Polizisten nehmen Fleischprobe nach ICE-Crash: "Sieht echt krass aus"
Berlin - In einem ICE-Werk wird eine Substanz an einem Schnellzug gefunden, der auf eine Kollision mit einem Lebewesen hindeutet. Ob es sich um einen Menschen oder ein Tier handelt, müssen zwei Polizisten herausfinden.
Alles in Kürze
- Polizisten untersuchen Fleischprobe nach ICE-Crash
- Unklare Gewebeanhaftungen und Blut an einem Fahrwerk gefunden
- Test ergibt: Es handelt sich um tierisches Blut
- Verdacht: Ein Wildschwein wurde von dem Zug getroffen
- Deutsche Bahn übernimmt Streckenüberprüfung

Heinz und Stephan sind auf dem Weg ins ICE-Werk nach Berlin-Rummelsburg. Hier werden täglich 75 Züge für die Fahrgäste bereitgestellt, wird in einer aktuellen Folge der Kabel-Eins-Sendung "Achtung Kontrolle - Wir kümmern uns drum!" erzählt.
Einer der ICEs bleibt aber zunächst in der Halle stehen. Grund sind unklare Gewebeanhaftungen und Blut an einem der Fahrwerke. "Wir müssen prüfen, ob es menschliches oder tierisches Blut ist - denkbar ist beides", sagt Stephan.
"Wenn es sich um einen Personenunfall handelt, liegt möglicherweise irgendwo an der Strecke eine verletzte oder getötete Person, und die muss definitiv gefunden werden", so der Polizist.
Die schleimig-hellrosa Konsistenz "sieht echt krass aus", finden die Kollegen. Heinz stellt schnell fest, dass man beinahe nur Fettanhaftungen erkennen kann, dafür weder Haut noch Blut. Und auch die borstenartigen Haare lassen vermuten, dass hier kein menschliches Gewebe am Fahrwerk haftet.
Achtung Kontrolle (Kabel Eins): "Wahrscheinlich liegt es noch irgendwo vor Ort"

"Eklig ist das nicht, aber auch nicht unbedingt angenehm - ist halt Bestandteil der Arbeit. Ich mach's ja auch nicht ab, sondern nehme nur einen Abstrich", erzählt Stephan, während er mit dem Teststäbchen in der Masse herumstochert.
Bahn-Mitarbeiter hätten diesen recht simplen Test übrigens nicht machen dürfen. Denn sollte es sich tatsächlich um einen Personenschaden handeln, unterliegt dieser polizeilichen Ermittlungen. Aber auch der Test bestätigt: Es ist tierisches Blut.
Es folgt der Versuch einer Unfallrekonstruktion. "Da keine Beschädigungen vorn am Zug sind, hat das Wildschwein das Gleis wahrscheinlich gerade passiert oder stand am Gleis, wurde getroffen und liegt wahrscheinlich noch irgendwo vor Ort", so Heinz.
Nun übernimmt die Deutsche Bahn die Streckenüberprüfung, um das womöglich verendete Tier zu lokalisieren und beseitigen.
Neue Folgen "Achtung Kontrolle! Wir kümmern uns drum" strahlt Kabel Eins montags bis freitags, um 18.55 Uhr, aus. Bei Joyn gibt es die Episoden anschließend auf Abruf.
Titelfoto: kabel eins