr, im ZDF. Vorab ist die Doku der Mediathek abrufbar.

Titelfoto: Bildmontage: ZDF/Verena Müller, Jens Wolf/dpa

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